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Dieser Artikel handelt vom Adelsgeschlecht Zum bayerischen Reichsrat Theaterindentanten und Hofbeamten siehe Eduard von Yrsch Yrsch ist der Name eines Adelsgeschlechts das im 17 Jahrhundert in Diensten der Herzoge von Pfalz Neuburg und der Kurfursten von der Pfalz Kurpfalz spater in bayerischen und auch osterreichischen Diensten stand Die Familie besass ab 1676 fur kurze Zeit ein Lehen in der Oberpfalz von 1684 bis 1734 das Schloss Matzen bei Brixlegg in Tirol ab 1690 insbesondere Guter im Kraichgau mit dem Schloss in Obergimpern wo die katholische Adelsfamilie die Rekatholisierung vorantrieb sowie ab 1785 auch Guter in Bayern um das Gut Freiham das etwa von 1785 bis 1862 den Familienmittelpunkt bildete Die Familie wurde 1792 mit Johann Nepomuk von Yrsch 1736 1811 in den Reichsgrafenstand erhoben und teilte sich mit den Nachfahren seiner Sohne Carl Theodor 1766 1854 und Carl August 1770 1845 in 1800 zwei Linien auf Die altere Linie verausserte den Besitz in Bayern 1887 und starb 1899 aus die jungere Linie nennt sich seit 1857 Grafen von Yrsch Pienzenau hatte ab 1862 ihren Sitz wieder in Obergimpern und besteht bis heute fort Durch die Heirat von Erbtochtern kamen die letzten Besitztumer in der Mitte des 20 Jahrhunderts an die Familien von Bulow und von Kunsberg Wappen der Grafen von Yrsch mit dem Stammwappen als HerzschildWappen der Grafen von Yrsch Pienzenau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Familie liegen weitgehend im Dunkeln Die altesten bekannten Namenstrager sind ein Mathaus Yrsch und ein Michel Yrsch die beide um 1632 33 starben Letztgenannter kam 1626 von Regensburg nach Rennertshofen bei Neuburg an der Donau und war dort 1632 Amtmann Richter und Zollner Sein Sohn Johann Georg Yrsch ca 1580 1650 war Richter Amtmann und Hofkammerrat Dessen Sohn Johann Ferdinand Yrsch 1619 1701 stand in Diensten der Pfalzgrafen von Pfalz Neuburg und bekleidete zahlreiche Amter darunter kurfurstlicher Geheimrat Oberstkanzler und Hofkammerprasident 1676 erhielt er von den Pfalzgrafen das so genannte Labrick sche Lehen das aus in der Oberpfalz zerstreuten Gutern bestand 1684 erwarb er ausserdem das Schloss Matzen bei Brixlegg in Tirol Nachdem die Pfalzgrafen von Pfalz Neuburg 1685 die Kurwurde erlangten gab Johann Ferdinand das Labrick sche Lehen zuruck und erhielt von den nunmehrigen Kurfursten in Heidelberg 1690 das mit dem Aussterben der Obergimperner Linie der Herren von Helmstatt 1685 an die Kurpfalz heimgefallene Helmstatt sche Lehen im Kraichgau zu dem drei Viertel von Obergimpern das halbe Dorf Untergimpern und zwei Drittel des heute zu Obergimpern zahlenden Ortes Wagenbach gehorten Der zugehorige Lehnsbrief wurde erst nach Verzogerungen durch den Pfalzischen Erbfolgekrieg am 10 November 1711 von Kurfurst Johann Wilhelm fur Johann Ferdinands Sohn Philipp Ferdinand Freiherr von Yrsch 1647 1714 ausgestellt Philipp Ferdinand war zunachst Begleiter des Sohns des Kurfursten und kam spater in osterreichische Dienste wo er Geheimrat und Hofkammerrat zu Innsbruck wurde Obwohl er wie sein Vater die meiste Zeit in Neuburg oder auf Schloss Matzen lebte nahm er sich auch den nach dem Dreissigjahrigen Krieg und dem Pfalzischem Erbfolgekrieg verwusteten Lehen im Kraichgau an fur die er im Juli 1709 mit Johann Lang einen neuen Amtmann bestellte nbsp Wappen der Grafen von Yrsch in der seit 1792 verwendeten Form am Schloss Obergimpern nbsp Epitaph der Regina Freiin von Yrsch Gemahlin des Philipp Ferdinand von Yrsch in der Pfarrkirche