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Die Fuchs von Fuchsberg waren ein ritterburtiges Tiroler Adelsgeschlecht mit dem Stammhaus Fuchsberg in St Pauls Eppan das spater auch in Bayern und Osterreich ansassig war Das Geschlecht wurde 1602 in den Freiherren und 1633 in den Grafenstand erhoben Es ist 1828 erloschen Fuchs von Fuchsberg FreiherrenDie Familie ist nicht zu verwechseln mit anderen Geschlechtern des Namens Fuchs wie z B den frankischen Fuchs von Bimbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Jaufenburg 1 2 Lebenberg 1 3 Freudenstein 1 4 Personlichkeiten 2 Wappen 3 Bedeutende Personen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht der Fuchs von Fuchsberg erscheint urkundlich erstmals 1267 1 Als Stammsitz gilt die 1257 erstmals erwahnte Burg Fuchsberg bei Unterrain in St Pauls Eppan die in ihrem Allodialbesitz stand Die Burg wurde fruh zugunsten anderer Schlosser verlassen blieb aber bis zum Aussterben der Familie 1828 in ihrem Besitz Auf dem steilabfallenden Moranenhugel sudostlich der Kirche von Missian sind nur noch geringe Mauerreste der Burg Fuchsberg erhalten Die Abstammung der Fuchs wird auf Ministerialen der Grafen von Eppan zuruckgefuhrt und zwar teilweise auf die seit 1195 bekannten Herren von Greinsberg auf der Greinsburg in Eppan und Altenburg und teilweise auf die Herren von Girlan Truchsessen des Grafen Ulrich II von Eppan Ulten die moglicherweise mit ersteren in verwandtschaftlicher Verbindung standen 2 Das Geschlecht teilte sich spater in drei Linien auf die Jaufenburger Linie die Lebenberger Linie und die Freudensteiner Linie Von ca 1400 bis 1551 waren die Herren Fuchs von Fuchsberg auch Pfleger und Pfandinhaber der Herrschaft Altenburg sowie mehrmals der Burg Hocheppan und ihres Patrimonialgerichts 1478 1494 1550 1612 1668 und 1715 1828 Der Ansitz St Valentin in Eppan Berg war von 1486 bis zum Erloschen der Familie 1828 in ihrem Lehnsbesitz Ab 1426 gehorte ihnen die Tschenglsburg im Vinschgau zunachst zur Halfte ab 1764 bis 1817 zur Ganze zeitweise auch die benachbarte Burg Tschenglsberg Jaufenburg Bearbeiten nbsp Turm der Jaufenburg im PasseiertalNachdem die Herren von Passeier 1418 mit Ritter Hildebrand im Mannesstamm ausgestorben waren war ihr Besitz mit der Jaufenburg oberhalb von St Leonhard in Passeier an die Fuchs von Fuchsberg ubergegangen Hildebrand von Passeiers Tochter Barbara hatte sich bereits um 1382 mit Christoph Fuchs von Fuchsberg vermahlt so dass die Burg nach dem Tod ihres Vaters an die Familie ihres Ehemannes fiel Dass die Inhaber der Jaufenburg in Sudtirol lange Zeit sehr machtig und reich waren belegen viele zeitgenossische Quellen So war zum Beispiel Degen I von Jaufenburg Landeshauptmann von Tirol Die Herren der Jaufenburg waren stets auch Gerichtsherren im Passeiertal Jedoch verpfandeten sie dieses oft wodurch Streitigkeiten mit der Talbevolkerung entstanden die sich 1683 gegen ihre Herrschaft erhob und 1729 ein Gerichtsverfahren anstrengte 1745 mussten die Grafen Fuchs die Gerichtsherrschaft Passeier aufgeben Bis zum Tod von Carl Fuchs erging es der Bevolkerung aber relativ gut und vor allem die kirchlichen Einrichtungen im Passeiertal erhielten viele Spenden und Schenkungen Daraus ist auch die Grabstatte der Fuchs von Fuchsberg direkt unterhalb des Altars der Pfarrkirche von St Leonhard in Passeier zu erklaren 1749 starb mit Sebastian Franz Fuchs die Jaufenburger Linie aus und die Jaufenburg fiel in den Besitz der Lebenberger Linie Mitte des 18 Jahrhunderts mussten die Fuchs von Fuchsberg wegen finanzieller Schwierigkeiten die Burganlage auflassen besassen sie aber noch bis zu ihrem Aussterben Heute ist von ihr nur noch der Bergfried erhalten Lebenberg Bearbeiten nbsp Schloss Lebenberg Tscherms Hauptartikel Lebenberg Adelsgeschlecht Im Jahre 1426 heiratete der Sohn des Christoph Fuchs von Fuchsberg und der Barbara von Passeier Wolfgang die Erbtochter Dorothea von Lebenberg Dadurch kamen auch das Schloss Lebenberg und die ausgedehnten Besitzungen der Lebenberger in Marling an die Familie In Lebenberg nahm sie viele bauliche Veranderungen und Vergrosserungen an der Anlage vor Die Lebenberger Linie der Familie Fuchs