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Das Gauderfest in Tirol findet jedes Jahr am ersten Wochenende im Mai in Zell am Ziller im Tiroler Zillertal statt Es ist das grosste Fruhlingsfest Tirols und Trachtenfest Osterreichs und wurde 2014 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Veranstaltungen und Brauche 2 1 Trachtenumzug und Rahmenprogramm 2 2 Bewerbe 2 3 Gauderbock 3 Gambrinus Freunde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im Jahre 1400 wurde der Name Gauder zum ersten Mal in einem Zillertaler Urbar erwahnt Gauder ist die Bezeichnung fur das Grundstuck auf welchem das Volksfest bis nach dem Zweiten Weltkrieg ausgetragen wurde Spater verlagerte man das Fest vom Gauderlehen welches sich am ostlichen Ortsrand von Zell am Ziller befindet direkt ins Dorf Der Name leitet sich also nicht vom Dialektwort Gaudi Freude Spass Frohlichkeit ab sondern bezieht sich auf den ursprunglichen Austragungsort 1 Das Gauderfest selbst durfe etwa zu Zeiten Kaiser Maximilians I um 1500 entstanden sein da dies auch das Grundungsjahr der Zeller Brauerei der heutigen Brauerei Zillertal Bier ist Die Brauerei hatte das kaiserliche Privileg ein Starkbier zu brauen welches zu Anlassen wie dem Gauderfest getrunken wurde In seiner heutigen Form wird das Gauderfest jedoch erst seit dem 16 Jahrhundert abgehalten Das Gauderfest findet seit Jahrhunderten immer am ersten Wochenende im Mai statt Dieser Termin wurde vermutlich aufgrund der klimatischen Situation im Zillertal gewahlt Mai war immer jener Monat in dem das Weidevieh auf die Alm getrieben wurde Die Bewohner feierten den Kirchtag in Zell am Ziller als Treffpunkt um nach den langen Wintermonaten Waren und Tiere zu tauschen zu verkaufen und um fruher den Zehent an den Lehnsherr abzuliefern 2 Obschon das Zillertal eine der touristischen Hauptdestinationen Tirols ist gilt das Gauderfest bis heute primar als Treffen der Akteure selbst Im Marz 2014 nahm die Osterreichische UNESCO Kommission die Festveranstaltung als Gauderfest in Zell am Ziller in das Verzeichnis des nationalen immateriellen Kulturerbes in Osterreich auf in der Sparte Gesellschaftliche Praktiken Rituale und Feste 3 Zweck dieser Ausweisung ist die Erhaltung als lebendige Kulturtradition Veranstaltungen und Brauche BearbeitenTrachtenumzug und Rahmenprogramm Bearbeiten Der Trachtenumzug am Gaudersonntag ist der grosste Osterreichs dieser Art mit uber 2000 Teilnehmern jedes Jahr 4 3 Er stellt den Hohepunkt des Ereignisses dar und ist eines der wichtigsten Treffen der alpinen Trachtenkultur mit weitem Einzugskreis Bei der Parade sind Trachten und Musikgruppen historischen Kutschen und Festwagen beteiligt 5 Weitere Veranstaltungen sind eine Feldmesse und der Markt mit traditionellem Handwerk und mit regionalen Spezialitaten des Zillertals 5 Seit 2005 findet eine Zuchttierausstellung statt bei der auch Haflinger und Norikerpferde Tiroler Grauvieh Tux Zillertaler Rind und andere Lokalrassen vertreten sind 6 7 Bewerbe Bearbeiten Von den traditionellen Wettkampfen sind heute vor allem das Ranggeln und der Gaudersechskampf ursprunglich derGauderdreikampf erhalten geblieben 3 4 Von den typischen Wettbewerben auf einem Tiroler Kirchtag wie beispielsweise dem Kuhstechen dem Hahnenkampf und dem Widderstossen ritualisierte Rangordnungskampfe der Nutztiere bei denen der Halter des Siegers jeweils die besten Weiderechte zugesprochen bekam hat sich das heutige Gauderfest verabschiedet Das Ranggeln am Gauderfest gilt als einer der bekanntesten Ranggler Wettbewerb des Alpenraums Jedes Jahr kampfen junge Burschen des Dorfes hier auch Mairraffar und Roblar genannt um den Titel des Gauderhogmoar Hagmair Es verliert bei Ranggeln wer als erstes mit dem Rucken am Boden liegt 4 Hogmoar ist ein im Salzburgischen zu dem auch das