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Der Flugplatz Perleberg ist ein in den 1930er Jahren errichteter ehemaliger Militarflugplatz im Landkreis Prignitz Ein Teil des Areals wird in heutiger Zeit als Segelfluggelande genutzt Flugplatz PerlebergFlugplatz Perleberg Brandenburg KenndatenKoordinaten 53 3 30 N 11 49 30 O 53 058333333333 11 825 32 Koordinaten 53 3 30 N 11 49 30 OHohe uber MSL 32 m 105 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 5 km sudwestlich von PerlebergBasisdatenEroffnung 1935 geschlossen Start und LandebahnenWestnordwest Ostsudost 1500 m 800 m Gras 1945 10 28 2500 m 350 m Gras 1989 i7 i11 i13 BW Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Nutzung des Gelandes begann im Ersten Weltkrieg in den Jahren 1914 bis 1918 mit der Errichtung einer Fliegerstation Nach dessen Beendigung wurde die Station gemass den Bestimmungen des Versailler Vertrages aufgelost und der Flugplatz geschlossen Eine erste zogerliche Weiternutzung fand in den 1920er Jahren durch die Errichtung eines Landeplatzes fur die sich entwickelnde zivile Luftfahrt statt Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde ab 1934 der Ausbau des Platzes als Fliegerhorst der Wehrmacht kontinuierlich vorangetrieben es wurden insgesamt sechs Flugzeughallen am sudlichen und sudostlichen Platzrand samt asphaltiertem Vorfeld und ein Kasernenkomplex im Sudteil errichtet sowie ein Gleisanschluss zur Bahnstrecke Perleberg Wittenberge gelegt Durch den staatlichen Ankauf von Teilen des Tonkithal und des zum Perleberger Stadtforst gehorenden Reviers Alte Eichen wurde die Flache auf etwa 1700 1200 m vergrossert Bereits im Juni 1935 wurde in Perleberg mit der Ausbildung von Angehorigen der Luftwaffe begonnen und auch im folgenden Zeitraum sollte der Schulbetrieb die Hauptfunktion des Platzes bis kurz vor Kriegsende bleiben Von 1940 bis 1943 nutzten die Norddeutschen Dornier Werke Perleberg zum Einfliegen der Flugzeuge die in ihrem unweit des Platzes errichteten Zweigbetrieb produziert wurden Im Verlauf des Jahres 1944 erfolgten anglo amerikanische Luftangriffe denen unter anderem am 18 April eine der Flugzeughallen zum Opfer fiel Im Januar des Jahres 1945 begann die Umschulung von Teilen des Schlachtgeschwaders 9 auf die mit der Luft Boden Rakete Panzerblitz ausgerustete Erdkampfversion des Jagdflugzeugs Fw 190 Im April 1945 lag der Fliegerhorst bereits im Kampfbereich westalliierter Truppen und am 3 Mai wurde er schliesslich von Soldaten der Roten Armee im Speziellen der 2 Belorussischen Front eingenommen Folgende Belegungen durch Luftwaffeneinheiten sind dokumentiert Von Bis Einheit Ausrustung AnmerkungenJuni 1935 1 November 1939 Flugzeugfuhrerschule C Perleberg bis 1 Oktober 1936 Fliegerubungsstelle Perleberg im November 1939 nach Sprottau verlegt1 November 1939 31 Oktober 1940 Schule Fluganwarterregiment 22Marz 1940 April 1940 Zerstorerstaffel Kampfgeschwader 30 Ju 88 C27 Marz 1940 4 Mai 1940 I Kampfgeschwader 4 He 111 P Schulbetrieb mit Einsatzverlegungen im Rahmen des Unternehmen Weserubung 20 25 April nach Aalborg West 30 April 2 Mai nach Oslo Fornebu 16 Mai 1940 Juli 1940 II Kampfgeschwader 30 Ju 88 A Umrustung auf Ju 88 A mit Zwischenverlegung nach Le Culot 15 18 Juni 1 November 1940 31 Mai 1941 Stab 1 2 und 3 Erganzungskampfgruppe 6 Neuaufstellung ehemals III KG 3020 Februar 1941 16 April 1941 Stab und 1 Kustenfliegergruppe 506 Ju 88 A Umrustung auf Ju 88 AMai 1942 10 Marz 1945 aufgelost Aufklarungsfliegerschule 3 ab Oktober 1942 Fernaufklarungfliegerschule 3ab 15 Februar 1943 II Fernaufklarungsgeschwader 