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Die evangelische Dorfkirche Hohenleipisch ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude 1 in der Gemeinde Hohenleipisch im sudbrandenburgischen Landkreis Elbe Elster Sie gehort zur Kirchengemeinde Elsterwerda im Kirchenkreis Bad Liebenwerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 2 Dorfkirche Hohenleipisch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Grabmaler 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht vor dem Brand 1903Die Hohenleipischer Dorfkirche wurde zu Beginn des 13 Jahrhunderts unter Einfluss des Klosters Dobrilugk errichtet Mit Einfuhrung der Reformation wechselte die Kirchengemeinde zum evangelischen Bekenntnis Nachdem die Kirche im Dreissigjahrigen Krieg Schaden erlitten hatte fand 1656 eine Instandsetzung statt In diesem Zuge wurde der spatgotische Marienkronungsaltar in einen trinitarischen umgestaltet Die Apsis wurde 1752 erweitert und 1755 die Orgelempore eingebaut 1781 folgte durch die Vereinigung des Altars mit der an der Sudseite der Apsis befindlichen Kanzel zu einem Kanzelaltar Im Jahr 1875 wurden die Treppenaufgange zu den Emporen entfernt und ein neuer Zugang mittels Durchbruche zum Westturm geschaffen 3 Der Kirchturm wurde in der Nacht zum 23 August 1903 infolge eines durch einen Blitzschlag ausgelosten Brand schwer beschadigt Die aus dem Jahre 1881 bei der Glockengiesserei Grosse in Dresden gegossenen Glocken sowie die Turmuhr sturzten dabei in die Tiefe und wurden zerstort Das Oberteil des Westquerturm wurde daraufhin von 1906 bis 1912 unter Leitung des Elsterwerdaer Maurermeisters Friedrich Jage in veranderter Form erneuert 4 Aus derselben Zeit stammt auch das Westportal Die neuen Glocken wurden ebenfalls wieder in einer Dresdner Glockengiesserei gefertigt Die handgeschmiedete Wetterfahne aus Kupfer stammt aus der Muhlberger Werkstatt Friese 4 3 Bei einer Renovierung im Jahr 1976 wurden die wurmstichigen Seitenemporen entfernt und die Kanzel am sudlichen Chorbogen aufgestellt Eine umfassende Restaurierung folgte im Jahr 2001 3 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die Hohenleipischer Kirche vom Reesberg gesehen 2007 Architektur Bearbeiten nbsp OstseiteDer mit Rauputz versehene Saalbau aus Feldsteinen besitzt einen Westturm sowie eine niedrige eingezogene und polygonale Apsis Das Langhaus wird von einem Satteldach bedeckt und durch hohe Fenster mit flachen Segmentbogen belichtet Aus gotischer Zeit ist in der Apsis nur das ostliche Lanzettfenster erhalten wahrend die anderen Fenster im Barock erweitert wurden Im Norden ist eine quadratische Sakristei unter einem Schleppdach angebaut im Suden ein giebelstandiger Vorbau unter einem Satteldach mit drei rundbogigen Blendnischen im Giebeldreieck Dem mit einem Walmdach versehenen eingezogenen Turm ist mittig ein Dachreiter mit oktonaler offener Laterne und Spitzhelm aufgesetzt 5 6 Das Turmobergeschoss dient als Glockenstube und hat an jeder Seite drei schmale rundbogige Schalllocher In der Gaube an der Sudseite des Turmaufbaus ist unter dem Giebeldreieck das Ziffernblatt der Turmuhr angebracht Ausstattung Bearbeiten nbsp Kruzifix aus dem Jahre 1656 nbsp Schnitzaltar aus dem 15 Jahrhundert nbsp Kanzel nbsp Taufstein aus dem 15 JahrhundertDas Innere der Kirche ist von einer die Halbkuppel der Apsis durchschneidenden flachen Putzdecke gepragt 5 6 Im Westen ist eine holzerne Orgelempore eingebaut die auf viereckigen Holzpfosten ruht Der spatgotische Schnitzaltar aus dem Ende des 15 Jahrhunderts erhielt um 1960 wieder seine ursprungliche Gestalt als Flugelaltar Er zeigt im grossen Mittelfeld die Kronung Mariens die von insgesamt zwolf Feldern mit Figuren flankiert wird die in zwei Zonen unter Kielbogen vor vergoldetem Hintergrund aufgestellt sind Des Weiteren befindet sich in der Kirche ein aus dem 15 Jahrhundert kelchformiger Taufstein Ein Kruzifix des Dreinageltypus tragt die Jahreszahl 