www.wikidata.de-de.nina.az
Der Dom zu Strangnas ist die Kathedrale von Strangnas in der schwedischen Provinz Sodermanlands lan Sie ist den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet Der Dom ist eine dreischiffige gotische Backsteinkirche Der Bau begann 1250 der charakteristische 75 Meter 1 hohe Kirchturm wurde in den 1740er Jahren errichtet Der Bau ist schwedisches Reichsinteresse 2 Der Dom zu StrangnasLanghaus und ChorChor Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Grablege 5 Dombibliothek 6 Orgel 7 Runensteine 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Domkirche stammt aus dem Mittelalter Sie wurde aus Backstein gemauert und besteht aus einem Langhaus mit einem sateritak einem Walmdach mit dazwischen gesetztem vertikalen Teil mit Fenstern einem polygonalen Chor im Osten und einem machtigen Turm im Westen Der Turm besitzt im Erdgeschoss ein Eingangsportal Zwischen dem Turm und dem Langhaus gibt es Reste des ursprunglichen Kirchenportal Das Langhaus ist dreischiffig ausgefuhrt mit einfachem Kreuzgewolbe wahrend der Hohe Chor ein Sterngewolbe aufweist Um den Chor verlauft der Chorumgang entlang der Wande gibt es eine Reihe von Seitenkapellen und im Norden eine Sakristei Geschichte BearbeitenBereits im fruhen 12 Jahrhundert wurde auf dem Platz auf dem heute der Dom steht eine Stabkirche aus Holz gebaut wahrscheinlich mit der fur die Wikingerzeit typischen Blattornamentik In den 1250er Jahren kamen Dominikaner nach Strangnas und begannen mit dem Bau eines Konvents am nordlichen Stadtberg wo der Heilige Eskil gesteinigt worden war Die Dominikanerkirche und die Kernpartie der Domkirche waren Zwillingskirchen Die Bettelordensmonche hatten gelernt wie man Steine verbaut und verwendeten beim Baubeginn in den 1250er Jahren fur den Bau einer neuen grosseren Kirche nur Backstein Die neue Kirche wurde rund um die bestehende Holzkirche gebaut so dass sie wahrend der Bauzeit weiterhin Gottesdienste feiern konnten Die Kirche wurde moglicherweise im Sommer 1291 von Bischof Anund Jonsson eingeweiht und brannte noch am gleichen Tag Bis in die 1330er Jahre gibt es keine zuverlassigen Angaben zur Kirche Aus einer Urkunde geht hervor dass Bischof Styrbjorn 1334 eine Einweihung vornahm Dieser erste Teil gebaut in der Form einer rechteckigen Hallenkirche wird heute als Kern der Kirche bezeichnet Bereits 1342 kam die erste Erweiterung Ein Heiliger Chor mit Kalkbemalung Dann wurden die Kapellen auf der Sudseite gebaut Der Steinbock Chor im Osten um 1340 bis 1345 dann der Grabchor des Carl Carlsson Gyllenhielm und der djaknekoret An das westliche Ende der Sudseite des Langhauses wurde 1404 eine Jungfrau Maria und in den 1430er Jahren Gemalde und drei Hagioskope um 1425 der Chor derer von Hessenstein gebaut Im 14 Jahrhundert entstanden Gewolbemalereien im Langhaus Zwischen 1424 und 1444 wurde der Westturm gemauert 1448 bis 1462 wurde im Osten der gotische polygonale Hochchor mit Chorumgang gebaut sowie eine Sakristei im Norden Nachdem der Hochchor mit Kalkwandmalereien eines namentlich nicht bekannten Meisters dekoriert worden war wurde er am Johannisabend 1462 eingeweiht 1479 kam Kort Rogge 1501 als Bischof