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Giesenslage ist ein Ortsteil der Hansestadt Werben Elbe im Landkreis Stendal in Sachsen Anhalt 4 GiesenslageHansestadt Werben Elbe Koordinaten 52 48 N 11 57 O 52 8042 11 9553 25 Koordinaten 52 48 15 N 11 57 19 OHohe 25 m u NHNFlache 8 91 km 1 Einwohner 115 31 Dez 2022 2 Bevolkerungsdichte 13 Einwohner km Eingemeindung Februar 1974Postleitzahl 39615Vorwahl 039390Giesenslage Sachsen Anhalt Lage in Sachsen AnhaltEvangelische Dorfkirche GiesenslageEvangelische Dorfkirche Giesenslage Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter bis Neuzeit 2 2 Herkunft des Ortsnamens 2 3 Eingemeindungen 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGiesenslage ein Marschhufendorf 5 liegt 6 Kilometer sudlich von Werben und 8 Kilometer sudwestlich von Havelberg im Landschaftsschutzgebiet Altmarkische Wische im Norden der Altmark 6 Nachbarorte sind Rengerslage im Westen Behrendorf im Norden Werben Elbe im Norden Rabel Neu Berge und Berge im Nordosten Kannenberg im Sudosten Busch im Suden und Iden im Sudwesten 6 Geschichte BearbeitenMittelalter bis Neuzeit Bearbeiten Erstmals erwahnt wurde Giesenslage im Jahre 1200 als Ghisenslaghe 7 8 Im Jahre 1204 wird ein Iohannes de Clisenlage 9 oder Johannes de Giesenschlage 10 als Zeuge in einer Urkunde genannt Im Jahre 1212 wurde moglicherweise der gleiche als Yo de Giesenslage in einer Urkunde aufgefuhrt 11 Im Jahre 1349 verkaufte das Kloster Dambeck Hebungen in ghysenslage an den Johanniterorden in Werben 12 1355 verpfandete Markgraf Ludwig der Romer dem Komtur Albrecht von Dannenberg die Dorfer Giesenslage und Behrendorf 13 Ein Doppeldorf bestehend aus Niedergiesenlage im Norden und Obergiesenlage im Suden wurde 1452 erstmals erwahnt als dorperen to oueren vnd nedderen ghisenslage 14 In der Chronik des Dorfes wird die geschichtliche Entwicklung einzelner Hofe bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts beschrieben 15 Darin heisst es unter anderem Das Dorf umfasste im Mittelalter neun Hofe den Lehnschulhof der spater als Freihof erscheint Jordanhof und acht Bauernhofe sowie die Pfarre hinter der Kirche gelegen die Kusterei den Krug und einen Gutshof der in Nieder Giesenslage gelegen war Neben diesem Gutshof entstand im Mittelalter in Ober Giesenslage ein neuer adliger Hof Dieser wurde der Neue Hof spater Hohe Hof genannt Noch bis zum Ausgang des Mittelalters war erheblicher ritterlicher Besitz vorhanden Herkunft des Ortsnamens Bearbeiten Ein Autor nimmt an dass der Name auf den schon im 5 Jahrhundert bezeugten Stamm Giso oder Gisene zuruckzufuhren sei und die Endung lage ein Wohnstattenname zum mittelhochdeutschen laache also ein gekerbtes Grenzzeichen oder spater ein Gebiet ware 5 Andere Autoren nehmen an dass sich der Name Giesenslage von der ehemals ritterlichen Familie von Giesenslage ableiten wurde 16 15 Eingemeindungen Bearbeiten Das Dorf gehorte bis 1807 zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark Danach lag es bis 1813 im Kanton Werben auf dem Territorium des napoleonischen Konigreichs Westphalen Ab 1816 gehorte die Gemeinde zum Kreis Osterburg dem spateren Landkreis Osterburg 1 Am 25 Juli 1952 wurde die Gemeinde Giesenslage in der Kreis Osterburg umgegliedert Am 1 Februar 1974 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Giesenslage in die Gemeinde Behrendorf 3 Am 1 Januar 2010 wurde Behrendorf in die Hansestadt Werben Elbe eingemeindet 17 Somit gehort der Ortsteil Giesenslage seit dem 1 Januar 2010 zu Werben Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1 1734 1772Niedergiesenslage 56 47Obergiesenslage 55 47Jahr Einwohner1790 1121798 1431801 1161818 0 901840 1501864 168 Jahr Einwohner1871 1481885 1831892 00 192 18 1895 1801900 00 188 18 1905 00 148 19 Jahr Einwohner1910 00 190 18 1925 2731939 2371946 4171964 3301971 335 Jahr Einwohner2014 00 154 20 2015 00 155 20 2017 00 145 21 2018 00 144 21 2020 0 118 22 2021 0 128 22 Jahr Einwohner2022 0 115 2 Quelle wenn nicht angegeben bis 1971 1 Religion BearbeitenVor der Reformation war Giesenslage Sitz einer Pfarrei die zum Archidiakonat Balsamgau im Bistum Halberstadt gehorte 23 Durch die Reformation im 16 Jahrhundert wurden die Bevolkerung und die Kirchen in der Wische evangelisch Die altesten uberlieferten Kirchenbucher fur Giesenslage stammen aus dem Jahre 1715 24 Fruhere Eintrage finden sich bei der