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Die Geschichte der Juden in Furth ist seit dem 15 Jahrhundert bezeugt Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter und Neuzeit 2 19 Jahrhundert bis heute 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMittelalter und Neuzeit BearbeitenJudische Geldverleiher werden um 1440 erwahnt Sie wurden spater aus der Stadt verbannt doch 1528 durften sich wieder Juden in der Stadt niederlassen 1582 wurden 200 judische Bewohner gezahlt Im Jahre 1607 wird ein Rabbiner erwahnt Im Stadtrat waren die Further Juden durch zwei Gemeindevorsteher vertreten Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Gemeinde reduziert jedoch 1670 durch Neuankommlinge die aus Wien vertrieben worden waren wiederum vergrossert Zu jener Zeit befand sich das Zentrum in der Geleitsgasse und es wurden mehrere Synagogen errichtet 1617 die Alte Synagoge bei der Konigstrasse 1697 eine Neue Synagoge und 1707 eine Familiensynagoge der Familie Frankel Der erste Friedhof wurde 1607 errichtet und ein Armen und Krankenhaus Hekdesch 1653 1719 regelte Lothar Franz von Schonborn Furstbischof von Bamberg den Status der Gemeinde die damals aus 400 Haushalten bestand Gegen Zahlung einer Jahresgebuhr erhielten die Juden Schutz von Leben und Besitz das Recht zum Bau von Synagogen und die Erlaubnis zugesichert einen Kantor Schulklopfer und Totengraber anzustellen Streitigkeiten unter Juden kamen vor ein judisches Gericht wahrend Auseinandersetzungen zwischen Juden und Christen vom Kirchengericht zu entscheiden waren Gemeindeangelegenheiten wurden 1728 durch eine Reihe von Takkanot geregelt 1763 wurde das erste judische Waisenhaus in Deutschland erbaut und vom 17 Jahrhundert bis 1824 bestand hier eine bedeutende Jeschiwa die unter anderem vom jungen Mayer Amschel Rothschild und von Luitpold Baumblatt besucht wurde Letzter Schulleiter war Wolf Hamburg bei dem die Rabbiner Hirsch Aub Joseph Aub Seligmann Bar Bamberger David Einhorn Marx Hayum Seligsberg Leopold Stein und Bernhard Wechsler lernten 1862 wurde eine orthodoxe Grundschule errichtet die 1899 offizielle staatliche Anerkennung erhielt 1811 veroffentlichte Elkan Henle aus Furth seine Schrift Uber die Verfassung der Juden im Konigreich Baiern und die Verbesserung derselben zum Nutzen des Staates die er Maximilian von Montgelas widmete David Morgenstern wurde bei den Wahlen im Dezember 1848 als erster Jude in die bayerische Abgeordnetenkammer gewahlt 1 Der hebraische Buchdruck wurde in Furth im Jahre 1691 durch die Familie Schneur und Hirsch Frankfurter aufgenommen die insgesamt 44 Bucher herausgaben darunter ein Sifra mit Kommentaren Nach einer Beschlagnahme hebraischer Bucher 1702 konnte dieser Geschaftszweig 1722 wieder aufgenommen werden und bluhte bis tief ins 19 Jahrhundert nbsp Denkmal 1986 von Kunihiko Kato in der Geleitsgasse im Bereich der ehemaligen Synagoge Im Fuss ist auf deutsch und hebraisch eine Textstelle aus Psalm 79 eingemeisselt Es kamen Fremde in deinen Besitz sie verunreinigten deinen Tempel sie legten Jerusalem in Trummer 19 Jahrhundert bis heute BearbeitenNach den Vorschriften des bayerischen Judenedikts von 1813 entstand um diese Zeit das Distriktsrabbinat Furth Die judische Gemeinde Furth war vom 19 Jahrhundert bis 1933 die grosste in Bayern Nach dem Tod von Rabbiner Salomon Kohn einem Verfechter des orthodoxen Judentums gewann das Reformjudentum in Furth an Einfluss 1720 wurden in Furth 1500 Juden gezahlt 1816 2434 19 der Gesamtbevolkerung 1880 3336 und 1933 2000 2 6 der Gesamtbevolkerung 1904 stiftete der Further Unternehmer Heinrich Berolzheimer das Berolzheimerianum Sitz der heutigen Comodie Furth 2 1906 wurde der Neue Judische Friedhof eingeweiht auf dem nach dem Ersten Weltkrieg ein Denkmal fur die judischen Gefallenen errichtet wurde 1933 1941 gelang es 1400 Juden Furth zu verlassen Die meisten darunter Henry Kissinger gelangten in die USA einige nach Shanghai Bei der Polenaktion am 28 Oktober 1938 wurden 54 polnische Juden aus Furth nach Polen abgeschoben 3 Am 10 November 1938 wurde die Hauptsynagoge niedergebrannt weitere sechs Synagogen und unzahlige judische Geschafte und Hauser wurden verwustet Further Juden wurden in der Sahlmannvilla festgehalten und 150 Manner wurden nach Dachau deportiert Bis zum 17 Mai 1939 verblieben noch 785 Juden in Furth Die weitere Vernichtung der Gemeinde erfolgte in drei Phasen am 28 November 1941 wurden 28 Juden ins Ghetto Riga verbracht am 24 Marz 1942 224 nach Izbica eine Durchgangsstation nach Belzec und am 10 September 1942 wurden 153 meist altere Juden und Kinder nach Theresienstadt deportiert Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten etwa 40 Juden nach Furth zuruck Eine Synagoge wurde restauriert und neu eingeweiht 1970 lebten 200 Juden in der Stadt 1989 179 Mit dem Zerfall der Sowjetunion gelangten einige Hundert Emigranten aus GUS Staaten nach Furth 2003 belief sich die Mitgliedschaft der Gemeinde auf 587 Furth ist der Hauptstandort des 1997 eroffneten Judischen Museums Franken mit Filialen in Schnaittach und Schwabach Siehe auch BearbeitenFlucht und Deportation von Juden aus FurthEinzelnachweise Bearbeiten Christine Bartholomaus Dr Fischel Arnheim In Gesellschaft fur christlich judische Zusammenarbeit Bayreuth Hrsg Judisches Bayreuth Ellwanger Bayreuth 2010 ISBN 978 3 925361 81 4 S 106 Berolzheimerianum Tourismus Information Furth Komitee zum Gedenken der Further Shoah Opfer Bearbeitung Gisela Naomi Blume Memorbuch zum Gedenken an die von den Nazis Ermordeten Further Juden Furth 1997 S 14 Literatur BearbeitenZeev Wilhelm Falk Michael Berenbaum und Larissa Daemmig Fuerth in Encyclopaedia Judaica 2 Auflage 2007 Bd 7 S 306 307 Gisela Naomi Blume Die israelitische Waisenanstalt Furth In Further Geschichtsblatter Ausgabe 3 2010 S 59 86 Weblinks BearbeitenFurth das frankische Jerusalem Tourismus Information Furth 3D Modell des Schulhofes Judisches Museum Franken Geschichte der Juden in Nurnberg und Furth von Hugo Barbeck Verlag Friedrich Heerdegen Barbeck 1878 kostenloser Download Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Juden in Furth amp oldid 219290910