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Gaustadt liegt an der Regnitz und ist eine ehemalige Gemeinde und heute westlicher Stadtteil der oberfrankischen Stadt Bamberg in Bayern Deutschland GaustadtStadt BambergWappen von GaustadtKoordinaten 49 54 N 10 51 O 49 904444444444 10 855833333333 244 Koordinaten 49 54 16 N 10 51 21 OHohe 244 m u NNEinwohner 7171 31 Dez 2022 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahlen 96049 96047 96052Vorwahl 0951Fruhere Schule und spateres Rathaus an der Ortsdurchfahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Politik 6 Sehenswurdigkeiten 7 Religion 8 Vereine 8 1 Sportvereine 8 2 Musik 8 3 Sonstige 9 Personlichkeiten 9 1 Sohne und Tochter des Ortes 9 2 Personlichkeiten die im Ort gewirkt haben 10 Gaustadter Bildsteine 11 Einzelnachweise 12 Literatur 13 WeblinksGeografie BearbeitenWestlich von Gaustadt liegt Bischberg im Norden erstreckt sich Hallstadt und im Suden wird der Stadtteil vom Michelsberger Wald umschlossen benannt nach dem Kloster Michelsberg Geschichte BearbeitenStifter des sogenannten Erchanbrecht oder Erkenbertguts in Gaustadt war nach dem Nekrolog des Klosters Michelsberg der Priester Erkenbertus vom Kollegiatstift St Jakob Bamberg Das Kollegiatstift St Jakob wurde nach den Regesten der Bischofe und des Domkapitels von Bamberg 1071 1072 unter Bischof Hermann gegrundet und mit 25 Kanonikern besetzt Im Sommer 1072 wurden die Kanoniker entfernt und der Ort mit allen Zugehorungen dem Abt Egbert von St Michael zur Einfuhrung der Monchsregel ubergeben Das bedeutet dass die Stiftung 1071 1072 erfolgte und Gaustadt damit erstmals urkundlich erwahnt wurde Erkenbertus wurde am 22 Marz 1087 als Teilnehmer an der Synode der Bamberger Kirche und als Domherr von Bamberg erwahnt Papst Innozenz IV bestatigte 1251 die Besitzungen des Klosters Michelsberg darunter auch Gaustadt Am 1 Juli 1972 wurde die damals grosste Gemeinde des Landkreises Bamberg trotz einer einundneunzigprozentigen Ablehnung durch die Burgerversammlung am 24 Juli 1971 im Rahmen der Gemeindegebietsreform in die Stadt Bamberg eingemeindet 1 Der traditionelle Ortskern Gaustadts lag im Bereich rund um die Kapelle St Sebastian und ist heute noch an den kleinen verwinkelten Gassen in diesem Bereich erkennbar Umgeben war Gaustadt zu dieser Zeit von Feldern die zu den vielen Gaustadter Bauernhofen gehorten Die Ortsgrenze zu Bamberg lag dadurch ursprunglich etwa einen Kilometer weit vom eigentlichen Ort entfernt Infolge der Errichtung der ERBA an der Gemeindegrenze zu Bamberg gegen Ende des 19 Jahrhunderts stieg die Nachfrage nach Wohnraum in Gaustadt stark an So entwickelte sich zunachst der Bereich entlang der Hauptstrasse in Richtung Bamberg gepragt durch die Wohnhauser des Fabrikbaus sehr stark Ab Mitte des 20 Jahrhunderts wurden zunehmend die Felder der ehemaligen Bauernhofe vor allem des Cherbonhofes ehemals grosser Hof im Osten Gaustadts bebaut Der Ort breitete sich dadurch zunachst im Bereich oberhalb der heutigen Pfarrkirche St Josef bis hin zum Michaelsberger Wald im Suden und der Grenze zu Bamberg im Osten aus Die ehemaligen Felder auf denen sich heute die Ortsmitte befindet sind teilweise noch an den Strassennamen zu erkennen so wurde aus dem Stammfeld die Stammfeldstrasse aus der Sturz die Sturzstrasse und aus der Hohe die Hohenstrasse Der Westen wurde durch Bebauung des Gebietes rund um das sogenannte Eichhorn westlich des Sylvanersees erschlossen Heute ist der Ubergang von Gaustadt nach Bamberg fliessend die Ortsgrenze ist nur noch am Ortsschild am Ende der Gaustadter Hauptstrasse zu erkennen Die letzten grossen Neubaugebiete Gaustadts waren die Okosiedlung unterhalb des Bamberger Wegs und die Siedlung am Ochsenanger Seit Ende der Landesgartenschau Bamberg 2012 entstanden im Backsteinbau und auf dem