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Goswin Freiherr von der Ropp 24 Maijul 5 Juni 1850greg in Goldingen Gouvernement Kurland 17 November 1919 in Marburg 1 vollstandiger Name Eduard Leon Joseph Wessel Friedrich Goswin Freiherr von der Ropp war ein deutscher Historiker des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit Goswin von der Ropp um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGoswin von der Ropp entstammte der baltischen Adelsfamilie Ropp Er war der Sohn des Oberhauptmanns von Goldingen Emil Freiherr von der Ropp 1805 1857 und seiner Frau Lucie geb Freiin von Hahn Postenden 1820 1889 Er hatte zwei altere Bruder und zwei jungere Schwestern drei weitere Geschwister starben schon im fruhen Kindesalter Nach dem Abitur am Gouvernements Gymnasium in Mitau studierte er 1868 69 zwei Semester an der Universitat Berlin bei Leopold von Ranke und Johann Gustav Droysen Geschichte Anschliessend ging er an die Georg August Universitat Gottingen wo er sich bei Georg Waitz auf die Geschichte des Mittelalters spezialisierte Im November 1871 wurde er in Gottingen mit der Dissertation Erzbischof Werner von Mainz Zur Reichsgeschichte des 13 Jahrhunderts zum Dr phil promoviert Nach einem Studienaufenthalt in Wien wo er bei Theodor von Sickel seine Kenntnisse in Palaographie und Diplomatik vertiefte war er seit Marz 1872 von Waitz empfohlen im Auftrag des Hansischen Geschichtsvereins als Herausgeber der Hanserezesse von 1431 bis 1476 tatig Zur Materialsammlung suchte er in den folgenden Jahren annahernd vierzig Archive und Bibliotheken zwischen Ypern im Westen und Dorpat im Osten auf 2 Die gesamte Ausgabe in sieben Banden mit zusammen mehr als 4600 Seiten erschien in nur 16 Jahren zwischen 1876 und 1892 Im Juli 1875 habilitierte von der Ropp sich an der Universitat Leipzig mit einer Arbeit uber den Konig der Kalmarer Union Erich von Pommern fur das Fach Geschichte und lehrte anschliessend dort als Privatdozent und ab Marz 1878 als ausserordentlicher Professor 1878 nahm Ropp der als russischer Untertan geboren war die deutsche Staatsburgerschaft an Fur das Sommersemester 1879 liess er sich fur eine Studienreise in die Niederlande beurlauben die der Vorbereitung einer geplanten aber nicht verwirklichten Geschichte der Niederlande dienen sollte Ab dem Wintersemester 1879 80 lehrte er als ordentlicher Professor am Polytechnikum Dresden Nachdem Konig Albert von Sachsen ihn hatte auffordern lassen sich vorrangig der sachsischen Geschichte zu widmen 3 folgte er zum Sommersemester 1881 einem Ruf an die Universitat Giessen deren Rektor er 1885 86 war Im Wintersemester 1890 91 war er Ordinarius an der Universitat Breslau und ab dem Sommersemester 1891 bis zu seinem Tod Ordinarius fur mittlere und neuere Geschichte an der Universitat Marburg zugleich ab dem Wintersemester 1891 92 Direktor des Historischen Seminars Hier wurde er 1894 zum Dekan der philosophischen Fakultat und 1898 99 zum Rektor gewahlt 1901 erhielt er das Angebot die Leitung des Deutschen Historischen Instituts in Rom zu ubernehmen lehnte aber ab als deutlich wurde dass die preussische Regierung nicht bereit war die von ihm vorgeschlagene Reorganisation und Erweiterung des Instituts umzusetzen 3 nbsp Goswin von der Ropp in spateren Jahren1892 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 Er initiierte massgeblich die 1897 erfolgte Grundung der Historischen Kommission fur Hessen deren erster Vorsitzender er bis zu seinem Tode war Ihre Konzeption als Mittlerin zwischen der allgemeinen und der provinziellen Forschung hatte er 1897 in der Denkschrift Uber die Aufgaben der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck umrissen 5 Im Rahmen der Historischen Kommission wirkte er an der Veroffentlichung der Hessischen Urbare des Friedberger und des Wetzlarer Urkundenbuchs mit Ab 1904 leitete er als Herausgeber die Edition der Regesten der Erzbischofe von Mainz 1289 1396 Im September 1905 erhielt er den Titel eines Geheimen Regierungsrats Seit 1886 war von der Ropp mit Mathilde geb Loesevitz 1858 1932 verheiratet der altesten Stieftochter von Georg Ebers Das Paar hatte eine Tochter und drei Sohne von denen der erste im Sauglingsalter starb wahrend die beiden anderen zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August und September 1914 fielen 6 Von der Ropp legte den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Quelleneditionen weniger auf Geschichtsschreibung Das zeigt sich schon daran dass seine umfangreichste darstellende Arbeit seine Dissertation mit knapp 200 Seiten blieb nach seiner Habilitationsschrift