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Das Dominikanerkloster in Greifswald das nach der Farbe des Ordenshabits der Dominikaner auch als Schwarzes Kloster bezeichnet wurde bestand vom 13 bis zum 16 Jahrhundert 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Priore 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn einer Inschrift im Chorgestuhl der Nicolaikirche in Robel Muritz ist als Stiftungsjahr des Greifswalder Dominikanerklosters 1254 eingeschnitten Herzog Wartislaw III von Pommern schenkte den Dominikanern ein Grundstuck an der Stadtmauer im Nordosten der damaligen Greifswalder Neustadt an der Grenze zur Altstadt Dort liess er 1254 mit Brudern aus dem von ihm 1228 gestifteten Kamminer Dominikanerkonvent das neue Kloster errichten Darunter waren auch der erste Prior Berthold und der Lektor Florentius als Angehorige des Konvents die 1264 namentlich in einer Urkunde genannt wurden Die zunachst zur Ordensprovinz Polonia gehorende Klostergrundung kam 1280 zur provincia Teutoniae und 1303 zur davon abgeteilten Ordensprovinz Sachsen Saxonia Wegen der Termineigrenzen kam es zu Streitigkeiten mit dem Stralsunder Dominikanerkloster Die Grenze war in einer ersten Schlichtung im Wesentlichen entlang der Strasse von Dersekow uber Demmin nach Malchin festgelegt worden 1472 wurden Streitigkeiten wegen einzelner Ortschaften entlang dieser Strasse geschlichtet In nordwestlicher Richtung erstreckte sich das Gebiet des Greifswalder Klosters bis Gristow Ab 1472 gehorte das Kloster erneut der polnischen Ordensprovinz an Der Generalmagister Leonardo Mansueti eximierte es von der Gerichtsbarkeit der polnischen Provinz Deren Provinzial erhielt jedoch von Mansueti eine Urkunde mit der er Anspruch auf das Visitationsrecht sowie die Verfugung uber die Guter und bewahrte Personen des Greifswalder und des Pasewalker Dominikanerklosters beanspruchte Wahrend der Spaltung des Dominikanerordens im 15 Jahrhundert hatten sich beide Kloster der die Wiederherstellung der Observanz verkorpernden hollandischen Kongregation angeschlossen Die Reformversuche gerieten jedoch unter der polnischen Provinzzugehorigkeit ins Stocken Die Priore beider Kloster beklagten 1479 in einer Appellation an den Generalmagister die Auflosung des klosterlichen Lebens die Verzettelung der Guter den Verfall der Sitten sowie mangelnden Unterhalt fur die Klostergebaude Sie hatten damit aber keinen Erfolg Erst 1501 unterstellte Papst Alexander VI das Kloster auf Bitte Herzog Bogislaws X des Camminer Bischofs Martin Karith und des Greifswalder Stadtrates wieder der Ordensprovinz Sachsen 1517 wurde auf Anordnung von Papst Leo X das Kloster dann endgultig der Provinz Saxonia zugeteilt Der Greifswalder Konvent erlangte hervorragendes Ansehen das bis zur Auflosung im 16 Jahrhundert bestehen blieb Die Universitat zog eine grosse Anzahl Dominikaner nach Greifswald Mehrere Universitatsmitglieder traten in den Orden ein darunter der Rechtsgelehrte und Rektor Professor A Johann Meilof Dekan der Artistenfakultat der seine reiche Sammlung von Handschriften und Inkunabeln dem Kloster vermachte und 1485 zum Priester geweiht wurde Der italienische Jurist Petrus von Ravenna liess sich in die geistliche Bruderschaft der Dominikaner aufnehmen und seine Tochter Marieta in ihrer Kirche bestatten 1517 bestand im Kloster ein studium lociae und 1519 ein studium theologiae In der dreischiffigen Klosterkirche