www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Edgar Rohricht 16 Juni 1892 in Liebau 11 Februar 1967 in Linz am Rhein war ein deutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRohricht war der Sohn eines Postmeisters Er trat am 1 Oktober 1912 als Einjahrig Freiwilliger in das Grenadier Regiment Konig Wilhelm I 2 Westpreussisches Nr 7 ein Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam er mit dem 4 Schlesischen Infanterie Regiment Nr 157 ins Feld und war im weiteren Kriegsverlauf als Kompaniefuhrer und Regimentsadjutant im Einsatz Nach Kriegsende folgte seine Verwendung als Oberleutnant seit 20 Juni 1918 beim Grenzschutz in Schlesien bevor er dann 1920 in die Reichswehr ubernommen wurde Hier war er u a in der 10 Kompanie des 3 Preussisches Infanterie Regiments tatig Nach seiner Generalstabsausbildung wurde er als Hauptmann in das Pressereferat der Wehrmachtsabteilung des Reichswehrministeriums unter Kurt von Schleicher versetzt Rohricht blieb die nachsten Jahre im Pressereferat der Wehrmachtsabteilung des Reichswehrministeriums Gegenuber dem nationalsozialistischen Regime nahm Rohricht eine reservierte Haltung ein Als einer von wenigen deutschen Militars erkannte er klar bei der Ermordung von Ernst Rohm und anderer Missliebiger die Substanz von Adolf Hitlers Herrschaft Die Gegnerschaft zum Nazi Regime verstarkte sich 1935 weiter Zu diesem Zeitpunkt wurde ihm seine Uberwachung durch die Gestapo wegen vorgeblich verdachtiger Beziehungen zu Emigrantenkreisen bekannt Rohricht beantragte die Versetzung zur Truppe Er wurde 1935 zur 19 Division nach Hannover versetzt Im Jahr 1936 wurde er als Oberstleutnant Erster Generalstabsoffizier beim Wehrkreiskommando IV in Dresden Dort wurde er Mitarbeiter von Generalmajor Friedrich Olbricht In Dresden erlernte er auch Carl Friedrich Goerdeler kennen Edgar Rohricht kam so mit zwei spateren Fuhrungspersonen beim spateren Attentat vom 20 Juli 1944 in Kontakt Da Goerdeler die politische Einstellung von Rohricht kannte trug er diesem seine Forderung nach einem unverzuglichen Eingreifen der Wehrmacht gegen die Nazis vor Rohricht lehnte den Einsatz der Wehrmacht gegen die Nazi Regierung ab da er annahm die Truppe wurde diesem Befehl nicht folge leisten Das Offizierskorps betrachtete er als ein loses Konglomerat ohne engen Zusammenhalt Wobei die Leutnants durchweg aus der Hitlerjugend stammten Den wenigen aktiven Offizieren stunden zudem Reaktivierte Reserve Offiziere aus dem Weltkrieg Polizei und Erganzungsoffiziere gegenuber Bei dieser Einschatzung der Chancen eines Staatsstreichs gegen Hitler blieb Edgar Rohricht bis zum Kriegsende Auch die Planungen fur einen Staatsstreich die er wahrend der Tschechenkrise und der Fritsch Krise sah bestarkten ihn in seiner Einschatzung Im Sommer 1939 erfolgte seine Beforderung zum Oberst Gleichzeitig wurde er Kommandeur des Infanterie Regiments 34 in Heilbronn Danach wurde er von Oktober 1939 bis zum Oktober als 1940 Chef der Ausbildungsabteilung ins Oberkommando des Heeres OKH versetzt Anschliessend war Rohricht von Oktober 1940 bis Juni 1942 Generalstabschef beim Oberkommando der 1 Armee im besetzten Frankreich und wurde zwischenzeitlich am 1 Januar 1942 zum Generalmajor befordert Wahrend dieser Zeit traf er wieder mit Carl Friedrich Goerdeler zusammen um uber die deutsche Lage zu sprechen Er kommandierte dann ab Herbst 1942 bis Dezember 1943 die 95 Infanterie Division bei Rschew an der Ostfront An der Front kam er bald zur Erkenntnis dass der Krieg fur das Deutsche Reich nicht mehr zu gewinnen sei Diese Erkenntnis teilte er auch bei Offiziersrunden kund Edgar Rohricht sah sich in einem schweren Konflikt da er einem Staatsstreich gegen Hitler nur