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Flaje deutsch Fleyh war ein Dorf im mittleren Erzgebirge in Tschechien Es hatte seinen Namen vom Fluss Floha Flajsky potok an dessen Oberlauf es lag Seit dem Bau der Talsperre besteht Flaje nur noch aus sechs Hausern und ist ein Ortsteil der Gemeinde Cesky Jiretin im Okres Most Ustecky kraj FlajeFlaje Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk MostGemeinde Cesky JiretinFlache 1968 2711 1 haGeographische Lage 50 41 N 13 35 O 50 687222222222 13 585555555556 745 Koordinaten 50 41 14 N 13 35 8 OHohe 745 m n m Einwohner 11 2011 2 Postleitzahl 436 01Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Nove Mesto Cesky Jiretin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sohne und Tochter des Ortes 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Ortsansicht von 1910Die erste schriftliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1346 in Zusammenhang mit der Pfarrei die zu Freiberg gehorte Das Dorf gehorte zur Burg Ossegg der Herren von Riesenburg die 1398 die Herrschaft an den Markgrafen Wilhelm I von Meissen verkauften Nachdem die Herrschaft Riesenburg durch den Vertrag von Eger 1459 wieder Teil des Konigreiches Bohmen geworden war wechselten sich verschiedene Pfandherren als Besitzer ab Paul Furst Kaplirz de Sulewicz verlegte nach 1488 den Sitz der Herrschaft auf die Feste Duchcov Im Jahre 1523 wurde die Herrschaft an Diepold von Lobkowicz ubereignet ihm folgte 1538 Wenzel von Lobkowicz Spater ubernahm die Witwe Polyxena Marie von Lobkowicz die Landereien Diese heiratete Maximilian von Waldstein Nach ihrem Tod 1651 erbte ihr Mann die Herrschaft Dux Im Laufe der Zeit wurde das Dorf als Flew Fflagie Ffley Fleja und Floe bezeichnet Im Jahre 1583 lebten in Fleyh neun Familien In Anbetracht dessen dass der Boden keinen Ertrag brachte aber es grosse Waldgebiete gab beschaftigte sich der Grossteil der Bevolkerung mit der Be und Verarbeitung von Holz Interesse an diesem Holz hatten auch die sachsischen Kurfursten fur den Bedarf der Gruben und Hutten im Freiberger Bergrevier Und so wurde 1624 bis 1629 ein Flossgraben die Neugrabenflosse von der Floha uber Georgendorf bis nach Clausnitz gebaut der dort zur Freiberger Mulde fuhrte dessen Uberreste man noch heute finden kann nbsp Ehemalige Kirche von Flaje jetzt in Cesky JiretinDie meisten Einwohner des Ortes wechselten unter Einfluss des nahen Sachsen zum Protestantismus 1653 erbauten sie ein evangelisches Gebetshaus Nach 1668 wurde der protestantische Teil der Bevolkerung von den Bruxer Kapuzinern zwangskatholisiert Etwa die Halfte der Einwohner verliess Fleyh und fluchtete nach Sachsen Durch die katholischen Geistlichen wurde die Schule renoviert ein Pfarrhaus erbaut und die Kirche erweitert Es handelte sich dabei um eine Holzkirche auf einer Steinplatte dem Heiligen Johannes dem Taufer gewidmet Den Kern bildete wohl die zuvor erbaute protestantische Kapelle Im 18 Jahrhundert waren in dem Dorf 34 Landwirte zwei Muller zwei Schneider sowie ein Metzger ein Fuhrmann Dorfhirte und ein Lehrer mit ihren Familien ansassig Im Jahre 1831 bestand Fley auch Floyh oder Floha bzw Blzany oder Fleja genannt aus 88 Hausern mit 491 deutschsprachigen Einwohnern darunter 22 Gewerbetreibenden Unter herrschaftlichem Patronat standen die Pfarrkirche Johannes des Taufers und die Schule Im Ort gab es zudem ein Forsthaus drei Mahlmuhlen und drei Brettmuhlen Abseits lag das Abschlaghaus bei dem das Wasser aus der Floha in die Neugrabenflosse geleitet wurde Fley war Pfarrort fur Willersdorf und Motzdorf 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Fley