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Gert Caden 10 Juni 1891 in Berlin als Ernst Richard Gerd Kaden 1 2 9 September 1990 in Dresden war ein deutscher Maler und Bildhauer Caden war seit den 1920er Jahren Agent verschiedener Dienste Er arbeitete verdeckt fur den Antimilitarischen Apparat der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD das Ministerium fur Staatssicherheit MfS der Deutschen Demokratischen Republik DDR und den sowjetischen Geheimdienst KGB 1949 50 war er Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Agent der KPD 1 3 Agent des KGB und des MfS 2 Ehrungen 3 Bildliche Darstellung Cadens 3 1 Darstellung in der bildenden Kunst der DDR 3 2 Fotografische Darstellung Auswahl 4 Werke in offentlichen Sammlungen mutmasslich unvollstandig 5 Ausstellungen unvollstandig 5 1 Personalausstellungen 5 2 Ausstellungsbeteiligungen 6 Literatur chronologisch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Caden Sohn des sachsischen Premierleutnants und spateren Generalleutnants Ernst Richard Kaden 1862 1948 und seiner Frau Olga geborene Bamberger 1866 1942 besuchte nach dem Realgymnasium in Leipzig an dem er Schuler bei Fedor Flinzer war und dem Abitur von 1907 bis 1909 die Kadettenschule in Leipzig wo er zum Pagenkorps am sachsischen Konigshof in Dresden gehorte Ab 1909 war im Infanterie Regiment Grossherzog Friedrich II von Baden in Bautzen und wurde 1910 zum Leutnant befordert Im Ersten Weltkrieg verlor Caden zwei Bruder und war bis Kriegsende an der Westfront eingesetzt 1919 wurde er im Rang eines Oberleutnants demobilisiert Caden gab an aufgrund seiner Erlebnisse im Ersten Weltkrieg zum Pazifisten geworden zu sein und wandte sich der Malerei zu 1919 nahm Caden ein Studium an der Akademie der Bildenden Kunste in Dresden auf 1919 heiratete er die Tochter des Dresdener Rechtsanwalts und Kunstsammlers Felix Bondi Lala 3 Die Ehe wurde 1920 geschieden 1920 ging er nach Munchen und setzte sein Studium an der Kunstakademie Munchen fort 1921 zog Caden zuruck nach Berlin nahm den Kunstlernamen Gert Caden an und stellte erstmals aus Er fertigte in dieser Zeit Reliefbilder und war stark beeinflusst von internationalen Konstruktivisten der Zeit Im selben Jahr heiratete er Maja Loewe Die zweite Ehe wurde 1928 geschieden Nach zeitweiligen Aufenthalten in Munchen und Wien hatte Caden 1925 grossen Erfolg mit Werbeplakaten fur US amerikanische Revuen Von 1925 bis 1928 zog er sich in ein Dorf in Sachsen zuruck und lebte danach erneut in Berlin 1928 heiratete er Ilse Hermann Auch diese Ehe scheiterte nach wenigen Jahren Agent der KPD Bearbeiten Ende der 1920er Jahre wandte sich Caden dem Marxismus zu und besuchte Vorlesungen an der Marxistischen Arbeiterschule MASCH freundete sich mit den KPD Funktionaren Ernst Schneller und Hans Kippenberger an und trat 1930 in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD ein was diese zunachst geheim hielt Von Beginn an arbeitete Caden unter der Leitung von Hans Kippenberger im geheimen sogenannten Antimilitarischen Apparat AM Apparat dem illegalen bis 1937 bestehenden Nachrichtendienst der KPD mit und trug hier den Decknamen Cello Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten und dem Verbot kommunistischer Betatigung verstarkte Caden sein Engagement und unterstutzte die Partei auch in der Illegalitat 1936 wechselte Caden zum Abwehr Apparat der KPD unter Hermann Nuding und wurde verdeckt Mitglied der Deutschen Gesellschaft fur Wehrpolitik und Wehrwissenschaften gehorte verdeckt dem Stahlhelm Bund der Frontsoldaten an und hatte Zugang zu Informationen aus der Stahlhelmfuhrung Nach 1933 konnte er seine Informationsverbindungen bis hin zur Reichsregierung und Reichswehrfuhrung ausbauen und berichtete bis 1937 Im Juni 1938 wurde Caden vor einer bevorstehenden Verhaftung gewarnt und floh nach Paris Bis 1939 lebte er in Sanary sur Mer in Sudfrankreich und war hier mit Lion Feuchtwanger Friedrich Wolf und Ludwig Marcuse befreundet 1939 wurde Caden verhaftet und bis zu seiner Flucht 1940 im Internierungslager Les Milles festgehalten Bis 1942 lebte Caden illegal in Marseille und gelangte dann uber Marokko nach Kuba wo er sich in einem Vorort von Havanna niederliess Im kubanischen Exil war Caden Vorsitzender der Bewegung Freies Deutschland in Kuba und hielt regelmassig antifaschistische Rundfunkansprachen In Kuba war Caden Grunder und Leiter des Komitees deutscher