www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Strassenkarte und Autoatlas Als Generalkarte wird seit dem 19 Jahrhundert eine topografische Ubersichtskarte bezeichnet Gebrauchlichster Kartenmassstab ist 1 200 000 bei dem die kartografische Darstellung des Gelandes noch einigermassen detailtreu sein kann Dieser Artikel befasst sich auch mit Karten gleicher Art die nicht unter dem Namen Generalkarte sondern mit anderen Bezeichnungen erschienen und heute erscheinen Generalkarte von Mitteleuropa 1 200 000 Blatt 34 48 Wien von 1893 Inhaltsverzeichnis 1 Historische Generalkarte 1 1 Ubersicht 1 2 G D Reymann s Topografische Specialkarte von Mitteleuropa 1806 1908 2 Moderne Generalkarte 2 1 Uberblick 2 2 Wichtiges Hauptkennzeichen der Massstab 1 200 000 2 3 Geschichte 2 3 1 ADAC Strassenkarte Deutschland von Mittelbach 1930er Jahre 2 3 2 Generalkarte von MairDumont 1954 2007 2 3 3 Qualitatsverlust durch computerbasierte Umarbeitung ab 2000 2 4 Gegenwart 2 4 1 Grosser Umbruch 2007 2 4 2 Kartenserie von Marco Polo neue Generalkarte 2 4 3 Kartenserie des ADAC 2 4 4 Freytag amp Berndt 2 4 5 Michelin 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHistorische Generalkarte BearbeitenUbersicht Bearbeiten nbsp Lechtalheiden 1904 Ausschnitt der Generalkarte 1 200 000 der Franzisco Josephinischen LandesaufnahmeIn Europa gaben vor 1900 mehrere Staaten Kartenwerke dieses Namens heraus u a Deutschland und Osterreich Ungarn als Generalkarte 1 200 000 Diese Kartenserie wurde von Osterreich als Generalkarte von Mitteleuropa etwa 300 Blatter je 1 1 oder ca 111 75 km sogar auf halb Europa von Nizza bis Belarus ausgedehnt Basis war die Franzisco Josephinische Landesaufnahme von 1880 bis etwa 1890 Einige Staaten gaben auch Karten in den Massstaben 1 100 000 1 300 000 sowie 1 288 000 heraus wobei letzterer auf dem fruheren Zoll und Klafter Langenmass beruht Im militarischen Bereich wurde der Terminus Generalkarte auch fur die sogenannten Generalstabskarten benutzt die ahnliche Kartenmassstabe aufwiesen G D Reymann s Topografische Specialkarte von Mitteleuropa 1806 1908 Bearbeiten Diese Karte erschien nicht unter dem Namen Generalkarte stellt jedoch die Urform der modernen Generalkarte dar Das Kartenwerk ist die erste vollstandige topografische Landkarte fur ganz Mitteleuropa es ist als Vorlaufer der amtlichen Topographischen Ubersichtskarte 1 200 000 TUK 200 der Bundesrepublik Deutschland und entfernt auch als Vorganger der Deutschen Generalkarte von MairDumont zu sehen 1 1806 begann Plankammer inspektor G D Reymann dieses riesige Kartenwerk zu erstellen 1846 wurde Reymann s Special Karte vom Verlag v C Flemming ubernommen Die Preussische Armee lobte die Detailgenauigkeit Insgesamt sollten 796 Einzelblatter 34 23 cm fur ganz Mitteleuropa von Alencon in der Normandie bis nach Minsk in Belarus fertiggestellt werden was fur die Schweiz und Osterreich Ungarn nicht realisiert wurde Die Reymann s Special Karte ist bei Kartographen und Historikern leider recht unbekannt Das ist angesicht der kartographischen Leistung von Gottfried Reymann und dem Stellenwert der Karten im 19 Jahrhundert kaum zu glauben Die Karten sind sehr genau und reichen von Paris bis Minsk Fur Historiker und fur die Ahnenforschung kann man diese Karten als eine der wichtigsten Informationsquellen des 19 Jahrhundert bezeichnen Das preussische Militar hatte durch Reymann und spater Flemming einen grossen militarischen Vorteil und ubernahm die Kartographie ab 1874 Landkartenarchiv de 1 Moderne Generalkarte BearbeitenUberblick Bearbeiten Die moderne Form der Generalkarte ist eine Kombination einer topografischen Karte mit einer Strassenkarte und besitzt deshalb auch einen ungleich hoheren Informationsgehalt und ein viel qualitatsvolleres Kartenbild 2 als die schematischen Online Strassenkarten In Osterreich wurde das Kartenwerk ab etwa 1950 als Osterreichische Karte OK 250 ca 20 Blatter Blattschnitt nach geogr Koordinaten 1 1 modernisiert Herausgeber ist das Bundesamt fur Eich und Vermessungswesen Bei der