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Ernst Wilhelm Pittschau 10 November 1859 in Egeln Konigreich Preussen 19 November 1916 in Wien Osterreich Ungarn war ein deutscher Buhnenschauspieler Ernst Pittschau 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie 2 Literatur 3 WeblinkLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Ernst Pittschau sen als Hermann 1888 in Die HermannsschlachtDer in Egeln bei Magdeburg geborene Sohn der Aufsehers und Landwirts Christoph Christian Pittschau ging nach dem Abschluss an der Realschule direkt zum Theater ohne irgendeine schauspielerische Ausbildung genossen zu haben Am 25 Dezember 1878 gab Ernst Pittschau seinen Einstand mit dem Reinhardt in dem Stuck Dorf und Stadt am Theater von Aschersleben Nach zwei Jahren an unbedeutenden Provinzbuhnen kam Pittschau 1882 ans Stadttheater von Altona heute Teil Hamburgs 1883 wurde Pittschau senior im Rollenfach Erster Held und Liebhaber an das Stadttheater von Gottingen geholt 1885 kam er ans Theater von Halle Saale wo Pittschau seinen Einstand mit Goethes Egmont gab Nachste Buhnenstation wurde das Lobe Theater in Breslau Hier wurde der Theatermacher Adolph L Arronge auf den jungen Kunstler aufmerksam und engagierte ihn fur ein Gastspiel des Wilhelm Tell an das von ihm gegrundete Deutsche Theater Berlin an dem Pittschau in der Folge ahnliche Rollen verkorperte wie z B 1888 die Figur des Hermann in Kleists Die Hermannsschlacht Nach zehn Jahren wechselte Ernst Pittschau 1897 in das Ensemble des Berliner Theaters ebenfalls in der Reichshauptstadt gelegen Hier gab er seinen Einstand mit hochherrschaftlichen Rollen Pittschau verkorperte sowohl einen Papst als auch einen Kaiser Ein weiteres Jahr spater im Juni 1898 gab er ein vielbeachtetes aber auch viel kritisiertes Gastspiel an Wiens Hofburgtheater bei dem er u a in Halms Der Sohn der Wildnis die Rolle Ingomars in Grillparzers Weh dem der lugt die Figur des Kattwald und in Schillers Wilhelm Tell die Titelpartie verkorperte nbsp Pittschau in Die Ahnfrau von Franz Grillparzer Theaterzettel Wiener Burgtheater 13 Mai 1915Wie Ludwig Eisenbergs Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert vermerkt kennzeichnete sein Rollenfach Pittschaus schwere wuchtige Erscheinung verbunden mit einer gewissen Behabigkeit Zu seinen Paraderollen bis zur Jahrhundertwende zahlten sein Pfarrer Sang in Bjornsons Stuck Uber die Kraft der Junker Tobias in Shakespeares Was ihr wollt der Hermann in Kleists Die Hermannsschlacht der Gotz von Berlichingen im gleichnamigen Goethe Stuck Shakespeares Falstaff der Graf Kattwald in Grillparzers Lustspiel Weh dem der lugt der Kurfurst in Kleists Drama Der Prinz von Homburg sowie Der Richter von Zalamea im gleichnamigen Calderon Drama Seine letzten Lebensjahre verbrachte Ernst Pittschau in Wien wo er elf Jahre lang beginnend am 19 September 1905 in der Rolle des Prinzen von Kottwitz in Der Prinz von Homburg am Burgtheater wirkte In der Folge war Pittschau sowohl in zahlreichen zeitgenossischen als auch klassischen Stucken zu sehen so etwa 1908 in Tolstois Anna Karenina als Furst Schtscherbazkij 1912 in Arthur Schnitzlers Der junge Medardus 1913 in einer seiner Paraderollen als Don Lope in Calderons Richter von Zalamea 1914 als Verrina in Schillers Die Verschworung des Fiesko zu Genua 1915 als Oberst Buttler in Schillers Wallensteins Tod oder noch 1916 als Capulet in Shakespeares Romeo und Julia und in Molieres Don Juan neben Harry Walden Max Devrient Otto Tressler und Rosa Albach Retty Doch im Lauf des Jahres erkrankte Pittschau schwer Im September 1916 wurde er auf Befurwortung von Burgtheaterdirektor Hugo Thiemig noch ausnahmsweise zum k k Hofschauspieler ernannt obwohl sonst wahrend des Weltkrieges keine Ernennungen erfolgten der auch wenige Wochen danach die Grabrede auf Pittschau am evangelischen Friedhof Simmering Wien hielt Eine gewisse Schwere und Wuchtigkeit kennzeichnete sein darstellerisches Wesen wie die Neue Freie Presse in einem Nachruf am 20 November 1916 konstatierte Familie Bearbeiten nbsp Ernst Pittschau auf dem Weg zum Buhneneingang des Hofburgtheaters 1915 1882 hatte er in Altona Caroline Binder geheiratet Dem Paar wurden funf Kinder geboren von denen die beiden Sohne Theater und Filmschauspieler wurden Ernst Pittschau jun 1883 1951 und Walther Pittschau 1889 1946 Caroline Pittschau verstarb 1899 In einer Produktion von Bjornstjerne Bjornsons Stuck Uber unsere Kraft Zweiter Teil im Janner 1901 am Berliner Theater in der Pittschau die Rolle des Fabrikbesitzers Holger verkorperte lernte er Hilda Hofer mit der er ab 1897 in einigen Produktionen gemeinsam aufgetreten war in der Rolle der Rahel Sang naher kennen Das Paar heiratete am 10 September 1901 in Berlin Die Wiener Schauspielerin Hofer geb Schutzenhofer anderte nach der Eheschliessung ihren Buhnennamen zunachst in Hilde Pittschau spater in Hilde Hofer Pittschau die ihren Mann um 45 Jahre uberlebte Der Ehe entstammten zwei Sohne der bei einem Autounfall todlich verungluckte international hochst erfolgreiche Buhnen und Filmschauspieler Werner Pittschau 1902 1928 und der weniger erfolgreiche Filmschauspieler Hermann Pittschau 1909 1945 Literatur BearbeitenLudwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 772 Textarchiv Internet Archive Paul S Ulrich Biographisches Verzeichnis fur Theater Tanz und Musik Biographical Index for Theatre Dance and Music Band II M Z S 1432 Berlin Verlag Arno Spitz GmbH 1997 ISBN 978 3 87061 479 9 Deutsches Theater Lexikon Biographisches und bibliographisches Handbuch begrundet von Wilhelm Kosch fortgefuhrt von Ingrid Bigler Marschall Band III Pallenberg Singer 1992 S 1770Weblink BearbeitenNachruf in der Neuen Freien PresseNormdaten Person GND 11620303X lobid OGND AKS VIAF 27815578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pittschau ErnstALTERNATIVNAMEN Pittschau Ernst Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher BuhnenschauspielerGEBURTSDATUM 10 November 1859GEBURTSORT EgelnSTERBEDATUM 19 November 1916STERBEORT Wien Osterreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Pittschau Schauspieler 1859 amp oldid 233007027