www.wikidata.de-de.nina.az
Edmund Carl Ferdinand Maria Steppes 11 Juli 1873 in Burghausen 9 Dezember 1968 in Deggendorf war ein deutscher Landschaftsmaler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Lehr und Wanderjahre 1891 1901 1 3 Erste Erfolge und kunstlerische Hochzeit bis 1930 1 3 1 Studium der Alten Meister 1 3 2 Studium der Natur 1 4 Die Zeit des Nationalsozialismus 1 5 Spate Jahre 1945 1968 2 Werke in Museen und Sammlungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Edmund Steppes war das zweite von funf Kindern Karl und Eleonore Steppes geb Freiin von Schleich Sein Vater Karl Steppes war koniglicher Bezirksgeometer und wurde 1882 nach Munchen versetzt wo Edmund 1891 mit einem mittleren Bildungsabschluss und dem Zeugnis uber die wissenschaftliche Befahigung fur den einjahrig freiwilligen Dienst das Realgymnasium verlasst In Munchen nutzte der junge Edmund nach eigener Aussage in einem spateren Ruckblick mit Begeisterung das Angebot der dortigen Kunstmuseen Vielleicht auch angeregt durch die Atmosphare der Kunstmetropole Munchen in der um die Jahrhundertwende zahlreiche sezessionistische Bewegungen entstanden strebte Steppes die Ausbildung zum Kunstler an Lehr und Wanderjahre 1891 1901 Bearbeiten Nach Absolvierung des Realgymnasiums besuchte er als Vorbereitung auf die Akademie ab 1891 die private Malerschule von Heinrich Knirr in Munchen die um 1898 unter anderem auch Paul Klee und Oskar Graf besuchten Im Herbst 1892 begann er nach erfolgreicher Aufnahmeprufung sein Studium an der Akademie der Bildenden Kunste bei Gabriel Hackl Im Sommer 1893 stellte der junge Kunstler erfolgreich im Munchner Kunstverein aus Andreas Zoller spekuliert in seiner Biographie aus dem Jahre 2000 dass die auffallend fruhe Ausstellung seiner Werke die eigentlich erst Meisterschulern der Akademie gestattet wurde zu Unmut unter den Professoren des Kunstlers und letztendlich zu seinem vorzeitigen Verlassen der Akademie gefuhrt habe Andererseits liesse sich daran auch das Selbstbewusstsein des jungen Malers ablesen dessen Wesen wohl vielmehr dem eines Autodidakten entsprach Nicht zuletzt ausserte sich Steppes selbst in seiner Schrift Die deutsche Malerei von 1907 betont abwertend zu den gangigen Lehrmethoden in der Kunst die er in seiner jugendlichen Begeisterung mehr als Hemmung denn als Ausbildung verstanden hatte Nach dem Weggang von der Akademie um 1894 fuhr Steppes daher fort die Kunst im Selbststudium zu verfolgen sich die technischen Aspekte der Malerei selbst anzueignen und sich im Zeichnen nach der Natur zu uben In Begleitung seines Freundes Heinrich Reifferscheid 1872 1945 den er an der Akademie kennengelernt hatte begab er sich bald auf Studienfahrten in die Schwabische Alb und in die Schweiz Gerade erstere Landschaft sollte Steppes wie auch das sudlich davon gelegene Allgau zur zweiten Heimat und zu einem Malerrefugium 1 werden 2 Erste Erfolge und kunstlerische Hochzeit bis 1930 Bearbeiten Reifferscheid verband den Individualisten Steppes zudem in gewissem Masse mit der Munchner Kunstschule und stellte den Kontakt zu dem Maler Emil Lugo 1840 1902 her der ihm wiederum Kontaktstelle zu Ausstellern und Kunden nicht zuletzt aber auch Freund und Lehrer wurde 1895 wurde Steppes zum Einjahrig Freiwilligen Dienst in einem Koniglichen Infanterie Regiment eingezogen zu dem er sich 1891 gemeldet hatte Schon vor Ablauf des Jahres wurde er jedoch als Dienstuntauglich entlassen der Ersatzbehorde ubergeben und erst in den letzten Monaten des Ersten Weltkrieges 1918 zu einer erneuten Musterung befohlen Trotz der Bereitschaft Steppes nach dem Schulabschluss auch die Militarlaufbahn als Alternative zur Kunst einzuschlagen entging er dem Dienst an der Waffe weitgehend In den Jahren bis zur Jahrhundertwende konnte Steppes sich in der deutschen Kunstszene