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Die evangelisch lutherische Versohnungskirche ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Rattey einem Ortsteil von Schonbeck im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Mecklenburg Vorpommern Sie gehort zur Ev Luth Kirchengemeinde Kublank in der Propstei Neustrelitz in der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 Das Gebaude steht inmitten eines von einer Feldsteinmauer umfriedeten Friedhofes an dessen Nordseite sich die Grabstelle eines unbekannten Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg befindet 2 Dorfkirche Rattey Inhaltsverzeichnis 1 Ortsgeschichte 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Das Aussere 3 2 Das Innere 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Quellen 6 1 Gedruckte Quellen 6 2 Ungedruckte Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseOrtsgeschichte BearbeitenAm 24 Juni 1298 wurde Rattey erstmals urkundlich erwahnt als Markgraf Albrecht von Brandenburg dem nahe gelegenen Kloster Wanzka eine Hebung aus Ratey schenkte 3 Bereits 1320 hatte die Familie von Manteuffel dort Besitz den sie nach und nach ausdehnen konnte Der Streit um die Wiedereinlosung von Pfandgutern mit Joachim von Manteuffel auf Rattey im damaligen Amt Stargard wurde 1621 von der Juristen Fakultat Helmstedt bearbeitet 4 1690 wurde Oberstleutnant Georg Henning von Oertzen a d Hause Helpt von Herzog Gustav Adolf von Mecklenburg Gustrow mit Rattey fur den Fall belehnt dass die von Manteuffel aussterben Hieraus entwickelten sich Streitigkeiten die sich 85 Jahre hinzogen So kam erst 1775 Viktor Wilhelm von Oertzen in den unangefochtenen Besitz von Rattey Erwahnt werden sollte auch der Vizelandmarschall und Kammerherr Adolf von Oertzen 1869 mit seiner Gemahlin Bertha geb von Pentz Sie stifteten 1851 das Rettungshaus Bethanien welches 1872 als eine Anstalt der Inneren Mission nach Neubrandenburg verlegt wurde Im Besitz seiner Nachkommen verblieb Rattey bis 1945 5 Rattey war im Mittelalter ein selbstandiges Kirchspiel 1541 von Brohm aus versorgt war es ab 1664 ein Filial von Badresch Baugeschichte Bearbeiten nbsp EingangstorDer fruhgotische Feldsteinbau wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts errichtet der holzerne Turmaufsatz Mitte des 16 Jahrhunderts Das Dachwerk des Schiffs wurde 1581 erneuert Fur die an der nordlichen Westseite im 15 Jahrhundert angebaute Gerberkammer entstand im 18 Jahrhundert der Gruftanbau aus Feldsteinen und mit einem Mansarddach Baubeschreibung BearbeitenDer Kirchenraum ist ein flach gedeckter Saal Das Stufengewande des Westportals besteht aus Granitquadern Die beiden Sudportale und alle Fenster sind in Backstein gefasst 6 Das Aussere Bearbeiten Auf der westlichen Seite baute man aus dem Kirchendach einen mit quadratischem Schaft und Bretterschalung geboschte Turm heraus Der achtseitige mit Schiefer eingedeckte Pyramidenhelm ist nach mittelalterlicher Art mit ubereck gestellten Seiten ubergesetzt so das Konsolen uber der Mitte der Quadratseiten die vier uberstehenden Ecken des Helmes stutzen 7 Das Dachtragwerk des mit Tonziegeln eingedeckte Satteldach wird von einem stehenden Kehlbalkendachstuhl getragen Der sich an der Westwand der Feldsteinkirche befindende Eingang ist als spitzbogiges zweifach mit Granitsteinen abgetrepptes Rucksprungsportal ausgebildet worden Uber dem Portal befindet sich noch ein mit Dreiviertelrundstab eingefasstes Kreisfenster An der Ostwand ist ein breites spitzbogiges mit vierfach abgestufter Backsteinprofilierung als Rundstab Hohlkehle und Birnstab zeigend vorhanden Der uberputzte Giebeldreieck wurde mit funf schmalen wachsenden Blendnischen mit Spitzbogen belebt Auch die beiden Portale an der Sudseite die Laienpforte und die Priesterpforte sind reich mit Backsteinen profiliert und einen halben Stein vor die Feldsteinmauerflucht vorgesetzt Die Priesterpforte hat eine etwas breitere mit Halbkreis Wulst ansetzende Vorlage welche mit einem auffallig tief ansetzenden Spitzbogen umrahmt ist Im daruber liegenden Mauerwerksspitzbogen des Portals befindet sich eine kreisformige Blendnische mit sechspassigem Masswerk Gleiche Formsteine findet man am Sudportal des Havelberger Domes An Fenstern hat das erste