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Die Evangelische Kirche Steckborn ist ein dorfbildpragendes evangelisch reformiertes Gotteshaus im thurgauischen Steckborn am Untersee Seit 1968 steht sie unter dem Denkmalschutz der Schweizerischen Eidgenossenschaft Evangelische Kirche SteckbornDatei Evangelisch reformierte Kirche Steckborn Turm jpgBasisdatenOrt SteckbornKanton ThurgauStaat SchweizHohenlage 403 m47 66673 8 98332 Koordinaten 47 40 0 2 N 8 59 0 O CH1903 716017 280708Verwendung AussichtsturmZuganglichkeit Aussichtsturm offentlich zuganglichTurmdatenBauzeit 1835Baustoff GemauertGesamthohe 50 mPositionskarteEvangelische Kirche Steckborn Kanton Thurgau Evangelische Kirche Steckborn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Phase der paritatischen Nutzung 1 3 Heutige Nutzung 2 Ausseres und Kirchturm 2 1 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 2 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Die Monche des Klosters Reichenau durften Pfarrei von Steckborn und die erste Kirche des Ortes gegrundet haben 1 Die alteste nachweisbare Bausubstanz geht auf das 9 Jahrhundert zuruck Die Kirche die unter dem Patrozinium von Jakobus dem Alteren stand und dem Baustil der Romanik folgte besass ungefahr einen Viertel der Grundflache der heutigen Kirche und wurde im Hochmittelalter an der Wende vom 12 zum 13 Jahrhundert erweitert 2 Im Jahr 1209 wurde erstmals ein eigener Pfarrer erwahnt 1344 wurde die Pfarrei formell der Reichenau einverleibt Die Burger von Steckborn versuchten durch Fruhmesspfrunde und eine Marienkaplanei das kirchliche Mitspracherecht zu sichern Aus diesem Grund wurde im 15 Jahrhundert eine Marienkapelle im Norden an die Kirche angebaut 3 Ein spatgotischer Umbau noch vor der Reformation verlangerte das Kirchenschiff nach Westen hin auf die heutigen Ausmasse 4 Phase der paritatischen Nutzung Bearbeiten Seit der Annahme der Reformation in Steckborn durch eine Bevolkerungsmehrheit 1534 wurde die Kirche von beiden grossen Konfessionen paritatisch genutzt In den Jahren 1766 1768 errichtete der bischofliche Baudirektor Franz Anton Bagnato die heutige Kirche Dem Neubau war ein Zwist zwischen der mehrheitlich evangelischen Burgerschaft die ein Gegenprojekt bei den Baumeistern Johannes Grubenmann aus Teufen AR in Auftrag gegeben hatten und dem Bischof von Konstanz der sich beim Neubau durchsetzen konnte vorausgegangen Bis ins Jahr 1803 als die letzten Monche die Insel verliessen ubten die Monche des Klosters Reichenau Rechte uber die Pfarrei Steckborn aus Nach der Aufhebung des Klosters wurde fur den Unterhalt der Kirche ein paritatischer Kirchenbaufond errichtet der bis ins 20 Jahrhundert bestand Dieser ermoglichte dass in den Jahren 1833 1835 der bisherige Chorturm im Osten der Kirche durch den heutigen klassizistischen Frontturm im Westen ersetzt werden konnte Baumeister dieses Turmes war Rudolf Hoffmann aus Islikon TG 5 6 Im Jahre 1962 1963 erstellten die Katholiken eine eigene Kirche die Kirche St Jakobus so dass die Stadtkirche vollumfanglich in den Besitz der Evangelischen Kirchengemeinde uberging 7 8 Heutige Nutzung Bearbeiten Seit 1962 wird die Kirche ausschliesslich von der Evangelischen Kirchgemeinde Steckborn genutzt Diese ist eine selbstandige Kirchgemeinde innerhalb der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau und dort Teil des Dekanats III Untersee In den Jahren 1968 1970 wurde die Kirche unter Ernst Oberhansli renoviert 2015 2016 erfolgte eine Innensanierung der Kirche 9 10 Ausseres und Kirchturm BearbeitenIm