Landeskarte der Schweiz wird die Ausgabe im Massstab 1 300 000 als Generalkarte bezeichnet Wichtiges Hauptkennzeichen der Massstab 1 200 000 Bearbeiten Zum Hauptkennzeichen der modernen Generalkarte wurde zumindest in Deutschland jedoch der Massstab 1 200 000 weshalb dieser Massstab zum Synonym fur den Begriff Generalkarte wurde Er ist deshalb fur Strassenkarten von grosser Bedeutung weil erst ab dieser Grosse in dicht besiedelten Gebieten wie Mitteleuropa eine Strassenkarte genugend Platz bietet um jedes Dorf jeden Weiler und jede Nebenstrasse abzubilden Eine der wenigen Ausnahmen ist beispielsweise das Westallgau mit einer extrem hohen Dichte an Weilern Einoden und Gruner Plan Strassen fur die selbst dieser grosse Massstab nicht mehr ausreicht Neuerdings trifft dies auch fur eng bebaute Stadte vorwiegend in Talkesseln zu Stuttgart Wurzburg wo das immer dichtere Netz der rot eingezeichneten Umgehungs und Durchgangsstrassen nicht mehr klar abgebildet werden kann Geschichte Bearbeiten ADAC Strassenkarte Deutschland von Mittelbach 1930er Jahre Bearbeiten Die erste Kartenserie erschien Anfang der 1930er Jahre als ADAC Strassenkarte von Deutschland in 56 Blattern in einem modernen heutigen Kartenbild das seiner Zeit voraus war Produziert wurde die neuartige Karte von der Kartographischen Anstalt Robert Mittelbach in Dresden 3 Generalkarte von MairDumont 1954 2007 Bearbeiten Unter dem Namen Deutsche Generalkarte wurde dieses moderne Format in heutiger Form erstmals von 1954 bis 1970 in einer Kartenserie von 31 Blattern fur Deutschland von Mairs Geographischem Verlag herausgegeben der 2005 in MairDumont umbenannt wurde Seit 1978 wurde die Serie mit etwas grosseren Blattern auf das Gebiet der DDR erweitert 26 8 Kartenblatter Seit etwa 1985 erscheint dieses verbreitete Kartenwerk auch kombiniert mit Stadtplanen und touristischer Information Auch touristisch beliebte Kustenregionen im Mittelmeerraum waren inzwischen erfasst worden Schliesslich wurden grosse Teile Europas abgedeckt mit eigenen Kartenserien fur einzelne Lander wie beispielsweise fur Italien mit 14 sehr grossformatigen Blattern Qualitatsverlust durch computerbasierte Umarbeitung ab 2000 Bearbeiten Die Karten entstanden zunachst weiterhin als detailgetreue topografische Ubersichtskarten die in herkommlicher Weise von Kartografen gezeichnet wurden Seit etwa der Jahrtausendwende wurde das gesamte Kartenwerk in computerbasierter Herstellung umgearbeitet und liegt seitdem in etwas vereinfachter Form vor mit dem Vorteil der leichteren Lesbarkeit Jedoch gab es wie in Folge digitaler Herstellung nahezu uberall Einbussen bei der Genauigkeit und Zuverlassigkeit mit Fehlern auch bezuglich der Aktualitat Die Karten wurden in dieser inzwischen ublichen einfacheren Produktionsweise erstellt lediglich mit grafischer Umwandlung der Kartenbildes und ohne ausreichende ortliche geografische Kenntnisse der Bearbeiter sowie Prufungen vor Ort Die Karte besitzt aber immer noch eine wesentlich hohere Qualitat als von Anfang an computerbasiert hergestellte Karten mit ihren nur noch schematischen zweidimensionalen Darstellungen einer Online Strassenkarte ohne Relief und ausgepragtes topografisches Kartenbild Gegenwart Bearbeiten Grosser Umbruch 2007 Bearbeiten 2007 erfolgte ein grosser Umbruch bei MairDumont Der geografische Spezialverlag stieg uberraschend aus seinem jahrzehntelangen Kerngeschaft der Generalkarte im Massstab 1 200 000 aus die den deutschen Individualtourismus weithin gepragt hatte MairDumont ubernahm eine Kartenserie im Massstab 1 200 000 und anderen Massstaben vom RV Verlag einem Teil der Falk Verlagsgruppe die 1998 unter Auflosung der Marke RV Verlag ubernommen worden war Kartenserie von Marco Polo neue Generalkarte Bearbeiten Unter der Marke Marco Polo unter der von MairDumont bisher Reisefuhrer erschienen wird seit 2007 zudem die gleichnamige digital erstellte Kartenserie im Detailmassstab 1 200 000 herausgegeben siehe den Abschnitt Qualitatsverlust durch computerbasierte Umarbeitung Die Karte ist in den