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Das Tiroler Grauvieh in Englisch als Tyrolean Grey bezeichnet auf Italienisch Razza Grigio Alpino Tirolese ist eine autochthone Rinderrasse in Osterreich Die Tiroler Grauvieh Rasse ist im gesamten Alpengebiet Osterreichs anzutreffen die meisten Tiere befinden sich in den westlichen Bundeslandern Vorarlberg und Tirol aber auch in Salzburg und Oberosterreich Tiroler Grauvieh auf der Verpeilalm im Kaunertal in Tirol Braunvieh im HintergrundDas Tiroler Grauvieh ist ein mittelrahmiges Zweinutzungsrind Die Tiere sind einfarbig silber bis eisengrau der Kopf Hals und Rumpf ist angeraucht Das dunkle Flotzmaul ist hell gesaumt die Klauen sind schwarz Die Stiere sind dunkler gefarbt als die Kuhe und der Rucken wird von einem hellen Aalstrich geziert Die Kalber der Rasse weisen ein Geburtsgewicht von 34 bis 45 kg auf Tiroler Grauviehkuhe erreichen eine Widerristhohe von 129 bis 139 cm bei einem Gewicht von 550 bis 650 kg Die Widerristhohe der Stiere betragt 140 bis 150 cm sie werden ublicherweise 900 bis 1050 kg schwer Das Tiroler Grauvieh ist als seltene erhaltenswurdige Rasse eingestuft Die Rasse wird im Rahmen der OPUL Massnahme Seltene Nutztierrassen gefordert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entstehung des Tiroler Grauviehs 2 Leistungen des Tiroler Grauviehs 3 Besonderheiten in der Haltung 4 Literatur 5 Bilder 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Entstehung des Tiroler Grauviehs BearbeitenZu Zeiten der Rater wurden in den westlichen Seitentalern Tirols sudlich des Inn und im oberen Inntal Rinder mit silbergrauer Farbe und mit hohem Wuchs gehalten bereits die romischen Schriftsteller Plinius und Strabo berichteten von der guten Milchergiebigkeit des kleinen grauen Alpenrindes Die zur Zeit der Volkerwanderung dort ansiedelnden Alemannen brachten grossrahmiges Vieh ins Land es kam zur Vermischung des bodenstammigen ligurisch keltischen Rinds mit den grosseren Alemannentieren Bis in das 20 Jahrhundert hinein gab es aufgrund des geringen Austauschs an Tieren zwischen den Talern und den spezifischen Umwelteinflussen sogenannte Rassenschlage die sich von anderen Rassenschlagen oft mehr oder weniger stark unterscheiden lassen Erste Rassebeschreibungen beziehungsweise Beschreibungen einzelner Schlage findet man ab den siebziger Jahren des 19 Jahrhunderts In Nordtirol waren zu dieser Zeit drei Schlage anzutreffen sie gelten als Vorlaufer des Grauviehs das Oberinntalerrind war vorwiegend im Bezirk Landeck anzutreffen Die Tiere waren von graugelber Farbe und fuchsigem Stirnschopf das Oberinntalerrind war auch der leichteste der Schlage Daneben gab es den schwereren eisengrauen Lechtaler Schlag sowie das Wipptalerrind mit semmelgelber bis graugelber Farbe Zum Ende des 19 Jahrhunderts trennten sich die Schlage des Graubraunen Hohenviehs in die Rassen Braunvieh und Grauvieh auf und mit 1907 wurden dann etliche Lokalschlage zusammengefasst Vom Lechtaler Schlag wird angenommen dass es durch Verdrangungskreuzung in das Tiroler Braunvieh ubergegangen ist Der Wipptaler Schlag hingegen naherte sich dem Oberinntaler Schlag an Zu dieser Zeit waren vom Grauvieh 150 000 bis 200 000 Stuck vorhanden Grauvieh als Abmelkvieh war Ende des 19 Jahrhunderts nicht nur in Suddeutschland in Ostosterreich und der Steiermark sondern auch in den anderen Landern Osterreich Ungarns wie z B in Bohmen Mahren und Ungarn zu finden Zu dieser Zeit setzte in Mitteleuropa eine starke Industrialisierung ein und damit verbunden das Entstehen neuer Wirtschafts und Konsumzentren Diese benotigten grossere Mengen an Milch und Fleisch und so kam es in zu einem starken Ausverkauf der besten Tiere in Abmelkstationen rund um die neuen Ballungszentren Damit verbunden war ein Ruckgang in der Qualitat und Menge des Grauviehbestandes Der Landeskulturrat fur Tirol versuchte dieser Entwicklung durch Lehrschauen Stierbeihilfen und strenge Korbestimmungen die Verhaltnisse zu verbessern Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kam es zur Grundung der ersten Grauviehzuchtgenossenschaft in Oberhofen nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit der Reinzucht begonnen Innerhalb Nordtirols umfasste das Zuchtgebiet die Bezirke Landeck Imst Innsbruck Land und Kufstein Der Tiroler Grauviehzuchtverband der das Herdbuch fuhrt wurde im Jahr 1924 in Landeck gegrundet Bereits 1926 und 1927 kommt es zu den ersten allgemeinen Grauviehausstellungen im Jahr 1928 wurden die ersten