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Die Geschichte des Buddhismus reicht vom 6 Jahrhundert v Chr bis in die Gegenwart Ausgehend von der Geburt des Siddharta Gautama in Lumbini im heutigen Nepal ist der Buddhismus eine der altesten praktizierten Religionen Vom Nordosten des indischen Subkontinents verbreitete sich der Buddhismus in Zentral Ost und Sudostasien Zu seiner Entwicklung gehoren zahlreiche Bewegungen Spaltungen und Schulen vor allem die Traditionen der Theravada Mahayana und Vajrayana Verbreitung des Buddhismus Dunkelorange Ursprung 6 Jahrhundert v Chr bis 4 Jahrhundert v Chr Orange Buddhistische Mehrheit Gelb Buddhistische Einflusse Roter Pfeil Mahayana Gruner Pfeil Theravada Blauer Pfeil Tantra Vajrayana Inhaltsverzeichnis 1 Siddharta Gautama 2 Fruhe Geschichte 3 Zen Buddhismus 4 1 bis 10 Jahrhundert n Chr 5 Ab dem 11 Jahrhundert n Chr 6 Literatur 7 EinzelnachweiseSiddharta Gautama Bearbeiten nbsp Siddhartha Gautama Statue auf dem Pauenhof in Hamb in der Darstellung als Buddha Shakyamuni Der Weise aus dem Geschlecht der Shakya Hauptartikel Siddharta Gautama Die Lebensdaten Siddharta Gautamas werden herkommlich mit 563 483 v Chr angegeben Laut heutigem Stand schwanken die Datierung des Todes zwischen 420 und 368 v Chr 1 Nach der Uberlieferung wurde er in Lumbini im damaligen Furstentum Kapilavastu dem heutigen Nepal als Sohn des Herrscherhauses von Shakya geboren und wuchs in wohlhabenden Verhaltnissen auf Daher stammt sein Name Shakyamuni Weiser aus dem Hause Shakya Im Alter von 16 Jahren so die Erzahlung wurde er vermahlt 13 Jahre spater wurde sein Sohn geboren Im Alter von 29 Jahren erkannte Siddharta dass Leid wie Altern Krankheit Tod und Schmerz untrennbar mit dem Leben verbunden ist und dass sein weltliches Wissen und sein Reichtum nichts zur Linderung dessen beitragen kann Sieben Jahre der Askese des Studiums und danach der Meditation fuhrten ihn schliesslich auf den Weg der Mitte wo er durch die Meditation sein inneres Potential entfalten konnte Unter einer Pappelfeige dem Bodhibaum Baum der Erleuchtung im heutigen Nordindien hatte er das Erlebnis des Erwachens Bodhi und erlangte Erleuchtung Wenig spater hielt er im heutigen Sarnath seine erste Lehrrede mit der er den Grundstein des Dharmachakra legte Danach verbrachte er den Rest seines Lebens als Buddha mit der Unterweisung und Weitergabe der buddhistischen Lehre Seine vierfache Gemeinschaft bestand aus den Monchen und Nonnen des buddhistischen Monchtums sowie aus mannlichen und weiblichen Laien Buddha starb im Alter von etwa 80 Jahren in Kusinara in einem Hain voll bluhender Baume Mit seinem Tod beginnt die Buddhistische Zeitrechnung Fruhe Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Buddhistische Konzilien nbsp Buddhistische Gesandtschaften zur Zeit des AshokaDer Legende nach versammelte Buddha Shakyamuni kurz vor seinem Tod seine Monche um sich und drehte schweigend eine Lotusblume zwischen seinen Fingern Alle Monche waren ratlos bis auf Mahakashyapa der hingegen lachelte und alles wortlos verstand Damit wurde das Rad der Lehre Dharma in Bewegung gesetzt und Mahakashyapa der erste buddhistische Patriarch Dieser Verlauf hat im spateren Zen Buddhismus eine grosse Bedeutung Da das Wesentliche der Lehre nicht schriftlich vorhanden war wurde sie fortan immer von Lehrer zu Schuler weitergegeben Drei Monate nach dem Tod des Buddha traten seine Schuler in Rajagarha zum ersten buddhistischen Konzil sangiti zusammen um den Dhamma die Lehre und die Vinaya die Monchsregeln zu