etablieren und auch im folgenden Jahrzehnt von anhaltendem Erfolg zehren Etliche Ausstellungen sorgten fur den steigenden Bekanntheitsgrad des jungen Kunstlers der seine Werke an staatliche Museen ebenso wie an private Auftraggeber verkaufen konnte Im Kunst und Kulturleben des fruhen 20 Jahrhunderts hatte er einflussreiche Kontakte gewonnen Geschult und unterstutzt von Personlichkeiten wie Henry Thode 1857 1920 Hans Thoma 1839 1924 und Karl Haider 1846 1912 pflegte er zudem den Kontakt zum Bayreuther Wagner Kreis dem Munchner Kunstverein sowie der Munchner Secession Im Jahre 1901 stand sein Name bereits in zwei Kunstlerlexika Er gehorte zum Kreis um Emil Lugo 1840 1902 Es folgten Farbexperimente in der Art Heinrich Ludwigs Auch in seinem Privatleben begann er bald Wurzeln zu schlagen indem er 1903 Anna Huber 1876 1951 heiratete die ihm schon im folgenden Jahr die Tochter Erika Sophie Eleonore 1904 1993 gebar Sein kunstlerischer Stil der zu Beginn seiner Schaffenszeit noch eher den gangigen Konventionen der Landschaftsmalerei gefolgt war wurde in der Zeit um 1905 zunehmend individueller Mehr und mehr wurden seine Werke auch im Ausland gewurdigt Anlasslich einer Ausstellung in Heidelberg im Jahre 1906 wurde Steppes gar zum Hauptvertreter der kunstlerischen Jugend gekurt deren Ideal sich an der symbolistischen Kunst Arnold Bocklins und Hans Thomas orientierte Die Jahre 1902 1917 uberschrieb Andreas Zoller mit die Jahre des Ruhmes Die Wiederentdeckung Arnold Bocklins in dieser Zeit zeigte Edmund Steppes an der Seite von Hans Thoma Steppes geriet in den Wagner Umkreis Auch die Begegnung mit Ernst Haeckel wurde fur ihn wesentlich Mit dem Temperagemalde Die Muhle beteiligte sich Edmund Steppes 1904 als fruhes Mitglied des Deutschen Kunstlerbundes 3 an der ersten DKB Ausstellung im Koniglichen Kunstausstellungsgebaude am Munchener Konigsplatz 4 Studium der Alten Meister Bearbeiten nbsp Isenheimer Altar AusschnittWie Bocklin und Thoma beschaftigte auch Edmund Steppes sich umfassend mit dem Studium der Alten Meister und der spatgotischen Kunst In seiner kunsttheoretischen Schrift Die deutsche Malerei warb er dafur sich vorwiegend an den altdeutschen und altniederlandischen Meistern zu orientieren Besonders die Werke der Kunstler des 14 und 15 Jahrhunderts seien vorbildhaft und liessen das Wesen deutscher Kunst erkennen In einem autobiografischen Manuskript gibt Steppes uber sich die Auskunft dass er bereits als Junge mit grosser Freude die Munchner Museen besucht habe und hebt hervor dass ihm vor allem die Werke Matthias Grunewalds um 1475 um 1530 und Albrecht Altdorfers um 1480 1538 imponiert hatten 5 Zudem berief er sich spater auf den nachhaltigen Eindruck den Grunewalds Isenheimer Altar auf ihn gehabt hatte Diesen hatte er wahrend etlicher Aufenthalte bei seinem Onkel und Forderer Dr Fritz Schmidtmuller und dessen Frau Christine von Schleich in Colmar besuchen konnen Sich bewusst von dem religiosen Aspekt dieses Kunstwerks distanzierend lasst sich in den Bildern Steppes doch deutlich eine Orientierung an der teils bizarr dargestellten Landschaft mit bemoosten Baumen und steilen Felsen feststellen In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg der auch die Kunstproduktion Edmund Steppes ausgebremst hatte bis in die fruhen Zwanziger Jahre knupfte der Kunstler nicht unmittelbar an den rasanten Erfolg der fruhen Karriere an Vielmehr zeichnete sich eine Sattelzeit in seinem Werk ab wahrend der verhaltnismassig wenig Gemalde und im Gegensatz dazu eine Vielzahl an Studienarbeiten entstanden Bis um 1923 beschaftigte sich der Kunstler auffallend intensiv mit dem Medium der Zeichnung sowie mit eingehenden Beobachtungen der Natur Mit einem sensiblen Blick selbst fur kleinste Details setzte er seine Eindrucke in uberwiegend kleinformatigen Zeichnungen und