www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Madeweis auch Mateweis 10 November 1648 in Sammenthin Neumark 7 August 1705 in Halle Saale war ein deutscher Padagoge Universalgelehrter und Verwaltungsbeamter Friedrich Madeweis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verdienste 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMadeweis war der Sohn des Dorfpfarrers von Sammenthin Johann Madeweis 20 September 1609 1693 1 Von 1659 bis 1664 besuchte er das Groningsche Kolleg in Stargard und immatrikulierte sich 1664 an der Universitat Jena Er studierte Theologie Jura Medizin Philosophie und Mathematik Im April 1672 ernannte ihn der Magistrat von Berlin mit 24 Jahren zum Konrektor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin Friedrich Madeweis war schon als Schuler universell begabt u a soll er mehrere Sprachen beherrscht haben wie Lateinisch Griechisch Hebraisch Arabisch Spanisch Italienisch Franzosisch Englisch Niederlandisch 2 Am 6 Juni 1681 ernannte der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm den damals 32 jahrigen Friedrich Madeweis bei seinem Besuch vom 2 bis 8 Juni in Halle zum kurfurstlich brandenburgischen bzw koniglich preussischen Sekretar und Hofpostmeister in Halle Nach dem Tod des Administrators Herzog August von Sachsen Weissenfels im Jahr 1680 ging das lutherische Furstbistum Magdeburg mit der Stadt Halle an das Kurfurstentum Brandenburg unter dem Kurfursten Friedrich Wilhelm der auf die Entwicklung eines effizienten Postwesens grossen Wert legte Gerade aufgrund seiner universellen Kenntnisse hielt der Kurfurst Madeweis besonders geeignet fur das Postmeisteramt das sehr begehrt und hoch dotiert war Friedrich Madeweis verlegte seinen Wohnsitz nach Halle und legte hier erfolgreich die administrativen Grundlagen fur die Installierung eines effizienten kurfurstlich brandenburgischen Postwesens Sein Posten erlaubte Madeweis eine aufwendige Haushaltsfuhrung Zwei reprasentative Wohnsitze aber auch gescheiterte Projekte verdeutlichten seine finanziellen Moglichkeiten Nach seinen Planen wurde im Jahre 1697 das sogen Riesenhaus fur 41 000 Taler am Grossen Berlin errichtet das 1905 vollstandig umgebaut wurde Jedoch blieb das imposante Barockportal mit den zwei Riesenskulpturen des Herakles und Atlas daher der Name erhalten Madeweis hatte die Absicht das Riesenhaus als Akademie von ihm als Athenaeum Salomoneum bezeichnet zu nutzen in der laut seiner programmatischen Schrift von 1702 Vortrage in den Fachern Mathematik Physik Natur Medizin Recht Politik und Statistik gehalten und in benachbarten Werkstatten handwerkliche Fahigkeiten erlernt werden sollten Doch angesichts der Eroffnung der Universitat im Jahre 1694 und des von August Hermann Francke im Jahre 1702 eingerichteten Padagogiums war dieser Plan nicht mehr durchfuhrbar und zum Scheitern verurteilt Neben seinem Wohnsitz dem Riesenhaus verfugte er uber ein grosseres Anwesen auf dem Gebiet der heutigen Franckeschen Stiftungen mit einem Obstgarten Weinberg Winzerhaus Scheunen und Stallen das auch der geplanten Akademie zugutekommen sollte August Hermann Francke kaufte im Jahre 1703 den Madeweis schen Besitz fur 1350 Taler Seit 1697 war Madeweis auch als Pfanner eingetragen 3 In Trotha erwarb Madeweis im Jahre 1685 das im Dreissigjahrigen Krieg zerstorte Anwesen derer von Trotha wo er ein eingeschossiges spater zweigeschossiges Gebaude mit einem Lustgarten im Barockstil errichtete Kurfurst Friedrich III weilte im Juli 1694 zu Besuch auf seinem Anwesen als er die Universitat eroffnete und den Grundstein fur die Saaleschleuse in Trotha legte 4 Madeweis starb am 7 August 1705 in seinem Bett an einem Herzschlag 5 Seine letzte Ruhestatte fand er nach einer Umbettung auf dem halleschen Stadtgottesacker im Gruftbogen 57 Verdienste BearbeitenIm Bereich der Infrastruktur hatte sein Wirken grosse Bedeutung fur Halle insbesondere bei der Einbindung der Stadt in das Netz des