www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grafen von Eppan waren illegitime Abkommlinge der alteren Welfen und entstammten vermutlich der Linie der Grafen von Bozen Sie hatten ihren Hauptsitz ab etwa der Mitte des 12 Jahrhunderts auf der Burg Hocheppan westlich von Bozen Zwar wurde die Burg nachdem die Eppaner 1158 eine papstliche Gesandtschaft uberfallen hatten durch eine Strafexpedition unter dem Welfen Heinrich dem Lowen zerstort danach aber wieder aufgebaut Etwa zur gleichen Zeit begannen die Grafen von Tirol mit den Eppanern um deren Besitzungen und Rechte in Trient zu konkurrieren Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen konnten die Grafen von Tirol diesen Kampf fur sich entscheiden Das Geschlecht der Grafen von Eppan erlosch im Jahre 1273 mit dem Tod Egnos Furstbischof von Trient 1 Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geschichte 3 Genealogie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWappen BearbeitenEin heraldisch nach rechts gerichteter goldener Lowe in rotem Feld welcher mit beiden Pranken eine blau und weiss gestreifte Lanzenstange halt auf welcher sich eine Fahne befindet die von rechts oben nach links unten diagonal in zwei Felder geteilt ist Die obere Halfte der Fahne ist blau die untere weiss 2 Das ursprungliche Wappen der Welfen war ein blauer Lowe in goldenem Feld Geschichte Bearbeiten nbsp Ruine der Altenburg rechts vor Burg Warth bei St Pauls um 1820Die Linie der Grafen von Eppan wurde durch Ulrich den jungsten Sohn des Grafen Friedrich von Bozen begrundet Sie werden aufgrund eines Ablassbriefes Egnos von Eppan aus dem Jahr 1270 welcher eine Verwandtschaft mit den alteren Welfen vermuten lasst als illegitime Abkommlinge derselben angesehen Die Grafschaft Eppan erstreckte sich uber das von Friedrich von Bozen 1110 vererbte Gebiet rechts der Etsch welches die Pfarren Eppan und Tisens umfasste Zentrum der Herrschaft war die Altenburg deren Burgkapelle aus Platzmangel neben der Pfarrkirche im Pfarrdorf errichtet wurde Graf Ulrich begrundete zusammen mit Bischof Altmann von Trient das Regularkanonikerstift St Michael an der Etsch welches am 29 September 1144 45 dem Michaelstag geweiht wurde Es wird vermutet dass das Stift als Memorialkirche und Grablege der Grafen von Eppan geplant war 3 Die Sohne Graf Ulrichs Friedrich I und Heinrich I gerieten in besitzrechtliche Streitigkeiten mit den Grafen von Tirol bei welchen der Bischof von Brixen eine Vermittlerrolle einnahm 1156 nahmen die Bruder den Bischof von Trient und zwei Abgesandte des Papstes aus unbekannten Grunden gefangen 1158 schickte der Papst seine beiden vornehmsten Kurienkardinale mit Ehrengaben fur Kaiser Friedrich Barbarossa nach Deutschland doch an der Salurner Klause wurden sie von den Rittern der Haderburg die den Grafen von Eppan gehorte uberfallen und ausgeraubt Die Kardinale nahm man gefangen und forderte Losegeld fur sie worauf Herzog Heinrich der Lowe von Bayern mit einer Strafexpedition reagierte und mehrere Burgen der Grafschaft Eppan zerstorte unter anderem die Altenburg ober dem Warttal welche zu diesem Zeitpunkt der Hauptsitz der Grafen war nbsp Burg Hocheppan im Hintergrund BozenWie die Grafen von Eppan den Einfall Heinrichs des Lowen uberstanden ist unklar es wird jedoch angenommen dass dieses Ereignis die Eppaner um das Jahr 1160 zum Bau einer neuen Burg im Gaider Graben veranlasste welche aufgrund der neuen Lage leichter zu verteidigen sein sollte die Burg Hocheppan Nach dem Tod Graf Anolds von Morit Greifenstein begann ein Erbstreit um die Grafschaft Bozen zwischen den Eppanern und den Grafen von Tirol welchen die Tiroler 1170 fur sich entscheiden konnten Ulten war das einzige Gebiet welches infolge dieser Auseinandersetzungen an die Eppaner fiel Graf Friedrich von Eppan verlegte um 1170 seinen Hauptwohnsitz nach Ulten auf die heutige Burgruine Eschenlohe Trotz dieser Verlegung blieb diese Linie als die Hauptlinie der Grafen von Eppan bestehen 4 Nachdem Friedrich I 1170 nach Ulten gezogen war residierte Heinrich I weiterhin