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George Christoph Heinrich Ebrecht 1 24 Juli 1895 in Hamburg 26 Januar 1977 2 in Lindau Bodensee war ein deutscher SS Gruppenfuhrer Generalleutnant der Polizei Hoherer SS und Polizeifuhrer HSSPF Nordost und Politiker NSDAP SRP DRP DFU Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berufsausbildung Erster Weltkrieg Auswanderung und Familie 1 2 Ruckkehr nach Deutschland Politische Betatigung und Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Literatur 3 Weblink 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerufsausbildung Erster Weltkrieg Auswanderung und Familie Bearbeiten Ebrecht Sohn eines Kaufmanns besuchte das Gymnasium ohne jedoch das Abitur abzulegen 3 Von 1912 bis 1914 besuchte er Kunstakademien in Berlin und Dresden Als Kriegsfreiwilliger nahm er ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil Im Rang eines Leutnants wurde er 1918 aus der Armee entlassen Nach dem Krieg war er in Fischerhude bei Otto Modersohn 4 Von 1920 bis 1924 war er Angehoriger mehrerer Freikorps 3 Er trat der NSDAP 1922 erstmals bei und verliess bald nach dem gescheiterten Hitlerputsch Deutschland 4 Er bereiste anschliessend Japan Indien und Afrika Von 1926 bis 1931 war er Sisalpflanzer in Ostafrika 1926 erfolgte die Scheidung von seiner ersten Frau die er 1918 geheiratet hatte und seine zweite Ehe 3 Aufgrund der im Zuge der Weltwirtschaftskrise stark gefallenen Weltmarktpreise fur Sisalfaser gab Ebrecht 1931 seine unrentabel gewordene Pflanzung auf und kehrte nach Deutschland zuruck Nach der Ende 1938 erfolgten Scheidung von seiner zweiten Ehefrau heiratete er 1939 ein drittes Mal 5 Ebrecht wurde Vater von insgesamt vier Kindern Ruckkehr nach Deutschland Politische Betatigung und Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach Deutschland zuruckgekehrt trat er 1931 der SA und zum 1 August desselben Jahres der NSDAP bei Mitgliedsnummer 597 464 6 7 Ab 1931 arbeitete er hauptamtlich als Propagandaredner und Mitarbeiter der Reichsfilmstelle Berlin fur die Partei 8 Ab Fruhjahr 1933 war er Kreisleiter in Harburg Wilhelmsburg 9 Er absolvierte 1935 einen Lehrgang fur Propaganda an der Reichsschule Bernau bei Berlin 8 Ebrecht wurde 1935 Mitglied der SS Mitgliedsnr 268 990 7 Er war Grundungsmitglied des Vereins Deutsches Ahnenerbe am 1 Juli 1935 Von Mai 1935 bis 30 Juli 1938 war Ebrecht im Rasse und Siedlungshauptamt RuSHA tatig zunachst als Stabsfuhrer des Rasseamtes und von Anfang April 1937 bis Ende Juli 1938 als Stabsfuhrer des RuSHA 10 Er war aufsichtsfuhrender Vorstand fur Weltanschauliche Fuhrung beim Lebensborn e V 11 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Ebrecht war Fuhrer des SS Abschnitts XVIII Halle Saale von Anfang Januar bis Oktober 1939 und nach Beginn des Zweiten Weltkrieges des SS Abschnitts XXVI Danzig Von Ende Oktober 1939 bis Ende Marz 1940 war er zudem Selbstschutzfuhrer in Westpreussen 3 Er befahl im Oktober 1939 die Ermordung von 1 400 geistig behinderten Menschen Pommerscher Anstalten im Zuge der Massaker von Piasnica 7 Von Dezember 1941 bis zum Dezember 1944 war er der Vertreter Hans Adolf Prutzmanns als Hoherer SS und Polizeifuhrer HSSPF Nordost mit Dienstsitz Konigsberg und fuhrte auch den dortigen SS Oberabschnitt Im November 1943 wurde er zum SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Polizei ernannt Krankheitsbedingt wurde Ebrecht Ende 1944 als HSSPF beurlaubt 3 Er wurde danach zur Fuhrerreserve versetzt 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Zum Kriegsende setzte er sich 1945 uber Wien nach Bayern ab und befand sich schliesslich kurze Zeit im Internierungslager Dachau in amerikanischer Haft Danach wechselte er in die Sowjetische Besatzungszone und zog von dort Ende 1949 in die Bundesrepublik Deutschland Ebrecht wurde weder in Ost noch in Westdeutschland entnazifiziert 8 Seinen Lebensunterhalt bestritt er unter schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnissen als Handelsvertreter 7 Politisch betatigte er sich als Organisationsleiter in der SRP und nach dem Parteiverbot als Landesvorsitzender der DRP in Baden Wurttemberg