www.wikidata.de-de.nina.az
Das Franziskanermuseum im ehemaligen Franziskanerkloster in Villingen Schwenningen im Stadtbezirk Villingen ist ein kulturhistorisches Museum mit Sammlungsschwerpunkten zur Stadtgeschichte von den Anfangen bis in die Gegenwart zur Volkskunde des Schwarzwalds und zum keltischen Furstengrab Magdalenenberg Blick zum Franziskanermuseum am Osianderplatz 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Franziskaner und Minoritenkloster 1 2 Entstehung der Sammlung 2 Ausstellungen 2 1 Stadtgeschichte 2 2 Keltisches Furstengrab Magdalenenberg 2 3 Schwarzwaldsammlung 2 4 Sonstige Ausstellungen 3 Auszeichnungen 4 Weitere Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Stadtische Altertumersammlung Villingen nbsp Klostergebaude Sudansicht 2013 Franziskaner und Minoritenkloster Bearbeiten In Villingen bestand von 1268 bis 1797 ein Kloster des 1210 gegrundeten Franziskanerordens das anfangs zur Kustodie Bodensee der Oberdeutschen Strassburger Ordensprovinz Argentina gehorte Die Bruder des 1210 gegrundeten Ordens waren von Graf Heinrich I von Furstenberg nach Villingen gerufen worden und er sicherte dem Konvent Schutz und Unterstutzung zu Am 15 Januar 1268 liessen sich die Bruder in der Stadt nieder Die Klosterkirche wurde am 27 April 1292 durch Weihbischof Bonifatius geweiht der Bau hatte sich durch den Stadtbrand von 1271 verzogert 26 mal tagte in Villingen in den nachsten Jahrhunderten das Provinzkapitel der Ordensprovinz Beim Kloster bestanden 12 Bruderschaften und die Bruder betrieben ein Gymnasium Bei der Teilung des Franziskanerordens wegen der Armutsfrage 1517 schlossen sich die Villinger Bruder der gemassigten Richtung den Konventualen oder Minoriten an Das Kloster und die Kirche wurden 1704 durch die Truppen Tallards zerstort und 1711 wieder aufgebaut Im Rahmen der von Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Joseph II betriebenen Sakularisation der Kloster wurde das Villinger Minoritenkloster 1797 aufgehoben 1 Entstehung der Sammlung Bearbeiten Im Jahr 1876 grundeten der Villinger Buchhandler Ferdinand Forderer 1814 1889 Herausgeber der Zeitung Der Schwarzwalder und der Pfarrer Johann Nepomuk Oberle in Villingen 1807 1891 zusammen mit Gleichgesinnten eine Altertumersammlung zu deren Erstellung sie auch die Bevolkerung zur Mitarbeit aufriefen Die Sammlung wurde im alten Rathaus in Villingen untergebracht Nach dem Kauf der Bildteppiche 1910 und der Sammlung Robert Bichweiler sowie der Schwarzwaldsammlung des Oskar Spiegelhalder 1929 entschloss sich die Stadt zum Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters doch die Weltwirtschaftskrise zwang zu Einsparungen so dass unter Paul Revellio die Ausstellung zunachst im Kaufhaus und spater im ehemaligen Waisenhaus erfolgte Durch den Zweiten Weltkrieg musste die Sammlung mehrfach ausgelagert werden insgesamt wurden 11 auswartige Depots angelegt Die Sammlungen wurden dann im Alten Rathaus untergebracht wo sich auch heute noch ein kleiner Teil befindet Die Ausgrabung des Magdalenenbergs unter der Leitung von Konrad Spindler von 1970 bis 1974 erforderte den Bau eines neuen Museums was allerdings finanziell nicht vertretbar erschien daher entschloss man sich zur Erschliessung des ehemaligen Franziskanerklosters Seit 1978 wurde die Klosteranlage mit dem Museum zum Kulturzentrum ausgebaut das 1999 neu eroffnet werden konnte Auf 2151 Quadratmetern Dauerausstellungsflache werden seitdem insgesamt circa 7000 Jahre Menschheitsgeschichte erlebbar Ausstellungen BearbeitenStadtgeschichte Bearbeiten nbsp Antependium mit Darstellung der Verklarung Christi