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Franz Seitelberger 4 Dezember 1916 in Wien 2 November 2007 ebenda war ein osterreichischer Neurologe Er war Rektor der Universitat Wien von 1975 bis 1977 Franz Seitelberger 1975 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Schriften 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenFranz Seitelberger geboren in Wien Margareten besuchte in Wien die Volksschule und das Gymnasium Nach seiner Matura 1935 studierte er Medizin an der Wiener Universitat Zum 1 Mai 1938 trat er der SS dem Sturm 1 89 bei 1 Am 12 April 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1 Juli aufgenommen Mitgliedsnummer 8 121 499 2 3 1940 wurde er dort zum Dr med univ promoviert Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Bataillonsarzt an der Ostfront eingesetzt und erlitt schwere Verwundungen 1945 wurde er in Bad Ischl an der Neurologischen Abteilung des dortigen Krankenhauses tatig und 1946 begann er in der Neurologischen Klinik am Rosenhugel in Wien zu arbeiten 1950 wurde er als Facharzt fur Neurologie und Psychiatrie zugelassen Fur weitere Studien hielt er sich 1952 1953 am Max Planck Institut fur Hirnforschung in Giessen auf Nach seiner Habilitation fur Neurologie Neuroanatomie und Neuropathologie im Jahre 1954 wurde er 1958 als ausserordentlicher Universitatsprofessor an die Universitat Wien berufen sowie ab 1959 zum Direktor des Neurologischen Instituts der Universitat Wien Obersteiner Institut heute Klinisches Institut fur Neurologie der Medizinischen Universitat Wien bestellt Seitelberger war 1960 Gastprofessor und von 1984 bis 1986 Fogarty Scholar an den National Institutes of Health NIH in Bethesda Maryland USA Zum ordentlichen Professor wurde er 1964 ernannt Von 1970 bis 1990 war er Direktor des Instituts fur Hirnforschung der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1987 wurde er emeritiert Er war 1974 bis 1975 Dekan der Medizinischen Fakultat von 1975 bis 1977 Rektor und von 1977 bis 1978 Prorektor der Universitat Wien Wahrend seiner Zeit als Rektor der Universitat Wien wurde Seitelberger von Studentenvertretern kritisiert Der Verband Sozialistischer Studenten Osterreichs VSStO und der Kommunistische Studentenverbandes KSV warfen ihm seine Mitgliedschaft bei der SS vor und forderten seinen Rucktritt Seitelberger rechtfertigte sich dass er lediglich bei einer SS Sportgemeinschaft gewesen sei in der er sich nur sportlich betatigt habe Laut Aussagen der damaligen Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg vom 3 Marz 1976 sei er Seitelberger nach Durchsicht von Dokumenten als minderbelastet eingestuft worden 4 Der Spiegel berichtete in seiner Ausgabe 44 2003 vom 27 Oktober 2003 in dem Beitrag Zeitgeschichte Tiefstehende Idioten uber die Beisetzung von Gehirnteilen von drei Euthanasie Opfern in Brandenburg 5 Die drei Bruder Knaben K alle mit einer seltenen Erbkrankheit verstarben zwischen 1942 und 1944 in der Landesanstalt Gorden in Brandenburg an der Havel Julius Hallervorden Mediziner des Kaiser Wilhelm Instituts fur Hirnforschung in Berlin Buch liess 1944 seine umfangreiche Hirnsammlung nach Dillenburg schaffen er war nach dem Krieg weiter im dortigen Max Planck Institut fur Hirnforschung tatig Bis auf die drei Gehirne der Knaben K wurden Hallervordens Hirnschnitte 1990 alle in Munchen beigesetzt Von 1952 bis 1954 habilitierte sich Franz Seitelberger bei Julius Hallervorden uber die drei Hirne der Knaben K Er diagnostizierte eine Sonderform der Pelizaeus Merzbacher Krankheit die spater in Fachkreisen Seitelberger Krankheit genannt wurde 5 6 Franz Seitelberger verstarb nach langer schwerer Krankheit und wurde am Hietzinger Friedhof bestattet Wirken BearbeitenMit der Erforschung von Abbauprozessen im Gehirn etwa durch Alterungsprozesse oder Alkohol sowie neurodegenerativen Prozessen wurde er als Wissenschaftler bekannt Seine Arbeiten zu neurologischen Krankheitsbildern wie der Infantilen neuroaxonalen Dystrophie der konnatalen Pelizaeus Merzbacher Krankheit und der Gerstmann Straussler Scheinker Krankheit GSS einer Variante der Creutzfeldt Jakob Krankheit waren international anerkannt Er hat zirka 400 wissenschaftliche Publikationen zu Themen der Stoffwechselkrankheiten des Nervensystems Gehirnaltern und Alterskrankheiten des Gehirns Entzundungskrankheiten des Nervensystems und Multiple Sklerose Gehirnevolution und der medizinischen