www.wikidata.de-de.nina.az
Die Glossopteridales sind eine Ordnung der ausgestorbenen Pflanzengruppe der Samenfarne Sie waren im Perm auf dem Sudkontinent Gondwana weit verbreitet besonders die namensgebende Gattung Glossopteris weshalb diese Pflanzenwelt als Glossopteris Flora bezeichnet wird Charakteristisch sind die zungenformigen Blatter wovon sich auch der Name ableitet griechisch glossis Zunge pteris Farn GlossopteridalesGlossopteris spec Zeitliches AuftretenPerm bis TriasFundorteAustralien Afrika Sudamerika AntarktikaSystematikohne Rang StreptophytaReich Pflanzen Plantae Abteilung Gefasspflanzen Tracheophyta Unterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse Samenfarne Pteridospermopsida Ordnung GlossopteridalesWissenschaftlicher NameGlossopteridales Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Vegetative Organe 1 2 Reproduktive Organe 1 2 1 Samenanlagen tragende Organe 1 2 2 Pollen produzierende Organe 2 Okologie 3 Verbreitung 4 Systematische Stellung 5 Botanische Geschichte 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenVegetative Organe Bearbeiten Von Glossopteris wird angenommen dass sie baumformig wuchsen Das Holz von Glossopteris ist pyknoxyl dichtes Holz mit wenig Parenchym mit deutlichen Wachstumsringen Es wird manchmal in die Morphogattung Araucarioxylon gestellt Hier stehen die Tupfel der Tracheiden an den Radialwanden in Reihen manche Tupfel sind sechseckig Die Xylemstrahlen sind einreihig Der Stamm bei Glossopteris skaarensis besitzt eine Eustele deren Tracheiden runde Hoftupfel besitzen nbsp Glossopteris brancai aus dem Perm von Mosambik Briefmarke mit der Darstellung eines Blattabdrucks auf einer Gesteinsplatte teilweise erganzt Die unterirdischen Organe reichten nicht sehr tief und werden in die Gattung Vertebraria gestellt Im Zentrum befindet sich ein exarches primares Xylem das von vier bis sieben Strahlen sekundaren Holzes umgeben ist die durch Hohlraume voneinander getrennt sind Das sekundare Xylem besitzt Wachstumsringe Um das sekundare Holz liegt ein dunnes verkorktes Periderm Das primare Xylem wird von Ring Tracheiden gebildet das sekundare von Tupfeltracheiden Die Blatter waren wechselstandig oder in engen Schrauben an den Achsen angeordnet Vieles deutet darauf hin dass die Blatter an Lang und Kurztrieben sassen ahnlich wie beim Ginkgo Glossopteris warf im Herbst die Blatter ab Die meisten Blatter werden einzeln gefunden Glossopteris ist die mit Abstand am haufigsten uberlieferte Gattung Die Blatter sind lanzettlich und besitzen eine ausgepragte Mittelrippe sowie eine Netznervatur Es wurden uber 200 Arten beschrieben Eine der haufigsten Arten ist Glossopteris browniana deren Blatter uber 30 Zentimeter lang sind und eine runde Spitze besitzen An Glossopteris fibrosa wurde die Epidermis untersucht Spaltoffnungen sind auf die Blattunterseite beschrankt und von vier bis acht Begleitzellen umgeben Manche Arten tragen auf der Unterseite Haare Die Blattanatomie konnte nur bei wenigen Arten untersucht werden Glossopteris schopfii besitzt vier bis funf Leitbundel in der Mittelrippe Die Leitbundel sind von einer Bundelscheide aus dickwandigen Faserzellen umgeben Die Dichte der Spaltoffnungen die auch hier nur an der Unterseite sitzen betragt 40 pro mm Die Mittelrippe von Glossopteris skaarensis besteht aus einem einzelnen breiten Leitbundel mit Leiter Tracheiden das von einer dunnwandigen Bundelscheide umgeben ist Bei triassischen Formen sind auch Blattstiele bekannt Gangamopteris ist eine Gattung die hauptsachlich im Unteren Perm vorkam ihre Blatter besitzen keine deutliche Mittelrippe Weitere haufige Blattgattungen sind Belemnopteris und Rhabdotaenia seltener sind Rubidgea Palaeovittaria und Euryphyllum nbsp Blattabdruck von Gangamopteris cyclopteroides FEIST Fundort Kottasberge Reproduktive Organe Bearbeiten Die reproduktiven Organe Samenanlagen und Pollensacke stehen an Laubblattern oder an modifizierten Blattern Mannliche und weibliche Organe stehen stets an getrennten Blattern Samenanlagen tragende Organe Bearbeiten Die weiblichen Organe bestehen aus einer dorsiventralen Struktur auf der die Samen gebildet werden Diese Struktur wurde unterschiedlich benannt Capitulum Megasporophyll Cupula Fertiliger Manche dieser Organe konnten Zapfen gebildet haben Die Morphologie der samentragenden Strukturen ist sehr vielfaltig im Vergleich zu den vegetativen Strukturen Einige Beispiele sind Scutum ist eine Morphogattung deren Samenanlagen tragende Struktur schildartig ist Der zentrale Teil auf dem die Samenanlagen sitzen ist von einem Flugelrand umgeben Ottokaria besitzt einen schlanken