fur die er erfolglos zur Bundestagswahl 1953 antrat 12 Auf Einladung von Friedrich Paulus nahm er im Januar 1955 am ersten Deutsch Deutschen Soldatentreffen in Ost Berlin teil Nach dieser Offizierszusammenkunft arbeitete er eng mit Joachim Nehring zusammen mit dem er im April 1955 die Arbeitsgemeinschaft fur nationale Wehrfragen und im Oktober 1955 den Bund fur deutsche Einheit begrundete 12 Er gab das Militarpolitische Forum heraus das spater unter dem Titel Nationalpolitisches Forum firmierte 13 Nach Grundung der Deutschen Friedensunion DFU im Dezember 1960 war er der erste Vorsitzende dieser Partei fur den Bezirk Kempten Lindau 7 Im Bundestagswahlkreis Kempten trat er als Kandidat der DFU auf der Landesliste Bayern erfolglos zur Bundestagswahl 1961 an 14 Ebrecht war 1961 in der DDR Redner auf dem Nationalkongress der Nationalen Front in Weimar 15 Dennoch wurde eine Kurzvita von ihm im Braunbuch der DDR aufgefuhrt 16 Aufgrund der Krankenmorde in Westpreussen ermittelte die Staatsanwaltschaft Hannover ab Beginn der 1960er Jahre gegen Kurt Eimann und auch Ebrecht Nach der Anklageerhebung wurde das Verfahren gegen Ebrecht 1967 durch das Landgericht Hannover wegen Verhandlungsunfahigkeit eingestellt 7 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2 aktualisierte Auflage Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Weblink BearbeitenNiederschrift zweier Unterredungen mit Herrn George Ebrecht Lindau Schachen Allwindstrasse 5 am 28 Oktober und 22 November 1955 In Archiv des Instituts fur Zeitgeschichte Munchen Signatur 668 2 1 PDF 1 5 MB Einzelnachweise Bearbeiten Vollstandiger Vorname nach Christian Karl Werner Rechts links Bemerkungen uber den politischen Radikalismus in Deutschland Band 1 Hohwacht Verlag 1963 S 124 Sterbedatum nach Peter Witte u a Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941 42 Hans Christians Verlag Hamburg 1999 S 676 und Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 124 Abweichend davon gibt Torsten Diedrich Paulus das Trauma von Stalingrad Eine Biographie Schoningh 2008 S 551 als Sterbedatum den 21 Dezember 1977 an a b c d e Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Dusseldorf 1986 S 333 a b c Christian Karl Werner Rechts links Bemerkungen uber den politischen Radikalismus in Deutschland Band 1 Hohwacht Verlag 1963 S 124 ff Peter Longerich Heinrich Himmler Biographie Munchen Siedler 2008 ISBN 978 3 88680 859 5 S 329 f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7220607 a b c d e f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 124 a b c Henning Pietzsch Das braune Erbe Der Antifaschismus der DDR In Gerbergasse 18 Thuringer Vierteljahresschrift fur Geschichte und Politik Geschichtswerkstatt Jena e V Heft 57 Ausgabe II 2010 S 7 f PDF 80 kB Jurgen Ellermeyer Klaus Richter Dirk Stegmann Harburg von der Burg zur Industriestadt Beitrage zur Geschichte Harburgs 1288 1938 Christians 1988 S 464 Michael H Kater Das Ahnenerbe der SS 1935 1945 Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2006 S 366 455 ISBN 3 486 57950 9 Volker Koop Dem Fuhrer ein Kind schenken die SS Organisation Lebensborn e V Koln 2007 S 62 a b Hans Frederik NPD Gefahr von Rechts Verlag Politisches Archiv 1966 S 127 Manfred Jenke Verschworung von rechts Ein Bericht uber den Rechtsradikalismus in Deutschland nach 1945 Colloquium Berlin 1961 S 292 Ebrecht George In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Ebbinghaus bis Eyrich KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 245 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 201 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 74 Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin West Ausgabe 1968 S 371 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Juni 2023 PersonendatenNAME Ebrecht GeorgeALTERNATIVNAMEN Ebrecht George Christoph Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant der Polizei sowie Hoherer SS und PolizeifuhrerGEBURTSDATUM 24 Juli 1895GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 26 Januar 1977STERBEORT Lindau Bodensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Ebrecht amp oldid 235020850