FronhofenIm Kraichgau betrieben die Yrsch innerhalb ihrer Herrschaft nicht nur den Wiederaufbau der offentlichen Ordnung sondern insbesondere auch eine nachdruckliche Rekatholisierung der einst unter den Helmstatt reformierten Orte da die Yrsch wie auch ihre Dienstherren die Kurfursten der Linie Pfalz Neuburg katholischen Glaubens waren Die konfessionellen Streitigkeiten dauerten lange an ausserdem waren die Yrsch rigoros beim Eintreiben der von den Untertanen geforderten Abgaben was zu wiederholten Beschwerden der Gemeinden fuhrte Nach dem Tode Philipp Ferdinands trat dessen sechster Sohn Johann Carl Freiherr von Yrsch 1695 1766 die Nachfolge als Herr auf Matzen Zinneberg Schloss Zinneberg der Familie Franzin von Zinneberg auf dem Hohen Eppan bei Bozen Herkunft seiner Gemahlin beiden Gimpern und Wagenbach an Er war kurpfalzischer Regierungsrat und lebte in Mannheim 1734 verkaufte er wohl aus wirtschaftlichen Grunden Schloss und Gut Matzen und liess ab 1740 auf dem Eulenberg bei Obergimpern ein grosses Hofgut errichten Der Grossteil seines Besitzes ging an seinen Sohn Johann Nepomuk Freiherr von Yrsch 1736 1811 der spater auch den Erbteil seines unverheiratet gebliebenen Bruders Bernhard erbte jedoch die Herrschaften Zinneberg und Mareit rasch wieder verausserte und in den 1760er Jahren Kirche und Schloss Obergimpern bedeutend umbauen liess Nachdem die kurfurstliche Residenz durch Kurfurst Karl Theodor von Mannheim nach Munchen verlegt worden war wurde auch Johann Nepomuk von Yrsch 1779 dorthin abberufen um als Administrator aller kurfurstlich bayerischen Guter die Landwirtschaft in Schleissheim zu modernisieren 1785 erwarb er die von ihm kurz zuvor ursprunglich fur den Staat aufgekaufte Domane Freiham bei Munchen die darauf fur rund ein Jahrhundert zum Hauptsitz der Familie wurde 1792 wurde er in den Reichsgrafenstand erhoben Seine vier Sohne aus der Ehe mit Johanna Sophia von Gemmingen 1739 1821 genossen grosses Ansehen am Munchner Hof Der alteste Sohn Carl Theodor Graf von Yrsch 1766 1854 verheiratet mit Maria Anna von Capris Tochter des bayerischen Generalleutnants Andreas Anton von Capris trat die Nachfolge als Grundherr der beiden Gimpern Wagenbach und Eulenberg an Er vergrosserte den Besitz 1814 durch Aufkauf weiterer Besitzungen in Ober und Untergimpern von den Grafen von Wiser Zu seinen Zeiten erfolgte 1831 bis 1849 dann die Ablosung von Herrenfronden Frondgeldern Zehnten und Gult Carl Theodor war bayerischer Kammerer und badischer Hofgerichtsrat er begrundete die altere Linie der Grafenfamilie Johann Nepomuks zweiter Sohn Friedrich Graf von Yrsch 1767 1844 war Herr auf Freiham und machte das Gut zum Familienfideikommiss unteilbarer und unverausserlicher Familienbesitz der nach seinem kinderlosen Tod 1844 der alteren Linie zufiel Der dritte Bruder Christian Graf von Yrsch 1768 1852 heiratete 1797 Antonia Josepha Grafin Zech auf Neuhofen 1780 1820 Tochter des Felix Caspar Graf Zech auf Neuhofen und wurde dadurch Herr auf den Gutern Solln Warnberg und Konigswiesen 1 Er war Regierungsrat und Kreisforstreferent fur Oberbayern Der jungste der vier Bruder Carl August Graf von Yrsch 1770 1845 wurde durch Erwerb von Gutern der Familie seiner Frau Caroline Freiin von Pienzenau Herr auf Niederporing und Reichenaibach und begrundete die jungere Linie Die altere Linie hatte ab 1844 die bayerischen und die Guter im Kraichgau in ihrem Besitz hatte jedoch nur drei Generationen Bestand die insbesondere in Bayern wirkten Von Carl Theodors Sohnen erreichte nur Johann Eduard Graf von Yrsch 1797 1862 