www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Dissmann 8 August 1878 in Hulsenbusch 30 Oktober 1926 auf der Columbus im Atlantik war Gewerkschaftsfunktionar Politiker und Mitbegrunder der USPD Robert Dissmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenDer gelernte Maschinenbauer Dissmann war seit 1897 Mitglied der SPD und des Deutschen Metallarbeiter Verbands DMV Von 1900 bis 1908 war Robert Dissmann der als effektiver Organisator galt hauptamtlicher Geschaftsfuhrer des DMV zuerst fur Elberfeld Barmen dann fur Frankfurt am Main Von 1908 bis 1912 war er Parteisekretar in Hanau anschliessend bis 1917 in Frankfurt 1913 kandidierte er auf dem SPD Parteitag als Vertreter der Parteilinken fur den Vorstand unterlag aber knapp Gegen die Haltung der SPD Fuhrung im Ersten Weltkrieg und der Mehrheit der Partei stand er in Opposition zur Bewilligung der Kriegskredite und zur Burgfriedenspolitik 1917 grundete er mit anderen die Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD und war bis 1919 ihr Bezirkssekretar in Frankfurt Ab Oktober 1919 wurde er zu einem von drei gleichberechtigten Vorsitzenden des DMV gewahlt neben Alwin Brandes von der USPD und Georg Reichel von der SPD 1 Die Wahl von Dissmann und seines Kollegen Alwin Brandes in den DMV Vorstand war Anzeichen einer Linkswende innerhalb des Verbandes in der die USPD Fraktion die Macht ubernahm 2 Hintergrund waren die Auseinandersetzungen um die Burgfriedenspolitik wahrend des Ersten Weltkrieges die der DMV zunachst voll unterstutzte Bereits wahrend des Krieges bildete sich jedoch in der Metallarbeitergewerkschaft eine starke Oppositionsbewegung die nach der Novemberrevolution die Mehrheit stellte Grosste Kritiker der Burgfriedenspolitik waren dabei einerseits Dissmann andererseits der Branchenleiter der Berliner Dreher Richard Muller Wahrend Muller und seine Genossen die Revolutionaren Obleute eine Orientierung des Verbandes auf den Ratesozialismus forderten und 1919 ein Bekenntnis des DMV zum Ratesystem durchsetzen konnten wollte Dissmann eher ein Anknupfen an die klassenkampferische Tradition der Vorkriegssozialdemokratie und entwickelte sich spater zu einem entschiedenen Gegner des Ratesystems 3 Dissmann konnte sich mit dieser Politik durchsetzen Die Fraktion der Ratesozialisten wurde zuruckgedrangt Richard Muller seines Amtes als Schriftleiter der DMV Verbandszeitung enthoben Mit dem Zerfall der USPD 1920 engagierten sich Muller und die Ratesozialisten in der KPD und bauten innerhalb des DMV eine Kommunistische Fraktion auf Dissmann blieb in der Rest USPD und kehrte 1922 mit dieser in die SPD zuruck wo er einer der fuhrenden Vertreter des linken Parteiflugels war Im Gegensatz zur USPD kam es jedoch im DMV nicht zu einer Spaltung des Verbandes 1920 wurde Dissmann in den Reichstag gewahlt dem er bis zu seinem Tod angehorte Dissmann starb 1926 auf der Ruckreise von Detroit wo er an einem internationalen Metallarbeiterkongress teilgenommen hatte auf dem Schiff Columbus an Herzversagen Ehrungen BearbeitenIn Frankfurt Sossenheim ist eine Strasse sowie die umgebende Siedlung nach Robert Dissmann benannt Literatur BearbeitenGerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 400 401 Chaja Boebel Lothar Wentzel Hrsg Streiken gegen den Krieg Die Bedeutung der Massenstreiks in der Metallindustrie vom Januar 1918 VSA Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 89965 320 5 Joachim Hoffmann Gunter Simon Linker Gewerkschaftsfuhrer und unabhangiger Sozialdemokrat Robert Dissmann 1878 1926 In Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung 1999 41 4 S 106 121 Ralf Hoffrogge Richard Muller Der Mann hinter der Novemberrevolution Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02148 1 Ernst Stock Karl Walcher Jacob Walcher 1887 1970 Gewerkschafter und Revolutionar zwischen Berlin Paris und New York Berlin 1998 ISBN 3 89626 144 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Dissmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Robert Dissmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Kurzer Lebenslauf Dissmanns In Ehrungsverzeichnis des Luisenstadtischen Bildungsvereins Dissmann Robert Hessische Biografie Stand 7 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Zu Details vgl Siegfried Mielke Stefan Heinz Alwin Brandes 1866 1949 Oppositioneller Reformer Widerstandskampfer Metropol Verlag Berlin 2019 S 136 155 Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 9 Zu Details vgl ebenda S 134 168 Ralf Hoffrogge Richard Muller Der Mann hinter der Novemberrevolution Berlin 2008 S 126 f 130 134 ff Normdaten Person GND 122183339 lobid OGND AKS VIAF 63144814259683607947 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dissmann RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschaftsfunktionar Politiker SPD USPD MdRGEBURTSDATUM 8 August 1878GEBURTSORT HulsenbuschSTERBEDATUM 30 Oktober 1926STERBEORT Atlantik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Dissmann amp oldid 230211905