Pfarrei Berge Die evangelischen Christen gehoren zur Kirchengemeinde Giesenslage die fruher zur Pfarrei Berge bei Werben an der Elbe gehorte 25 Sie gehorte zum Kirchspiel Werben und wird heute betreut vom Pfarrbereich Konigsmark im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 26 Die katholischen Christen werden heute von der Pfarrei St Anna Stendal betreut sie gehort zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg Die ersten Katholiken in Giesenslage nach der Reformation wurden zunachst von der Pfarrei in Stendal betreut ab 1917 dann von der Filialvikarie in Osterburg Die ersten Gottesdienste fanden in einem Gasthof in Giesenslage statt bis Anfang 1928 die Filialvikarie Osterburg fur die in der Wische wohnenden Katholiken die ehemalige Molkerei in Giesenslage erwarb und zu einer Kirche umbaute Am 29 Marz 1928 entstand in Giesenslage eine zur Pfarrei Stendal gehorende katholische Filialvikarie durch die Ernennung eines Pfarrvikars Am 1 November 1948 wurde sie offiziell zur Filialkirchengemeinde Pfarrvikarie erhoben 23 Infolge des Zweiten Weltkriegs und der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa erhohte sich die Zahl der Katholiken in der Wische durch den Zuzug von Fluchtlingen und Heimatvertriebenen Nachdem Anfang der 1980er Jahre der letzte Priester das Pfarrhaus in Giesenslage verliess erfolgte die Betreuung der Pfarrvikarie Giesenslage durch Geistliche aus Goldbeck Am 1 Februar 2007 wurde der Gemeindeverbund Stendal Bismark Giesenslage Goldbeck Messdorf Osterburg Seehausen Tangerhutte errichtet 27 Damals gehorten zur Pfarrvikarie Giesenslage rund 170 Katholiken Am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Anna 28 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ehemalige katholische Kirche Giesenslage Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Werben Elbe Die evangelische Dorfkirche Giesenslage ist eine vierteilige romanische Backsteinkirche die um 1160 errichtet wurde Sie ist eine der am besten erhaltenen Kirchen in der Altmark 29 Eine dendrochronologische Untersuchung des Eichen Dachwerkes des Chores lieferte ein Falldatum um etwa 1219 Waldkante 30 Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof Die katholische Kirche in Giesenslage trug das Patrozinium Unbefleckte Empfangnis und wurde 1928 in einer ehemaligen 1922 erbauten Molkerei eingerichtet die in Konkurs gegangen war und von der katholischen Kirche gekauft worden war Der untere Bereich der Molkerei wurde zur Kirche umgebaut und das Gebaude um einen kreuzbekronten Turm erganzt Die im ersten Stock befindliche Wohnung des Molkereiinspektors wurde zur Wohnung des Pfarrvikars Am 20 Oktober 1928 erfolgte die Benediktion der Kirche 23 Um 2012 wurde die Kirche geschlossen und verkauft Die einstige Glocke der Kirche lautet heute auf dem Friedhof in Salzwedel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giesenslage Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hansestadt Werben Elbe Ortsteil Giesenslage In werben elbe de 2017 abgerufen am 3 April 2020 Giesenslage im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur ComputergenealogieLiteratur BearbeitenPeter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 772 777 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 169 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege J ohann A ugust F riedrich Hermes Historisch geographisch statistisch topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg Hrsg J ohann A ugust F riedrich Hermes M ichael J ulius Weigelt Zweiter oder topographischer Teil Selbstverlag und W Heinrichshofen in Kommission Magdeburg 1842 OCLC 1071081004 S 371 50 Giesenslage eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Peter P Rohrlach Historisches Ortslexikon fur die Altmark Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil XII Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 8305 2235 5 S 772 777 doi 10 35998 9783830522355 E Book zur zweibandigen Druckausgabe a b Yulian Ide Hurra Wir wachsen wieder In Stendaler Volksstimme Biese Aland Kurier 21 Januar 2023 DNB 1047269554 S 19 20 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 S 342 345 Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile Gebietsstand 1 April 2013 Statistisches Landesamt Sachsen Anhalt Hrsg Verzeichnisse 003 Nr 2013 Halle Saale Mai 2013 S 120 destatis de PDF 1 6 MB abgerufen am 24 