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Ferdinand Karl Heinrich Beck 29 Marz 1789 in Kleeberg 27 November 1862 in Darmstadt 1 war ein deutscher Richter und massgeblich an den Anfangen der Verfassungsbewegung im Grossherzogtum Hessen in den Jahren 1817 bis 1820 beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Ausbildung 2 2 Beginn der beruflichen Laufbahn 2 3 Verfassungsbewegung 2 4 Ubernahme in Hessische Dienste 2 5 Erneute revolutionare Umtriebe 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenFerdinand Karl Heinrich Beck war Sohn von Ferdinand Jakob Beck 1762 1834 pfalzischer Rentmeister und Landrat und dessen Frau Sibylle Margarete geborene Konig 1766 1846 Die Familie war evangelisch Ferdinand Karl Heinrich Beck heiratete die Tochter seines damaligen Chefs Luise Marie Seeger 1796 1871 Tochter von Ludwig Friedrich Seeger 1769 Justizkanzleidirektor in Michelstadt 1 Leben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Er besuchte zunachst das Gymnasium in Karlsruhe Im Jahr 1803 wechselte sein Vater in den hessischen Dienst und zog mit seiner Familie nach Darmstadt um wo er die Schulausbildung am Gymnasium abschloss 1807 bis 1810 studierte er Rechtswissenschaften an der Universitat Giessen und hielt sich anschliessend ein Jahr in Frankreich auf Er nahm nicht an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil 1 2 Beginn der beruflichen Laufbahn Bearbeiten Ende 1811 wurde er als Advokat am Hofgericht Darmstadt Anm 1 zugelassen wenige Monate spater wurde er 1812 Prokurator an der Lowenstein Wertheimischen und Erbachischen Gesamt Justiz Kanzlei Anm 2 und begann damit eine Karriere in der Grafschaft Erbach Bereits ein Jahr spater 1813 wurde er Justizkanzlei Rat also Richter an der Lowenstein Wertheimischen und Erbachischen Gesamt Justiz Kanzlei Michelstadt und noch im gleichen Jahr Mitglied des gemeinschaftlichen Unter Konsistoriums Anm 3 in Konig 1 Verfassungsbewegung BearbeitenVom Gymnasium in Darmstadt und dem Studium in Giessen her war Beck mit den Darmstadter Schwarzen vernetzt der wichtigsten Kraft in der Verfassungsbewegung im Grossherzogtum Hessen in den Jahren 1817 bis 1820 3 Hauptartikel Verfassung des Grossherzogtums HessenDiese Gruppe von Jungakademikern darunter viele Juristen traf sich ab Anfang 1817 Sie strebten eine Verfassung fur Deutschland mit einer Volksvertretung an Beck nahm im Oktober 1817 am Wartburgfest teil Beck und seine Freunde sammelten 1000 Unterschriften zugunsten einer Petition in diesem Sinn Beck scheiterte jedoch mit deren Ubergabe an den Bundestag des Deutschen Bundes da die dort versammelten Diplomaten sich weigerten das Schriftstuck entgegenzunehmen Das ambitionierte Ziel auf deutscher Ebene wurde deshalb noch im gleichen Jahr zugunsten der Forderung zuruckgestellt in den deutschen Einzelstaaten vertraglich vereinbarte Verfassungen mit Volksreprasentation zu fordern 4 Nach dieser Aktion enthielt Beck sich weitgehend jeder weiteren politischen Tatigkeit 5 Ubernahme in Hessische Dienste Bearbeiten 1822 wurde die standesherrliche Gerichtsbarkeit in den beiden Grafschaften Erbach in staatliche Tragerschaft uberfuhrt 6 das Personal ubernommen Ferdinand Karl Heinrich Beck war nun Beamter des Grossherzogtums 1825 wurde er Oberforstrat Mitglied des Oberforstgerichts und der Oberforstdirektion und noch im gleichen Jahr Mitglied des Grossherzoglichen Kassations und Revisionshofs fur die Provinz Rheinhessen in Darmstadt Mit Verordnung vom 23 Juni 1832 7 wurde dieser Gerichtshof aufgelost und seine Aufgaben dem Oberappellationsgericht Darmstadt ubertragen das seitdem die Bezeichnung Ober Appellations und Kassationsgericht trug Ferdinand Karl Heinrich Beck wechselte nicht zum Oberappellationsgericht 8 sondern wurde Regierungsrat und Mitglied bei dem fur die Provinzen Starkenburg und Oberhessen neu errichteten Administrativjustizhof dessen Erster Rat Vorsitzender er 1841 wurde Er erhielt den Titel eines Geheimen Regierungsrats 1852 ging er in den Ruhestand 1 