Stiel mit einem facherartigen Kopf an dem adaxial zur Achse hin sitzenden Samen Ob der Stiel aus der Mittelrippe des Blattes oder aus der Blattachsel entspringt ist nicht gesichert Austroglossa walkomii tragt bis zu 20 sitzende Samen an jedem gestielten Kopf die an den Blattstielen von Glossopteris conspicua sitzen Lidgeottia ist eine zusammengesetzte Struktur bei der vier bis acht samentragende Strukturen Megasporophylle an einem Blatt sitzen Jedes einzelne Megasporophyll ist scheibenformig und hat einen Durchmesser von rund sieben Millimetern Der Rand ist gelappt bis gezahnt Die Samen vom Samaropsis Typ haben einen Durchmesser von zwei Millimetern und sind geflugelt Bei Rusangea aus Sudafrika ragen aus jedem Blatt zwei Stiele die je nur einen Samen tragen Rusangea elegans hat rund 2 8 Zentimeter lange Blatter mit ungeflugelten ovalen Samen von 3 5 Millimetern Grosse Denkania besitzt sechs samentragende Cupulae die jede an einem langen Stiel an einem Glossopteris Blatt stehen Jede ist rund einen Zentimeter gross und tragt nur einen Samen Aus dem spaten Perm von Queensland sind Megasporophylle von Glossopteris bekannt die nach oben eingerollt sind In der so entstehenden Hohlung befinden sich die rund 1 5 mm grossen Samenanlagen Der Hohlraum ist mit Filamenten ausgefullt die moglicherweise in der Lenkung der Pollenkorner eine Rolle spielten Haufige Samenformen sind Pterygospermum und Stephanostoma Pollen produzierende Organe Bearbeiten Pollentragende Organe wurden wesentlich seltener gefunden als samentragende Eines der haufigsten ist Glossotheca Es besteht aus Stielchen die aus dem Blattstiel des Laubblattes entspringen Am Ende der Stielchen stehen Gruppen von bis zu 100 langlichen Pollensacken Einzelne Pollensacke die den Glossopteridales zugeordnet werden sind Arberiella Lithangium und Polytheca deren Sporangien unilocular sind Die Pollenkorner in Arberiella besitzen zwei Luftsacke sind also bisaccat Bei Arberiella vulgaris sind sie 85 Mikrometer lang Bei Lithangium sind die Pollenkorner monolet besitzen nur eine Narbe bei Polytheca monocolpat besitzen eine Keimfurche Okologie BearbeitenDie Glossopteridales wuchsen wahrscheinlich vornehmlich auf sumpfigem Gelande Dies wird aus den luftgefullten Strukturen der Rhizome geschlossen Sie waren an ein stark saisonales Klima angepasst da sie den ehemaligen Grosskontinent Gondwana bis in hohe sudliche Breiten besiedelten und deutliche Jahresringe ausbildeten Dicke Schichten von Einzelblattern lassen auf Laubabwurf schliessen 1 Verbreitung Bearbeiten nbsp Palaobiogeographische Verbreitungsgebiete von Glossopteris Cynognathus Mesosaurus und Lystrosaurus Die Glossopteridales waren auf dem gesamten Gondwana Kontinent verbreitet und werden heute in Australien Afrika Sudamerika und auf Antarktika gefunden Sie waren die vegetationspragende Sippe in diesem Gebiet wahrend des spaten Palaozoikum Systematische Stellung BearbeitenDie Verwandtschaftsbeziehungen der Glossopteridales sind nicht geklart Sie besitzen Merkmale mehrerer Gruppen sind jedoch den Samenfarnen am ahnlichsten zu denen sie gestellt werden Schopf stellte sie in die Nahe der Gnetales und vermutete in den Glossopteridales deren Vorfahren Kladistische Untersuchungen von Doyle und Donoghue stellten sie in die Nahe der Bedecktsamer Botanische Geschichte BearbeitenGlossopteris wurde erstmals von Adolphe Brongniart 1828 detailliert beschrieben Die Glossopteridales bzw ihre Vertreter wurden zunachst verschiedenen Gruppen zugeordnet so den Cycadeen Samenfarnen Gnetophyta Cordaitales und den Bedecktsamern Erst der Fund von samentragenden Megasporophyllen 1977 2 die zu bereits bekannten Vertretern gehorten machten die Einordnung bei den Samenfarnen eindeutig Die Verbreitung von Glossopteris war eines der wichtigsten Argumente in der fruhen Diskussion um die Theorie der Kontinentalverschiebung und die Existenz eines Sudkontinents Gondwana nach Eduard Suess 1 Literatur BearbeitenThomas N Taylor Edith L Taylor The Biology and Evolution of Fossil Plants Prentice Hall Englewood Cliffs 1993 S 558 574 ISBN 0 13 651589 4Einzelnachweise Bearbeiten a b R S Hill E M Truswell S McLaughlin M E Dettmann Evolution of the Australian Flora Fossil evidence In A E Orchard Hrsg Flora of Australia Volume 1 Introduction 2 Auflage ABRS CSIRO Australia Melbourne 1999 S 260 ISBN 0 643 05965 2 R E Gould T Delevoryas The biology ofGlossopteris Evidence from petrified seed bearing and pollen bearing organs In Alcheringia Band 1 1977 S 387 399 Weblinks BearbeitenGlossopteridales Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glossopteridales amp oldid 216004897