Zentrum der Altstadt gelegen erhebt sich die Evangelische Kirche auf erhohtem Gelande Das Gotteshaus besteht aus drei Bauten Im Osten befindet sich der Chorraum an den sich der breite barocke Kirchenraum anschliesst dem vom klassizistischen Frontturm abgeschlossen wird Auf der Westseite der Kirche gruppieren sich gleichwie die Kirche von der Altstadt erhoht drei Bauten aus dem 18 Jahrhundert das ehemalige Waschhaus heute Sekretariat der Kirchgemeinde das ehemalige Alte Schulhaus 1525 erstmals als Schule erwahnt heute Kirchgemeindehaus sowie das Pfarrhaus Diese drei Bauten wurden uber der westlichen Stadtmauer errichtet und umfassen den Kirchplatz 11 Der viergeschossig an das Kirchgebaude angebaute Kirchturm tragt einen achteckigen Spitzhelm Mit seiner auskragenden Terrasse und seinen gusseisernen Gelandern ist der Turm zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden Uber 176 Treppenstufen kann die Aussichtsplattform in ca 35 Metern Hohe bestiegen werden Dabei hat man eine Sicht auf Steckborn den Untersee die Hori und den Seerucken Durch das Portal im Frontturm betritt der Besucher die Kirche 12 Im Kirchturm hangen vier Glocken 13 14 Die grosse Glocke mit dem Schlagton dis 2 ist 2300 kg schwer und wurde im Jahr 1524 von Niclaus Oberacker aus Konstanz gegossen Sie tragt die Inschrift Laudo Deum verum plebum voco congrego clerum defunctos ploro festa decoro pestem demonesque fugo deutsch Ich lobe den wahren Gott rufe das Volk versammle die Geistlichkeit Verstorbene beklage ich schmucke die Feste vertreibe die Pest und Damonen Die Elf Uhr Glocke mit dem Schlagton gis 2 wiegt 647 kg und wurde wie die folgenden Glocken im Jahr 1843 von Carl Rosenlacher aus Konstanz gegossen Sie tragt die Inschriften So wie der Klang im Ohr vergeht der machtig tonend ihr entschall so lehren sie dass nichts bestehet dass alles irdische verhallt und Was unten tief dem Erdensohne das wechselnde Verhangniss bringt das schlagt an die mettallene Krone die es erbaulich weiter klingt Die dritte Glocke mit dem Schlagton ais 2 ist die Betzeit Glocke Sie wiegt 358 kg und tragt die Inschrift Zum Gebete spaet und fruh mahn ich euch vergesst es nie Das Tauf Glocklein mit dem Schlagton eis 2 ist die kleinste Glocke mit einem Gewicht von 151 kg Ihre Inschrift lautet Theurer Frieden dein Hand segne stets das Vaterland nbsp Treppen im Kirchturm nbsp Aussichtsplattform Blick gegen Westen nbsp GlockenInnenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Das Innere der Kirche besteht aus einem breiten hellen Raum der sowohl dem Ideal eines protestantischen quergerichteten Predigtraums als auch eines katholischen Langsbaus entspricht da an die Ostwand des Kirchenraums der Chor folgt in dem bis zum Ende der paritatischen Nutzung der Hochaltar aufgestellt war Der Chor wurde fur die Dauer der evangelischen Gottesdienste mit einem Vorhang vom Schiff abgeschlossen Uber dem Korbbogen der den Chor mit dem Kirchenraum verbindet ist in den Stuckaturen eine Kartusche eingelassen Sie tragt die Inschrift Soli deo gloria dt Allein Gott die Ehre Zwei weitere Kartuschen an der Ostwand zeigt die Wappen der am Bau beteiligten Familien Labhardt links und Hanhart rechts Die Stuckaturen wurden vermutlich von Konstanzer Kunstlern ausgefuhrt Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1767 und wurde mit Rokoko Ornamenten geschmuckt Der Wandteppich im Chor wurde 1974 1975 von Gemeindemitgliedern gestickt und zeigt ein Kreuz 15 nbsp Blick zur Empore nbsp Kartusche nbsp KanzelOrgel Bearbeiten Im Jahr 1910 erbaute