Aquarellen um Wahrend der Auseinandersetzung mit spatgotischen Zeichnungen bildeten gerade auch die handwerklichen Aspekte des Zeichnens ein nachzueiferndes Ideal Beim Studium der Natur und Landschaftszeichnungen Wolf Hubers um 1485 1553 strebte er etwa ein moglichst hohes Verstandnis der Zeichentechnik an und ubte sich genaueste Kopien anzufertigen Dabei achtete er besonders auf die Federfuhrung des Zeichners und begann seine Kopierubungen sogar mit dem eigenhandigen Zuschneiden von Kielfedern die dem mittelalterlichen Zeichengerat moglichst nahe kommen sollten In manchen Fallen farbte er zudem das Papier flachig oder entlang seiner Kanten ein und fugte dem Blatt somit kunstliche Alterungsspuren zu Im Verlauf seiner praktischen Versuche griff er auch auf eine Technik Martin Schongauers 1448 1491 zuruck der die botanischen Vorlagen fur pflanzliche Ornamente nicht frisch studierte sondern die Pflanzen zunachst trocknete und erst die erstarrte Form abzeichnete Gerade in Steppes Zeichnungen von Disteln und Moosen lasst sich die Verwendung ahnlich praparierter Pflanzen erahnen 6 Studium der Natur Bearbeiten Allerdings viele der von ihm erstellten Zeichnungen deutlich die Sprache des unmittelbaren Naturstudiums Einzeln hervorgehobene Blumen gerade auch die Wiesenstucke wurden vor Ort gezeichnet und zeigen die Pflanzen in voller Frische und fest verwurzelt Schon wahrend des kurzen Studiums an der Munchner Akademie hatte Steppes begonnen Ausfluge in die Schwabischen Alb und ins Allgau zu unternehmen Auch die weitere Umgebung von Munchen bis zum Staffelsee bot ihm unendliche Moglichkeiten fur zahlreiche Exkursionen die sich vor allem in den dort gemachten Skizzen und Studien nachverfolgen lassen Nicht anders als die deutschen Romantiker des 19 Jahrhunderts durchstreifte Edmund Steppes auch spater noch die vornehmlich suddeutsche Landschaft mit Skizzenbuch und Zeichenmaterial und fing die bemerkenswertesten Entdeckungen auf dem Papier ein 7 Lediglich die aufwendigeren Aquarellierungen und die oft bemerkenswert prazise Reinzeichnung durften in einem zweiten Arbeitsschritt im heimischen Atelier stattgefunden haben Er zeichnete vor allem Pflanzen Baume und markante Felsformationen und experimentierte dabei auch mit unterschiedlichen Tinte bzw Tuscherezepturen Dank der exakten Datierung der Blatter mit der charakteristischen kalligraphisch anmutenden Signatur des Kunstlers lasst sich die Sammlung der Studienblatter systematisch erarbeiten und auf eine stilistische Entwicklung hin untersuchen Liest man Die deutsche Malerei von Edmund Steppes wird man von der Poetik seiner Sprache erfasst mit der er liebevoll erlebte Natureindrucke und deren Bedeutung fur die Kunst schildert Keine Lehre an der Akademie und kein Sehen Lernen konnten mit dem unmittelbaren Erlebnis der Natur gleichziehen Sie musse vollstandig erfahren werden und den Kunstler durchdringen Besondere Aufmerksamkeit nehmen die beinahe an Tierwesen oder Menschen erinnernden Baumdarstellungen ein Mit ihren oft anthropomorph erscheinenden Zugen wirken die knorrigen und verwundenen Stamme der Baume wie monstrose Ungetume Zoller verwendet den treffenden Begriff Baumleichen um die Wesen zu beschreiben die oft zu grotesk erscheinen um nach unverandertem Vorbild nach der Natur gezeichnet worden zu sein Sich nicht ganzlich von einer naturalistischen Darstellung losend lasst sich an diesen doch auch der Einfluss des Symbolismus und der Phantastik ablesen der sich in der Malerei Steppes bis in die Mitte der 20er Jahre wiederfinden lasst Auch eine nahezu schwarmerische Beschaftigung mit der Natur uber die unmittelbare Beobachtung hinaus konnte dem Zeichner hier unterstellt werden Dabei macht sich gerade der Einfluss des Freundes Thode bemerkbar der nicht zuletzt durch seine Charakterisierung der deutschen Kunst als