Zillertal fruher gehorte verbreitetes Amt eines ortlichen Schiedsrichters in Grundstreitigkeiten gewesen Das Amt galt insbesondere fur das Dorf des Siegers als besondere Ehre und galt fur ein Jahr bis zur nachsten Austragung Ranggeln ist bis heute eine im Raum Salzburg Tirol ausgeubte Sportart Das Widderstossen einst der Hohepunkt des Festes entsprang der europaischen und asiatischen Hirtenkultur Die Schafzucht spielt mit dem Tiroler Steinschaf hier Graues Schaf genannt im Zillertal eine wichtige Rolle 8 Die Bocke welche am Widderstossen teilnahmen wurden nach ganz bestimmten Regeln aufgezogen und mussten am Tag des Widderstossens zwischen vier und sechs Jahre alt sein Die beiden Widder wurden von ihren Zuchtern auf den Platz gefuhrt wo die Widder ihren Kampf austrugen Es verlor jenes Tier welches sich als erstes vom anderen abwandte Der zuletzt dominante Widder wurde mit einem Abzeichen oder einem Buschen Gesteck pramiert 4 Die drei Disziplinen des Gauderdreikampfs waren Fingerhakeln Hufeisenwerfen und Handumlegen diese Kraft und Geschicklichkeits Wettkampfsarten haben vor allem im alpenlandischen Raum eine lange Tradition und wurden zum sonntaglichen Vergnugen oder bei Kirch und Markttagen ausgetragen Das Fingerhakeln beispielsweise wurde noch bis ins Jahr 1950 ausgetragen 4 Spater gab es den Dreikampf auch in Form Fingerhakeln Handumlegen und Kegelscheiben 9 Der Gauderdreikampf wurde in der heutigen Zeit vom Gaudersechskampf abgelost der als Spassevent im Team ausgetragen wird Die Disziplinen hierfur sind derzeit Armdrucken Baumstammwerfen Seilziehen Fasstauben Rennen Bierkistenkraxeln und Birfassrollen Gauderbock Bearbeiten Gauderbock und das Gauderfest sind in der Tradition fest miteinander verbunden Der Gauderbock ist Osterreichs starkstes Festbier und wird seit dem Jahr 1500 von der Brauerei Zillertal Bier jahrlich anlasslich des Gauderfestes gebraut Die Zeller Brauerei wie das Unternehmen damals hiess wurde um 1500 urkundlich zum ersten Mal erwahnt Damit ist Zillertal Bier die alteste Privatbrauerei Tirols Das Starkbier mit 7 8 Volumenprozenten ist nur wahrend der Gauderzeit erhaltlich und ist meist bereits innerhalb weniger Tage ausverkauft 10 Gambrinus Freunde Bearbeiten2001 wurde der Forderverein Gambrinus Freunde gegrundet um das Gauder Fest zu unterstutzen Die Gambrinus Rede die das Gauder Fest alljahrlich eroffnet wird von den Gambrinus Freunden organisiert Seit 2004 besteht der Gambrinus Freunde Sozialfonds mit dem unschuldig in Not geratene Tiroler Familien schnell und unburokratisch unterstutzt werden Dieser hat nach Eigenangaben bis Ende 2021 knapp 700 Tiroler Familien mit einem Betrag von rund 430 000 unterstutzt 11 Literatur BearbeitenPetra Streng Gunter Bakay Wilde Hexen Heilige lebendige Tiroler Brauche im Jahreslauf Verlag Loewenzahn 2005 ISBN 9783706623766 Gauderfest in Zell am Ziller S 136 ff Josef Riedmann Eine Reise durch Tirol im Jahre 1428 Mit einem Exkurs uber die Ursprunge des Gauderfest in Zell am Ziller In Tiroler Heimat 84 2020 Weblinks BearbeitenOffizielle Website des Gauderfestes Zillertal Bier Veranstalter Gauderfest in Zell am Ziller 1967 Film von Otto Konig aus der Sammlung des Bundesinstituts fur den Wissenschaftlichen Film OWF im Onlinearchiv der Osterreichischen MediathekEinzelnachweise Bearbeiten Entwicklung gauderfest at abgerufen 22 April 2015 Das Gauderfest gemeinde zell at abgerufen 22 April 2015 a b c Gauderfest in Zell am Ziller Osterreichische UNESCO Kommission Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Osterreich abgerufen am 12 Juni 2020 a b c d e Bewerbe Memento des Originals vom 18 Mai 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gauderfest at gauderfest at abgerufen 22 April 2015 a b Eintrag zu Gauder Fest im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Gauderfest 