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Ernst Freiherr von Althaus 19 Marz 1890 in Ketschendorf 29 November 1946 in Berlin war ein sachsischer Offizier und Jagdflieger im Ersten Weltkrieg sowie Ritter des Ordens Pour le Merite Spater war er Prasident des Landgerichts Berlin Ernst von Althaus in Husarenuniform 1916 17 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 1 1 Jagdflieger 1 1 2 Infanterieoffizier 1 2 Nachkriegsjahre 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlthaus Vater Prinz Georg zu Bentheim und Steinfurt war Adjutant des Herzogs Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha Er trat 1909 in das 1 Husaren Regiment Konig Albert Nr 18 der Sachsischen Armee in Grossenhain ein und wurde am 24 Marz 1909 zum Leutnant befordert Im Februar 1914 wurde er zur Reserve entlassen Erster Weltkrieg Bearbeiten Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Althaus Anfang August 1914 zu seinem alten Regiment einberufen und im November 1914 zum 13 Infanterie Regiment Nr 178 versetzt wo er in der Folgezeit als Kompaniefuhrer eingesetzt wurde Im Februar 1915 kam er in das 12 Infanterie Regiment Nr 177 und konnte bei einem Stosstruppunternehmen mit einer Gruppe von funfzehn Mann in Nordfrankreich zweiundzwanzig Gefangene machen Dafur wurde er am 27 Januar 1915 mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens beliehen 1 Ausserdem erhielt er im Laufe des Krieges noch das Ritterkreuz des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens mit Schwertern das Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II Klasse sowie die Hessische Tapferkeitsmedaille Jagdflieger Bearbeiten Am 4 April 1915 wechselte er zur Fliegertruppe und wurde bei der Flieger Ersatz Abteilung Nr 6 FEA 6 auf dem Flugplatz Grossenhain zum Piloten ausgebildet Dabei uberlebte er einen Unfall bei dem seine Maschine in Flammen aufging nbsp Die Piloten der Jagdstaffel 4 1916 vor dem Chateaux Vaux vorne zweiter von rechts Althaus in seinem Husaren Waffenrock nbsp Jasta 4 1916 Chateau Vaux mit funf Pour le Merite Fliegern Althaus vorne linksAm 6 August 1915 wurde er zum Oberleutnant der Reserve befordert und dann am 20 September zur Fliegerabteilung 23 FA 23 kommandiert Dort fuhrte er mit einem Fokker Eindecker Aufklarungsfluge durch Wegen seiner militarischen Vergangenheit und da er weiterhin seinen Husaren Waffenrock trug wurde er bald mit dem Spitznamen Husar Althaus belegt den er stolz akzeptierte Im Dezember 1915 wurde er zum Kampfeinsitzerkommando Vaux KEK Vaux versetzt 2 wo er am 3 Dezember 1915 westlich von Roye seinen ersten Abschuss erzielte eine britische Royal Aircraft Factory BE 2c 3 Bei seinem sechsten Luftsieg am 3 Mai 1916 wurde er durch einen Schuss ins Bein verletzt wahrend des Lazarettaufenthalts lernte er eine Krankenschwester kennen die er spater heiratete 1 Nach seiner Genesung flog er wieder beim KEK Vaux wo er im Juli 1916 seinen siebenten und achten Abschuss erzielte und daraufhin noch im gleichen Monat mit dem Pour le Merite ausgezeichnet wurde Kurz zuvor hatte er bereits das Eiserne Kreuz I Klasse und das Ritterkreuz des Koniglichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern erhalten 1 Das KEK Vaux wurde am 25 August 1916 zur Jagdstaffel 4 Jasta 4 umgebildet und war danach wegen der Notwendigkeit immer wieder an wechselnde Brennpunkte der Front zu verlegen in Roupy in Xivry Circourt Lothringen in Le Catelet Picardie und in Douai stationiert Althaus flog weiterhin mit dieser Einheit bis er am 4 Marz 1917 erneut verwundet wurde Als er wiederhergestellt war wurde er zur Jasta 14 kommandiert aber schon wenig spater auf personlichen Wunsch Manfred von Richthofens am 6 Juli 1917 zum Fuhrer der in Marckebeeke bei Kortrijk in Belgien stationierten Jasta 10 ernannt Die Staffel war im Juni mit den Jastas 4 6 und 11 zum Jagdgeschwader 1 unter Richthofens Kommando zusammengefasst worden Dort flog er eine Albatros D V Nr 1119 17 an deren chromgelben Rumpf er funf weisse Punkte und einen schwarzen Querstrich die Buchstaben H fur Husar und A fur Althaus im Morsecode malen liess die Tragflachen und das Hohenruder waren blau 4 Er erzielte seinen letzten Luftsieg am 24 Juli 1917 sudostlich von Moorslede in Flandern uber eine britische Sopwith Camel 3 musste aber schon am 30 Juli auf Richthofens Anordnung wegen beginnender Erblindung den Befehl uber die Staffel an Werner Voss abgeben 1 Inwieweit auch seine Vorliebe allein zu fliegen und seine notorische Spielleidenschaft Richthofen dazu bewogen Althaus als Staffelfuhrer zu ersetzen ist nicht bekannt Er erzielte neun offiziell bestatigte Luftsiege soll aber acht weitere errungen haben die da er