1656 5 Unter dem Kreuz ist in der aufgeschlagenen Bibel der Bibelvers aus Apg 10 43 LUT zu lesen Die holzerne polygonale Kanzel aus derselben Zeit ist reich geschnitzt und zeigt in den Kanzelfeldern zwischen Freisaulen die Evangelisten mit ihren Evangelistensymbolen unter Rundbogen Orgel Bearbeiten nbsp Rover OrgelDie heute in der Kirche vorhandene vorderspielige Orgel stammt aus dem Jahr 1885 und wurde vom Hausneindorfer Orgelbaumeister Ernst Rover op 5 geschaffen Der querrechteckige Flachprospekt wird durch umlaufende profilierte Kranzgesimse in ein Unter und Obergehause gegliedert Sechs Pilaster umgeben drei Pfeifenfelder zwischen denen zwei Bibelverse aufgemalt sind Ps 100 1 LUT und Lk 1 46 LUT Die Orgel verfugt uber eine mechanische Kastenlade zwei Manuale Pedal und 14 Register 7 5 Im Jahre 2017 erfolgte eine umfassende Instandsetzung und Reinigung durch den Moritzburger Orgelbaubetrieb Ruhle 8 Die originale Disposition ist unverandert erhalten I Manual C Bordun 16 Principal 8 Gambe 8 Hohlflote 8 Octave 4 Flote 4 Mixtur III II Manual C Geigenprincipal 8 Lieblich Gedackt 8 Harmonieflote 8 Flauto dolce 4 Pedal C Subbass 16 Octavbass 8 Salicetbass 8 Koppeln II I I P II PGrabmaler BearbeitenAuf dem die Kirche umgebenden ehemaligen Friedhof sind einige Grabmaler aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und dem 19 Jahrhundert zu finden 5 Des Weiteren befindet sich hier ein Massengrab von 16 zivilen Opfern die im Zweiten Weltkrieg am 24 April 1945 in Hohenleipisch ums Leben gekommen waren 9 An einer Wand im Untergeschoss des Kirchturms wird auf einer weiteren Gedenktafel den im Ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohnern gedacht nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur Auswahl BearbeitenDie Tur einer Dorfkirche Hohenleipisch In Die Schwarze Elster Nr 63 1907 Radlach Die wendische Sprache in der alten Parochie Hohenleipisch In Die Schwarze Elster Nr 278 1924 M Karl Fitzkow In Gorden und Hohenleipisch nach der Reformation In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1955 S 104 bis 106 M Karl Fitzkow Kirchturmbrande In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1965 S 187 bis 192 Luise Grundmann Dietrich Hanspach Verf Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 S 63 68 Siegfried T Kasparick Diethard Zils 800 Jahre Hohenleipisch Predigt Probst Predigt Dominikaner In Arbeitsgemeinschaft fur Heimatkunde Bad Liebenwerda e V Hrsg Heimatkalender fur das Land zwischen Elbe und Elster 2010 2011 59 Jahrgang Bad Liebenwerda 2012 S 146 150 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 411 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Hohenleipisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135411 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Evangelische Kirche Hohenleipisch auf der GemeindehomepageAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Dorfkirche Hohenleipisch In Denkmale in Brandenburg Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 15 April 2023 Website des Kirchenkreises a b c Evangelische Kirche Hohenleipisch auf der Gemeindehomepage abgerufen am 8 Oktober 2016 a b M Karl Fitzkow Kirchturmbrande In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1965 S 187 bis 192 a b c d e Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 485 a b Luise Grundmann Dietrich Hanspach Verf Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 S 63 68 Kulturamt des Landkreises Elbe Elster Kreismuseum Bad Liebenwerda Sparkasse Elbe Elster Hrsg Orgellandschaft Elbe Elster Herzberg Elster 2005 S 61 Manfred Feller Frischer Klang aus entstaubten Orgeln in Lausitzer Rundschau 9 Dezember 2017 Helmut Engelskircher Uber die Ereignisse im April 1945 in Hohenleipisch In Heimatkalender fur den Kreis Bad Liebenwerda Bad Liebenwerda 1995 S 68 bis 73 51 497508 13 552326 Koordinaten 51 29 51 N 13 33 8 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Hohenleipisch amp oldid 232848352