besprechen und gemass den Unterweisungen des Buddha festzuhalten 2 Beim zweiten Konzil etwa 100 Jahre spater spaltete sich der buddhistische Orden in zwei Hauptrichtungen aus denen sich spater der Hinayana und der Mahayana Buddhismus entwickelten Hinayana bedeutet das kleine Fahrzeug und Mahayana das grosse Fahrzeug Die Anhanger der Mahayana waren namlich der Meinung dass ihre Ziele grosser seien als solche der Anhanger der Hinayana der alten Weisheitsschule Beim Hinayana wunscht sich der oder die Ubende personlich die Befreiung von allem Leiden Die heute noch verbleibende Lehre des Hinayana ist der Theravada Buddhismus Lehre der Alten Wahrend der Regierungszeit des Kaisers Ashoka 268 232 v Chr verbreitete sich der Buddhismus uber ganz Indien und weit daruber hinaus Zu dieser Zeit fand auch das dritte buddhistische Konzil statt Ashoka fuhrte sein Land durch die Verwirklichung der buddhistischen Prinzipien durch Gewaltlosigkeit und Frieden zur kulturellen Blute Er liess Kloster und andere Gebaude bauen und schickte Monche in alle Himmelsrichtungen In Ceylon wurden im 1 Jahrhundert vor Christus Texte des Theravada Buddhismus auf Palmblatter niedergeschrieben Dadurch verbreitete sich die Lehre in den Nachbarlandern Myanmar Kambodscha Laos und Thailand 3 In Indien wurde der Buddhismus zum Teil mit dem alteren Hinduistischen Gedankengut verschmolzen Damit wurde der Buddhismus in seinem Ursprungsland seiner geistigen Zentren beraubt Heute ist nur noch weniger als 1 der indischen Bevolkerung buddhistisch 4 Zen Buddhismus Bearbeiten nbsp Zazen wie es im Rinzai Zen praktiziert wird Hauptartikel Zen Buddhismus Als Begrunder des Chan Buddhismus gilt der indische Monch Bodhidharma um 440 um 528 Er ist der 28 Nachfolger Buddhas Uber Korea und China gelangten verschiedene Formen des Buddhismus um 1200 auch nach Japan 5 wo sich der Chan Buddhismus allmahlich zur heute gelaufigeren Variante Zen Buddhismus formte Hierbei entspricht Zen der sino japanischen Lesung desselben chinesischen Schriftzeichens chin 禪 pinyin Chan jap Zen Beiden gemein ist der besondere Fokus auf den buddhistischen Aspekt der Kontemplation oder der geistigen Versenkung und Vergegenwartigung im Alltag Grosse Bedeutung und Verbreitung erlangten nur die Schulen des Zen Buddhismus Neben korperlicher Arbeit und gemeinsamer Rezitation steht im Zen Buddhismus die Meditation und daraus resultierende Konzentration im Vordergrund Eine wichtige Praxis des Zen ist das lange Sitzen mit ineinander geschlagenen Beinen das sogenannte Zazen Weiterhin werden meditative Handlung im Zen in ganz unterschiedlichen Tatigkeiten ausgeubt wie z B Sadō oder Chadō der Weg der Teezeremonie Teeweg Shodō der Weg der Schreibkunst Kadō auch Ikebana der Weg des Blumenarrangements Suizen das kunstvolle Spiel der Shakuhachi Bambusflote Zengarten die Kunst der Gartengestaltung Kyudō die Kunst des Bogenschiessens oder Budō der Weg des Krieges 1 bis 10 Jahrhundert n Chr BearbeitenDie Lehre der Mahayana verbreitete sich im Osten Indiens nach Sudostasien und in Richtung Norden nach China und Korea Schliesslich kam der Mahayana im 6 Jahrhundert nach Japan und im 7 Jahrhundert nach Tibet Nach dem Ende des Kuschanischen Reiches bluhte der Buddhismus in Indien wahrend des Gupta Reiches 4 6 Jahrhundert Es wurden Schulen der Mahayana gebaut vor allem im Nordosten Indiens wo grosse und einflussreiche buddhistische Schulen fur viele Jahrhunderte entstanden Der Einfluss des Gupta Stils pragte die buddhistische Kunst Xuanzang berichtete in seinen Reisen durch