gefuhlsbetontes und an der Natur orientiertes Gegenmodell zum franzosischen Impressionismus auch die geistige Grundhaltung Edmund Steppes ausdruckte Steppes selbst wurde um 1919 bis 1923 Gastgeber regelmassiger Treffen einer Gruppe von Deutschtumlern die die Begeisterung fur eine neugermanische Naturreligion und die Mystifizierung der Natur teilten Steppes der tatsachlicher Religiositat eher kritisch gegenuber stand und laut Zoller vor allem die Geselligkeit der Gruppe suchte liess sich nicht von dem religiosen Anspruch der Naturapostel anstecken sondern tauschte sich lieber uber das geheimnisvolle mystische Wesen der Natur in der Malerei aus Im Gegensatz zu den botanischen Studienzeichnungen verschiedener Wiesenblumen drucken die Baumgestalten gerade auch einen solchen tiefsinnigen Aspekt der Flora aus ohne dabei religios uberhoht zu erscheinen In seinem Bekenntnis zur Kunst betont Steppes weiterhin die Erfahrung traumgleicher Einfalle fur seine Gemalde die ihm durch Literatur und Musik verliehen worden waren Gerade mit Blick auf solcherart Traumwelten als Momente der Inspiration lasst sich vielleicht die Entstehung der Baumwesen erklaren die in ihrer Gestalt zwischen innigem Naturstudium und Traumgebilde stehen Wahrend die Baume Pflanzen und Felsen in den Zeichnungen Steppes eine Nahsicht des Kunstlers suggerieren bei der man sich ihn im Geiste nahezu bauchlings am Boden liegend vorstellen kann zeigen die Landschaftsausschnitte einen Sinn fur die Wahrnehmung des Naturraumes im Ganzen Beinahe ausschnitthaft aber nichtsdestoweniger mit weit reichendem Blick zeigt Steppes Taler Hugelketten und Gewasser und halt teils sogar atmospharische Dynamiken fest So erwecken einzelne Zeichnungen den Eindruck ruhiger sommerlicher Berglandschaften wahrend andere durch schnelle Schwunge der Tuschfeder und entsprechende Anwendung von Weisshohungen kraftige Winde und Luftbewegungen zeigen Wie auch in den spater entstandenen Licht und Wolkenstudien ist jeweils ein fluchtiger Moment festgehalten der sicherlich rasch und mit frischer Erinnerung zu Papier gebracht wurde Obwohl er sich auch in seiner 1907 erschienenen Schrift noch wortstark vom Impressionismus und der damit verbundenen Verarbeitung von Eindrucken in einem Gemalde distanzierte ist man nichtsdestoweniger versucht ihm zumindest im Grundgedanken ein ahnliches Konzept zu unterstellen Nicht zuletzt da nicht alle seiner Studienwerke gleich vor Ort entstanden sind sondern erst nach der Heimkehr ins Atelier Er rat sogar Zu Hause lege man seine draussen angefertigte Zeichnung beiseite und versuche aus dem Gedachtnis den Eindruck zu zeichnen den man vor der Natur erlebt Dies bringt den grossten Nutzen 8 Ob frisch in der Natur oder mit frischer Erinnerung im Atelier blieb es ihm doch wichtig einen Eindruck eine Impression festzuhalten um diese in seinen Gemalden umzusetzen im Sinne der Komposition vieler Eindrucke und Erlebnisse in der Natur zu einem stimmungsvollen Ganzen Gode Kramer wies auf den Bestand an eigenen grafischen Werken Zeichnungen und Skizzen hin die Edmund Steppes im Laufe seines Lebens anfertigte und sauberlich in Kartons sortiert verwahrte Diese dienten ihm als haptische Erinnerungen an die Eindrucke seiner Ausfluge und Spaziergange in der Natur deren Charakter er in seinen Gemalden festzuhalten trachtete Einige der Zeichnungen erscheinen dabei auch wie eine Gedachtnisstutze fur einen landschaftlichen und naturraumlichen Eindruck Trage weiche Formen sind ebenso zu sehen wie scharfkantige Felsvorsprunge fahle Vollmondnachte ebenso wie kraftig durchgefarbte Wiesen Obwohl Steppes selbst sich nicht zuletzt in Die deutsche Malerei unmissverstandlich abweisend gegenuber dem aus Frankreich stammenden Impressionismus ausserte verfolgte er in diesen Zeichnungen doch ahnliche Gedanken indem er diese