Er war ein politisch aktiver Kirchenmann der sich auch im Domkirchenbau engagierte Nach einem Brand im Jahre 1473 wurden die beschadigten Teile repariert aber der Bischof liess auch den Kirchturm erhohen und deckte die ganze Kirche mit einem gemeinsamen Dach Bis etwa 1500 kamen eine Seitenkapelle und eine weitere Sakristei im Norden hinzu Er spendete auch Altartucher von denen die grosseren die fur den Hochaltar in Flandern und in Brussel 1490 hergestellt wurden 1648 wurde das grosse westliche Portal mit Saulen fertiggestellt 1740 bis 1742 erhielt der Turm seine heutige Haube wahrscheinlich von Carl Harleman 1700 1753 1907 bis 1910 fand eine umfassende Restaurierung unter der Leitung von Fredrik Lilljekvist 1863 1932 mit Sigurd Curman 1879 1966 als Kontrolleur statt Sitzbanke die Leuchter an den Saulen Chorausstattung mit Orgelfassade Saulen alles ausgefuhrt im Jugendstil wurden zuruckgefuhrt auf ihren ursprunglichen Zustand die Kathedrale in Strangnas ist somit die Kathedrale in Schweden mit am besten erhaltenem mittelalterlichen Charakter Am 26 Dezember Stefanitag 1999 wurde die Martyrerkapelle eingeweiht Unter anderem gibt es eine Skulptur aus dem spaten 15 Jahrhundert die vom Lubecker Bernt Notke gefertigt wurde und Erik den Heiligen darstellt Ausstattung BearbeitenDer Flugelaltar 1480 1490 mit Darstellungen des Weihnachtsevangeliums und der Passion Christi wurde in Flandern gefertigt und 1490 in Brussel fertiggestellt Schwedens altester Flugelaltar ist ein Geschenk von Bischof Kort Rogge Der Marienaltar 1507 1508 wird der Werkstatt Jan Bormans zugeschrieben Der Taufstein stammt aus dem 12 Jahrhundert und besitzt eine Silberschale aus dem Jahr 1992 gefertigt von Anna Stina Aberg Das Bronzetaufbecken wurde um 1400 gegossen Die Kanzel im gustavianischen Stil wurde 1789 vom Hofbildhauer Pehr Ljung gebaut Ein Kalksteinmonument zeigt Olaus Petri und Laurentius Andreae es wurde 1952 zur 400 Jahr Feier der Einfuhrung der Reformation in Schweden von Erik Strand gefertigt Eine Herrschaftsbank diente moglicherweise dem Bischof Ein Grabstein erinnert an Bischof Thomas 1443 Der Dom birgt die Runensteine bzw inschriften Runsten so 277 So 279 und So 281 der Ingvarsteine an der sudlichen Wand Grablege BearbeitenDie Kirche beherbergt u a das Grabmal der im Kleinkindalter verstorbenen Prinzessin Isabella Johansdotter einer Tochter von Johann III und Katharina Jagiellonica Ausserdem liegen hier Johann Kasimir von Pfalz Zweibrucken und Katharina Wasa 1638 sowie Karl IX 1611 und Christine von Schleswig Holstein Gottorf begraben Die Grabkrone und der Reichsapfel von Karl IX sowie die Grabkrone seiner Frau Konigin Christine wurden 2018 bei einem Raub entwendet 3 und im Februar 2019 in Stockholm in einer Mulltonne wieder aufgefunden Die geraubten Grabregalien haben einen Schatzwert von mehr als sechs Millionen Euro 4 Dombibliothek BearbeitenDie Bibliothek des Strangnaser Doms Strangnas domkyrkobibliotek ist eine von Schwedens altesten noch bestehenden Bibliotheken Ihr Ursprung liegt im Jahr 1316 als das Strangnaser Dominikanerkloster in einem Testament eine Bucherspende erhielt Sie wurde von den Bischofen Kort Rogge und Johannes