meist allein flog und oft auch hinter den gegnerischen Linien nicht amtlich bestatigt werden konnten 1 Infanterieoffizier Bearbeiten Er wurde als Ausbilder an die am 8 August 1917 in Valenciennes eingerichtete Jastaschule II 5 versetzt aber auch diese Stellung musste er auf Grund seiner abnehmenden Sehkraft aufgeben Daraufhin erhielt er eine Infanterieausbildung im Ersatz Bataillon des 12 Koniglich Sachsischen Infanterie Regiments Nr 177 und ubernahm nach einigen Wochen als Chef eine Kompanie bei Verdun Im Verlauf eines schweren Gefechts am 15 Oktober 1918 bei dem seine Kompanie auf nur noch 15 Mann reduziert worden war wurden er und die wenigen Uberlebenden von US amerikanischen Truppen gefangen genommen Erst im September 1919 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zuruck Nachkriegsjahre Bearbeiten Nach seiner Heimkehr betatigte er sich zunachst als Vorstandsmitglied der 1919 gegrundeten Badischen Luftverkehrs Gesellschaft BALUG die 1920 eine Luftpostlinie von Frankfurt in die Schweiz einrichten wollte Da ein Uberfliegen der Schweizer Grenze aus vertraglichen Grunden nicht erlaubt war wurde als sudlicher Endpunkt der Linie eine Stelle bei Tumringen heute Stadtteil von Lorrach ausersehen wo man auf einer von der Gemeinde gepachteten Wiese den Flugplatz Lorrach einrichtete Der ehemalige Jagdflieger Hermann Frommherz wurde Flugplatzleiter Der erste Probeflug fand am 10 Juli 1920 statt Nachdem die Linie behordlich genehmigt worden war wurde die Luftpostlinie Frankfurt Karlsruhe Lorrach am 14 November 1920 eroffnet Neben den Postflugen warb die BALUG auch mit Passagierflugen uber dem Schwarzwald und dem Rheintal Die Postfluge mussten jedoch wegen mangelnden Bedarfs und eines Verbots durch die Siegermachte bereits am 3 Januar 1921 wieder aufgegeben werden so dass nur noch die Passagierfluge mit Althaus und Frommherz als Piloten weiterhin betrieben wurden Als dann die Siegermachte auf Grund des Versailler Vertrags im Juli 1921 die Stilllegung des Flugplatzes und die Zerstorung der Flugzeuge anordneten musste auch dies aufgegeben werden 6 Althaus studierte daraufhin Jura an den Universitaten in Konigsberg Berlin und Rostock 7 und wurde Anwalt spater Richter Obwohl er bereits 1937 vollstandig erblindet war wurde er doch im Zweiten Weltkrieg als Prasident des Landgerichts Berlin berufen Nach Kriegsende wurde er von den Alliierten kurze Zeit als Dolmetscher angestellt Er erkrankte 1946 und starb am 29 November 1946 1 Siehe auch BearbeitenListe deutscher Jagdflieger im Ersten WeltkriegLiteratur BearbeitenKarl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1999 ISBN 3 7648 2505 7 S 11 12 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 18 19 Norman Franks Frank Bailey Russell Guest Above the Lines A Complete Record of the Fighter Aces of the German Air Service Naval Air Service and Flanders Marine Corps 1914 1918 Grub Street London 1993 ISBN 0 948817 73 9 S 61 Greg van Wyngarden Early German Aces of World War I Osprey Publishing Oxford England 2006 ISBN 1 84176 997 5 S 19 Terry C Treadwell Alan C Wood German Knights of the Air 1914 1918 The Holders of the Orden Pour le Merite Barnes amp Noble New York 1998 ISBN 0 7607 0790 1 Johan Ryheul KEK s and Fokkerstaffels The Early German Fighter Units in 1915 1916 Fonthill Media Stroud Gloucestershire England 2014 ISBN 978 1 78155 223 0 Weblinks BearbeitenErnst von Althaus auf theaerodrome com Althaus vor seiner Fokker E III Zwei Fotos von AlthausAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Franks u a Above the Lines A Complete Record of the Fighter Aces of the German Air Service 1993 S 61 Das KEK Vaux war so benannt weil es im Schloss bei dem Dorf Vaux en Vermandois rund 4 km westnordwestlich von Roupy einquartiert war Das Gelande des Schlosses diente als Flugfeld Das Schloss wurde am 16 Februar 1917 zerstort als sich das deutsche Heer in die Siegfriedstellung zuruckzog Heute sind nur noch einige Steine dort zu finden a b Ernst von Althaus auf theaerodrome com Modell der Albatros D V mit der Morse Code Bemalung Jagdstaffelschule II auf frontflieger de abgerufen am 31 Marz 2013 Luftsportgemeinschaft Hotzenwald e V Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Ernst von Althaus im Rostocker MatrikelportalNormdaten Person GND 104433679X lobid OGND AKS VIAF 305407482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Althaus Ernst vonALTERNATIVNAMEN Althaus Ernst Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg LandgerichtsprasidentGEBURTSDATUM 19 Marz 1890GEBURTSORT Ketschendorf bei CoburgSTERBEDATUM 29 November 1946STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst von Althaus amp oldid 234300630