Antifaschisten und 1946 Grunder des Freundeskreises Alexander von Humboldt 4 Agent des KGB und des MfS Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Caden im Marz 1948 nach Deutschland zuruck liess sich in der Sowjetischen Besatzungszone nieder und wurde Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Er wurde Leiter der Auftragskommission fur kunstlerische Arbeiten im Land Sachsen 1949 kam es zu einer Kontroverse als Caden in seiner Funktion als kunstlerischer Leiter der 2 Deutschen Kunstausstellung in Dresden gastierende mexikanische Kunstler zu einer Wandbildaktion Dresden 1949 ermutigte die kurz darauf von der Partei und Staatsfuhrung der DDR als formalistisch verboten wurde 5 1949 50 war Caden SED Abgeordneter der Provisorischen Volkskammer der DDR und ab 1950 Stadtverordneter in Dresden 6 Von 1949 bis 1953 war Caden Agent des sowjetischen Geheimdienstes Ministerium fur Staatssicherheit MGB Ab Januar 1954 war er als IM Richard inoffizieller Mitarbeiter des MfS in Dresden und wurde auch in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt Von 1955 bis 1968 war Caden erneut fur den sowjetischen Geheimdienst KGB tatig Ehrungen Bearbeiten1971 Banner der Arbeit DDR 1978 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Kunst und Literatur 1984 Karl Marx Orden DDR Bildliche Darstellung Cadens BearbeitenDarstellung in der bildenden Kunst der DDR Bearbeiten Heinz Drache Portrat Gerd Caden 1985 Ol auf Hartpappe 78 62 Sachsischer Kunstfonds Inv Nr 59 85 7 Fotografische Darstellung Auswahl Bearbeiten Richard Peter jun Gerd Caden um 1955 8 Werke in offentlichen Sammlungen mutmasslich unvollstandig BearbeitenJahrgang 91 1976 Ol auf Hartfaser 150 170 cm Galerie Neue Meister Dresden Inv Nr 78 15 9 Ausstellungen unvollstandig BearbeitenPersonalausstellungen Bearbeiten 1948 Dresden Haus des Kulturbundes 1965 Berlin Neue Berliner Galerie Erlebtes Kuba Malerei und Grafik mit Lea Grundig 1971 Dresden Galerie Kunst der ZeitAusstellungsbeteiligungen Bearbeiten 1949 1958 1967 1972 1977 und 1982 Dresden Deutsche Kunstausstellungen bzw Kunstausstellungen der DDR 1970 Berlin Altes Museum Im Geiste Lenins 1972 1974 1979 und 1985 Dresden Bezirkskunstaustellungen 1985 Berlin Neue Berliner Galerie im Alten Museum Musik in der bildenden Kunst der DDR Literatur chronologisch BearbeitenBernd Kaufmann Der Nachrichtendienst der KPD 1919 1937 Dietz Berlin 1993 ISBN 3 320 01817 5 Michael Peschke Besuch bei Cello Der Kunstler Gert Caden die Geheimdienste und ein Interview In Gegner Heft 21 2007 ISSN 1432 2641 S 20 31 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online Bernd Rainer Barth Gert Caden In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Caden Gert In Dietmar Eisold Hrsg Lexikon Kunstler in der DDR Verlag Neues Leben Berlin 2010 ISBN 978 3 355 01761 9 S 128Weblinks Bearbeitenhttps www caden collection de https www caden collection de kuenstler vita https www bildindex de ete action queryupdate amp desc 22caden 2C 20gert 22 20 amp index pic all Literatur von und uber Gert Caden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass von Gert Caden in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsregister Standesamt Berlin 3 Nr 986 1891 Taufbuch der Garnison Kirche Berlin Nr 135 1891 Julie Kaden Der erste Akt meines Lebens Ms 1943 Auszug in Monika Richarz Hrsg Judisches Leben in Deutschland Band 2 Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte im Kaiserreich Stuttgart DVA 1979 S 327 338 Marcus Kenzler Der Blick in die andere Welt Einflusse Lateinamerikas auf die Bildende Kunst der DDR LIT Verlag Munster 2012 Simone Simpson Zwischen Kulturauftrag und kunstlerischer Autonomie Bohlau Verlag Koln Weimar 2008 Technische Universitat Dresden Gert Caden Bildatlas Kunst in der DDR Dresden 2012 SKD Online Collection Abgerufen am 30 September 2021 Richard jun Peter Gert Caden 1891 1990 Maler 1955 abgerufen am 4 Mai 2022 SKD Online Collection Abgerufen am 4 Mai 2022 Normdaten Person GND 116396210 lobid OGND AKS VIAF 74602154 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caden GertALTERNATIVNAMEN Kaden Ernst Richard Gerd Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstler Agent der KPD SED Abgeordneter der Volkskammer und Agent KGB MfS GEBURTSDATUM 10 Juni 1891GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 9 September 1990STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gert Caden amp oldid 239173309