Matthiae ausgebaut Konigin Christina von Schweden erweiterte den Bucherbestand mit Kriegsbeute vor allem aus den Stadten Prag Olmutz und Nikolsburg Schenkungen und Vermachtnisse von Diozesanpriestern vergrosserten den Bestand auch in den folgenden Jahrhunderten Henrik Aminson 1814 1885 veroffentlichte das uber 600 Seiten umfassende gedruckte Verzeichnis Bibliotheca Templi Cathedralis Stregnensis 1863 quae maximam partem ex Germania Capta est circa finem belli triginta annorum descripta Dombibliothekarin Ragnhild Lundgren hat einen modernen EDV Katalog in der Datenbank LIBRIS der Koniglichen Bibliothek zu Stockholm Kungliga biblioteket Schwedens Nationalbibliothek veroffentlicht die 2017 zusammen mit einer wissenschaftlichen Einfuhrung in zwei Bander gedruckt mit fast 1200 Seiten Strangnas domkyrkobibliotek Systematisk katalog over tryckta bocker Strangnas Dombibliothek Systematischer Katalog der gedruckten Bucher Bis ins 19 Jahrhundert befand sich die Bibliothek im ehemaligen Schulgebaude Heute ist sie im Bibliothekschor in der nordwestlichen Ecke des Doms untergebracht 5 Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel von 1971Am 12 Juni 1473 wurde bei einem Feuer in der Stadt das schwere Schaden auch an der Kathedrale anrichtete auch die Orgel beschadigt 1575 ist ein Organist verzeichnet 1578 vollendete der Orgelbauer Henrik seine Arbeit In den 1580er Jahren wurde die Orgel repariert Am 28 Juni 1631 brannte es wieder 1636 baute Philip Eisenmenger 1655 eine Orgel und Schreiner Michael Rechner das Orgelgehause 1638 wurde ein Ruckpositiv mit acht Stimmen fertig 1648 die gesamte Orgel 1703 renovierte Johann Niclas Cahman 1679 1737 das Instrument 1715 1717 1720 wurde eine erneute umfangreiche Renovierung von Johann Niclas Cahman unternommen Er baute ein neues Pedal und einen neuen Blasebalg ein 1723 brannte es wieder Im Jahr 1734 machte der Orgelbauer Olof Hedlund 1749 die Orgel wieder spielbar 1745 erneuerte Daniel Strahle 1700 1746 die Orgel 1754 wurden verschiedene Mangel festgestellt die 1758 behoben wurden 1773 beschrieb Abraham Abrahamsson Hulphers das Instrument in der Historisk Afhandling om Musik och Instrumenter sardeles om Orgelwerks Inrattningen i Allmanhet jemte Kort beskrifning ofwer Orgwerken i Swerige 1776 wurde die Notwendigkeit der Reparatur festgestellt und von Gouverneur Carl Lagerbring genehmigt Olof Schwan 1744 1812 wird 1778 mit der Reparatur beauftragt 1799 war das Instrument wieder verfallen Johan Ewerhardt 1760 1847 wurde verpflichtet um ein neues Orgelwerk zu bauen 1804 wurde Johan Ewerhardts neues 40 stimmiges Instrument von Olof Schwan abgenommen 1849 berichtet Professor Carl Georg Brunius von der neuen Orgel und ihrer Lage Wahrend der 1840er Jahre beginnen Diskussion uber eine neue Orgel 1850 machen die Orgelbauer Johan Blomqvist 1775 1851 und William Anders Lindgren 1807 1860 dazu einen Vorschlag der aufgrund Blomqvists Tod 1851 verfallt Von 1859 bis 1860 bauen Erik Adolph Setterquist und Per Larsson Akerman eine neue Orgel im Westen mit 37 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal Diese Orgel erhielt Kegelladen und eine mechanische Traktur mit Pneumatik Der