deren Grundriss dem der Greifswalder Jacobikirche ahnelt hatten die Zunfte der Riemenschneider Trager und Schlosser die Bruderschaft der heiligen Dreifaltigkeit des heiligen Kreuzes des Rosenkranzes und der heiligen Anna ihre Altare Im Siegel des Priors befand sich das Bild der Gottmutter im Siegel des Konvents die heilige Katharina Patronin der Scholastik und des Dominikanerordens Nach der Einfuhrung der Reformation in Pommern wurde das Kloster zunachst weiter geduldet doch schon 1534 sakularisiert Prior und Bruder blieben wohnen ihnen wurde ein Teil ihrer bisherigen Einkunfte und der Aufenthalt im Kloster bis an ihr Lebensende zugesichert Ein Teil der alteren Monche machte davon Gebrauch nur der jungere Dominikaner A Joachim Vrancke war zum Protestantismus ubergegangen Die kirchlichen Gerate kamen zunachst in die Nikolaikirche Da sie dort nicht genutzt wurden beschloss der Greifswalder Rat 1547 den Verkauf eines Teils Bei der Visitation von 1558 wurde der Abbruch der baufalligen Klosterkirche beschlossen Um den Besitz der Klostergebaude entstanden 1564 Streitigkeiten zwischen Stadt und Universitat Greifswald bis 1566 von der Stadt das Kloster mit Kirche und Brauhaus der Universitat fur 200 Gulden uberlassen wurden Die Klosterkirche sturzte zum grossten Teil ein und verblieb der Universitat als Schutthaufen Diese baute das Refektorium zur Mensa um daneben zogen die Universitatsdruckerei und auch der Universitatsstallmeister ein Im ehemaligen Klostergarten legte Prof Jakob Gerschow 1637 den Grund zu einem botanischen Garten Von den alteren Gebauden ist nichts mehr erhalten Seit dem 19 Jahrhundert stehen dort klinische und naturwissenschaftliche Institute 2 Priore BearbeitenUrkundliche Erwahnungen der dem Kloster vorstehenden Priore nach Hermann Hoogeweg 1264 1267 Berthold nach 1278 Bruno 1280 0000 Ludekin nach 1289 Johann 1295 1309 Dietrich Frankenberg 1316 0000 Konrad 1329 1338 Otto von Rethem 1451 1461 Nikolaus Ryke 1479 0000 Christian Bernardi 1489 0000 N N Valkenhagen 1516 0000 Joachim Vur 1519 0000 Nikolaus SandtLiteratur BearbeitenWilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Volltext in der Google Buchsuche Joachim Bernhard Steinbruck Geschichte der Kloster in Pommern und den angranzenden Provinzen Stettin 1796 Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Bd 1 Leon Saunier Stettin 1924 S 620 635 urn nbn de gbv 9 g 5274453 Hans Butow Beitrage zur Geschichte der Dominikanerkloster in Pommern Stettin 1932 Theodor Pyl Geschichte der Greifswalder Kirchen und Kloster sowie ihrer Denkmaler nebst einer Einleitung vom Ursprunge der Stadt Greifswald 3 Teil Bindewald Greifswald 1887 S 1141 1196 Gabriel Maria Lohr Die Dominikaner an den ostdeutschen Universitaten Wittenberg Frankfurt O Rostock Greifswald In Archivum Fratrum Praedicatorum 22 Rom 1952 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Dominikanerkloster Greifswald in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Grosse Lubinsche Karte von Pommern mit 49 Ansichten Pommerscher Stadte Kupferstich 1618 Universitatsarchiv Greifswald Kurator K 1652 Binnengraben und Stadt Reparatur schadhafter Stadtmauer am schwarzen Kloster K 1262 b Grundeigentum der Universitat in der Stadt Greifswald fruher schwarzes Kloster 54 097953 13 375604 Koordinaten 54 5 52 6 N 13 22 32 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikanerkloster Greifswald amp oldid 236481124