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Grănicerii rumanisch auch Ciavoș deutsch Tschawosch oder Lichtenwald ungarisch Csavos ist ein Dorf im Kreis Timiș Banat Rumanien an der Grenze zu Serbien Grănicerii gehort zur Gemeinde Giera Grănicerii Tschawosch CsavosGrănicerii Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis TimișGemeinde GieraKoordinaten 45 26 N 20 53 O 45 439444444444 20 883055555556 Koordinaten 45 26 22 N 20 52 59 OZeitzone OEZ UTC 2 Einwohner 176 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 307216Telefonvorwahl 40 02 56Kfz Kennzeichen TMStruktur und VerwaltungGemeindeart DorfPostanschrift loc Grăniceri jud Timiș RO 307216Lage der Gemeinde Giera im Kreis Timiș Inhaltsverzeichnis 1 Nachbarorte 2 Lage 3 Etymologie 4 Geschichte 5 Demografie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseNachbarorte BearbeitenNovi Itebej RS Cruceni RudnaJasa Tomic RS nbsp DolațSecanj RS Surjan RS ToagerLage BearbeitenGrănicerii liegt an der rumanisch serbischen Grenze am linken Temeschufer an der Landstrasse DN 59B Cărpiniș Deta Nach der am 24 Marz 1924 neu gezogenen Grenze infolge des Vertrags von Trianon wurde der Ort aus einer zentralen Lage etwa 5 km vom Distriktsitz Modosch heute Jasa Tomic in eine isolierte Randlage versetzt Die nahe gelegene Temesch Brucke verblieb auf serbischem Boden so gab es keine Moglichkeit die Ortschaften am rechten Temeschufer zu erreichen Die nachste Brucke befand sich flussaufwarts neben der etwa 25 km entfernten Ortschaft Cebza Grănicerii verfugt uber keine eigene Bahnverbindung Die Endstation Cruceni am rechten Temeschufer ist nur mit Hilfe eines Kahns zu erreichen Zwar hatte man einige Male versucht zwischen Grănicerii und Cruceni eine Holzbrucke zu errichten aber diese wurde bei dem haufigen Hochwasser der Temesch immer wieder weggeschwemmt Die nachste Bahnverbindung von Grănicerii befindet sich im 17 km entfernten Giera 2 Etymologie BearbeitenDas Dorf trug bis 1964 die amtliche Bezeichnung Ciavoș ungarisch Csavos deutsch Tschawosch Durch das Dekret 799 von 1964 erhielt der Ort den offiziellen Namen Grănicerii 3 Geschichte BearbeitenEine Ortschaft namens Villa Csavas Chawas wurde schon im 13 Jahrhundert 9 Februar 1247 urkundlich erwahnt Aus den papstlichen Zehentlisten ist ersichtlich dass es hier bereits 1333 eine Pfarrei gab 2 Das Gut Csavas befand sich im Besitz der Familie Csanad Diese betrieb hier eine Muhle und trieb die Maut uber die Temeschbrucke ein Nach dem Frieden von Passarowitz am 21 Juli 1718 wurde das Banat nach 164 Jahren Turkenherrschaft der Habsburgermonarchie angeschlossen und als kaiserliche Kron und Kammerdomane der Wiener Reichsregierung unterstellt Es begann die habsburgische Kolonisierung des Banats durch die sogenannten Schwabenzuge Auf der Mercykarte sind in Csavosch 15 Hauser eingetragen Am 1 Mai 1782 erstand Mathias Erdody von Erdod auf einer Lizitation in Wien das Kameralgut Csavos Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Einwohner des Ortes grosstenteils Serben Die ersten Deutschen wurden 1783 angesiedelt 1805 fand eine zweite Ansiedlung mit Deutschen statt 1818 wurde das Schulgebaude gebaut und 1827 die Kapelle Nachdem 1850 der Grundherr Erdody verstarb verpachtete seine Witwe das Gut an den Gutsherrn Bogdanovich 1852 kaufte Ignaz Peidlhauser das Gut Am 1 Juli 1867 wurde er in den Adelsstand erhoben und trug fortan den Namen Ignaz von Csavossy Dieser renovierte das Herrschaftskastell und trieb den Bau der Kirche voran die 1896 dem heiligen Ignaz von Loyola geweiht wurde Spater ging das Gut in den Besitz seines Sohnes Bela Dieser verkaufte es 1902 an Georg Marossy 4 Am 4 Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt Der grosste ostliche Teil zu dem auch Csavas gehorte fiel an das Konigreich Rumanien Der Ort erhielt die amtliche Bezeichnung Grănicerii Infolge des Waffen SS Abkommens vom 12 Mai 1943 zwischen der Antonescu Regierung und Hitler Deutschland wurden alle deutschstammigen wehrpflichtigen Manner in die deutsche Armee eingezogen Noch vor Kriegsende im Januar 1945 fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 30 und Manner im Alter von 16 45 zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt Das Bodenreformgesetz vom 23 Marz 1945 das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumanien vorsah entzog der landlichen Bevolkerung die Lebensgrundlage Der enteignete Boden wurde an Kleinbauern Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft eingeleitet Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 das die Verstaatlichung aller Industrie und Handelsbetriebe Banken und Versicherungen vorsah fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit statt Da die Bevolkerung entlang der rumanisch jugoslawischen Grenze von der rumanischen Staatsfuhrung nach dem Zerwurfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform Bundnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde erfolgte am 18 Juni 1951 die Deportation von politisch unzuverlasslichen Elementen in die Bărăgan Steppe unabhangig von der ethnischen Zugehorigkeit Die rumanische Fuhrung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten erhielten sie die 1945 enteigneten Hauser und Hofe zuruckerstattet Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert Demografie BearbeitenVolkszahlung 5 EthnieJahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche Serben1880 1023 32 141 726 1241910 1050 10 204 695 1411930 953 39 160 675 791977 331 129 55 141 62002 247 194 27 11 15Siehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenElke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen GmbH Munchen 2011 670 Seiten ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeitenbanatergottesheuser ro Heinz Vogel Die Kirche von TschwaoschEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung 2021 in Rumanien bei citypopulation de a b banater aktualitaet de Anton Zollner Durch gewesene deutsche Dorfer des Banats Tsvhawosch enciclopediaromaniei ro Grăniceri Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Munchen 2011 Varga E Arpad Volkszahlungen 1880 2002 bei kia hu letzte Aktualisierung 2 November 2008 PDF 960 kB ungarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grănicerii amp oldid 239619470