die Firma Orgelbau Th Kuhn Mannedorf eine pneumatische Orgel mit 21 klingenden Registern 1923 1924 wurde das Instrument umgebaut es blieb bis 1968 bestehen Im Jahr 1970 schuf wiederum die Firma Kuhn das heutige Instrument welches erneut auf der hufeisenformigen Westempore errichtet wurde Das Gehause folgt der Farbgebung des Kirchenraumes und ist in Weiss gehalten Zwei freistehende Pedalturme flankieren den Hauptprospekt der Orgel 1992 erfolgte eine Revision durch Markus Wagenbach Firma Kuhn Hierbei wurde die Gemsquinte von 1 1 3 auf 2 2 3 gesetzt und die Terznone wurde zur Terz 1 3 5 umgebaut vom Rauschbass im Pedal wurde der hochste Chor stillgelegt 16 17 2017 wurde wiederum eine Revision vorgenommen durch Uwe Schacht von Fa Kuhn unter Mitarbeit des ortlichen Organisten Hierbei wurden von den Mixturen in Haupt und Oberwerk je der hochste Chor stillgelegt und die Temperierung nach Vallotti vollzogen 18 nbsp Kuhn Orgel von 1970Die Disposition der Orgel 19 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Principal 8 Rohrgedackt 8 Viola da Gamba 8 Octave 4 Sesquialtera 2 2 3 1 3 5 Octav 2 Mixtur V 1 1 3 Trompete 8 II Oberwerk schwellbar C g3Eichengedackt 8 Quintaton 8 Principal 4 Rohrflote 4 Nazard 2 2 3 Blockflote 2 Terz 1 3 5 Scharff III 2 3 Dulcian 8 Tremulant Pedal C f1Principalbass 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Spitzflote 8 Rauschbass IV 5 1 3 Dolcan 4 Posaune 16 Zinke 8 Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen Pleno Absteller Mixtur Trompete Zinke Posaune Literatur BearbeitenDie evangelische Stadtkirche St Jakob In Alfons Raimann Peter Erni Die Kunstdenkmaler des Kantons Thurgau Bd VI Bezirk Steckborn Die Kunstdenkmaler der Schweiz Bd 98 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2011 S 335 344 Digitalisat Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau Frauenfeld 2007 S 432 435 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn Flyer Steckborn 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Steckborn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf der offiziellen Website der Evangelischen Kirchgemeinde SteckbornEinzelnachweise Bearbeiten Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 2 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 2 Website der evangelischen Kirchgemeinde Abschnitt Aus der Baugeschichte Abgerufen am 12 Dezember 2016 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 2 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 2 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 3 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 432 Website der evangelischen Kirchgemeinde Abschnitt Die Kirchenglocken Abgerufen am 12 Dezember 2016 Glocken Inventar Kirche Steckborn Evangelische Kirchgemeinde Steckborn Hrsg Herzlich willkommen in der Evangelischen Kirche Steckborn S 3 Die Orgel Website der evangelischen Kirchgemeinde Abgerufen am 5 Dezember 2022 Angelus Hux Alexander Troehler KlangRaume Kirchen und Orgeln im Thurgau S 433 434 Gemeindenachrichten Februar Marz 2017 S 1 Abgerufen am 3 Februar 2017 Inventar der kirchlichen Kunst der Kirchgemeinde Steckborn Inventar der Orgeln im Thurgau Evangelische Kirche Steckborn PDF Datei abgerufen am 3 Februar 2017 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panorama von der Evangelischen Kirche Steckborn Aussichtsturme im Kanton Thurgau Amriswil Castell Napoleonturm Seeburg Sirnach Stahlibuck SteckbornListe von Aussichtsturmen in der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Steckborn amp oldid 235342481