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Als Generalstabskarten werden offizielle militarische Kartenwerke bezeichnet die meist unter der Leitung der Generalstabe oder der Kriegsministerien bearbeitet und herausgegeben wurden und durch ihren kleinen Massstab 1 200 000 1 250 000 und auch noch 1 500 000 ein grosseres Gebiet pro Kartenblatt darstellen Heute werden diese Kartenwerke der Militargeografie zunehmend in Kooperation mit der amtlichen Kartografie hergestellt sodass sich die thematischen Unterschiede verwischen Zu den zivilen Karten ahnlichen Massstabs siehe Generalkarte Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Generalstabskarte in verschiedenen Landern 2 1 Frankreich 2 2 Deutschland 2 3 Osterreich 2 4 Schweiz 2 5 Niederlande 2 6 Belgien 2 7 Grossbritannien und Irland 2 8 Italien 2 9 Russland 2 10 Skandinavien 2 11 Spanien und Portugal 2 12 Turkei 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDie Originalaufnahmen die typischerweise im Massstab 1 10 000 Messtischblatter bis 1 50 000 erfolgten beruhten hauptsachlich auf sorgfaltiger Landesvermessung und Triangulation und dienten den vorwiegend im Reduktionsverhaltnis 1 50 000 bis 1 200 000 bearbeiteten eigentlichen Gebrauchskarten als Grundlage Die Generalstabskarten waren zwar in erster Linie fur militarisch operative Zwecke bestimmt hatten aber wegen ihrer Genauigkeit auch fur das gesamte Kulturleben hohe Bedeutung Militarisch unterscheidet man heute taktische Karten meist im Massstab 1 50 000 bis 1 100 000 und Generalstabs auch Operationskarten in grosseren Massstaben Gangige Generalstabskartenwerke sind die sowjetischen Generalstabskarten 1 200 000 und deutsche Generalstabskarten 1 250 000 sowie die Tactical Pilotage Charts TPC 1 500 000 Die sowjetischen Generalstabskarten und die TPC mit nationalen Erganzungsausgaben decken die Welt vollstandig ab Die deutschen Generalstabskarten 1 250 000 beziehen sich nur auf Deutschland und angrenzende Gebiete Zur Ermittlung von geografischen Angaben die fur die taktische und operative Befehlsgebung wichtig sind sind diese Karten mit einem UTM Referenzsystem versehen Zur manuellen Ermittlung dient ein Planzeiger Moderne elektronische Gefechtsstande verfugen uber elektronisch bearbeitbare Topografische Karten die mit militarischen Symbolen versehen zur Lagekartenfuhrung dienen Zur militarischen Fuhrung von Karten siehe Lagekarte Generalstabskarte in verschiedenen Landern BearbeitenFrankreich Bearbeiten Frankreich hat das erste offizielle Werk in der Art der Generalstabskarten aufzuweisen Die 1669 bis 1718 ausgefuhrte grosse Gradmessung Jacques Cassini bildete die Grundlage der von Cassini de Thury und dessen Sohn Jean Dominique Comte de Cassini bearbeiteten 86 400 teiligen Karte Nachdem 1793 das Depot de la guerre mit der Herstellung der topographischen Karten beauftragt worden war wurde 1818 bis 1878 die grundlegende Karte von 1 80 000 herausgegeben Seit der 1887 erfolgten Auflosung des Depot de la guerre wurden alle entsprechenden offiziellen Arbeiten von dem dem Kriegsministerium unterstellten Service geographique de l Armee ausgefuhrt Deutschland Bearbeiten nbsp Generalstabskarte 1 100 000In Deutschland hat die staatliche Zersplitterung der offiziellen Topographie und Kartographie ein gemeinsames Arbeiten nach einheitlichen Grundsatzen erschwert Obgleich Friedrich der Grosse schon eine 1767 bis 1787 aufgenommene 270 Blatter umfassende Kabinettskarte aller preussischen Lander ostlich der Weser im Massstab von 1 50 000 besass erfuhr die Sache der Generalstabskarten doch erst 1816 durch den Generalstab eine ernstzunehmende Forderung Eine grundlichere Aufnahme des preussischen Staatsgebiets erfolgte seit 1830 Preussische Uraufnahme wahrend die Triangulation und nachfolgende Neuaufnahme auf denen die Karten Ende des 19 Jahrhunderts basierten 1862 angeordnet wurden 1878 kam man zwischen den Konigreichen Preussen Bayern Sachsen und Wurttemberg uberein die preussische Gradabteilungskarte im Massstab 1 100 000 auf das gesamte Deutsche Reich auszudehnen Karte des Deutschen Reiches Wahrend Bayern Sachsen und Wurttemberg die auf sie entfallenden Abschnitt eigenstandig umarbeiteten ubernahm Preussen diese Arbeiten fur den Rest des Deutschen Reiches Heute