Areal der ehemaligen ERBA neue Wohneinheiten Ein weiteres grosses Neubaugebiet entsteht auf dem Gelande der ehemaligen Ziegelei oberhalb des Gaustadter Friedhofs Das ehemalige Gemeindegebiet Gaustadts ist damit weitestgehend durch Wohnbebauung erschlossen Nur noch vereinzelte Baulucken sind vorhanden Um der gleichbleibend hohen Nachfrage nach Wohnraum nachzukommen gab es zuletzt Uberlegungen uber ein neues Wohngebiet zwischen dem Rothofer Weg und dem Ziegelhuttenweg sudlich der Vogt und Krotleinstrasse Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1721 1771760 2021805 3401879 14501910 26121925 24831933 28111939 31171946 35081950 3935 Jahr Einwohner1960 46731970 563201 07 1972 562831 12 1980 538931 12 1987 542331 12 1988 569431 12 1989 600531 12 1990 612731 12 1991 622531 12 1992 6287 Jahr Einwohner31 12 1993 625631 12 1994 621731 12 1995 622931 12 1996 634831 12 1997 641031 12 1998 638531 12 1999 627631 12 2000 631131 12 2001 626631 12 2002 6243 Jahr Einwohner31 12 2003 614931 12 2004 620231 12 2005 607131 12 2006 590231 12 2007 583531 12 2008 580731 12 2009 575331 12 2010 572231 12 2011 576531 12 2012 5917 Jahr Einwohner31 12 2013 597531 12 2014 594931 12 2015 593931 12 2016 612231 12 2017 643431 12 2018 647931 12 2019 663731 12 2020 677131 12 2021 702631 12 2022 7171Durch den Entwicklungsschub der Planungen fur die Landesgartenschau 2012 und die anschliessende Wohnbebauung und Universitatsansiedlung der ERBA Insel dieser neue Ortsteil von Gaustadt hatte am 31 Dezember 2019 893 Einwohner kam es ab 2011 wieder zu einer Steigerung der Einwohnerzahl Zum 31 Dezember 2022 erreichte Gaustadt somit seine hochste Einwohnerzahl in der Geschichte Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Logo der Landesgartenschau Bamberg 2012Mit der Grundung der Mechanischen Baumwoll Spinnerei und Weberei Bamberg im Jahre 1858 umgangssprachlich Spinnerei spater auch ERBA Erlangen Bamberg genannt veranderte sich das Aussehen des landlich gepragten Gaustadts und das Leben seiner Bewohner nachhaltig Das ursprungliche Klosterdorf entwickelte sich rasant zu einer Industrie und Arbeitergemeinde Mit dem Konkurs der ERBA AG 1993 1994 verlor Gaustadt seinen grossten Arbeitgeber und seine wirtschaftliche Bedeutung in der Region Auf dem Industriegelande entstand der Nordpark dort fand die Landesgartenschau Bamberg 2012 statt Noch vor dem Wintersemester 2012 13 bezog die Fakultat Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik der Otto Friedrich Universitat Bamberg ihren neuen Standort auf der ERBA Insel Die derzeit grossten Arbeitgeber Gaustadts sind das Unternehmen Rudolf Zimmermann Bamberg GmbH das Leuchten aller Art herstellt mit ca 350 und die Brauerei Kaiserdom mit ca 60 Beschaftigten Mit der Gasthausbrauerei Kronprinz gibt es seit 2016 eine zweite Braustatte im Stadtteil Gaustadt erfuhr Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre eine weitere Veranderung und Vitalisierung durch die Erschliessung und Bebauung des Cherbonhofviertels unter anderem mit der Okosiedlung Politik BearbeitenBurgermeister von 1945 bis 1972 Anton Krug SPD 1945 1946 Johann Jack CSU 1946 1952 Peter Habermann Freie Wahler 1952 1960 Kilian Krug CSU 1960 1966 Andreas Stenglein SPD 1966 1972Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St Josef nbsp Orgel der Pfarrkirche nbsp Kapelle St Sebastian nbsp Pestmarter mit Jahreszahl an der Kapelle St SebastianPfarrkirche St Josef erbaut 1899 1906 mit neugotischer Ausstattung Fischerhof Erholungsstatte der Monche des Klosters Michelsberg in Bamberg Kapelle St Sebastian erbaut 1808 als erster Kirchenneubau Nordbayerns nach der Sakularisation Pestmarter Cherbonhof ab 1820 im Besitz der Edlen von Weling und ihrer Nachkommen Kriegerdenkmal 1922 von Hans Leitherer Bamberg mit A Seidlein Religion BearbeitenDie romisch