Anthropologie veroffentlicht Seitelberger war 1961 Grundungsherausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Acta Neuropathologica Seitelberger war ab 1964 korrespondierendes ab 1970 ordentliches Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften er war seit 1966 Auswartiges Wissenschaftliches Mitglied des Max Planck Instituts fur Psychiatrie in Munchen Weiterhin war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle Saale sowie Mitglied der International Brain Research Organisation IBRO Von 1974 bis 1978 war er Prasident der International Society of Neuropathology ISN 1982 war er Prasident des 9 Internationalen Kongresses fur Neuropathologie in Wien Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenSeitelberger erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen wie die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold Fur sein Engagement fur japanische Postdocs und Gastforscher erhielt er 1989 die hohe japanische Auszeichnung Orden des Heiligen Schatzes mit Stern goldenen und silbernen Strahlen 2 Klasse 7 1987 wurde er mit dem Erwin Schrodinger Preis der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften geehrt Er war zudem Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest und der Mexikanischen Medizinischen Akademie Schriften BearbeitenZur Neuropathologie des Alkoholismus 1962 mit Kurt Jellinger Grundzuge der morphologischen Entwicklung des Zentralnervensystems 1967 Zur Immunopathogenese der Hirngewebslasionen bei Multipler Sklerose 1969 Lebensstadien des Gehirns 1978 Umwelt und Gehirn 1980 Wie geschieht Bewusstsein 1987 mit Erhard Oeser Gehirn Bewusstsein Erkenntnis 1995 Quellen Bearbeiten https geschichte univie ac at de personen franz seitelberger o univ prof dr med Lawrence A Zeidman Brain Science Under the Swastika Ethical Violations Resistance and Victimization of Neuroscientists in Nazi Europe Oxford 2020 S 305 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 22680638 Ex Rektor der Uni Wien gestorben Der Standard 5 November 2007 a b Jurgen Dahlkamp Zeitgeschichte Tiefstehende Idioten In Der Spiegel Nr 44 2003 S 62 64 online 27 Oktober 2003 Forschen ohne Skrupel Memento des Originals vom 4 Januar 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eforum zeitgeschichte at eForum zeitGeschichte 1 2001 Jean Marie Thiebaud L ordre du Tresor Sacre Japon 88 autres titulaires Editions L Harmattan 2007 abgerufen am 12 September 2022 Literatur BearbeitenAndreas Mettenleiter Selbstzeugnisse Erinnerungen Tagebucher und Briefe deutschsprachiger Arzte Nachtrage und Erganzungen III I Z In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 22 2003 S 269 305 hier S 292 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Seitelberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Franz Seitelberger im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Eintrag auf der Seite der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Universitat Wien und Medizinische Universitat Wien trauern um ehemaligen Rektor Seitelberger Prasidenten der Osterreichischen Universitatenkonferenz Ludwig Adamovich Johann Solch Wolfgang Denk Richard Meister Johannes Gabriel Alfred Verdross Drossberg Wilhelm Czermak Alfred Verdross Drossberg Leopold Schonbauer Johann Radon Carl Johann Jellouschek Johann Schima Erich Schenk Erwin Schneider Tassilo Antoine Othmar Kuhn Franz Arnold Roland Grassberger Albin Lesky Karl Fellinger Nikolaus Hofreiter Karl Hormann Fritz Schwind Walther Kraus Fritz Zerbst Richard Biebl Alexander Dordett Gunther Winkler Siegfried Korninger Franz Seitelberger Kurt Komarek Manfried Welan Richard Plaschka Hans Tuppy Walter Kemmerling Christian Brunner Werner Biffl Alfred Ebenbauer Johannes Hengstschlager Peter Skalicky Wolf Rauch Georg Winckler Christoph Badelt Hans Sunkel Heinrich Schmidinger Sonja Hammerschmid Oliver Vitouch Eva Blimlinger Oliver Vitouch interim Sabine Seidler Normdaten Person GND 134273125 lobid OGND AKS LCCN n50005902 NDL 00474820 VIAF 3687478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seitelberger FranzALTERNATIVNAMEN Seitelberger Franz Josef KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Neurologe Rektor der Universitat Wien 1975 1977 GEBURTSDATUM 4 Dezember 1916GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 2 November 2007STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Seitelberger amp oldid 232803513