von Fuchsberg starb als letzte 1828 mit Graf Johann aus dessen Grabstein sich an der Pfarrkirche von Marling befindet Der Lehensbesitz in Eppan Burg Hocheppan und der Ansitz St Valentin fiel an die landesfurstliche Kammer zuruck der Allodialbesitz in Lebenberg Jaufenburg sowie Liegenschaften und Rechte im Raum Marling Tscherms Ulten und Tisens an seine Witwe Maria Anna geborene Grafin von Mohr Nach deren Tod 1832 verkauften ihre Erben in mehreren Versteigerungen von 1833 bis 1836 den umfangreichen Fuchsischen Familienbesitz 3 Freudenstein Bearbeiten nbsp Schloss Freudenstein EppanSpatestens ab dem 15 Jahrhundert gehorte auch das Schloss Freudenstein in Eppan den Fuchs von Fuchsberg Sie erweiterten die ursprunglich aus zwei kleinen Burgen bestehende Anlage Ende des 16 Jahrhunderts zu einem umfangreichen Schloss Auch die Burg Korb gehorte ihnen von 1471 bis 1550 Die Freudensteiner Linie der Fuchs von Fuchsberg bestand bis 1550 das Schloss Freudenstein wurde 1716 versteigert Personlichkeiten Bearbeiten Am Ende des 15 und zu Beginn des 16 Jahrhunderts erreichte das Ansehen der Familie seinen Hohepunkt Zu dieser Zeit wurden auch die drei Hauptsitze der Linien erweitert und ausgebaut Zu den beruhmtesten Angehorigen des Geschlechtes gehorte Christoph Fuchs von Fuchsberg 1482 1542 der sich als Militar und kaiserlicher Rat einen Namen machte und spater Bischof von Brixen wurde Er war der Sohn des kaiserlichen Rates und Hauptmanns von Kufstein Degen Fuchs von Fuchsberg und der Eva von Frundsberg einer Schwester des Feldhauptmanns Georg von Frundsberg In seiner Eigenschaft als Hauptmann von Kufstein erliess der Vater im Auftrag des Kaisers Maximilian I 1506 den Fuchsbrief der das Landes und Steuerrecht der Stiftspropstei Berchtesgaden schriftlich festlegte Die Berchtesgadener Bauernschaft hatte wegen zu hoher Steuern Beschwerde gegen den Propst Balthasar Hirschauer gefuhrt Der Fuchsbrief hatte fur das Land Berchtesgaden den Charakter eines ersten rechtsverbindlichen schriftlich fixierten Vertrags zwischen Herrschaft und Landschaft Eine Drechselbank 1518 ein Geschenk von Degen des Jungeren Fuchs von Fuchsberg 4 an Maximilian I wird heute auf Burg Kreuzenstein bewahrt Es soll die alteste erhaltene Wippdrehbank sein 5 Wolfhart Fuchs von Fuchsperg war 1491 Gerichtspfleger und Amtmann der Herrschaft Taufers eines der ertragreichsten Tiroler Bergbaureviere in maximilaneischer Zeit 6 Anna Fux von Fuxberg etwa um 1534 eine Tochter des Daxen Fux von Fuxberg kaiserlicher Salzmeier zu Hall in Tirol war mit dem Grundbesitzer Politiker und Freiherrn zu Windhag Ladislaus Prager verheiratet der als Geldgeber des Kaisers zu besonderem Einfluss und Ansehen gelangte Um 1609 heiratete der Ritter Hans Degenhart Fuchs zu Fuchsperg auf Jauffenburg die aus dem Innviertel stammende Engelburga von Hackledt Nach der Heirat scheinen die Eheleute mehrere Jahre in Passau gelebt zu haben wo sie 1620 in einer Beschreibung der Burger vnd Inwohner in dem Viertel am Graben unter den katholischen Bewohnern der Stadt erwahnt sind Hans Degenhart war der alteste Sohn des Sigmund von Fuchs zu Fuchsberg auf Jauffenburg und dessen Gemahlin Rosina geb von Aham zu Neuhaus Dieser Sigmund von Fuchs zu Fuchsberg diente als hochfurstlich salzburgischer Rat Kammerer und Pfleger zu Kropfsberg in Tirol und 1584 bis 1587 als bayerischer Pflegsverwalter von Marquartstein im Rentamt Burghausen seine Gemahlin war die Tochter des Augustin von Aham auf Neuhaus damals Pfleger zu Marquartstein und zudem Besitzer des Schlosses Niedernfels bei Marquartstein 7 Die Fuchs von Fuchsberg hatten auch an der Kirche zu Grassau bei Marquartstein eine Grabstatte Wie ein auf der Churburg uber Schluderns im Vintschgau Sudtirol ausgestellter Stammbaum zeigt waren die Fuchs von Fuchsberg durch Eheschliessungen uber mehrere Generationen auch eng mit den einflussreichen Grafen Trapp von Matsch verbunden 7 Im Jahr 1602 zu Freiherren von Freudenstein erhoben erlangten die Fuchs von Fuchsberg 1633 den Grafenstand Carl Graf Fuchs der Jungere ging als ein Inhaber der Jaufenburg in die Geschichte ein der sich besonders grosszugig gegenuber der Talbevolkerung zeigte Nach seinem Tod mussten