katholische Pfarrei St Josef mit regelmassigen Gottesdiensten der portugiesischen Mission Nurnberg zahlt ca 3920 Katholiken mit Erstwohnsitz und bildet mit der Pfarrei St Martin in der Stadtmitte sowie St Josef im Hain den Seelsorgebereich St Martin und St Josef Bamberg Die evangelisch lutherische Kirche St Matthaus wurde im Jahr 1964 eingeweiht Sie steht auf einem Gelande das der Gemeinde von der Familie Worner geschenkt wurde Seit dem Jahr 2000 nutzt die ukrainische griechisch katholische Personalpfarrei St Nikolaus fur die Diozesen Bamberg und Wurzburg die ehemalige Altenheimkapelle Ausserdem finden in Gaustadt regelmassige Gottesdienste der russisch orthodoxen Gemeinde Nurnberg statt Vereine BearbeitenSportvereine Bearbeiten ASV Gaustadt Fussball Gymnastik Nordic Walking DJK Teutonia Gaustadt Fussball Gymnastik Aerobic Ski Triathlon Tischtennis Voltigierverein e V Reitverein Hippo Plus e V Reiten Zimmerstutzen und Kleinkaliber Schutzenverein 1899 Gaustadt Luftgewehr Luftpistole Zimmerstutzen Kleinkaliberschiessen ASG Hofer Bamberg Gaustadt 1897 e V Luftgewehr Armbrust und Kleinkaliberschiessen RKB Solidaritat Gaustadt Radball Rollkunstlauf Sportkegelclub Gaustadt KegelnMusik Bearbeiten Liederhort 1874 Gaustadt e V Mannerchor Gaustadt Blaskapelle St Josef Gaustadt e V Sonstige Bearbeiten Burgerverein Gaustadt e V Obst und Gartenbauverein Gaustadt e V Kleingartenverein Gaustadt e V Associacao Recreativa Portuguesa e V Verein der portugiesischen Gemeinde Ortscaritasverein Gaustadt St Josef e V KDFB Zweigverein Gaustadt katholischer deutscher Frauenbund KJG Ortsgruppe Gaustadt Freiwillige Feuerwehr Bamberg Loschgruppe Gaustadt MichaelsbergPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Rudolf Gross 1888 1954 deutscher Kristallograph Mineraloge und Hochschullehrer Hans Salb 1918 nach 1974 deutscher Bankier Andreas Sebastian Stenglein 1929 deutscher Politiker SPD Personlichkeiten die im Ort gewirkt haben Bearbeiten Klaus Zachert 1942 2011 deutscher Kommunal und Landespolitiker SPD Konrektor an der Volksschule Bamberg GaustadtGaustadter Bildsteine Bearbeiten nbsp Gaustadter Bildsteine im Historischen Museum BambergDie drei Bamberger Gotzen Gaustadter Gotzen richtiger Gaustadter Bildsteine wurden im Jahr 1858 aus dem Schwemmsand der Regnitz bei Gaustadt geborgen Es handelt sich um Skulpturen aus Keuper Sandstein der in geologischer Vorzeit im Obermaingebiet abgelagert wurde Sie sind etwa 1 bis 1 70 m gross Ihr Alter ist unbekannt es kann von der Jungsteinzeit bis ins erste nachchristliche Jahrtausend reichen Demzufolge konnen die Figuren als heidnische Gotzen oder auch als fruhchristliche Schopfungen interpretiert werden Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 Seite 600Literatur BearbeitenKonrad Arneth Gaustadt Ein frankisches Klosterdorf Druckerei Wilhelm Schramm Hallstadt 1972 Andreas Sebastian Stenglein Gaustadt erstmalige Erwahnung des Ortes Bamberg 2006 Ingrid Weidner Nudeln fur alle Die Okosiedlung Cherbonhof in Bamberg wird zwanzig Jahre alt ihr Konzept ist heute noch aktuell In Suddeutsche Zeitung 5 September 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaustadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bamberg Stadtteil Gaustadt auf eo bamberg de Informationen des Burgerverein Gaustadt e V Andreas Stenglein Geschichtliche Entwicklung Gaustadts auf andreas stenglein de Andreas Stenglein Gaustadt Erstmalige Erwahnung des Ortes auf andreas stenglein deStadtteile von Bamberg Berggebiet Bruckertshof Bug Bughof Gartenstadt Gaustadt Gereuth Bamberg Hirschknock Kramersfeld Mitte Inselstadt Nord St Otto Theuerstadt Ost St Heinrich Wildensorg Wunderburg Bamberg Normdaten Geografikum GND 4248368 2 lobid OGND AKS VIAF 244637526 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaustadt amp oldid 237878651