Spieltisch steht frei Nach der Inspektion der Professoren Gustaf Adolf Mankell und Palmstedt und Mmekanikus Moberg geben diese an dass sie bisher nichts dergleichen in Schweden so perfekt erlebt hatten Am 4 November 1860 weiht Bischof Thure Annerstedt die Orgel Die alte 12 stimmige Orgel wurde der Kirche Dunkers uberlassen Von 1907 bis 1910 wurde die Orgel von der westlichen Empore auf eine neue Empore im nordlichen Chorumgang verbracht und erhielt einen neuen Prospekt 1944 baute Nils Hammarberg das Instrument im Sinne der Orgelbewegung um 1971 bauten Troels und Finn Krohn Danemark eine neue viermanualige Orgel unter Erhaltung der Pfeifen von 1860 Das neue Instrument verfugt uber eine mechanische Traktur elektrische Registertraktur und elektrische Koppeln 1986 wurde das elektrische System umgebaut und 1994 erweitert mit einem Computer I Hauptwerk C g3Gedaktpommer 16 Principal 8 Spetsflot 8 Oktav 4 Nachthorn 4 Quinta 2 2 3 Oktav 2 Mixtur VI VIIICymbel IIITrumpet 8 II Positiv C g3Gedackt 8 Quintadena 8 Principal 4 Blockflot 4 Halflot 2 Nasat 1 1 3 Sesquialtera IIIScharf IVRankett 16 Krumhorn 8 Skalmeja 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Principal 16 H Borduna 16 H Principal 8 H Flot harmonique 8 H Rorflot 8 H Gamba 8 Oktav 4 H Flot octaviante 4 Quinta 3 H Oktav 2 H Cornett IV H Mixtur III H Cymbel IVTrumpet 16 H Trumpet 8 H IV Ekoverk C g3Principal 8 H Borduna 8 H Salicional 8 Voix celeste 8 Oktav 4 Ekoflot 4 H Flageolette 2 H Piccolo 1 Tersmixtur IVFagott Oboe 8 H Voix humaine 8 H Tremulant Pedal C f1Principal 16 H Subbas 16 H Violon 16 H Quinta 12 H Oktav 8 H Borduna 8 H Oktav 4 H Nachthorn 2 Mixtur VIKontrabass 32 H Bass 16 H Trumpet 8 H Clairon 4 H Koppeln I P II P III P IV P I II III II IV II Anmerkung H Pfeifen aus Setterquist Akerman 1860 Runensteine BearbeitenDie drei Ingvarsteine in der Strangnas domkyrka sind oder waren in den Mauern des Doms eingebaute Fragmente Es gibt vier weitere Runensteine in der Kirche Darunter ist mit So 278 moglicherweise ein weiterer Ingvarstein Literatur BearbeitenVara kyrkor Klarkullens forlag Vastervik 1990 ISBN 91 971561 0 8 S 223 Nationalencyklopedin multimedia 2000 plus Mats Selen red Strangnas stift genom sekler en stifthistorisk oversikt Strangnas stiftshistoriska sallskap ISBN 91 631 0768 6 Dag Edholm red Inventarium over svenska orglar 1989 III Strangnas stift Forlag Svenska orglar Tostared 1990 ISSN 1100 2700Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strangnas domkyrka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Infos zum Dom Strangnas auf kringla nuEinzelnachweise Bearbeiten Strangnas Cathedral skyscraperpage com Strangnas kommun Riksintressen Strangnas domkyrka Kungliga kronor stals fran Strangnas domkyrka SVT 31 Juli 2018 abgerufen am 1 August 2018 Nach Raub in Schweden Kronjuwelen im Mull entdeckt Memento vom 12 Februar 2019 im Internet Archive tagesschau de 11 Februar 2019 Bernhard Fabian Handbuch deutscher historischen Buchbestande Bd 7 1 Danemark und Schweden 1998 S 115 222 226 59 375611111111 17 03425 Koordinaten 59 22 32 2 N 17 2 3 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dom zu Strangnas amp oldid 236044512