Indien im 7 Jahrhundert dass die grosste Ausbreitung des Buddhismus in den heutigen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Tamil Nadu zu sehen ist 6 Im 10 Jahrhundert erlitt der Buddhismus einen starken Ruckgang in Indien 7 Ab dem 11 Jahrhundert n Chr Bearbeiten nbsp Statue von Konig Anawrahta vor der Militarakademie in Pyin U LwinAb dem 11 Jahrhundert fuhrte die Zerstorung des Buddhismus auf dem indischen Festland der Mahayana den Niedergang herbei Konig Anawrahta 1044 1078 der Grunder des Konigreiches Bagan nahm den buddhistischen Glauben des Theravada in seinem Land an und grundete zwischen dem 11 und 13 Jahrhundert zahlreiche Tempel Heute sind in der Umgebung von Bagan noch die Reste von uber 3000 Bauwerken erhalten Zwar erregte der Aufstieg der Thai in Burma Aufsehen doch der Theravada Buddhismus ist der meistverbreitete Glauben in Myanmar Wahrend der Ayutthaya Periode 14 bis 18 Jahrhundert wurde ausserdem der Theravada Buddhismus in Thailand gestarkt wo er heute ein fester Bestandteil der thailandischen Gesellschaft ist In Laos und Kambodscha hat sich der Theravada Buddhismus im 13 Jahrhundert ausgebreitet Ab dem 14 Jahrhundert erstarkte der Islam und Malaysia Indonesien und der sudliche Teil der Philippinen nahmen ihn anstatt den Buddhismus an Der Aufstieg Suhartos an die Macht im Jahr 1966 hat zu einer bemerkenswerten Renaissance des Buddhismus in Indonesien gefuhrt So wurde der Buddhismus in eines der funf offiziellen indonesischen Religionen aufgenommen Heute gibt es etwa zehn Millionen buddhistische Menschen in Indonesien von denen ein Grossteil chinesischer Abstammung ist Seit dem 19 und insbesondere seit dem 20 Jahrhundert wachst auch in den industrialisierten Staaten Europas den USA und Australien die Tendenz sich dem Buddhismus zuzuwenden Organisationen wie die 1975 gegrundete EBU Europaische Buddhistische Union haben sich zum Ziel gesetzt diese Gruppen miteinander zu vernetzen und sie in einen Diskurs mit einzubeziehen In vielen Landern Europas wurde der Buddhismus gegen Ende des 20 Jahrhunderts offentlich und staatlich als Religion anerkannt allerdings nicht in Deutschland und der Schweiz Heutzutage gibt es weltweit etwa zwischen 250 8 und 500 Millionen 9 buddhistische Anhanger In Deutschland gibt es etwa 250 000 von ihnen Literatur BearbeitenJens Uwe Hartmann Die Verbreitung des indischen Buddhismus nach Afghanistan und Zentralasien S 412 439 Sonderdruck aus Heinz Bechert Hrsg Der Buddhismus I Der indische Buddhismus und seine Verzweigungen W Kohlhammer Stuttgart 2000 online Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Bechert The Date of the Buddha Reconsidered In Indologica Taurinensia 10 1982 S 29 36 und ders Die Lebenszeit des Buddha das alteste feststehende Datum der indischen Geschichte In Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Philologisch Historische Klasse Nr 4 1986 Helwig Schmidt Glintzer Der Buddhismus C H Beck Munchen 2005 S 42 Geschichte des Buddhismus Shaolin Tempel Deutschland Abschnitt Buddhas Nachfolger und die Verbreitung der Lehre Census of India 2001 Population by religious communities 3sat Kurze Geschichte des Buddhismus Personlichkeit Xuanzang Sanzang Memento vom 24 Marz 2007 im Internet Archive Buddhism In Andhra Pradesh Memento vom 18 Mai 2011 im Internet Archive Encyclopaedia Britannica 2005 Todd M Johnson Brian J Grim The World s Religions in Figures An Introduction to International Religious Demography Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Buddhismus amp oldid 230026461