www.wikidata.de-de.nina.az
Fulko III franz Foulques eng Fulk 972 21 Juni 1040 in Metz nach seinem Tod Nerra oder der Schwarze genannt war von 987 bis zu seinem Tode Graf von Anjou Er entstammte dem ersten Haus von Anjou und war ein Sohn des Grafen Gottfried I Graujacke Geoffroy Grisegonelle und dessen Ehefrau Adele von Vermandois 974 Tochter des Grafen Robert von Meaux Troyes Darstellung Graf Fulkos III aus dem 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Der Schwarze 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenFulko befand sich fast die gesamte Zeit seiner Herrschaft in militarischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn welche zunachst den Tod seines Vaters zu nutzen suchten um den von diesem erweiterten Einfluss Anjous im Westen Frankreichs zu beseitigen Besonders der bretonische Graf von Rennes Conan der Krumme brachte das Anjou dabei in Bedrangnis Im Jahr 990 eroberte Conan die von Anjou kontrollierte Grafschaft Nantes und nahm den Herzogstitel an Fulko zog umgehend mit einem Heer in die Bretagne und siegte in der zweiten Schlacht von Conquereuil 992 uber Bretonen und Normannen Conan wurde im Kampf getotet Im Westen dadurch von einer Bedrohung befreit wandte sich Fulko eng im Bunde mit den kapetingischen Konigen gegen seinen ostlichen Rivalen Odo I von Blois Diesen hatte Fulko bereits 990 angegriffen indem er Saumur Chinon und Blois brandschatzte doch wurde er von Odos Gefolgsmann Gelduin von Saumur welcher Fuyons der Teufel von Saumur genannt wurde zuruckgedrangt Odo schlug im Winter 995 zuruck belagerte Fulkos Burg Langeais und konnte erst nach einer Intervention Konig Hugo Capets vertrieben werden Nachdem Odo I von Blois 996 starb nutzte Fulko die Situation und uberfiel erneut die Touraine doch Odos Witwe Bertha heiratete noch im selben Jahr den neuen Konig Robert II und bewog diesen zugunsten ihrer Sohne aus erster Ehe Partei zu ergreifen worauf Fulko seine Eroberungen wieder fallen lassen musste Im Gegenzug nutzte Gelduin von Saumur Fulkos Abwesenheit wahrend seiner ersten Pilgerreise 1002 1003 um dessen Land zu verwusten und um die Burg Pontlevoy zu errichten inmitten Fulkos Einflussgebiet in der Touraine Danach kam es zu einem langer andauernden Frieden zwischen Anjou und den Blois den Fulko fur einen intensiven Burgenbau u a Loches Montbazon Montrichard Montresor und eine weitere Pilgerreise 1008 nutzte Die war notig weil Fulko kurz zuvor von Bischof Fulbert von Chartres exkommuniziert worden war weil er den Pfalzgrafen Hugo von Beauvais der ein Parteiganger von Blois war wahrend einer koniglichen Jagdgesellschaft vor den Augen des Konigs ermordet hatte Diese erneute Abwesenheit nahm nun Odo II von Blois zum Anlass eines erneuten Angriffes auf Fulkos Burgen in der Touraine doch Fulko nahm sofort nach seiner Ruckkehr den Kampf auf In der Schlacht bei Pontlevoy 1016 entging Fulko nur knapp einer Niederlage und konnte erst nach dem Eingreifen des Grafen Herbert I Wachhund von Maine Odo zur Flucht notigen Alle gefangengenommenen Feinde liess er erschlagen 1026 griff Fulko selbst seinen Rivalen an und eroberte nach einem Nachtmarsch und kurzem Kampf dessen machtige Burg Saumur deren zugehorige Stadt er niederbrennen liess Dabei soll er auf einem Grabhugel stehend gerufen haben Heiliger Florentius lass sie verbrennen Ich werde dir ein besseres Heim in Angers bauen Als aber die Uberfuhrung der Reliquie des Heiligen nach Angers Schwierigkeiten bereitete erklarte er ihn zum Bauerntolpel der seiner Stadt nicht anstehe und sandte die Uberreste zuruck nach Saumur In den Jahren 1031 bis 1033 war Fulko dem Konig Heinrich I ein Ruckhalt wahrend der Opposition der Konigin Konstanze und deren jungerer Sohne die sich mit Odo von Blois verbundet hatten und belagerte dabei Sens Gemeinsam mit dem Normannenherzog Robert dem Prachtigen begab sich Fulko 1034 auf seine dritte Reise nach Palastina die Macht in Angers ubernahm stellvertretend fur ihn sein Sohn Diesen konnte Fulko nach seiner Ruckkehr erst mit Gewalt zur Aufgabe der Regentschaft zwingen nachdem sich Gottfried zunachst geweigert hatte Danach befehdete Fulko weiterhin seinen Rivalen Odo von Blois und eroberte die Burg Saint Aignan deren Burgherr Gottfried von Donzy er gefangen nahm und spater hinrichten liess Fulko starb am 21 Juni 1040 in Metz nachdem er sich auf seine vierte Pilgerreise begeben hatte Neben seinen kriegerischen Aktivitaten war Fulko ein bedeutender Bauherr Von 987 bis 1040 seiner Regierungszeit liess er mehr als hundert Burgen Donjons und Kloster errichten darunter 1007 die Abtei von Beaulieu les Loches Belli Locus in der er bestattet wurde oder die 1020 gestiftete Abtei von Saint Nicolas bei Angers Viele der Klostergrundungen folgten auf gewaltsame Ubergriffe gegen die Kirche Weiterhin unterstutzte er den Bau der Kathedrale von Angers Der Schwarze BearbeitenFulko war bekannt fur seine gewalttatige Natur in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden ebenso wie fur seine Bussfertigkeit die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land 1002 