Erneute revolutionare Umtriebe Bearbeiten Ferdinand Karl Heinrich Beck war 1848 Mitglied des Vorparlaments 1 Werke Bearbeitenzusammen mit Christian Lauteren Das Land Recht oder die eigenthumlichen burgerlichen Rechte und Sitten der Grafschaft Erbach und Herrschaft Breuberg im Odenwalde Heyer Darmstadt 1824 Nachdruck Olms Hildesheim 1989 Online Ausgabe 2002 Das Hessische Staats Recht mehrere Bande Leske Darmstadt 1831 1844 Vierzigjahrige Erfahrungen im Armenwesen oder Skizzen aus dem Leben eines Armenfreundes Eine Mahnung aus Hessen an vier Hauptsorgen der Armenpflege im Geiste unserer Zeit und Bedurfniss der Gegenwart Jonghaus Darmstadt 1857 Siehe auch BearbeitenListe der Mitglieder des VorparlamentsLiteratur BearbeitenSiegfried Buttner Die Anfange des Parlamentarismus in Hessen Darmstadt und das du Thilsche System Historischer Verein fur Hessen Darmstadt 1969 Karl Esselborn Ferdinand Karl Heinrich Beck In Herman Haupt Hessische Biographien Band 3 Hessischer Staatsverlag Darmstadt 1934 S 361 366 Eckhart G Franz Peter Fleck Fritz Kallenberg Grossherzogtum Hessen 1800 1806 1918 In Walter Heinemeyer Helmut Berding Peter Moraw Hans Philippi Hg Handbuch der Hessischen Geschichte Band 4 2 Hessen im Deutschen Bund und im neuen Deutschen Reich 1806 1815 1945 Die hessischen Staaten bis 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Verlag Elwert Marburg 2003 ISBN 3 7708 1238 7 Eckhart G Franz Justizrat Becks Mission In Historischer Verein fur Hessen Aus Hessens Geschichte Aufsatze von Eckhart G Franz Festschrift zum 75 Geburtstag Darmstadt 2007 ISBN 978 3 922316 26 8 S 247 264 Weblinks BearbeitenFerdinand Karl Heinrich Beck In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Beck Ferdinand Karl Heinrich Hessische Biografie Stand 23 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 7 Oktober 2020 Anmerkungen Bearbeiten Das Hofgericht Darmstadt war in zivilrechtlichen Angelegenheiten zweite Instanz in strafrechtlichen Verfahren erste Instanz und ortlich zustandig fur das Gebiet der Provinz Starkenburg Die Lowenstein Wertheimischen und Erbachischen Gesamt Justiz Kanzlei war ebenfalls ein Gericht zweiter Instanz und zustandig fur die standesherrlichen Gebiete der Fursten von Lowenstein Wertheim und der Grafen von Erbach In deren Gebieten bestanden noch eigene Gerichte die dem Grossherzogtum Hessen nicht unterstanden Das gemeinschaftliche Unter Konsistorium der Grafschaften Erbach war deren gemeinsame Kirchenbehorde Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Beck Ferdinand Karl Heinrich Hessische Biografie Stand 23 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 7 Oktober 2020 Eckart G Franz Justizrat Becks Mission Die Nationaladresse zur Verfassung und die hessische Verfassungsbewegung der Jahre 1816 bis 1820 In Burghard Dedner Hrsg Das Wartburgfest und die oppositionelle Bewegung in Hessen Band 7 Hizeroth Marburg 1994 ISBN 3 89398 157 8 S 147 Franz Fleck Kallenberg Grossherzogtum Hessen S 746 Franz Fleck Kallenberg Grossherzogtum Hessen S 747 Buttner Die Anfange S 6 Anm 1 Verordnung Die Bildung des Landraths Bezirks Erbach und der Landgerichts Bezirke Michelstadt und Beerfelden betreffend vom 21 Mai 1822 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 18 vom 17 Juni 1821 S 199f Verordnung Auflosung des bisherigen provisorischen Cassations und Revisions Gerichtshofes fur die Provinz Rheinhessen und die Ubertragung der Attributionen an das Ober Appilations Gericht betr vom 26 Juni 1832 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1832 Nr 51 S 338a Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Vgl Buttner Die Anfange S 6 Anm 1 Normdaten Person GND 116100990 lobid OGND AKS VIAF 40121375 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beck Ferdinand Karl HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher RichterGEBURTSDATUM 29 Marz 1789GEBURTSORT KleebergSTERBEDATUM 27 November 1862STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Karl Heinrich Beck amp oldid 225251088