August 2019 a b Ernst Haetge Der Kreis Osterburg Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Band 4 Hopfer Burg bei Magdeburg 1938 DNB 361451652 S 111 113 a b Sachsen Anhalt Viewer des Landesamtes fur Vermessung und Geoinformation Hinweise Adolf Diestelkamp Zur Fruhgeschichte des Benediktinernonnenklosters Krevese Hrsg im Auftrag des Altmarkischen Museumsvereines zu Stendal Beitrage zur Geschichte Landes und Volkskunde der Altmark Band VI ZDB ID 212026 4 S 111 Nach Rohrlach Diestelkamp LHASA Rep U 21 Kloster Krevese Nr 1 Hermann Krabbo Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause Hrsg Verein fur Geschichte der Mark Brandenburg 1 Lieferung Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 108 Nr 523 uni potsdam de Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 2 Band 1 Berlin 1843 S 2 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 2 Band 1 Berlin 1843 S 6 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 6 Berlin 1846 S 31 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 6 Berlin 1846 S 33 Digitalisat Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellschriften Haupttheil 1 Band 6 Berlin 1846 S 206 Digitalisat a b Steffen Obara Chronik Giesenslage 3 Januar 2010 archiviert auf archive org Memento vom 4 April 2020 im Internet Archive abgerufen am 4 April 2020 Hansestadt Werben Elbe Ortsteil Giesenslage In werben elbe de 2017 abgerufen am 3 April 2020 Genehmigung des Gebietsanderungsvertrages zur Bildung einer neuen Gemeinde Hansestadt Werben aus den Gemeinden Hansestadt Werben und Behrendorf ab 1 Januar 2010 In Landkreis Stendal Hrsg Amtsblatt fur den Landkreis Stendal 19 Jahrgang Nr 17 12 August 2009 ZDB ID 2665593 7 S 201 204 Online PDF 7 0 MB abgerufen am 10 April 2020 a b c Wilhelm Zahn Heimatkunde der Altmark Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies 2 Auflage Verlag Salzwedeler Wochenblatt Graphische Anstalt Salzwedel 1928 OCLC 614308966 S 169 Reprint 2018 SelbstVerlag Eugen amp Constanze Gliege Gemeindelexikon fur die Provinz Sachsen Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preussischen Statistischen Landesamte In Konigliches Preussisches Statistisches Landesamt Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Heft VII 1909 DNB 365941735 ZDB ID 1046036 6 S 36 a b Doreen Schulze Erstmals Zuwachs in Arneburg Goldbeck In Volksstimme Stendal 15 Januar 2016 a b Karina Hoppe Verbandsgemeinde Arneburg Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner In Volksstimme Stendal 14 Februar 2019 a b Karina Hoppe In die Einwohnerstatistik geschaut In Stendaler Volksstimme Der Altmarker 22 Januar 2022 DNB 1002381223 S 21 a b c Rudolf Joppen Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887 1918 In Franz Schrader Hrsg Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg in der Reihe Studien zur katholischen Bistums und Klostergeschichte Band 19 Teil 9 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 328 331 Ernst Machholz Die Kirchenbucher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen In Mitteilungen der Zentralstelle fur Deutsche Personen und Familiengeschichte 30 Heft 1925 ZDB ID 504809 6 S 19 genealogy net Volltext und Scan Pfarr Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode Rossla und Stolberg 19 Jahrgang 1903 ZDB ID 551010 7 S 14 genealogy net Volltext und Scan Pfarrbereich Konigsmark Abgerufen am 10 April 2020 Nr 25 Errichtung von Gemeindeverbunden Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 2 2007 abgerufen am 22 Januar 2022 Nr 69 Pfarreierrichtungen Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 5 2010 abgerufen am 22 Januar 2022 Thomas Hartwig Alle Altmarkkirchen von A bis Z Elbe Havel Verlag Havelberg 2012 ISBN 978 3 9814039 5 4 S 147 Ulf Frommhagen Steffen Tilo Schofbeck Stadte Dorfer Friedhofe Archaologie in der Altmark Band 2 Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit Baumringdatierung Verfahren der Datierung von Bauholzern in der Altmark Hartmut Bock Hrsg Beitrage zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Band 8 dr ziehten verlag Oschersleben 2002 S 486 Gliederung der Hansestadt Werben Elbe Ortsteile Behrendorf Berge Giesenslage Kolonie Neu Werben Rabel Wohnplatze Hohehof Neu Berge Normdaten Geografikum GND 1067595120 lobid OGND AKS VIAF 314869354 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giesenslage amp oldid 233388785