Eindrucke Impressionen mit Pinsel und Feder festhielt und sei es nur um sie spater fur die Komposition der grossen Gemalde zu verwenden Die Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Bereits am 1 Februar 1932 trat Steppes in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 873 834 9 Neben seiner volkischen Grundrichtung durfte seine schlechte wirtschaftliche Situation mit ein Grund gewesen sein Er war von 1937 bis 1944 mit insgesamt 24 Gemalden auf allen Grosse Deutsche Kunstausstellung in Munchen vertreten 10 1937 kaufte Hitler dort fur 10 000 RM das Bild Jurabach im Fruhlingsschmuck was fur Steppes den Durchbruch bedeutete Hitler kauft bis 1940 funf weitere Arbeiten Zu weiteren Kaufern gehorten Joseph Goebbels 1941 und Martin Bormann 1940 1943 nahm Steppes die von Adolf Hitler verliehene Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft entgegen 11 In der Endphase des Zweiten Weltkriegs nahm ihn Hitler im August 1944 in die Gottbegnadeten Liste der wichtigsten Kunstmaler auf was ihn von einem Kriegseinsatz auch an der Heimatfront befreite 11 1934 war Steppes auf der Biennale von Venedig an einer Ausstellung mit nahezu deutschen 50 Kunstler beteiligt Einer in der Kunstpolitik gewunschten heroischen Germanisierung der Kunst mit nordischen Aspekten kam Steppes auch nach der Machtergreifung der NSDAP nicht nach Uber Dietrich Eckart gelangte er in den Umkreis der deutschnationalen Gruppierung mit der ihn vermeintlich eine ahnliche Gesinnung verband In Briefen an seine Frau ausserte er sich antisemitisch so auch uber die judischen Kunsthandlung Philipp in Posen der ansonsten seine Werke gut verkaufte Als freier Mitarbeiter des Volkischen Beobachters legte er jedoch Wert auf die freie Kunstlerpersonlichkeit und liess sich nicht vollig in die Bewegung einbinden Als Mitglied der NSDAP musste Steppes sich nach Kriegsende vor Gericht verantworten wo er betonte lediglich dem Versprechen Hitlers gefolgt zu sein die deutsche Kunst zu fordern und einzig in diesem Bestreben der Partei beigetreten zu sein Als Mitlaufer zu einer Geldstrafe verurteilt wurde Steppes von der Anklage befreit Am 7 Januar 1945 wurde sein Atelier ausgebombt Unzahlige Zeichnungen sowie 40 bekannte Gemalde wurden dabei vernichtet Der Kunstler floh daraufhin mit seiner Frau zu der Tochter nach Ulrichsberg in Niederbayern Spate Jahre 1945 1968 Bearbeiten Nach 1945 konnte Steppes seine Karriere ununterbrochen fortsetzen Schon vor dem Krieg gab es enge Beziehungen zu Tuttlingen so zog die Familie hier zu Freunden 1948 zog Edmund Steppes mit seiner Frau nach Tuttlingen wo diese bereits 1951 starb 1950 schloss er sich wieder der Munchner Kunstlergenossenschaft an und stellte in deren Ausstellungen im Haus der Kunst aus 1952 nahm er zusammen mit dem Maler und ehemaligen Mitarbeiter der Gestapo und Mitglied der SS Alfred Hagenlocher 1914 1998 12 und dem Bildhauer Ulrich Kottenrodt an einer Ausstellung im Reutlinger Spendhaus teil die von Hagenlocher organisiert wurde 1953 wurde ihm vom Bundesprasidenten In Anerkennung der um Staat und Volk erworbenen besonderen Verdienste das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen Zu seinem 90 Geburtstag fand in der Tuttlinger Jahn Halle 1963 eine umfangreiche Retrospektive mit uber 100 Werken die zwischen 1914 und 1963 entstanden statt Noch bis 1967 in Tuttlingen lebend zog der 95 jahrige im Oktober wieder zu seiner Tochter nach Ulrichsberg Dort verstarb Edmund Steppes am 9 Dezember 1968 Werke in Museen und Sammlungen BearbeitenMuseumsberg Flensburg Abendrot 1900 Ol auf Leinwand 85 5 75 cm Invent Nr 17196 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Abendwolken 1910 Ol auf Leinwand Invent Nr 576 Frye Art Museum Zeit des Kuckucks 1907 Ol auf Leinwand Stadelsches Kunstinstitut und Stadtische Galerie Frankfurt am Main