Ende 15 JahrhundertDie Stadtgeschichtliche Abteilung Stadtgeschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart ist untergliedert in die Stadtgeschichte bis 1800 und in die Stadtgeschichte von 1800 bis heute Die Abteilung Stadtgeschichte bis 1800 gilt als eine der altesten umfassenden stadtischen Sammlungen Baden Wurttembergs von archaologischen Zeugnissen uber die sakrale Kunst bis zum Alltagsleben Die mittelalterlichen Bildteppiche aus dem ehemaligen Kloster St Clara Bickenkloster und eine Minnetruhe mit Motiven der Weibermacht gehoren zu den kostbarsten Exponaten Die Abteilung Stadtgeschichte bis heute thematisiert die Villinger Fastnacht Fasnet den Beginn des Tourismus im 19 Jahrhundert sowie die ortlichen Unternehmen SABA und Kienzle Im Bereich Wie tickt Villingen Schwenningen wird die Identitat der modernen Doppelstadt Villingen Schwenningen beleuchtet Keltisches Furstengrab Magdalenenberg Bearbeiten nbsp Bernstein Collier aus dem MagdalenenbergSiehe auch Magdalenenberg Die Abteilung Keltisches Furstengrab Magdalenenberg hat den grossten keltischen Grabhugel im mitteleuropaischen Raum zum Thema Bereits 1890 begannen die Ausgrabungen 126 Nachbestattungen in der Hugelschuttung wurden jedoch erst bei der zweiten archaologischen Untersuchung in den 1970er Jahren entdeckt Die im original erhaltene Grabkammer 8 6 5 m fullt fast den gesamten Ausstellungsraum aus Daneben ist ein Grossteil der Fundstucke zu sehen vor allem Waffen Schmuck und Alltagsgegenstande sowie ein Modell des Hugelgrabs Ein Augmented Reality Spiel auf Tablets mit dem Titel GeheimnisGraberei kann kostenlos an der Museumskasse ausgeliehen werden Es erzahlt eine fiktive Geschichte zum Magdalenenberg und stellt Rekonstruktionshypothesen zur ehemaligen Grabausstattung vor 2 Schwarzwaldsammlung Bearbeiten Die Schwarzwaldsammlung des Oskar Spiegelhalder stellt eine Sammlung von volkskundlichen Gegenstanden des Schwarzwalds dar die von Spiegelhalder im spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert gesammelt wurden Sie enthalt neben Objekten aus verschiedenen Alltagsbereichen auch Zeugnisse des Kunsthandwerks insbesondere Schwarzwaldglas Schwarzwalder Uhren aber auch Handwerksgerate und Trachten Sonstige Ausstellungen Bearbeiten Die Dauerausstellung Nicht nur Kraut und Ruben Die Stadtische Altertumersammlung dokumentiert die Sammeltatigkeit Villinger Burger im 19 Jahrhundert Im Verbindungsgang zwischen den Abteilungen Stadtgeschichte und dem Keltischen Furstengrab Magdalenenberg ist die Ausstellung Mensch Arbeit Technik untergebracht Diese vermittelt die Entwicklung der Arbeitswerkzeuge von der Steinzeit bis in unser heutiges Computerzeitalter Wechselnde Sonderausstellungen im Erdgeschoss der Klosteranlage beleuchten einzelne Facetten der Stadt und Regionalgeschichte nbsp Grabkammer des Keltischen Furstengrabs Magdalenenberg nbsp Ausstellung zum Schwarzwalder Geigenbau in der Sakristei nbsp Fastnachtsausstellung nbsp Stadtgeschichte bis 1800Auszeichnungen Bearbeiten2016 wurden 15 Schuler die als Peer Guides durch die Sonderausstellung Deine Anne fuhrten mit dem Joseph Haberer Preis der Stadt Villingen Schwenningen ausgezeichnet 2019 erhielt das Franziskanermuseum den Preis des Vereins KeltenWelten fur ein mehrjahriges Vermittlungsprojekt das auf der systematischen Vernetzung mit anderen keltischen Fundstatten und Museen beruhte 3 Fur die Sonderausstellung Familiengeheimnisse De Narro un si ganz Bagasch erhielt das Museum im Jahr 2020 den Sonderpreis der Vereinigung Schwabisch Alemannischer Narrenzunfte 4 Das Augmented Reality Spiel GeheimnisGraberei wurde