1008 1034 1040 veranlasste Erdoes schreibt Fulko von Anjou Plunderer Morder Rauber und Meineidiger ein wirklich schrecklicher Charakter von teuflischer Grausamkeit grundete nicht nur eine sondern zwei grosse Abteien Dieser Fulko war angefullt mit grenzenloser Leidenschaft ein extremes Temperament Wann immer er die geringste Unstimmigkeit mit einem Nachbarn hatte fiel er in dessen Land ein verwustend plundernd vergewaltigend und totend nichts konnte ihn aufhalten am wenigsten die Gebote Gottes Fulko schreckte vor keiner Grausamkeit zuruck bekannt machte ihn dabei das Schicksal seiner ersten Ehefrau Elisabeth welches in der Chronico Monasterii Sancti Albini Andegavensis uberliefert wurde Elisabeth war eine Tochter des Grafen Burchard I des Ehrwurdigen von Vendome der durch diese Ehe Fulko als Bundnispartner gegen den gemeinsamen Feind Blois gewinnen wollte Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter doch Fulko hatte sich einen Sohn gewunscht Im Glauben Elisabeth konne ihm keinen Stammhalter schenken betrieb er ihre Verstossung Um fur eine neue Ehe frei zu werden bezichtigte Fulko seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an Doch statt auf einen kirchlichen Dispens fur eine Scheidung zu warten nahm Nerra sich selbst der Angelegenheit an und liess Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevolkerung von Angers verbrennen Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstort Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes nach der sich Fulko ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab Vom Teufel kamen sie zum Teufel werden sie zuruckkehren so urteilte einst der normanno walisische Chronist Giraldus Cambrensis uber die von Fulko dem Schwarzen abstammende Dynastie Plantagenet Gerald uberlieferte die Legende wonach die Plantagenets von einer Frau Fulkos abstammten die sich bei ihrem Mann darin verdachtig machte dass sie stets den Besuch der heiligen Messe mied Als Fulko sie zu einem Kirchgang zwingen wollte ergriff sie ihre zwei Sohne und flog mit ihnen aus einem Fenster der Kirche davon Richard Lowenherz selbst bediente sich seit etwa 1175 dieser Legende Wen wundert es wenn wir nicht die naturlichen Empfindungen des Menschengeschlechtes haben wir kommen vom Teufel und wir mussen wieder zuruck zum Teufel 1 Spatere Versionen dieser Erzahlung wurden mit der Sage von der Fee Melusine verwoben 2 Neben der Titulierung als Consul verglich der Autor der Gesta Ambaziensium Dominorum Taten der Herren von Amboise Fulko mit dem romischen Diktator Gaius Iulius Caesar indem er Fulko in einer Interpretation von Sallusts Coniuratione Catilinae als den anderen Caesar bezeichnete Dabei wird ihm sein langjahriger Rivale Odo II von Blois als Cato der Jungere gegenubergestellt Ehen und Nachkommen BearbeitenFulko heiratete noch vor dem Jahr 990 Elisabeth von Vendome Dezember 999 Tochter des Grafen Burchard I von Vendome und der Elisabeth von Melun Aus dieser Ehe ging die Tochter Agnes 26 Februar 1033 35 hervor Nach dem erbenlosen Tod ihres Onkels mutterlicherseits Renaud 1017 wurde Agnes die rechtmassige Erbin der Grafschaft Vendome Durch ihre Ehe mit Bodo von Nevers 1023 gelangte dieses Lehen so in den Besitz des Hauses Monceaux In zweiter Ehe die um 1000 geschlossen wurde war Fulko mit Hildegard verbunden Hildegards genaue familiare Herkunft ist unklar doch wird sie haufig mit der Familie der lothringischen Sundgaugrafen in Verbindung gebracht Hildegard grundete 1028 die Abtei Saint Marie de Ronceray in welche sie nach dem Tod ihres Mannes als Nonne eintrat Sie starb am 1 April 1046 wahrend einer Pilgerreise in Jerusalem und wurde in der Grabeskirche bestattet Beider Kinder waren Gottfried II Martel 1006 1060 seit 1032 Graf von Vendome seit 1033 von Saintonge seit 1040 von Anjou und seit 1044 von Tours Ermengarde gen Blanche um 1018 18 Marz 1076 um 1035 Graf Gottfried Ferreol von Gatinais 1043 46 beider Nachkommen sind die Plantagenets um 1047 Herzog Robert I von Burgund 1011 1076 Sohn des Konigs Robert II der FrommeLiteratur BearbeitenBernard S Bachrach Fulk Nerra the Neo Roman Consul 978 1040 1993 Richard Erdoes AD 1000 Living on the Brink of Apocalypse 1988 Heinrich Fichtenau Lebensordnungen des 10 Jahrhunderts Studien uber Denkart und Existenz im einstigen Karolingerreich 2 Auflage 1991Einzelnachweise Bearbeiten Giraldus Cambrensis De instructione principis distinctio III Kapitel XXVII Jacques Le Goff Melusine maternelle et defricheuse In Annales 25 1971 S 587 603Weblinks BearbeitenFrancebalade franzosisch Die Pilgerfahrten des Fulko Nerra ins Heilige Land franzosisch Der 40 jahrige Krieg gegen Blois franzosisch VorgangerAmtNachfolgerGottfried I Graf von Anjou 987 1040Gottfried II Normdaten Person GND 118894137 lobid OGND AKS LCCN nr90006003 VIAF 32794868 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fulko III ALTERNATIVNAMEN Foulque III Nerra Fulko NerraKURZBESCHREIBUNG Graf von AnjouGEBURTSDATUM 972STERBEDATUM 21 Juni 1040STERBEORT Metz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fulko III Anjou amp oldid 231683558