beschrankte er sich im Wesentlichen auf Zeitschriftenaufsatze in denen er ebenfalls haufig Urkunden und andere Quellen edierte Seine Bedeutung als Historiker liegt neben seinen organisatorischen Leistungen in seinen grossen Urkunden und Aktenpublikationen deren sorgfaltige und grundliche Bearbeitung von der zeitgenossischen Kritik als vorbildlich gelobt wurde Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenErzbischof Werner von Mainz Ein Beitrag zur deutschen Reichsgeschichte des 13 Jahrhunderts Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1872 erweiterte Fassung der Phil Diss Universitat Gottingen 1871 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Konig Erich der Pommer und die skandinavische Union Habilitationsschrift Duncker amp Humblot Leipzig 1875 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Hanserecesse Zweite Abteilung Hanserecesse von 1431 1476 7 Bande Duncker amp Humblot Leipzig 1876 1892 Digitalisate beim Hansischen Geschichtsverein Zur deutsch skandinavischen Geschichte des 15 Jahrhunderts Duncker amp Humblot Leipzig 1876 enthalt die Habilitationsschrift von 1875 mit einem Anhang Die schwedischen Geschichtsquellen im 15 Jahrhundert Digitalisat bei archive org Deutsche Kolonien im zwolften und dreizehnten Jahrhundert Akademische Festrede zur Feier des Stiftungsfestes der Grossherzoglich Hessischen Ludewigs Universitat v Munchow Giessen 1886 Socialpolitische Bewegungen im Bauernstande vor dem Bauernkriege Rede gehalten beim Antritt des Rektorats am 16 Oktober 1898 Elwert Marburg 1899 Gottinger Statuten Akten zur Geschichte der Verwaltung und des Gildewesens der Stadt Gottingen bis zum Ausgang des Mittelalters Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Bd 25 Hahnsche Buchhandlung Hannover und Leipzig 1907 Kaufmannsleben zur Zeit der Hanse Duncker amp Humblot Leipzig 1907 Pfingstblatter des Hansischen Geschichtsvereins Blatt III 1907 Digitalisat bei archive org Literatur BearbeitenWilhelm Busch Goswin Freiherr von der Ropp In Historische Zeitschrift 121 1919 S 373 376 Nachruf Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat in Marburg von 1527 bis 1910 Elwert Marburg 1927 Nr 624 Wilhelm Hopf Goswin Freiherr von der Ropp 1850 1919 Professor der Geschichte In Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Sechster Band N G Elwert i K Marburg 1958 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 20 S 309 314 doi 10 17192 eb2020 0286 Dorit Petschel 175 Jahre TU Dresden Band 3 Die Professoren der TU Dresden 1828 2003 Hrsg im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Forderern der TU Dresden e V von Reiner Pommerin Bohlau Koln u a 2003 ISBN 3 412 02503 8 S 790 Dietrich Schafer Goswin Freiherr von der Ropp In Hansische Geschichtsblatter 46 1920 21 S 1 8 Nachruf Fritz Vigener Goswin Freiherr von der Ropp In Historische Vierteljahrschrift 20 1920 21 S 122 128 Nachruf Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Goswin von der Ropp Quellen und Volltexte Literatur von und uber Goswin von der Ropp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Goswin von der Ropp in der Hessischen Biographie Ropp Goswin Freiherr von der in Professorenkatalog der Philipps Universitat Marburg Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Goswin von der Ropp an der Universitat Leipzig Wintersemester 1875 bis Sommersemester 1879 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Goswin von der Ropp In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 5713 S 580 Digitalisat Hanserecesse von 1431 1476 Bearbeitet von Goswin Frhr von der Ropp Erster Band Hanserecesse Abt 2 Bd 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S XX a b Wilhelm Hopf Goswin Freiherr von der Ropp 1850 1919 Professor der Geschichte In Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Sechster Band Marburg 1958 S 309 314 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 204 Historische Kommission fur Hessen Geschichte abgerufen am 19 Mai 2017 Oskar Stavenhagen Bearb Genealogisches Handbuch der kurlandischen Ritterschaft Bd 2 C A Starke Verlag Gorlitz 1937 S 945 f Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Normdaten Person GND 116608358 lobid OGND AKS VIAF 303505590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ropp Goswin von derALTERNATIVNAMEN Ropp Goswin Freiherr von der Ropp Eduard Leon Joseph Wessel Friedrich Goswin Freiherr von derKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 5 Juni 1850GEBURTSORT Kuldiga Gouvernement KurlandSTERBEDATUM 17 November 1919STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goswin von der Ropp amp oldid 233336752