als eines von funf Museumsspielen fur die Shortlist des DigAMus Awards 2021 ausgewahlt 5 Weitere Nutzung BearbeitenVon 1825 bis 1978 war das 1286 erstmals genannte Heilig Geist Spital Villingen im ehemaligen Franziskanerkloster und mehreren Nebengebauden untergebracht Die ehemalige Klosterkirche im Stil einer Bettelordenskirche dient heute als Konzertsaal mit 1000 Sitzplatzen und einer guten Akustik Die ehemalige Sakristei kann fur Hochzeiten gebucht werden Die Tourist Information amp Ticket Service und der Museumsshop im Glasfoyer bilden gemeinsam mit dem Museum das Kulturzentrum Franziskaner Fur Schulklassen Kindergarten und Kindergeburtstage gibt es museumspadagogische Angebote Jahrlich finden ausserdem ein Museumsfest und der Keltentag eine Living History Veranstaltung statt Das Franziskanermuseum ist Mitglied des Museums PASS Musees und im Verein KeltenWelten Literatur BearbeitenBinder Magnete Hrsg Josef Fuchs Text Fred Hugel Fotos Uschi Binder Layout Kunstschatze aus Villingen 1969 Michael Hutt Red Kulturgeschichte Villingens vom Mittelalter bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Bd 12 Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Villingen Schwenningen 1995 ISBN 3 927987 33 6 Anita Auer Hrsg Schwarzwalder Geigenbau Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Bd 30 Villingen Schwenningen 2004 ISBN 3 927987 87 5 Anita Auer Peter Grassmann Wie tickt Villingen Schwenningen Das Magazin zur Ausstellung Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Bd 41 Villingen Schwenningen 2017 ISBN 978 3 939423 68 3 Anita Auer Peter Grassmann Hrsg Lust und Leidenschaft Schmerz und Enttauschung Expressionistische Kunstler in Villingen Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Bd 42 Villingen Schwenningen 2019 ISBN 978 3 939423 77 5 Anita Auer Peter Grassmann Hrsg Familiengeheimnisse De Narro un si ganz Bagasch Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Bd 43 Villingen Schwenningen 2020 ISBN 978 3 939423 78 2 Peter Grassmann Dorothee Ade Lisa Rademacher Hrsg KULT UR WALD Die Besiedlung des Schwarzwalds Franziskanermuseum Villingen Schwenningen Veroffentlichungen des Stadtarchivs und der Stadtischen Museen Villingen Schwenningen Villingen Schwenningen 2022 ISBN 978 3 939423 83 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskanermuseum Villingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Franziskanermuseum Museumsblog STADT HOCH 2Einzelnachweise Bearbeiten Edith Boewe Koob Eine Handschrift aus dem Franziskanerkloster in Villingen In Geschichts und Heimatverein Villingen Schriften Jahrgang XXIII 1999 2000 1 Schwarzwalder Bote Auf digitalen Wegen durch das keltische Furstengrab vom 27 August 2021 eingesehen am 14 September 2021 Schwarzwalder Bote Preis adelt Franziskanermuseum vom 20 Dezember 2019 eingesehen am 29 Dezember 2019 SUDKURIER Sonderpreis fur die erfolgreiche Fasnetsausstellung Familiengeheimnisse De Narro un si ganz Bagasch vom 22 November 2020 eingesehen am 1 Dezember 2020 DigAMus Shortlist 2021 eingesehen am 10 Marz 2022Regionalmuseen in Sudbaden Ortenau Ritterhaus Offenburg Nordlicher Breisgau Elztalmuseum Waldkirch Oberrhein Augustinermuseum Freiburg Markgraflerland sudlicher Breisgau Markgrafler Museum Mullheim Dreilanderregion Dreilandermuseum Lorrach Schwarzwald Baar Franziskanermuseum Villingen Bodenseeraum Rosgartenmuseum Konstanz 48 059486856204 8 4568226337433 Koordinaten 48 3 34 2 N 8 27 24 6 O Normdaten Korperschaft GND 2043402 9 lobid OGND AKS LCCN nr95001503 VIAF 150543577 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanermuseum amp oldid 227971732