Verbandsausstellungen in Inzing und Ried abgehalten 1933 wurde ein fur alle Zuchtgebiete geltendes Zuchtziel ausgegeben das schon damals auf die robuste Gesundheit gute Futterverwertung aber auch gute Milch und Fleischleistung sowie Vereinheitlichung der Farbe und Korperformen Bezug nimmt Im Jahr 1938 gehoren dem Verband 44 Vereine mit 1000 Mitgliedern und 1800 Herdbuchtiere an Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt es zum engen Kontakt mit den Grauviehzuchtern aus Sudtirol 1949 wird dort der Sudtiroler Grauviehzuchtverband heute die Nationale Vereinigung der Zuchter fur die Grauviehrasse gegrundet Dort wird fur die sogenannte Grauviehrasse ein eigenes Herdbuch eroffnet es kam zur Einfuhrung einer Leistungsprufung und zur Entfaltung von Zuchtmassnahmen Leistungen des Tiroler Grauviehs BearbeitenDas Tiroler Grauvieh ist eine Zweinutzungsrasse daher wird sowohl auf Milchleistung als auch auf Fleischleistung gezuchtet Die Milchleistung liegt bei rund 4 890 kg mit ca 4 0 Fett und 3 25 Eiweiss Das Herdebuch wird zweigeteilt gefuhrt einerseits fur die Zuchtrichtung Doppelnutzung Milch und Fleisch und andererseits fur die Zuchtrichtung Fleisch Damit soll dem zunehmenden Einsatz dieser Rasse in der Mutterkuhhaltung Rechnung getragen werden Die mannlichen Tiere erreichen in Reinzucht Tageszunahmen von etwa 1 300 g Das Tiroler Grauvieh zeichnet sich durch hohe Schlachtausbeuten von bis zu 60 aus Aufgrund des Milchreichtums der Fruchtbarkeit und der guten Futterverwertung eignet sich die Rasse im Rahmen der Mutterkuhhaltung sowohl zur Rein als auch zur Kreuzungszucht Das Tiroler Grauvieh wurde und wird als robuste Zweinutzungsrasse in den extremen Bergregionen Tirols gezuchtet Leistungsmerkmale wie Langlebigkeit und Fruchtbarkeit werden von den Zuchtern geschatzt und im Zuchtgeschehen berucksichtigt Das Tiroler Grauvieh verursacht aufgrund seines leichten Korperbaus sehr geringe Trittschaden 1 Besonderheiten in der Haltung BearbeitenRund 82 der grauviehhaltenden Betriebe liegen auf einer Seehohe von uber 1 000 m Fast das gesamte Jungvieh wird im Sommer gealpt Ebenso rund 40 der Kuhe Durch die Genugsamkeit die ausgepragte Gelandetauglichkeit und Weidetuchtigkeit ist das Tiroler Grauvieh auch auf extensiven Flachen produktiv Auf Grund seiner Grosse seines Gewichts und der guten Futterverwertung eignet sich das anpassungsfahige Tiroler Grauvieh ausgezeichnet zur schonenden Bewirtschaftung der Wiesen und Weiden Literatur BearbeitenUrsula Wanker Das Tiroler Grauvieh Eine Monographie Wien 1985 Wien Universitat fur Bodenkultur Diplomarbeit Tiroler Grauviehzuchtverband Hrsg Tiroler Grauvieh Juwel der Berge Edition Lowenzahn Innsbruck 1999 ISBN 3 7066 2199 1 Johannes Nachtschatten Entwicklung der Rinderrassen in Nordtirol ab der Jahrhundertwende Wien 1995 Wien Universitat fur Bodenkultur Diplomarbeit Raphael Kuen Grauvieh Tirol das Tier die Region der Mythos Verlag Brandstatter 2018 ISBN 978 3 7106 0250 4Bilder Bearbeiten nbsp Tiroler Grauviehkalb im Tiroler Pitztal nbsp Tiroler Grauvieh Stier nbsp Tiroler Grauvieh Kuh nbsp Tiroler GrauviehWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiroler Grauvieh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt des Tiroler Grauviehzuchtverbandes Abgerufen am 26 November 2015 Webauftritt des Vereins Rinderzucht GRAUVIEH AUSTRIA Abgerufen am 26 November 2015 Webauftritt des Rinderzuchtverbandes Sudtirol Grosste Grauviehpopulation in Europa Abgerufen am 26 November 2015 Webauftritt der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Osterreichischer Rinderzuchter ZAR Abgerufen am 26 November 2015 Webauftritt der italienischen Nationalen Vereinigung der Zuchter fur die Grauviehrasse Abgerufen am 26 November 2015 Tiroler Grauvieh ARGE Fleischrinder abgerufen am 26 November 2015 Nordtiroler Grauvieh Almochs Eintrag Nr 51 im Register der Traditionellen Lebensmittel des osterreichischen Bundesministeriums fur Landwirtschaft Regionen und Tourismus Robert Hock Alte Nutztierrassen Folge 2 Tiroler Grauvieh im Rasseportrait auf YouTube Robert Hock Wissenswertes uber das Tiroler Grauvieh Tyrolean Grey Cattle Razza Grigio Alpino Tirolese Hock auf YouTube Robert Hock Tiroler Grauvieh auf der Alm kurzer Film uber Almwirtschaft und Kuhe Tyrolean Grey Cattle auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Hausrind In Peter Dollingers Zootier Lexikon 19 Juni 2021 abgerufen am 25 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiroler Grauvieh amp oldid 214662901