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Friedrich Fritz Schnellbacher 20 Marz 1884 in Hanau 4 Dezember 1947 in Berlin war ein deutscher Politiker SPD USPD KPD Er war Ersatzmitglied der Zentrale der KPD Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenLeben BearbeitenSchnellbacher Sohn eines aus dem Odenwald stammenden Steinmetzes erlernte den Beruf des Lithographen Er trat 1906 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD bei und ubernahm 1912 nach Robert Dissmann der in Frankfurt am Main das Bezirkssekretariat ubernahm als Sekretar die SPD Kreisorganisation in Hanau Im Januar 1913 nahm er am Preussen Parteitag der Sozialdemokratie als Delegierter von Hanau Bockenheim Gelnhausen Orb teil Der hoch industrialisierte Landkreis Hanau war als Hochburg des aussersten linken Flugels der SPD bekannt Von 1915 bis zum 11 Mai 1922 gehorte Schnellbacher der Hanauer Stadtverordnetenversammlung an 1916 wurde er als Lithograph zum Kriegsdienst eingezogen Er sollte Generalstabskarten zeichnen Schnellbacher erkrankte schwer an Gelenkrheumatismus und kam ins Lazarett erst nach Hanau dann nach Mainz Das Militar entliess ihn als sich herausstellte dass eine Weiterverwendung wegen des schweren Gesundheitsschadens nicht mehr moglich war Auf der Reichskonferenz der SPD im September 1916 trat er als Sprecher der Gruppe Internationale auf Auf dem Grundungsparteitag der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD in Gotha im April 1917 wurde Schnellbacher als Vertreter der Spartakusgruppe in den USPD Beirat gewahlt Zuvor hatte er die Positionen der Gruppe Internationale gegen Angriffe von Hugo Haase verteidigt Von 1917 bis mindestens 1921 war Schnellbacher als Vertreter der Gewerkschaften im Vorstand der Ortskrankenkasse Hanau 1918 1919 war er Vorsitzender des Hanauer Arbeiter und Soldatenrates Zusammen mit dem Arzt Georg Wagner konnte er im Fruhjahr 1919 die Mehrheit der Mitglieder der Hanauer USPD fur einen Ubertritt zur Kommunistischen Partei Deutschlands KPD gewinnen Im April 1919 hatte er entscheidenden Anteil an der Grundung der Hanauer Sektion des kommunistisch gelenkten Internationalen Bundes der Kriegsopfer und Kriegshinterbliebenen 1 der sich vom sozialdemokratischen Reichsbund der Kriegsgeschadigten und Hinterbliebenen abgespalten hatte Schnellbacher wurde Leiter der KPD Ortsgruppe Hanau und hauptamtlicher Angestellter in der Konsumgenossenschaft Langenselbold Schnellbacher war Hanauer Delegierter auf dem II Parteitag der KPD in Heidelberg im Oktober 1919 Er unterstutzte Paul Levi im Kampf gegen die anarcho syndikalistische Stromung in der Partei Die sogenannten Hamburger Syndikalisten um Heinrich Laufenberg Otto Ruhle und Fritz Wolffheim wurden auf dem Parteitag ausgeschlossen und grundeten im April 1920 die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands KAPD Auf dem III Parteitag der KPD im Februar 1920 in Karlsruhe wurde Schnellbacher zum Ersatzmitglied der Zentrale gewahlt Gemeinsam mit Wilhelm Pieck war er Vorsitzender des IV Parteitages der KPD in Berlin 14 15 April 1920 und wurde erneut zum Ersatzmitglied der Zentrale und als Vertreter Hessens in den Zentralausschuss der Partei gewahlt Nach der Einrichtung eines politischen Polburo und organisatorischen Buros in der Zentrale der KPD Ende September 1920 unter August Thalheimer wurde Schnellbacher einer der politischen Kommissare bzw Vertrauensleute Die Buros hatten die Funktion die Verbindung mit den einzelnen Bezirken der Partei zu sichern die Ausfuhrung der Parteibeschlusse zu uberprufen und zu gewahrleisten Ab Ende 1922 wirkte Schnellbacher als Sekretar des IBOKA fur den Bezirk Hessen in Frankfurt am Main ab 1929 war er als dessen besoldeter Sekretar im Hauptvorstand in Berlin tatig Beim Hauptvorstand bearbeitete er hauptsachlich Auslandsfragen Im Februar 1929 zog er deshalb von Hanau nach Birkenwerder bei Berlin wurde dort kurze Zeit spater auch Vorsitzender der KPD Ortsgruppe Er war mitverantwortlich dafur dass die KPD bei der darauffolgenden Wahl zur starksten Partei in der Gemeindeversammlung wurde Im November 1929 wurde er in den Brandenburgischen Provinziallandtag gewahlt Er arbeitete einige Zeit zudem als Sekretar der markischen Siedlungsbaugenossenschaft Die kinderreiche Familie Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das IBOKA geschlossen und Schnellbacher mehrfach durch die Gestapo vernommen Er blieb relativ unbehelligt da er bereits schwer krank war Gelenkrheumatismus Herzleiden Diabetes Wahrend des NS Regimes war er die meiste Zeit arbeitslos Nach Kriegsende 1945 nahm er die Arbeit fur Kriegsopfer und Kriegshinterbliebene wieder auf Er wurde Leiter der Hauptabteilung der Berufsfursorge fur Schwerbeschadigte in der Landesversicherungsanstalt Berlin unter dem Sozialdemokraten Ernst Schellenberg 1946 wurde Schnellbacher Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands trat jedoch politisch nicht mehr in Erscheinung Er starb im darauffolgenden Jahr in Berlin Literatur BearbeitenBiographie Friedrich Schnellbacher In Hartfrid Krause Revolution und Konterrevolution 1918 19 am Beispiel Hanau Scriptor Kronberg Ts 1974 S 222 239 Schnellbacher Friedrich In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenZeittafel auf der Seite des Bundesarchiv Schnellbacher Fritz Hessische Biografie Stand 17 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Fussnoten Bearbeiten spater in Internationaler Bund der Opfer des Krieges und der Arbeit IBOKA umbenanntNormdaten Person GND 133755428 lobid OGND LCCN n90667847 VIAF 8585372 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schnellbacher FriedrichALTERNATIVNAMEN Schnellbacher FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD KPD GEBURTSDATUM 20 Marz 1884GEBURTSORT HanauSTERBEDATUM 4 Dezember 1947STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schnellbacher amp oldid 232977397