Gewolbejoch jederseits ein schlankes Schlitzfenster mit abgeschragter gerader Laibung Im ostlichen Gewolbejoch befinden sich beidseitig je ein barock vorbereitetes flachbogiges Holzfenster mit verbleitem Rautenglas Das Innere Bearbeiten Im Innern ist das Kirchenschiff in zwei rechteckige Gewolbefelder aufgeteilt Die Turmhalle ist durch einen weiten Bogen zum Saal hin geoffnet der mit Schildbogen fur zwei Gewolbejoche vorbereitet wurde 8 Die Gewolbe sind wahrscheinlich nicht zur Ausfuhrung gekommen Heute ist eine gerade verschalte Balkendecke vorhanden Ausstattung BearbeitenDer Schnitzaltar vom Anfang des 16 Jahrhunderts gilt als bedeutend Die Ruckwand wird von einem holzgeschnitzten Schrein gebildet vermutlich gleichzeitig mit der Kanzel entstanden Im horizontal unterteilten Schrein ist oben eine apokalyptische Madonna als Himmelskonigin mit Engeln auf Strahlenhintergrund zu sehen Die niedrigere untere Halfte enthalt die Gruppe Anna Selbdritt rechts der die Harfe spielende Konig David und links ein Bischof Funf der Reliefs in den Flugeln zeigen Szenen aus der Weihnachtsgeschichte ein verlorenes Relief wurde unten rechts durch ein anderes mit drei Heiligenfiguren ersetzt Ein bartloser mit einem Buche in der linken Hand ein vollbartiger Bischof in grosser Amtstracht in der linken Hand einen Stab fuhrend Der dritte barhauptig vollbartig liest schreitend in einem Buch das er in der rechten Hand tragt Wahrscheinlich gehorten diese drei Heiligen nicht zur ursprunglichen Anlage Das Gemalde in der Predella zeigt die funf klugen und die funf torichten Jungfrauen Die Umrahmung dieses Schreins wie der obere Aufsatz stammen aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Die schlichte Holzkanzel zeigt Renaissancestil und ist vom Anfang des 17 Jahrhunderts der hohe schlanke achteckige Rumpf steht auf einem gedrungenen Pfeiler mit kelchartig gebauchtem Ubergangsglied Der Rumpf ist an den Ecken mit zusammengewachsenen kannelierten Pilastern auf hohen Postamenten besetzt Das Profil der Basis ist um den ganzen Kanzelkorper herumgefuhrt Der Deckel wird getragen von einer Ruckwand mit Wappen als Bogenfullung Die Inschrift lautet Otto von Manteuffel und Elsbet Lindstaedt Haben diese Kanzel Bauen lassen Der Aufgang und der Schalldeckel sind Arbeiten vom Anfang des 18 Jahrhunderts Die Altarbrustung und das Gestuhl wurden wohl im 18 Jahrhundert eingebaut 8 Die Orgel ist ein Werk von Carl August Buchholz aus dem Jahr 1836 mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal 9 Literatur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Hans Christian Feldmann Gerd Baier Dietlinde Brugmann Antje Heling Barbara Rimpel Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 4 11 8 Mecklenburg Strelitzsches Konsistorium Nr 1144 Rattey 1665 1700 LHAS 5 12 4 3 Ministerium fur Landwirtschaft Domanen und Forsten Abt Siedlungsamt Nr 2725 2729 LHAS 9 1 1 Reichskammergericht 1495 1806 Nr 1093 1110 Landeskirchliches Archiv Schwerin LKAS LKAS OKR Schwerin Specialia Abt 4 Nr 648 Rattey LKAS Mecklenburg Strelitzesches Ministerium Abt Finanzen Unterabteilung fur Hochbauten Patronatsbauakten 1799 1905 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Church in Rattey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Versohnungskirche Rattey in der Landesbibliographie MV Dorfkirchen in MVEinzelnachweise Bearbeiten Website der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Friedhof MUB IV 1867 Nr 2510 LHAS 9 1 1 Reichskammergericht Nr 1110 Oertzen Blatter Nachrichten fur die Mitglieder des Geschlechts v Oertzen Sonderblatt zum 100 Familientag 1991 S 14 Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band Mecklenburg Vorpommern 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 S 471 Georg Kruger Kunst und Geschichts Denkmaler des Freistaates Mecklenburg Strelitz 1925 S 446 a b Georg Dehio bearbeitet von Hans Christian Feldmann Gerd Baier Dietlinde Brugmann Antje Heling Barbara Rimpel Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 Seite 436 Informationen zur Orgel auf den Seiten des Orgelmuseums Malchow Abgerufen am 14 November 2019 53 574461 13 617108 Koordinaten 53 34 28 1 N 13 37 1 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Versohnungskirche Rattey amp oldid 204893472