Wiesenlandschaft 1904 Ol auf Leinwand 44 52 cm Invent Nr SG 688 Von der Heydt Museum Wuppertal Vorfruhling 1905 06 Ol auf Mahagoniholz 40 60 5 cmSchriften BearbeitenDie Deutsche Malerei Munchen Callwey 1907 ab 1923 diverse Beitrage im Volkischen Beobachter Sehen und Malen Tuttlingen o J 1953 Uber Kunst und Kunstler Tuttlingen 1964 Mehrheitswahn und Einsamkeit Eine Betrachtung Tuttlingen 1964 Ein Malerbuchlein Tuttlingen 1965 Farbe und Malerei Sehen und Schauen Bekenntnisbuchlein eines Malers Tuttlingen 1965 Das Trennende in Kunst und Geistesleben Munchen Tuttlingen 1967 Literatur BearbeitenSteppes Edmund In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 32 Stephens Theodotos E A Seemann Leipzig 1938 S 2 biblos pk edu pl Steppes Edmund In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 357 358 Andreas Zoller Der Landschaftsmaler Edmund Steppes 1873 1968 und seine Vision einer deutschen Malerei Mosaik Verlag Grafenau 2000 ISBN 3 87553 525 1 Dissertation von 1999 urn nbn de gbv 834 opus 137 PDF 561 KB Edmund Steppes 1873 1968 Gemalde Zeichnungen Graphik Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Ausstellungskatalog von 1973 Edmund Steppes 1873 1968 Gemalde Zeichnungen Radierungen Passau 1991 H W Fichter Kunsthandel Hrsg Natursehnsucht und Phantasiewahrheit Zeichnungen und Aquarelle von Edmund Steppes Frankfurt am Main 2017 Stephanie Rechenberg Edmund Steppes zwischen vokischem Kunstideal und nationalsozialistischem Kunstbetrieb In Christian Fuhrmeister Monika Hauser Mair Felix Steffan Hrsg vermacht verfallen verdrangt Kunst und Nationalsozialismus Die Sammlung der Stadtischen Galerie Rosenheim in der Zeit des Nationalsozialismus und in den Nachkriegsjahren Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 S 294 300 ISBN 978 3 7319 0569 1 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Edmund Steppes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Datenbank Grosse Deutsche Kunstausstellungen Edmund Steppes im Virtuellen Katalog KunstgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Zoller Der Landschaftsmaler Edmund Steppes 1873 1968 und seine Vision einer deutschen Malerei Grafenau 2000 S 47 Andreas Zoller Der Landschaftsmaler Edmund Steppes 1873 1968 und seine Vision einer deutschen Malerei Grafenau 2000 S 42 47 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Steppes Edmund Memento vom 24 Februar 2017 im Internet Archive abgerufen am 14 Marz 2016 s Ausstellungskatalog X Ausstellung der Munchener Sezession Der Deutsche Kunstlerbund in Verbindung mit einer Ausstellung erlesener Erzeugnisse der Kunst im Handwerk Verlagsanstalt F Bruckmann Munchen 1904 Katalognr 148 S 31 Steppes Edmund Munchen Edmund Steppes Ruckblick Manuskript 1953 und Von meinem Leben Manuskript 1954 im Nachlass des Kunstlers zitiert nach Zoller 1954 S 30 Andreas Zoller Der Landschaftsmaler Edmund Steppes 1873 1968 und seine Vision einer deutschen Malerei Grafenau 2000 S 317 f Gode Kramer Edmund Steppes zeichnungen und Radierungen in Edmund Steppes 1873 1968 Gemalde Zeichnungen Radierungen Passau 1991 S 11 Edmund Steppes Die deutsche Malerei Munchen 1907 S 39 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 43000715 Treffpunkt Kunst net Kunstlernamen Listing Q S a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 592 https www2 landesarchiv bw de ofs21 olf einfueh php bestand 24391 Landesarchiv Baden WurttembergNormdaten Person GND 119043602 lobid OGND AKS LCCN nr94043988 VIAF 27872834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steppes EdmundALTERNATIVNAMEN Steppes Edmund Carl Ferdinand Maria vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher LandschaftsmalerGEBURTSDATUM 11 Juli 1873GEBURTSORT BurghausenSTERBEDATUM 9 Dezember 1968STERBEORT Deggendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Steppes amp oldid 225402815