www.wikidata.de-de.nina.az
Greif altagyptisch Sefer Sefre Seferer Sefrer auch Achech Teschtesch demotisch Sereref Serref ist die Bezeichnung eines Fabelwesens in der altagyptischen Mythologie das unter anderem bereits auf der Zwei Hunde Palette der pradynastischen Epoche fester Bestandteil des Bildprogrammes war Greif in HieroglyphenSefer Sefre Seferer Sefrer Sfr Greif 1 Inhaltsverzeichnis 1 Darstellungen 1 1 Fruhdynastische Zeit 3100 v Chr bis zu den Hyksos 1532 v Chr 1 2 Neues Reich bis zur griechisch romischen Zeit 2 Mythologische Verbindungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDarstellungen BearbeitenAus dem Alten Agypten sind mehrere Typen des Greifes bekannt Bis zum Beginn des Neuen Reiches konnen ausseragyptische Einflusse ausgeschlossen werden Vermutungen dass ikonografische Elemente der Rollsiegel aus Mesopotamien oder Sumer in die altagyptischen Darstellungen Eingang fanden haben sich nicht bestatigt Dort war der Greif moglicherweise der mythologische Vorganger des Anzu als adlerahnliches Wesen erstmals in der Glyptik der Dschemdet Nasr Zeit Uruk III etwa 3050 2850 v Chr belegt 2 wahrend der altagyptische Greif spatestens in Abbildungen der Naqada II Kultur 3500 3200 v Chr auftauchte 3 Fruhdynastische Zeit 3100 v Chr bis zu den Hyksos 1532 v Chr Bearbeiten Der fruhdynastische Greif hatte raubtierartige Zuge eines Geiers der kammahnliche Flugel auf der Mitte des Ruckens besass 4 Im Mittleren Reich entwickelte sich eine ahnliche Form mit flachem Kopf zusatzlich mit pantherahnlichem Fell Menschenkopf zwischen den Flugeln und Halsband Sein Wesen war unter anderem darauf ausgerichtet Damonen und unheilvolle Handlungen abzuwenden Auch auf Zaubermessern trat der Greif des Mittleren Reiches in Erscheinung und ubernahm so auch erste Schutzfunktionen 5 6 Im weiteren Verlauf des Mittleren Reiches erhielt der Greif durch einen Falkenkopf ahnlich dem Gott Horus ein neues Aussehen Wahrend der Fremdherrschaft durch die Hyksos waren seine Abbildungen besonders haufig in Verbindung mit dem Niederschlagen der nubischen oder asiatischen Feinde zu sehen Der Greif scheint in dieser Epoche zum Wappentier des Konigs Pharao erhoben worden zu sein dar er nun auch oft auf offiziellen Dokumenten erschien 7 Neues Reich bis zur griechisch romischen Zeit Bearbeiten In der 18 Dynastie fand ein neuer ikonografischer Typus des Greifs mit ausseragyptischen Einflussen Eingang in die altagyptische Mythologie Der Kopf der wieder einem Geier ahnelte wies in Kombination mit pferdeahnlichen Beinen schlankere Proportionen auf die moglicherweise aus dem syrischen Raum stammten Die Darstellung des Kopfes entsprach einer Symbiose des fruhdynastischen Greifs mit dem Seth Tier Auf seinem Haupt war ein Lockenbuschel angebracht Aus Kreta wurde die kunstlerische Ausarbeitung des Zickzack Musters auf den Flugeln ubernommen Als weiteres Accessoire erhielt der Greif ein Medaillon In der ptolemaischen Periode trat der Greif als geflugeltes Mischwesen in Kombination mit dem Sonnenauge auf Er wird in der demotischen Fabel Die Seherin und die Horerin entsprechend beschrieben Sein Schnabel ist der eines Falken seine Augen die eines Menschen seine Glieder die eines Lowen seine Ohren die eines Fisches sein Schwanz der einer Schlange Mythos vom Sonnenauge 8 Mythologische Verbindungen BearbeitenDer Greif ist bereits sehr fruh als mythologisches Jagdtier belegt das in der Wuste tatig war Alternativ fungierte der Greif in seiner Erscheinungsform als schutzendes Sonnenauge das vom Sonnengott Re als Vergeltung eingesetzt wurde Ein Greif hatte Witterung vom Lowen und Wels aufgenommen und zerfetzte sie mit seinen Klauen wobei er das Licht des Himmels trug Wenn du mir nicht glaubst so will ich dir zeigen wie sie zerstreut und zerfetzt vor ihm liegen wahrend der Greif sich von ihnen ernahrt Weisst du nicht dass der Greif das Abbild des Todes und der Vergelter ist Er ist der Hirte von allem was auf Erden ist Er ist der dem man nicht vergelten kann Die funf belebten Wesen sind in ihm weil er Macht ausubt uber alles Mythos vom Sonnenauge 8 Auf einem Sargtext 9 des Mittleren Reiches heisst es dass der Verstorbene den Greif unter die Wolken gesetzt habe Die Wesensart vom Greif der altagyptischen Mythologie im Mittleren Reich ahnelt der eines Serafen im Alten Testament sechstes Buch Jesaja Jes 6 6 7 EU 10 Seit der Spatzeit ubernahm der Greif unter der altagyptischen Bezeichnung Sfrr insbesondere eine Schutzfunktion Literatur BearbeitenDietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 3 de Gruyter Berlin 1999 ISBN 3 11 003705 X Wolfgang Helck Eberhard Otto Lexikon der Agyptologie Band 2 Erntefest Hordjedef Harrassowitz Wiesbaden 1978 ISBN 3 447 01901 8 Sp 895 896 Wolfgang Helck Geschichte des alten Agypten Brill Leiden 1981 ISBN 90 04 06497 4 Friedhelm Hoffmann Joachim Friedrich Quack Anthologie der demotischen Literatur Einfuhrungen und Quellentexte zur Agyptologie Band 4 LIT Berlin 2007 ISBN 3 8258 0762 2 Weblinks BearbeitenAshmolean Museum Greif Darstellung auf der Zwei Hunde PaletteEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Hannig Grosses Handworterbuch Agyptisch Deutsch 2800 950 v Chr von Zabern Mainz 2006 ISBN 3 8053 1771 9 S 754 Klaas R Veenhof Geschichte des Alten Orients bis zur Zeit Alexanders des Grossen Grundrisse zum Alten Testament Erganzungsreihe Band 11 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 51685 1 S 307 Mittlere Chronologie Uruk III 3050 2850 v Chr bei google books Wolfgang Helck Geschichte des alten Agypten S 18 Dietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 3 Berlin 1999 S 633 634 Dietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 3 Berlin 1999 Fruhdynastischer Greif Nr 8 google books Dietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 3 Berlin 1999 Greif im Mittleren Reich Nr 12 Greif des Mittleren Reiches auf einem Zaubermesser Auf aegyptologie com zuletzt abgerufen am 2 Oktober 2020 Dietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 3 Berlin 1999 Greifdarstellung wahrend der Hykoszeit Nr 10 a b F Hoffmann J F Quack Anthologie der demotischen Literatur Berlin 2007 S 218 Coffin Texts Sarkophagtexte CT VII 2221 Ludwig Koehler Walter Baumgartner Hebraisches und aramaisches Lexikon zum Alten Testament Band 4 Raʾah tesʿa Brill Leiden 1990 ISBN 90 04 09256 0 S 1268 mit Verweis auf Manfred Gorg Die Funktion der Serafen bei Jesaja In Biblische Notizen BN Nr 5 1978 S 28 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greif agyptische Mythologie amp oldid 226480037