auf Burg Hocheppan welche sich zu diesem Zeitpunkt bereits vollstandig in seinem Besitz befand Nach dem Tod Friedrichs um 1190 trat Egno von Ulten sein Erbe an was zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und Heinrich fuhrte Als Resultat dieser Auseinandersetzungen ging Eppan in den Besitz von Graf Egno von Ulten uber wahrend Heinrich das von Eppan abgetrennte Andrian und Nals erhielt Unter Egno von Ulten kam es zu einem Wiederaufbau der 1158 zerstorten Burg auf dem Altenburger Hugel welche 1195 fertiggestellt werden konnte Unter Egnos Nachfolger Ulrich III kam es zu einer Vergrosserung und Umgestaltung der Burg Hocheppan Das Erbe Heinrichs I die Herrschaft uber Andrian und Nals wurde 1200 von seinem jungsten Sohn Heinrich II angetreten Unter Heinrich II kam es zur Erbauung der Burg Andrian Nach dem Tod Heinrichs II ubernahm sein Sohn und damaliger Domherr von Trient Egno um 1231 37 die Besitztumer seines Vaters 1241 wurden die beiden Sohne Ulrichs V Georg und Friedrich IV Erben der Grafschaft von Eppan Der fruhe Tod der beiden Erben leitete das Ende der Linie der Grafen von Eppan ein 5 nbsp Die Haderburg in Salurn nbsp Burgruine Eschenlohe in St Pankraz nbsp Burgruine AndrianGenealogie BearbeitenFriedrich von Bozen 1078 erwahnt Arnold II um 1070 um 1130 Vogt von Brixen Graf von Morit Irmengard Arnold III 1167 68 Heinrich 1116 erwahnt Ulrich I um 1085 um 1150 55 Graf von Eppan Adelheit N N um 1142 Adelbert um 1140 um 1160 72 Friedrich I um 1120 um 1184 Machtilt 1214 Ulrich II um 1145 um 1188 Gebezo vor 1186 Arnold um 1189 Friedrich II 1194 Abt von Marienberg Adelheid Kuno Graf von Mogling Egno I 1209 10 Irmengard von Ronsberg Heinrich III um 1191 Ulrich IV um 1193 um 1248 Graf von Ulten Juta Sophia Bertold von Eschenloch Machtilt 1173 Egno 1192 Vogt von Matsch Heinrich I um 1125 30 um 1200 Graf von Eppan Maria um 1170 73 Ulrich III um 1168 um 1240 Graf von Eppan N N Bertold um 1195 um 1211 17 Adelheid um 1264 Hugo von Taufers Heinrich II um 1170 um 1230 Graf von Eppan N N Ulrich V um 1195 um 1225 36 N N Georg um 1225 um 1251 54 Friedrich IV um 1225 um 1249 54 Sophia Albero von Wangen Elisabeth um 1263 73 Hugo von Velturns Heinrich IV um 1194 um 1227 37 Egno II um 1197 1273 Furstbischof von Brixen Furstbischof von TrientLiteratur BearbeitenFranz Huter Eppan Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 548 Digitalisat Bruno Mahlknecht Die Grafen von Eppan und andere hiesige Edelgeschlechter In Eppan Geschichte und Gegenwart ein Gemeindebuch herausgegeben zum Anlass der 1400 Jahr Erstnennung des Namens Eppan im Jahre 590 Gemeinde Eppan Eppan 1990 S 257 288 online Bruno Mahlknecht Die Grafen von Eppan Versuch einer Gesamtdarstellung In Der Schlern 72 1998 S 675 701 online Walter Landi Dilectus consanguineus die Grafen von Eppan und ihre Verwandten In Rainer Loose Hrsg Eppan und das Uberetsch Wohnen und Wirtschaften an der Weinstrasse und in angrenzenden Gebieten Vortrage der landeskundlichen Tagung im Lanserhaus Eppan St Michael 4 bis 6 Oktober 2007 Veroffentlichungen des Sudtiroler Kulturinstitutes 7 Tappeiner Lana 2008 ISBN 978 88 7073 459 1 S 109 144 Weblinks BearbeitenGenealogie der Grafen von EppanEinzelnachweise Bearbeiten Martin Hanni Der letzte richtige Eppaner In salto bz 2 Juni 2023 abgerufen am 25 Juni 2023 Das Ronsberger Wappen Memento vom 14 Mai 2014 im Internet Archive Aufgerufen am 14 Mai 2014 Hannes Obermair St Michael an der Etsch In Die ehemaligen Stifte der Augustiner Chorherren in Osterreich und Sudtirol Osterreichisches Chorherrenbuch Bd 3 hrsg von Floridus Rohrig Mayer amp Co Klosterneuburg 2005 ISBN 3 902177 22 5 S 431 446 Bruno Mahlknecht Die Grafen von Eppan Versuch einer Gesamtdarstellung In Der Schlern 72 1998 S 675 701 insbesondere S 681 690 Bruno Mahlknecht Die Grafen von Eppan Versuch einer Gesamtdarstellung In Der Schlern 72 1998 S 675 701 insbesondere S 690 697 Normdaten Person GND 139763988 lobid OGND AKS VIAF 102613529 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eppan Adelsgeschlecht amp oldid 237658300