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Das Max Planck Institut fur Hirnforschung ist eine ausseruniversitare Forschungseinrichtung unter der Tragerschaft der Max Planck Gesellschaft MPG und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main Das Institut betreibt in erster Linie Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Hirnforschung Max Planck Institut fur HirnforschungDas neue Gebaude des MPI auf dem Campus Riedberg in Frankfurt Juni 2018 Kategorie ForschungseinrichtungTrager Max Planck GesellschaftRechtsform des Tragers Eingetragener VereinSitz des Tragers MunchenStandort der Einrichtung Frankfurt am MainArt der Forschung GrundlagenforschungFacher NaturwissenschaftenFachgebiete Humanmedizin HirnforschungGrundfinanzierung Bund 50 Lander 50 Leitung Erin Schuman Geschaftsfuhrende Direktorin Gilles Laurent Direktor Moritz Helmstaedter Direktor Mitarbeiter ca 210 Stand November 2014 Homepage www brain mpg de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Forschung 3 Eine Auswahl von ehemaligen Direktoren 4 Personalaufbau 5 International Max Planck Research School IMPRS 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Institut wurde 1914 als Kaiser Wilhelm Institut fur Hirnforschung in Berlin Tiergarten gegrundet Es ist die Fortfuhrung der 1898 von Cecile Vogt und Oskar Vogt gegrundeten Neurologischen Zentralstation 1931 wurde das von Carl Sattler 1928 1929 erbaute Institutsgebaude in Berlin Buch bezogen In den dreissiger Jahren wurde ein zusatzliches Hirnforschungsinstitut in Moskau gegrundet wo Lenins Gehirn erforscht wurde Zwischen 1925 und 1927 wurde es dort in Scheiben geschnitten Oskar und Cecile Vogt untersuchten einen Teil der gefarbten Schnitte und kamen zu der Ansicht dass Lenin ein Assoziationsathlet war nbsp Das ehemalige Kaiser Wilhelm Institut fur Hirnforschung Berlin Buch 2010 Im Jahr 1937 wurden die Vogts von den Nazis gezwungen als Direktoren zuruckzutreten Zusammen mit Julius Hallervorden nutzte Hugo Spatz Nachfolger von Oskar Vogt zwischen 1940 und 1945 das nationalsozialistische Euthanasie Programm um Gehirne von ermordeten Geisteskranken zu untersuchen Rund 700 Gehirne von Euthanasie Opfern gelangten uber Julius Hallervorden und Hugo Spatz in die Sammlungen des Instituts 1 Recherchen des Journalisten Gotz Aly belegten in den 1980er Jahren diese Herkunft der Sammlung Hallervorden Da nicht klar war welche Praparate von Euthanasie Opfern stammten und welche von Patienten die eines naturlichen Todes gestorben waren wurde entschieden alle Hirnschnitte die wahrend der NS Zeit 1933 1945 angefertigt worden waren zu bestatten 2 Die Praparate die teilweise im Besitz der Universitat Frankfurt waren wurden im Jahr 1990 auf dem Waldfriedhof Munchen bestattet Auf dem Waldfriedhof erinnert ein Gedenkstein an die Opfer nbsp Gedenkstein fur die Euthanasie Opfer auf dem Waldfriedhof MunchenNach der kriegsbedingten Verlegung des Instituts aus Berlin Buch in den Jahren 1944 45 wurden die Abteilungen zunachst nach Bad Ischl Dillenburg Gottingen Marburg Giessen Langendreer Bochum und Schleswig verlagert und 1948 von der Max Planck Gesellschaft ubernommen Der Neuanfang des Instituts in Frankfurt Niederrad erfolgte im Jahr 1962 Es wurden zwei neue Abteilungen mit den Direktoren Rolf Hassler Neurobiologie ein Schuler von Oskar Vogt 3 und Wilhelm Krucke Neuropathologie sowie zwei Forschungsgruppen mit Heinz Stephan und Gottfried Werner gegrundet Nach der Emeritierung der ersten Generation Frankfurter Direktoren wurden um 1980 Wolf Singer Neurophysiologie und Heinz Wassle Neuroanatomie berufen Die dritte Abteilung wurde 1991 mit Heinrich Betz Neurochemie als Direktor eingerichtet Alle drei Direktoren sind emeritiert Wolf Singer ist weiterhin als Senior Research Fellow am Ernst Strungmann Institut tatig das sich im alten Gebaude des Max Planck Instituts fur Hirnforschung Niederrad etabliert hat 2008 wurden Erin Schuman Synaptische Plastizitat und Gilles Laurent Neuronale Systeme und Kodierung als neue Direktoren ans Institut berufen Im April 2013 zog das Institut in den Neubau am Campus Riedberg Dort sind zusatzlich vier Max Planck Forschungsgruppenleiter berufen worden