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Dschalal ad Dunja wa d Din Abu l Musaffar Mengubirti arabisch جلال الدنيا والدين أبو المظفر منكبرتي DMG Ǧalal ad Dunya wa ʼd Din Abu ʼl Muẓaffar Mengubirti August 1231 war der letzte Choresm Schah aus der Dynastie der Anuschteginiden Er selbst nannte sich Sultan as sulṭan al muʿaẓẓam oder as sulṭan al aʿẓam Die Bedeutung des Namens Mengubirti ist nicht ganz sicher Peter Jackson schlagt als Ubersetzung Der mit Tausend Mann vor was ein Aquivalent des persischen Hazarmard ware Dschalal ad Din links flieht vor der Armee Dschingis Khans uber den Indus Miniatur vom Ende des 16 Jahrhunderts Dschalal ad Din Mengubirti Jaloliddin Manguberdi auf einer usbekischen 25 Soʻm Munze Denkmal in Urganch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen und Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben Bearbeiten1220 war das Grossreich der anuschteginidischen Choresm Schahs unter den Schlagen der Mongolen zerbrochen und Schah Muhammad II auf der Flucht verstorben Fest entschlossen das vaterliche Erbe zu retten versuchte nun Muhammads altester Sohn und Nachfolger Dschalal ad Din den Mongoleneinfall doch noch zu stoppen und stellte nachdem er aus Choresm geflohen war und in Nordchorasan einen mongolischen Wachposten uberwaltigt hatte in Ghazna eine neue Armee ca 60 000 Mann auf Tatsachlich gelang es ihm 1221 nahe Parvan ein Heer Dschingis Khans zu schlagen sodass sich der Grosskhan veranlasst sah personlich mit seiner Hauptstreitmacht nach Suden zu ziehen Von der Halfte seiner Truppen im Stich gelassen blieb Sultan Dschalal ad Din nichts anderes ubrig als in Richtung Indien zu fliehen doch konnten ihn die Mongolen am Ufer des Indus einholen woraufhin es zu einer gewaltigen Schlacht kam Herbst 1221 Dschalal ad Dins Heer wurde zwar vernichtend geschlagen doch gelang es dem Sultan zumindest sein eigenes Leben zu retten indem er mit seinem Pferd durch den Indus trieb und so in den Nordwesten Indiens entkam wo er die nachsten zwei Jahre 1222 23 im Exil verbrachte Dabei schaffte er es bald wieder eine kleine Armee um sich zu scharen mit der er mehrfach gegen indische Lokalfursten v a im Salzgebirge kampfte und sich so ein kleines Reich in Punjab und Sindh schuf Da er aber nach wie vor von mongolischen Truppen gesucht wurde Verhandlungen mit Iltutmish dem Sultan von Delhi erfolglos blieben und ihn die Nachricht erreichte dass sich sein letzter uberlebender Bruder Ghijath ad Din Pir Schah zwischenzeitlich zum Herrscher des persischen Iraks aufgeschwungen hatte entschloss sich Dschalal ad Din Indien wieder zu verlassen und zog Anfang 1224 mit seiner Armee nach Westiran Nachdem er die Herrscher von Kirman die Qutlughchaniden und Fars die Salghuriden zu seinen Vasallen gemacht Ghijath ad Din gesturzt und sich so ein neues Reich geschaffen hatte drang Sultan Dschalal ad Din dann im Fruhjahr 1225 via Chusistan auf das Territorium des Abbasidenkalifats vor und bedrohte sogar wie einst sein Vater Bagdad bevor er wieder abzog um noch im selben Jahr die Eldigusiden zu sturzen und ganz Aserbaidschan zu erobern Tabris diente ihm seitdem als Hauptstadt Um die gewaltigen finanziellen Mittel die der Kampf gegen die Mongolen verschlang aufbringen zu konnen versuchte er den reichsten Staat Vorderasiens Georgien in seine Gewalt zu bringen Bei Garni in Armenien kam es 1225 zur Schlacht in der das georgische Heer eine schwere Niederlage erlitt Dabei sollen etwa 30 000 Mann 120 000 Choresmiern gegenubergestanden haben 1 Der Weg nach Tiflis stand Dschalal ad Din offen Da aber in Aserbaidschan Aufstande ausbrachen konnte Dschalal ad Din seinen Sieg nicht sofort nutzen Nachdem er die Aufstande niedergeschlagen hatte ruckte er nach mehreren siegreichen Gefechten nach Tiflis vor Konigin Rusudan hatte auf den Rat der Fursten die Stadt verlassen und sich uber das Lichi Gebirge nach Westgeorgien zuruckgezogen Am 9 Marz 1226 fiel Tiflis in die Hande der Choresmier die die Stadt plunderten und reiche Beute machten 100 000 Einwohner sollen den Massakern zum Opfer gefallen sein 1 Als Dschalal ad Din einen Krieg gegen das aiyubidische Ahlat begann erlitt er eine Niederlage Diese nutzten die Georgier um Tiflis 1227 zuruckzuerobern Eilig begab sich der choresmische Sultan mit seiner Armee nach Georgien Da die georgischen Truppen in Tiflis zu schwach waren um die Stadt zu verteidigen zundeten sie Tiflis an und zogen