das Erwachsenenalter Er war Edelknabe bei Konig Maximilian I danach Kammerherr und Hofmarschall bei Konigin Karoline Er bekleidete einige weitere Amter darunter Hoftheaterintendant Hofmarschall und Oberzeremonienmeister Unter seinen drei Sohnen verstarben der alteste Bruder Carl Theodor Graf von Yrsch 1832 1899 und der jungste Bruder Christian 1844 1871 kinderlos der mittlere Bruder Friedrich 1837 1898 hatte eine Tochter und einen Sohn der jedoch im Kindesalter starb womit die altere Linie mit Carl Theodors Tod 1899 erlosch Carl Theodor war wie sein Bruder Friedrich bayerischer Kammerherr und hatte 1866 mit dem Bau von Schloss Freiham begonnen verkaufte jedoch 1887 das eigentlich im Fideikommiss befindliche Gut Freiham an Reichsrat Hugo von Maffei nbsp Sigmund Carl August von Yrsch Pienzenau 1808 1899 Der Begrunder der jungeren Linie Carl August war mit Caroline Freiin von Pienzenau 1783 1862 verheiratet Aus dem Besitz der Freiherren von Pienzenau hatte Carl August zwar einige Guter erworben verkaufte diese jedoch 1829 an Grafin von Kielmannsegg um fortan als Privatier in Landshut zu leben Der einzige Sohn war Sigmund Carl August Graf von Yrsch Pienzenau 1808 1899 der seit 1857 auch den Namen seiner Mutter trug die die letzte Nachfahrin der Pienzenau gewesen war Sigmund Carl August war bis 1862 im Militardienst und 1864 nochmals kurzfristig Kommandant der Veste Rosenberg Er war seit der Verlegung des Familienmittelpunktes nach Freiham ab 1785 im Jahr 1862 der erste Spross der Familie der sich wieder in Obergimpern niederliess Sein einziger Sohn Ludwig Graf von Yrsch Pienzenau 1842 1919 war koniglich bayerischer Kammerer und Regierungsassessor und vereinte den Familienbesitz in Obergimpern Untergimpern Wagenbach und Siegelsbach 1904 nochmals zu einem Fideikommiss der jedoch nach Ende des Ersten Weltkrieges mit der Weimarer Verfassung aufgelost wurde Seine Sohne Wilhelm Sigmund Graf von Yrsch Pienzenau 1880 1965 und Konrad Karl Theodor Graf von Yrsch Pienzenau 1881 1974 teilten den Besitz unter sich auf Wilhelm erhielt Hof Eulenberg und Schlossgut Obergimpern das uber die Hochzeit seiner Tochter Luitgard 1922 1993 mit Gotz von Bulow 1911 2003 an die mecklenburgische Familie Bulow kam wahrend der Hof Eulenberg uber die Hochzeit der alteren Tochter Waltraud 1920 1988 mit Heinrich Freiherr von Kunsberg an die Familie von Kunsberg ging Konrad erhielt bei der Erbteilung 1919 den Wagenbacher Hof den er 1932 an die Familie Haffelder verkaufte um Landstallmeister und Leiter des Landstallgestuts Mecklenburg Strelitz in Neustrelitz zu werden bis dieses bei der Zusammenlegung der Lander Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Strelitz aufgelost wurde Nach 1945 kehrte er mit seiner Familie nach Obergimpern zuruck Uber die Nachkommen Konrads von Yrsch besteht der Familienname bis heute fort Wappen Bearbeiten nbsp Burgerliches Wappen des Geheimrats Johann Ferdinand Yrsch nbsp Stammwappen derer von Yrsch nbsp Wappen der Grafen von Yrsch nbsp Wappen der Grafen von Yrsch PienzenauFamilienmitglieder BearbeitenEduard von Yrsch 1797 1862 bayerischer Adeliger Reichsrat und TheaterintendantLiteratur BearbeitenRudolf Petzold Die Grafen von Wiser und die Grafen von Yrsch zwei kurpfalzische Vasallengeschlechter im ostlichen Kraichgau In Rappenauer Heimatbote Nr 17 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yrsch Adelsfamilie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten BayHStA Adelsmatrikel Grafen Z1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yrsch amp oldid 225831803