seine Nachfahren jedoch ein hochverschuldetes Erbe ubernehmen welches sich mit ihrer verschwenderischen Lebensweise nicht vereinbaren liess Seit Beginn des 18 Jahrhunderts schwand die Bedeutung der Familie auch wenn sie bis zu ihrem Aussterben 1828 noch uber weitverzweigte Liegenschaften und Rechte im Raum Marling Tscherms Ulten und Tisens verfugte deren Einnahmen allerdings beschrankt waren 3 Wappen Bearbeiten 1491 im Siegel Wolfhart Fuchs von Fuchsbergs Geviert mit steigenden lowenahnlichen Fuchsen darauf Herzschild mit Spitze 6 1591 im Stammbuch des Jacob Christoph von Wanga Geviert und belegt mit schwarzem Herzschild darin eine aufsteigende goldene Spitze wegen Jaufenburg Wappen derer von Passeier Passeyr 1 und 4 in Gold ein roter Fuchs Stammwappen 2 und 3 einwarts gekehrt ein silberner Lowe Lebenberg Drei Helme auf dem rechten der Fuchs auf dem mittleren ein wie der Herzschild bezeichneter offener Flug auf dem linken der Lowe wachsend 1634 Geteilt dreimal gespalten und belegt mit einem Herzschild wie 1591 1 und 8 in Blau ein mit den Hornern rechtsgekehrter Halbmond dessen Ruckseite mit einem goldenen Stern besteckt ist 2 und 7 in Gold ein nach links aufspringender roter Fuchs Stammwappen 3 und 6 in Silber ein blauer Balken uberdeckt von einem roten Lowen 4 und 5 geteilt oben von Schwarz und Silber gespalten unten Rot ohne Bild nbsp Fuchs von Fuchsberg Wappen nach dem Scheibler schen Wappenbuch nbsp Gemehrtes Wappen der Fuchs von Fuchsberg nach Siebmacher nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen Fuchs von Fuchsberg zu JaufenburgBedeutende Personen BearbeitenDegen Fuchs von Fuchsberg um 1450 1527 Militar kaiserlicher Rat Verfasser des Fuchsbriefes Vater von Christoph Fuchs von Fuchsberg Christoph Fuchs von Fuchsberg 1482 1542 Militar kaiserlicher Rat und Bischof von BrixenLiteratur BearbeitenWalter Landi Martin Laimer Freudenstein in Tiroler Burgenbuch Bd X Uberetsch und Sudtiroler Unterland Bozen 2011 S 165 190 ISBN 978 88 8266 780 1 Albin Pixner Die Jaufenburg Burgruine uber St Leonhard in Passeier in ARX Burgen und Schlosser in Bayern Osterreich und Sudtirol Jahrgang 2 32 2010 Christopher R Seddon Adelige Lebenswege zwischen Bayern und Osterreich Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen des Landadels am unteren Inn in der Fruhen Neuzeit Wien 2009 S 707 708 MuseumPasseier Hrsg Die Jaufenburg Baugeschichte Bewohner Malereien Heilig Kreuz Kirchlein Sagen St Leonhard in Passeier 2003 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band III Band 61 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1975 ISSN 0435 2408 S 414 Coelestin Stampfer Schlosser und Burgen in Meran und Umgebung Innsbruck Wagner 1894 S 74 79 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuchs von Fuchsberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Jakob Staffler Das deutsche Tirol und Vorarlberg Band 2 S 814 Martin Bitschnau Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300 Wien 1983 S 233f Familienkreis der Herren von Girlan Greinsberg Altenburg Warth und Walter Landi Tiroler Burgenbuch Bd 10 2011 S 161 ff Deszendenz der Herren von Greinsberg Altenburg oder derer von Girlan a b Christoph Gufler Besitzstand der Grafen Fuchs bei ihrem Aussterben im Jahre 1828 in ARX Burgen und Schlosser in Bayern Osterreich und Sudtirol hrsg vom Sudtiroler Burgeninstitut 2 2016 S 37 45 Ausstellung Maximilian I Innsbruck Katalog der Ausstellung vom 1 Juni bis 15 Oktober 1969 hgg v Kulturreferat des Landes Tirol Innsbruck 1969 Drechselbank Konig Maximilians I Ulrich Lanz Historie des Drechselns Memento vom 19 Juni 2013 im Internet Archive a b Hannes Obermair Quellen Menschen Jahreszahlen die Steinhauser Urkunde von 1491 In Bildungsausschuss der Gemeinde Ahrntal Hrsg Ahrntal Ein Gemeindebuch Gemeinde Ahrntal Steinhaus i A 1999 S 56 59 a b Seddon Christopher R Adelige Lebenswege zwischen Bayern und Osterreich Herrschaftsformen und Herrschaftsstrukturen des Landadels am unteren Inn in der Fruhen Neuzeit Wien 2009 S 707 708 Normdaten Person GND 1164805231 lobid OGND AKS VIAF 3890153472521545360006 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuchs von Fuchsberg amp oldid 237816856