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Die evangelische Dorfkirche Thyrow ist ein Sakralbau aus dem 13 Jahrhundert in Thyrow einem Ortsteil der amtsfreien Stadt Trebbin im Landkreis Teltow Flaming in Brandenburg Sie gehort zum Evangelischen Kirchenkreises Zossen Flaming der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz EKBO Dorfkirche in Thyrow Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDas Bauwerk steht inmitten eines ehemaligen Friedhofs auf dem Dorfanger An ihm fuhrt die Thyrower Dorfstrasse nordlich sowie sudlich vorbei die im Sudosten auf die Bundesstrasse 101 zulauft Eine Einfriedung ist nicht vorhanden Geschichte BearbeitenUber die Baugeschichte liegen nur unvollstandige Daten vor die sich teilweise widersprechen Da das Angerdorf erstmals 1346 urkundlich erwahnt wurde erscheint eine Errichtung des Bauwerks in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts als wahrscheinlich Zwar gibt die Kirchengemeinde in einem Flyer an dass es sich um eine Wehrkirche gehandelt haben soll doch fehlt hierfur ein Nachweis der entsprechenden baulichen Ausstattung Sie war Filialkirche der Pfarrkirche St Marien in Trebbin und wurde als Apsissaal errichtet Vermutlich in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts rissen Bauarbeiter die Apsis jedoch schon wieder ab und errichteten stattdessen einen eingezogenen Chor mit einer Priesterpforte an dessen Sudseite Experten vermuten dass im 14 Jahrhundert eine Feuerstelle in Schiff und Chor angelegt wurde Das wurde darauf hindeuten dass das Bauwerk in dieser Zeit nicht zu kirchlichen Zwecken genutzt wurde Im 14 oder 15 Jahrhundert erhielt die Kirche einen gestampften Lehmboden Vermutlich im 15 Jahrhundert vergrosserten Handwerker erstmals die zuvor romanischen Fenster Im Dreissigjahrigen Krieg brannte das Bauwerk vollig aus und wurde bis in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts von der Kirchengemeinde wieder aufgebaut Dabei vergrosserten sie erneut die beiden ostlichen Fenster auf der Nord und Sudseite des Schiffs Zwei Fenster in der Ostseite sowie die Fenster in der Nord und Sudseite des Chors wurden ebenfalls verandert und erhielten einen Segmentbogen Der Tischler Aswig Hahn aus Trebbin baute 1719 einen Kanzelaltar auf 1794 erhielt das Bauwerk einen Westturm Dessen Baustatik war jedoch offenbar mangelhaft denn er wurde bis 1883 mehrfach abgerissen und neu aufgebaut In diesem Jahr ist auch erstmals die Existenz einer Orgel nachgewiesen Im 19 Jahrhundert erweiterte die Gemeinde das Bauwerk um eine barocke Empore Nach einem Wasserschaden musste die Kirchengemeinde in den Jahren 1962 bis 1964 das Bauwerk sanieren Dabei wurde der Kanzelaltar durch einen Altartisch mit einer steinernen Lesekanzel ersetzt In den Jahren 2005 bis 2007 sanierte die Gemeinde den Dachstuhl und das Dach und ersetzte die Lesekanzel durch ein Modell aus Holz und Metall Gleichzeitig wurde ein zuvor zugesetztes Chorgiebelfenster wieder geoffnet und ein Buntglasfenster eingesetzt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp SudportalDie Kirche mit einem rechteckigen Grundriss wurde im Stil der Romanik aus Lesesteinen erbaut Sie sind im unteren Bereich der Kirche vergleichsweise gleichmassig gehauen und geschichtet Im oberen Teil ist diese Struktur nicht mehr vorhanden Die Abweichung von der Ostung betrug im Jahr 1999 rund 20 Grad An das 14 Meter lange und 9 55 Meter breite Kirchenschiff schliesst sich ein eingezogener quadratischer Chor mit einer Seitenlange von sieben Metern an Dessen Giebel wie auch der Ostgiebel des Schiffs besteht ebenfalls aus vergleichsweise kleinen Feldsteinen die jedoch im oberen Bereich ungleichmassig verarbeitet und teilweise mit Ziegelbruch erganzt wurden Die Fenster sind uberwiegend korbbogenformig ausgestaltet Das Nordportal ist teilweise zugesetzt und rundbogig Seine Gewandesteine treten aus den regelmassig geschichteten unteren Lagen deutlich hervor wahrend der obere Bogen in einer unregelmassigen Mauerung ausfliesst Das grosse einmal abgetreppte Sudportal mit einem Scheitelstein und einem daruber liegenden kleinen Schutzdach wurde gedruckt spitzbogig ausgefuhrt und steht nicht in einer Linie mit dem Nordportal Experten vermuten dass zur Zeit des fruhgotischen Umbaus eventuell das Portal eingebrochen oder geandert worden sein konnte Westlich und oberhalb des Sudportals finden sich zwei schlitzformige Fenster Zu ihnen gruppieren sich zwei grossere Fenster im ostlichen Teil des Schiffs Am Chor befinden sich an der Nord und Sudseite je zwei kleine rundbogenformige Fenster die aus der Neuzeit stammen An der Ostseite sind zwei weitere zugesetzte Fenster erkennbar Sie wurden vermutlich bei der Renovierung in den 1960er Jahren zugemauert Experten vermuten dass sich zwischen den beiden Offnungen ein drittes Fenster befand Die Nordseite der Kirche ist bis auf das veranderte Nordportal ahnlich gestaltet Der barocke Westturm ist bis auf die mit Mauerziegeln errichtete Westwand mit einem Fachwerk versehen und besitzt an allen vier Seiten eine Klangarkade Daruber fugt sich ein geknickter sechsseitiger Turmhelm an der mit einer Kugel und einem Kreuz schliesst Er ist mit schwarzem Schiefer die Satteldacher des Schiffes und des Chores sind mit rotem Biberschwanz eingedeckt Der Zugang liegt nicht wie bei anderen vergleichbaren Bauwerken mittig sondern an der Sudseite des Turms Ausstattung BearbeitenIm Innern befinden sich ein spitzbogiger Chorbogen sowie eine dunkle holzerne Flachdecke Im Chor ist eine Sakramentsnische eingelassen Unterhalb der Westempore hat die Kirchengemeinde eine Winterkirche eingerichtet Die Dinse Orgel stammt aus dem Jahr 1908 Im Turm befindet sich eine Glocke aus dem Jahr 1831 Sie ersetzt ein alteres Modell das im Jahr 1590 in Magdeburg gegossen und 1734 auf Grund eines unreinen Klanges neu gegossen wurde Sie musste im Zweiten Weltkrieg als Metallspende des deutschen Volkes abgegeben werden und ging verloren Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Evangelische Kirchengemeinde Trebbin Hrsg Herzlich willkommen in der Dorfkirche Thyrow ohne Datumsangabe S 6 Evangelischer Kirchenkreis Zossen Flaming Synodaler Ausschuss Offentlichkeitsarbeit Hrsg Zwischen Himmel und Erde Gottes Hauser im Kirchenkreis Zossen Flaming Laserline GmbH Berlin S 180 2019Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Thyrow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105516 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Kirche Thyrow Webseite der evangelischen Kirchengemeinde Trebbin abgerufen am 16 Mai 2015 Beschreibung der Kirche von Theo Engeser und Konstanze Stehr abgerufen am 16 Mai 201552 252756 13 238874 Koordinaten 52 15 9 9 N 13 14 19 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Thyrow amp oldid 224321378