2005 1 Zillertaler Zuchttierausstellung Memento des Originals vom 1 April 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tiroler grauvieh at tiroler grauvieh at News Archiv 4 Mai 2005 abgerufen 1 April 2016 2 Zillertaler Zuchttierausstellung im Rahmen des Gauderfest tiroler braunvieh at News o D 2006 abgerufen 1 April 2016 Vergl Tiroler Bergschaf Memento des Originals vom 1 April 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www koestliches oesterreich at Tiroler Steinschaf koestliches oesterreich at abgerufen 1 April 2016 Gauderfest 2010 in Zell am Ziller Memento des Originals vom 1 April 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tirol kaiserjaegermusik at tirol kaiserjaegermusik at abgerufen 1 April 2016 Gauderbock gauderfest at abgerufen am 22 April 2015 Website Gambrinus FreundeImmaterielles Kulturerbe Osterreichs Internationale Verzeichnisse Reprasentative Liste Imster Schemenlaufen 2012 Klassische Reitkunst und Spanische Hofreitschule 2015 Falknerei 2016 Lawinenrisikomanagement 2018 Blaudruck 2018 Transhumanz 2019 Falknerei 2021 Flosserei 2022 Lipizzanerzucht 2022 Register guter Praxisbeispiele Regionale Handwerkszentren 2015 Nationales Verzeichnis Mundliche Traditionen Erzahlen im Montafon Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule Lieder der Lovara Marchenerzahlen Osterr Gebardensprache Otztaler Mundart Ratschen in der Karwoche Roman Slowenische Flur und Hofnamen in Karnten Vorarlberger FlurnamenDarstellende Kunste Aberseer Schleuniger Durrnberger Schwerttanz Heiligenbluter Sternsingen Innviertler Landler Kripperlspiel des Steyrer Kripperl Lassnitzer Volksschauspiele Metnitzer Kinisingen Maultrommelspiel Oblarner Krampusspiel Osterr Volkstanzbewegung Passionsspiele Erl Pinzgauer Tresterertanz Reither Nikolausspiel Rudentanz in Sierning Sternsingen im Villgratental Traunkirchner Mordsgschicht Wiener DudlerGesellschaftliche Praktiken Rituale und Feste Anklopfeln in Stans Aperschnalzen im historischen Rupertiwinkel Aufstellen und Besuch der Landschaftskrippen im Salzkammergut Bergfeuer Ehrwald Bleiberger Knappenkultur Blochziehen in Fiss Ebenseer Fetzenzug Ebenseer Glocklerlauf Fasnacht Imst Schemenlauf Fasnacht Nassereith Schellerlaufen Festbrauch der Burger und Schutzengarden des Bezirkes Murau Funkensonntag Freiungsaustragen beim Maxlaun in Niederwolz Gasteiner Perchten Gauderfest in Zell am Ziller Heiliggrab Bruderschaft Pfunds Hundstoaranggeln Kranzelreiten zu Weitensfeld Lichtbratlmontag in Bad Ischl Liebstattsonntag in Gmunden Mullen und Matschgern Murauer Faschingrennen Neustifter Kirtag Perchtoldsdorfer Hutereinzug Perlaggen im Tiroler Oberland und im Raum Innsbruck Ratschen in der Karwoche Sakramentsgarden in Tirol Salzburger Festschutzenwesen Samsontragen Scheibenschlagen Stille Nacht Telfer Schleicherlaufen Verein Nebenleistung Vereinigte zu Tamsweg Widderprozession nach Obermauern Wiener Kaffeehauskultur Windischgarstner Niglo Umzug Wirlinger Bollerschutzen Wissen um die Lipizzanerzucht Zachaussingen in ZirlUmgang mit der Natur Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzerwald Falknerei Heilwissen der PinzgauerInnen Transhumanz Schaftriebe in den Otztaler Alpen Salzkammergut Vogelfang Wissen um die Flosserei auf der Oberen Drau Wissen um die Haselfichte als Klangholz Wissen um die Lipizzanerzucht Wissen um Standorte Ernten und Verarbeiten des punktierten Enzians Wissen um traditionellen Samenbau und SaatgutgewinnungTraditionelle Handwerkstechniken Apothekeneigene Hausspezialitaten Bodensee Radhaube in Lamespitze Burgenlandischer Indigo Handblaudruck Die Erzeugung der Mollner Maultrommel Ferlacher Buchsenmacher Hinterglasmalerei in Sandl Kloppelei in Salzburg Kohlerei Korbmachen Lesachtaler 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