Ortschaften sehr vereinfacht und erreicht hier nicht einmal mehr die Qualitat der Generalkarten des 19 Jahrhunderts Dafur ist sie wenn auch ohne detailgetreue Darstellung wieder sehr zuverlassig in den Verbindungsstrassen und wegen wo es in Folge der digitalen Umarbeitung bei der Generalkarte grosse Einbussen gab Zudem sind touristisch sehenswerte Orte sehr ausfuhrlich gekennzeichnet was bisherige Onlinekarten nicht vermochten Bis heute 2018 erscheinen im Massstab 1 200 000 folgende Gebiete Deutschland Osterreich Schweiz Italien Tschechien Slowakei Benelux Danemark sowie Teile Nordfrankreichs die kroatische Kuste und einige spanische Kusten Damit sind die Gebiete der einstigen Generalkarte wieder abgedeckt Kartenserie des ADAC Bearbeiten Seit dem Ausstieg aus der Generalkarte von MairDumont fullt fur Deutschland zudem der ADAC die entstandene Marktlucke Er bringt eine Karte die mit der Generalkarte nahezu identisch ist namenlos nur mit der Bezeichnung Deutschland als Kartenset im Massstab 1 200 000 mit 20 Karten auf zehn Doppelblattern heraus Zusatzlich liegt sie in Form eines Autoatlasses mit dem Namen ADAC Reiseatlas vor Freytag amp Berndt Bearbeiten Der Wiener kartografische Verlag Freytag amp Berndt gibt im Massstab 1 200 000 oder grosser Karten von diversen Ferienregionen heraus insbesondere von Italien und nahezu flachendeckend vom Gebiet der einstigen Doppelmonarchie Osterreich Ungarn dem Tatigkeitsschwerpunkt der osterreichischen kartografischen Anstalt Die Karten entsprechen nicht dem Deutschen Kartenbild Sie sind wie heute ublich computerbasiert hergestellt unter Verlust der Detailtreue Die Topografie insbesondere mit Bergen und Gebirgen ist nur ansatzweise dargestellt Schone Landschaften landschaftlich schone Strecken Wanderwege und Berggasthauser sind im Gegensatz zu den Karten des ADAC im Massstab 1 200 000 nicht gekennzeichnet Michelin Bearbeiten nbsp Michelin Karte Nr 66 Dijon von 1940Der Reifenhersteller Michelin konzentriert sich bei seinen Strassenkarten in Detailmassstaben mit Ausnahme Italiens auf sein kartografisches Kerngebiet Westeuropa und geriet damit weitgehend nicht in Konkurrenz zu den Generalkarten deutscher Herausgeber Die Karten von Michelin sind noch aussagekraftiger als das Deutsche Kartenbild und werden von Kennern wegen ihrer grossen Detailtreue besonders geschatzt Von Frankreich erscheinen derzeit im Massstab 1 200 000 von Michelin 17 Regionalkarten Zudem werden die Pyrenaen Nordspanien einige spanische Kusten und die Balearen abgedeckt teilweise im noch detailtreueren Massstab 1 150 000 Ausserdem erscheinen die Karten auch in Form von Autoatlanten fur Frankreich und Italien im Massstab 1 200 000 fur Benelux im Massstab 1 150 000 sowie fur Spanien Portugal 4 Fur Lander die von obigen Herausgebern nicht abgedeckt werden ist es fur Auto und Motorradfahrer die Anspruche an ihre Reise stellen oftmals nicht moglich detailgetreue Strassenkarten zu finden Literatur BearbeitenV Heissler G Hake Kartographie Band I S 167 214 und Band II S 76ff 187ff Sammlung Goschen de Gruyter Berlin 1970 Johannes Frischauf Grundlagen der Landesaufnahme und Kartographie K Wittwer Wien Stuttgart 1913 Die Generalkarte Deutschland Mairs Geogr Verlag Ostfildern 1982 1995 Ingrid Kretschmer Atlantes Austriaci 2 Band 1919 1994 Bohler Verlag Wien Koln 1995 Einzelnachweise Bearbeiten a b Landkartenarchiv de G D Reymann s Topografische Specialkarte von Mitteleuropa 1806 1908 1 200 000 Abgerufen am 10 April 2018 Kartenausschnitt aus der ADAC Strassenkarte M 1 200 000 Nachfolger der bis 2007 von MairDumont herausgebrachten Deutschen Generalkarte Abgerufen am 12 April 2018 ADAC Strassenkarte von Deutschland 1930er Jahre Abgerufen am 10 April 2018 Michelin Travel Partner Firm Espana amp Portugal atlas de carreteras y turistico atlas rodoviario e turistico atlas routier et touristique tourist and motoring atlas strassen und resiseatlas toeristische wegenatlas Abgerufen am 27 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Generalkarte amp oldid 225333941