der Fideikommissherrschaft Dux untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Fleyh Flaje ab 1850 mit den Ortsteilen Langewiese Motzdorf und Willersdorf sowie dem einschichtigen Zollhaus am Betteleck und dem Forsthaus Georgshohe Jirik eine Gemeinde im Leitmeritzer Kreis und Gerichtsbezirk Dux Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Teplitz und ab 1896 zum Bezirk Dux In Folge des Munchner Abkommens wurde Fleyh 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Dux 1939 lebten in der Gemeinde mit ihren Ortsteilen 1052 Menschen 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam der Ort zur Tschechoslowakei zuruck und die deutschbohmische Bevolkerung wurde vertrieben nbsp Stausee der Talsperre FlajeIn den Jahren 1958 bis 1960 wurde die Talsperre Flaje errichtet Das Dorf Flaje sowie die im Einzugsgebiet gelegenen Ortsteile Mackov und Vilejsov wurden dafur aufgelost Unterhalb der Staumauer entstand eine kleine Ansiedlung fur die beim Talsperrenbau Beschaftigten auf die der Name Flaje ubertragen wurde Im Zuge der Auflosung der Gemeinde wurde das Kataster Flaje 1960 der Gemeinde Cesky Jiretin im Okres Most und die Kataster Dlouha Louka Mackov und Vilejsov der Gemeinde Osek im Okres Teplice zugeschlagen Das ehemalige Dorf Flaje wurde anschliessend durch den Stausee teilweise uberflutet die Holzkirche Johannes des Taufers aus dem 17 Jahrhundert stand am ostlichen Ufer 1969 wurde die Kirche einschliesslich der sich darin befindlichen Statue aus dem 15 Jahrhundert nach Cesky Jiretin umgesetzt und dort im Jahre 1995 restauriert Im Jahre 2001 bestand Flaje aus 3 Hausern in denen wiederum 20 Menschen lebten 5 Vom alten Dorf sind im ostlichen Uferbereich des Stausees noch die Grundmauern der umgesetzten Kirche und von Hausern sichtbar Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1869 5481880 5991890 5541900 4901910 508 Jahr Einwohnerzahl1921 4191930 4871950 1921961 361970 39 Jahr Einwohnerzahl1980 261991 202001 202011 11Sehenswurdigkeiten BearbeitenWestlich von Flaje befindet sich auf dem Bradacov das holzerne Jagdschloss Lichtenwald Zamecek Lichtenwald das vom Grafen Emanuel Filibert von Waldstein fur seine Braut die Prinzessin von Liechtenstein durch J M Ruttig aus Bilin im Jahre 1761 bis 1767 errichtet wurde und durch eine Allee zum Forsthaus Jirik am Wieselstein erreichbar ist Es ist nicht zuganglich und liegt abseits aller bezeichneten Wanderwege Trinkwassertalsperre Flaje der Uferbereich des Stausees ist als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen und nicht offentlich zuganglich Neugrabenflosse entlang des ehemaligen Flossgrabens fuhrt vom Staudamm der Talsperre ein Wanderweg nach SachsenSohne und Tochter des Ortes BearbeitenWalter Gaudnek 1931 2022 Kunstler Anna Hogenova 1946 Philosophin Hubertus Merker 1944 Kirchenmusikdirektor in Hermsdorf Thur Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 622923 Flaje a b Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 18 Januar 2016 tschechisch Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 1 Leitmeritzer Kreis 1833 S 142 Michael Rademacher Landkreis Dux Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http www czso cz csu 2009edicniplan nsf t 010028D080 File 13810901 pdfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Flaje Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenbank untergegangener Orte mit zahlreichen Ansichten von Fleyh Gunter Kallinovsky Beitrage zur Geschichte der Pfarre Fleyh Frank Preissler Fleyh Erinnerungen an eine verlorene Heimat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flaje amp oldid 227458341