damaligen Postverkehrs und bei der Einrichtung neuer Poststrecken wie beispielsweise die Postverbindung Halle Merseburg Naumburg Jena im Jahre 1686 Seit 1699 fuhr wochentlich eine Postkutsche von Halle nach Kothen Magdeburg und Leipzig Im Jahre 1703 gelang es ihm eine Verbindung nach Berlin einzurichten Das von ihm geschaffene neue Postamt hatte die Funktion eines Grenzpostamtes zu Kursachsen inne Daraus erwuchs ihm eine besondere Bedeutung in den Konflikten zwischen Brandenburg Preussen und dem Kurfurstentum Sachsen 6 1681 wurde er zum ersten kurfurstlich brandenburgischen Postmeister von Halle ernannt In den 24 Jahren seines Wirkens in Halle entwickelte er sich zu einem Mazen der Kunst und Wissenschaft forderte Madeweis veroffentlichte verschiedene Aufsatze zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen Er war erfinderisch begabt beschaftigte sich mit Astronomie und entwickelte mathematische Apparaturen und Kalenderuhren Auch erdachte er auf Grund mathematischer Berechnungen neben den funf antiken Ordnungen eine sechste aber nie beachtete Saulenordnung die er columna brandenburgica nannte 7 Werke Auswahl BearbeitenDie Wieder Erscheinung der ungewohnlich grossen Stern Ruthe verstehe des Neuen Cometen im Monat December des 1680sten und folgends im Januario des 1681sten Jahres Rupert Voelcker Berlin 1681 Digitalisat Oon Romaion thaumasion h e Ovum Mirabile Romae Gallina ceu ferunt natum Oder Bericht Von dem wundersamen Ey Welches zu Rom eine Henne sol geleget haben Rupert Voelcker Berlin 1681 Digitalisat Literatur BearbeitenJohann Christian Poggendorff Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Band 2 Leipzig 1863 S 14 15 online Siegmund Gunther Madeweis Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 35 Gustav Hertzberg Geschichte der Stadt Halle an der Saale wahrend des 16 und 17 Jahrhunderts 1513 1717 Band 2 Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1891 S 570 572 609 611 Lothar Noack und Jurgen Splett Bio Bibliographien Brandenburgische Gelehrte der Fruhen Neuzeit Berlin Colln 1640 1688 Berlin 1997 ISBN 3 05 002840 8 S 251 263 Felix Bachmann Herrschaft und Wirkung Adel und Grossgrundbesitzer in Halle und dem westlichen Saalekreis Mitteldeutscher Verlag Halle 2009 ISBN 978 3 89812 560 4 S 33 43 50 53 Andrea Thiele Konkurrenz dies und jenseits der Mauern Das Athenaum Salomoneum von Friedrich Madeweis ein Parallelprojekt zum Waysenhaus August Hermann Franckes in Halle In Kampf um die Aufklarung Institutionelle Konkurrenzen und intellektuelle Vielfalt im Halle des 18 Jahrhunderts Hrsg von Renko Geffarth Markus Meumann und Holger Zaunstock Mitteldeutscher Verlag Halle 2018 S 99 125 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Madeweis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedrich Madeweis in der Deutschen Biographie Werke von und uber Friedrich Madeweis in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag uber Mateweiss Friedrich in CERL Thesaurus Eintrag uber Mateweiss Friedrich in Porta Digitales PortratarchivEinzelnachweise Bearbeiten Johann Matthias Gross Historisches Lexicon evangelischer Jubel Priester 1727 S 249 250 Bachmann S 35 vgl Literatur Hertzberg Gustav S 610 611 vgl Literatur Bachmann S 50ff vgl Literatur Hertzberg Gustav S 611 vgl Literatur Bachmann S 36f vgl Literatur Lothar Noack und Jurgen Splett Bio Bibliographien Brandenburgische Gelehrte der Fruhen Neuzeit Berlin Colln 1640 1688 Berlin 1997 ISBN 3 05 002840 8 S 251 263 eingeschrankte Vorschau Normdaten Person GND 128785446 lobid OGND AKS LCCN no99050366 VIAF 42045497 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Madeweis FriedrichALTERNATIVNAMEN Mateweis Friedrich Mateweiss Friedrich Madeweiss FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und VerwaltungsbeamterGEBURTSDATUM 10 November 1648GEBURTSORT Sammenthin NeumarkSTERBEDATUM 7 August 1705STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Madeweis amp oldid 216648406