101ab 4 Februar 1945 I F Aufklarungsgeschwader 10315 Februar 1943 10 Marz 1945 aufgelost Stab Fernaufklarungsgeschwader 101 Aufstellung infolge Umstrukturierung der AufklarerausbildungOktober 1944 Dezember 1944 Stab und I Jagdgeschwader 6 stationiert zwecks AuffrischungJanuar 1945 Ende Februar 1945 13 Pz Schlachtgeschwader 9 Fw 190 F Umrustung auf Fw 190 FJanuar 1945 April 1945 Stab und IV Pz Schlachtgeschwader 9 Hs 129 BEnde Januar 1945 Marz 1945 3 Pz Schlachtgeschwader 9 Fw 190 F Umrustung auf Fw 190 FEnde Januar 1945 April 1945 Stab I Pz Schlachtgeschwader 9 Fw 190 F Umrustung auf Fw 190 F13 April 1945 April 1945 I und II Jagdgeschwader 27 Zwischenbelegung mit Ziel Schwerin GorriesNach der Besetzung wurde der Flugplatz von den sowjetischen Luftstreitkraften ubernommen und bis 1949 von verschiedenen Jagdfliegereinheiten genutzt Zwei der Flugzeughallen wurden nach Kriegsende abgerissen 1949 wurden die regularen Fliegerverbande abgezogen und das Gelande den Landstreitkraften uberstellt aber drei Jahre spater erfolgte 1952 ein Ausbau zu einem Reserveflugplatz der Kategorie Vorbereiteter Naturflugplatz der Luftstreitkrafte einem sogenannten Schlafer was auch eine Vergrosserung der Grasnarbe auf 2500 350 m und das Anlegen von Flakstellungen beinhaltete Spater folgten Boden Luft Raketen vom Typ S 75 Dwina und 2K11 Krug Seitdem fanden keine Stationierungen von fliegenden Verbanden mehr statt lediglich zwischen 1957 und 1961 wurden einige Flugbewegungen von Mi 1 und Mi 4 Hubschraubern registriert Im Laufe der Nutzung bauten die sowjetischen Truppen den Wohnbereich mehrfach aus so geschehen zum Ende der 1950er Jahre und in den Jahren 1970 1971 und 1988 1989 wobei in letzteren auch funfgeschossige Plattenbauten errichtet wurden Bis in die 1960er Jahre hinein war es ausserdem der GST der DDR gestattet auf dem Platz Segelflug zu betreiben Nach dem beschlossenen Abzug der Sowjetarmee wurde der Flugplatz den deutschen Behorden ubergeben die ihn zur Konversionsflache erklarten und zu Beginn der 2000er Jahre den Ruckbau der Gebaude und technischen Anlagen veranlassten Stationierungen durch sowjetische Luftstreitkrafte Von Bis Einheit Ausrustung Anmerkungen1945 1947 64 65 und 66 Gardejagdfliegerregiment Jak 3 und Jak 9 Einheiten der 4 Gardejagdfliegerdivision in Perleberg mit Stab stationiert innerhalb des 1 Gardejagdfliegerkorps1947 1949 20 Gardejagdfliegerregiment165 Jagdfliegerregiment739 Jagdfliegerregiment Belegung nicht gesichert Jak 9 evtl auch P 63 und La 9 1949 Verlegung des 20 Gw IAP nach Parchim Einheit der 16 LuftarmeeHeutige Nutzung Bearbeiten nbsp Oldtimertreffen Perleberg 2K11 Krug und ZIL 131Der grossere Teil des Platzes wird nicht genutzt und dessen noch vorhandene Infrastruktur inklusive einer noch aus den 1930er Jahren stammenden historischen Flugzeughalle ist dem Verfall preisgegeben Eine kleinere Flache wird vom Aero Club Perleberg e V mit Segel und Ultraleichtflugzeugen betrieben Auch veranstaltet der Oldtimerfreunde Perleberg e V ein alljahrlich im Juli stattfindendes Land und Militarfahrzeugtreffen 1 Literatur BearbeitenJurgen Zapf Flugplatze der Luftwaffe 1934 1945 und was davon ubrig blieb Band 1 Berlin amp Brandenburg VDM Zweibrucken 2001 ISBN 3 925480 52 8 S 246ff Stefan Buttner Rote Platze Russische Militarflugplatze Deutschland 1945 1994 Fliegerhorste Aerodrome Militarbrachen AeroLit Berlin 2007 ISBN 978 3 935525 11 4 S 94 Einzelnachweise Bearbeiten Internetprasenz des Oldtimerfreunde Perleberg e V Abgerufen am 14 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Perleberg amp oldid 238172284