geringe oder uberhaupt keine Erfolgschancen einraumte Bei einem Staatsstreich furchtete er hingegen Chaos Gleichzeitig sah er bei Nichthandeln weiteren materielle und moralische Zerstorungen seines Vaterlandes Sein traditionelles Pflichtgefuhl gegenuber Vaterland und seiner Fuhrung trieb ihn zum weiterkampfen Sein Gewissen liess ihn gleichzeitig an aktiven Widerstand gegen die Nazis denken Seine 1965 als Buch erschienenen Erinnerungen trugen dann den Titel Pflicht und Gewissen Rohricht konnte sich nie zur Beteiligung an Staatsstreich Vorbereitungen entschliessen Noch im Februar 1942 versuchte General Olbricht seinen Freund zum Mitmachen bei den Staatsstreich Vorbereitungen zu bewegen Im 30 Januar 1944 versuchte Oberst Henning von Tresckow Rohricht erneut fur den aktiven Widerstand zu gewinnen Das sich beim Treffen entwickelnde Streitgesprach ist in Rohrichts Buch Pflicht und Gewissen dokumentiert Nach dem Scheitern des Anschlags auf Hitler am 20 Juli 1944 beging Rohrichts Pflegesohn Ulrich von Oertzen als einer der aktiven Mitverschworer Selbstmord Rohricht dachte kurz seinerseits an Selbstmord und wie er schrieb den Karren laufen zu lassen Edgar Rohricht kampfte jedoch weiter an der Front im Fatalismus weiter Ab Dezember 1943 bis Januar 1944 war er mit der stellvertretenden Fuhrung des XX Armeekorps beauftragt Ab Marz 1944 wurde er mit der stellvertretenden Fuhrung des LIX Armeekorps betraut Am 15 Mai 1944 wurde ihm fur seine Leistungen als Divisionskommandeur der 95 Infanterie Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen Am 1 September 1944 wurde er zum General der Infanterie befordert und auch zum Kommandierenden General vom LIX Armeekorps ernannt Ende Januar 1945 wurde er seines Kommandos enthoben und in die Fuhrerreserve versetzt Gemeinsam mit Gerhart Hauptmann erlebte Rohricht Mitte Februar 1945 die Luftangriffe auf Dresden Rohricht geriet am 1 April 1945 am Rande des Thuringer Waldes in britische Kriegsgefangenschaft Er war danach in England in Gefangenschaft Nach seiner Entlassung im September 1947 war er zeitweise Mitarbeiter der Historical Division und nahm seine Tatigkeit als Verfasser militarpolitischer Themen wieder auf Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 1 Verwundetenabzeichen 1918 in Silber 1 Osterreichisches Militarverdienstkreuz III Klasse mit der Kriegsdekoration 1 Deutsches Kreuz in Gold am 9 April 1943 2 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 15 Mai 1944 2 Schriften Bearbeitengemeinsam mit Paul Tiede und Kurt Himer Das 4 Schlesische Infanterie Regiment Nr 157 Stalling 1922 Wehrhafte Jugend Vormilitarische Jugendausbildung in rustungsfreien Staaten Leipzig 1934 Ratsel um Pylar Roman Stuttgart 1949 Probleme der Kesselschlacht dargestellt an Einkreisungsoperationen im Zweiten Weltkrieg Karlsruhe 1958 Pflicht und Gewissen Erinnerungen eines deutschen Generals 1932 1944 Stuttgart 1965 Literatur BearbeitenGerd R Ueberschar Hrsg Hitlers militarische Elite Primus Verlag Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 89678 727 9 S 446 454Weblinks BearbeitenPersonaldaten auf www specialcamp11 co ukEinzelnachweise Bearbeiten a b c Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1924 S 170 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 634 Normdaten Person GND 129409197 lobid OGND AKS LCCN no2019017627 VIAF 62627515 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rohricht EdgarALTERNATIVNAMEN Rohricht Friedrich Edgar vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher General der InfanterieGEBURTSDATUM 16 Juni 1892GEBURTSORT LiebauSTERBEDATUM 11 Februar 1967STERBEORT Linz am Rhein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edgar Rohricht amp oldid 232894293