wird die Karte 1 100 000 als Digitale Topografische Karte 1 100 000 DTK100 durch die Landesvermessungsamter und das Amt fur Geoinformationswesen der Bundeswehr ausgegeben Osterreich Bearbeiten Nachdem 1763 eine staatliche Aufnahme der osterreichischen Kronlander angeregt worden war wurde eine systematische Katastervermessung 1816 bis 1867 ausgefuhrt Ein grosser Fortschritt war zu verzeichnen als 1839 das Militargeographische Institut in Wien gegrundet worden war 1870 wurde die einheitliche Neuaufnahme in 1 25 000 begonnen der 1873 bis 1890 die 75 000 teilige Spezialkarte der Osterreichisch Ungarischen Monarchie folgte 1 In Osterreich ist heute das Institut fur Militarisches Geowesen sowie das Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen fur die Ausgabe dieser Karten zustandig Dabei werden die Karten als Osterreichische Karte 1 50 000 1 200 000 und 1 500 000 hergestellt Schweiz Bearbeiten Die topographische Karte der Schweiz in 1 100 000 basiert auf der unter der Leitung von Dufour 1832 begonnenen Triangulation und Vermessung des Flach und Hugellandes in 1 25 000 und der Hochgebirgsteile in 1 50 000 Die Originalaufnahmen sind im Topographischen Atlas der Schweiz niedergelegt Die entsprechenden Arbeiten wurden vom eidgenossischen topographischen Buro in Bern durchgefuhrt Niederlande Bearbeiten Die offiziellen Karten der Niederlande insbesondere die Topographische en militaire kaart van het konigrijk der Nederlanden in 1 50 000 basieren auf der 1830 bis 1855 stattgefundenen neuen Vermessung 1 25 000 und wurden vom topographischen Institut in Den Haag ausgefuhrt Belgien Bearbeiten Belgiens Generalstabskarten insbesondere die Carte topographique de la Belgique in 1 20 000 und in 1 40 000 wurden seit 1878 vom Institut cartographique militaire 2 in Brussel hergestellt Grossbritannien und Irland Bearbeiten Das offizielle Kartenwesen in Grossbritannien und Irland wurde vom Ordnance Survey in Southampton geleitet das fruher einer besonderen Behorde dann dem Kriegsministerium unterstellt war und seit 1870 vom Ministerium der offentlichen Arbeiten betreut wurde Die General Map one inch map im Massstab 1 63 360 entspricht den auf dem Kontinent ublichen Generalstabskarten Italien Bearbeiten Nach der politischen Neugestaltung Italiens wurde 1872 das Militargeographische Institut Istituto Geografico Militare in Florenz gegrundet und 1875 eine vollige Neuaufnahme im Massstab 1 25 000 und 1 50 000 beschlossen Die darauf basierende Carta del Regno d Italia 1 100 000 war 1901 mit Ausnahme Sardiniens vollendet Russland Bearbeiten Russland fur das schon Peter I eine einheitliche topographische Karte anstrebte begann 1870 eine neue Aufnahme auf der die heute historische unter anderem dreiwerstige kriegstopographische Karte 1 126 000 und die zehnwerstige des europaischen Russland 1 420 000 basieren Modernes Kartenwerk sind seit der Zeit der Sowjetunion die sowjetischen Generalstabskarten Skandinavien Bearbeiten Der 1808 ins Leben gerufene danische Generalstab hat nachdem 1845 Generalstabskarten in 1 80 000 und 1870 in 1 40 000 angefangen waren seit 1890 die Kaart over Danmark in 1 100 000 herausgegeben Norwegens Topografisk kart in 1 100 000 erschien seit 1869 In Schweden waren 1852 die praktischen Vorarbeiten abgeschlossen worden auf denen die Generalstabens karta ofver Sverige Sodre delen 1 100 000 und Karta ofver Norra Sverige 1 200 000 beruhen Spanien und Portugal Bearbeiten In Spanien erschien die offizielle Karte in 1 50 000 seit 1884 in sehr langsamer Folge In Portugal dagegen war die 1856 begonnene Carta chorographica de Portugal in 1 100 000 1901 beinahe vollendet Turkei Bearbeiten Die turkische Generalstabskarte in 1 210 000 ist zwischen 1887 und 1899 entstanden Weblinks BearbeitenLKVK Saarland Historische Karten Stadt Gutersloh Historische Karten Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Tschechien in der Generalstabskarte von 1836 52Einzelnachweise Bearbeiten Generalstabskarte Osterreich Ungarn 1 200000 zum Herunterladen Memento des Originals vom 3 Januar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lazarus elte hu 1 Historique de l Institut geographique national franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Generalstabskarte amp oldid 237632470