Tatjana Tchumatchenko Johannes Letzkus Hiroshi Ito und Julijana Gjorgjieva Seit Ende 2013 verfugt das Institut uber ein Teaching Lab Anfang 2014 haben sich weitere Servicegruppen in den Bereichen Imaging Proteomics und Scientific Computing etabliert und im August 2014 wurde Moritz Helmstaedter Connectomics als dritter Direktor berufen Forschung BearbeitenDas Institut beschaftigt sich schwerpunktmassig mit der Funktion von Schaltkreisen im Gehirn Es umfasst derzeit drei wissenschaftliche Abteilungen Moritz Helmstaedter Gilles Laurent und Erin Schuman eine Emeritus Gruppe Wolf Singer vier Max Planck Forschungsgruppen Johannes Letzkus Tatjana Tchumatchenko Hiroshi Ito und Julijana Gjorgjieva sowie mehrere kleinere Forschungseinheiten Die Fertigstellung des neuen Institutsgebaudes erfolgte 2013 Das gemeinsame Ziel der Forschung am Institut ist ein mechanistisches Verstandnis der Nervenzellen und Synapsen der strukturellen und funktionellen Schaltkreise die sie bilden der Rechenregeln nach denen sie arbeiten und letztlich ihrer Rolle bei Wahrnehmung und Verhalten Die experimentellen Ansatze umfassen alle Ebenen die fur dieses Verstandnis erforderlich sind von lokalen molekularen Netzwerken in einzelnen Nervenzell Dendriten bis hin zu Netzwerken interagierender Hirnareale Dazu gehoren interdisziplinare Analysen auf molekularer zellularer multizellularer Netzwerk und Verhaltensebene die oft mit theoretischen Ansatzen kombiniert werden Eine Auswahl von ehemaligen Direktoren BearbeitenKaiser Wilhelm Institut fur Hirnforschung Oskar Vogt Cecile Vogt Alois Kornmuller Jan Friedrich Tonnies Marthe Vogt Bernhard Patzig Nikolai Timofejew Ressowski Hugo Spatz Julius HallervordenMax Planck Institut fur Hirnforschung Wilhelm Krucke Rolf Hassler Heinz Wassle Wolf Singer Heinrich BetzPersonalaufbau BearbeitenEnde 2014 gab es 211 Institutsangehorige 51 wissenschaftliches Personal 50 Frauen 50 Manner 20 45 des wissenschaftlichen Personals haben nicht die deutsche Staatsangehorigkeit Es gibt derzeit Stand November 2014 25 Nationalitaten International Max Planck Research School IMPRS BearbeitenSeit 2011 4 existiert am MPI fur Hirnforschung die International Max Planck Research School for Neural Circuits die jedes Jahr bis zu zehn Doktoranden aufnehmen soll 5 Weitere Partner der IMPRS sind die Goethe Universitat Frankfurt das Ernst Strungmann Institut und das Frankfurt Institute for Advanced Studies 6 Literatur BearbeitenHelga Satzinger Max Planck Institut fur Hirnforschung Berlin Frankfurt in Denkorte Max Planck Gesellschaft und Kaiser Wilhelm Gesellschaft Bruche und Kontinuitaten 1911 2011 Hrsg Peter Gruss und Reinhard Rurup unter Mitwirkung von Susanne Kiewitz Sandstein Verlag Dresden 2011 ISBN 978 3 942422 01 7 Gilles Laurent Erin Schuman Heinz Wassle Wolf Singer Leo Peichl 100 years minds in motion Frankfurt 2014 ISBN 978 3 00 045977 1 Kaiser Wilhelm Max Planck Institut fur Hirnforschung Max Planck Institute for Brain Research BMS in Eckart Henning Marion Kazemi Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 1911 2011 Daten und Quellen Berlin 2016 2 Teilbande Teilband 1 Institute und Forschungsstellen A L online PDF 75 MB Seite 639 667 Chronologie des Instituts Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Planck Institut fur Hirnforschung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des Max Planck Instituts fur Hirnforschung Homepage des Max Planck GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten http www mpiwg berlin mpg de KWG Ergebnisse Ergebnisse1 pdf Hans Walter Schmuhl Hirnforschung und Krankenmord Das Kaiser Wilhelm Institut fur Hirnforschung zwischen 1937 und 1945 Schmuhl nennt die Zahl von 707 Gehirnen die nach Arbeiten von Jurgen Peiffer von Euthanasie Opfern stammen Max Planck Spiegel 3 1990 Zeitschrift der Max Planck Gesellschaft Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 150 Doctoral Students brain mpg de IMPRS for Neural Circuits brain mpg de IMPRS Faculty brain mpg de50 17425 8 62988 Koordinaten 50 10 27 3 N 8 37 47 6 O Normdaten Korperschaft GND 1030757 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Planck Institut fur Hirnforschung amp oldid 238402147