sich zuruck 1228 erlitt Dschalal ad Din mehrere Niederlagen gegen die Mongolen Deshalb versuchte er eine Allianz mit dem Kalifen von Bagdad und dem Sultan von Ahlat Doch hatte der Sultan in Kriegen gegen seine islamischen Glaubensgenossen dermassen gewutet dass diese eher bereit waren mit dem christlichen Georgien zusammenzuarbeiten 1228 29 gelang es den Choresmiern die Passe von Derbent zu besetzen Als sie auf dem Ruckweg am Sewansee in zwei Heeresteilen lagerten gelang es dem georgischen Heer den westlichen Heeresteil durch einen nachtlichen Uberraschungsangriff zu vernichten worauf sich der ostliche geordnet zuruckzog Im Gegenschlag begann Dschalal ad Din 1229 einen neuen Feldzug gegen Georgien Konigin Rusudan versuchte alle verfugbaren Truppen zusammenzuziehen verstarkt durch Kyptschaken ossetische Kontingente und Krieger der Bergstamme Bei Bolnissi stiessen beide Heere zusammen Nach langem Kampf fiel die Entscheidung zugunsten der Choresmier als die Kiptschaken zu ihnen uberliefen Danach belagerte Dschalal ad Din die Festungen Gagi und Kvarin Da die Belagerung mehr als drei Monate dauerte begnugte er sich mit einem Losegeld und verliess im Herbst 1229 Georgien fur immer Am 14 April 1230 eroberte er das aiyubidische Ahlat was ihm 1226 und 1229 nicht gelungen war Doch der Koalition von Ayyubiden und Rum Seldschuken war er nicht gewachsen Am 10 August 1230 unterlag Dschalal ad Din gegen Kai Kobad I in der Schlacht von Yassi Cemen in Erzincan und wurde so gezwungen Ahlat zu raumen und sich nach Diyarbakir zuruckzuziehen Zu allem Ungluck wurden jetzt auch noch die Mongolen unter Chormagan aktiv und fugten ihm im Winter 1230 31 eine Niederlage zu und begannen seine Besitzungen in Aserbaidschan zu erobern Am 17 August 1231 erlitt er eine endgultige Niederlage Auf der Flucht wurde er in einem kurdischen Dorf ermordet Die Grunde sind nicht ganz klar wahrscheinlich aus Rache oder aus Streit uber eine Beute Seine Anhanger verwusteten noch jahrelang seldschukisches Gebiet in al Dschasira und Syrien Sie nannten sich Chwarezmiya Der aiyubidische Sultan von Agypten as Salih Ayyub heuerte sie mehrfach an und konnte mit ihrer Waffenhilfe seinen Onkel as Salih Ismail besiegen und 1244 sogar Jerusalem den Kreuzfahrern entreissen Die Chwarezmiya dienten auch als Soldner der Mamluken Sultane von Agypten bevor sie von Mansur Ibrahim Jahre spater endgultig besiegt wurden Quellen und Literatur BearbeitenMuḥammad b Aḥmad Nasavi Sirat as sulṭan Ǧalal ad Din Mengubirti ed von Hafez Ahmad Hamdi History of Djalal el Din Mankobirti Shah of Khwarazm Cairo 1953 ʿAlaʾ ad Din ʿAṭaʾ Malik Ǧuvaini Taʾriḫ i ǧahan gusah in Ubersetzung von John Andrew Boyle The History of the World Conqueror Manchester 1958 John Andrew Boyle Artikel Djalal al Din Khwarazm Shah in der Encyclopaedia of Islam New Edition ed by P J Bearman u a Leiden 1960 2004 John Andrew Boyle Kapitel Dynastic and political history of the il Khans in The Cambridge History of Iran Vol 5 The Saljuq and Mongol periods Cambridge 1968 Bertold Spuler Die Mongolen in Iran Politik Verwaltung und Kultur der Ilchanzeit 1220 1350 Berlin 1985 Clifford Edmund Bosworth Artikel JALAL AL DIN ḴvARAZMSAH I MENGUBIRNI 15 Dezember 2008 in Encyclopaedia Iranica Online Edition Claude Cahen Der Islam I Vom Ursprung bis zu den Anfangen des Osmanenreiches Band 14 der Fischer Weltgeschichte Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 596 60014 6 B G Gafurov amp D Kaushik Central Asia Pre Historic to Pre Modern Times Delhi 2005 ISBN 81 7541 246 1 Muhammad Ismail Marcinkowski Persian Historiography and Geography Bertold Spuler on Major Works Produced in Iran the Caucasus Central Asia India and Early Ottoman Turkey Pustaka Nasional Singapur 2003 ISBN 9971 77 488 7Weblinks BearbeitenDschalal ad Din Choresm Schah In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Anmerkungen Bearbeiten a b Diese Zahlen mittelalterlicher Chronisten sind vermutlich deutlich ubertrieben Normdaten Person GND 124476163 lobid OGND AKS VIAF 37852324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dschalal ad DinALTERNATIVNAMEN Dschalal ad Din Manguberdi جلال الدین منکبرنی Dschalal ad Din Menguberdi Dschalal ad Din MankburnyKURZBESCHREIBUNG letzter Herrscher der Choresm SchahsGEBURTSDATUM vor 1220STERBEDATUM nach 17 August 1231 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschalal ad Din Choresm Schah amp oldid 238070676