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Johann Kasimir oder Johann Casimir von Pfalz Zweibrucken Kleeburg 20 April 1589 in Zweibrucken 18 Juni 1652 auf Schloss Stegeborg in Ostergotland Schweden war ein jungerer Agnat aus der Linie Pfalz Zweibrucken des Hauses Wittelsbach Pfalzgraf Johann Kasimir von Zweibrucken KleeburgDurch seine Heirat mit Katharina Wasa der Schwester Gustav II Adolf orientierte er sich zunehmend nach Schweden Er erhielt wahrend der Kriege Gustav Adolfs immer wichtigere militarische Auftrage in Schweden und wurde der dortige Oberbefehlshaber des Konigs und 1631 faktisch Chef der schwedischen Finanzverwaltung 1632 bekam er auch die Verantwortung fur die in der schwedischen Kriegsokonomie so wichtige Kupfermunze 1 Sein Sohn Karl X Gustav wurde 1654 schwedischer Konig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben BearbeitenJohann Kasimir war ein jungerer Sohn Johanns I von Pfalz Zweibrucken und dessen Gemahlin Magdalena von Julich Kleve Berg Der Vater hatte 1588 in seinem Furstentum das lutherische Bekenntnis durch das calvinistisch reformierte ersetzt was die Beziehungen zu seinen Brudern nachhaltig belastet hatte insbesondere zu seinem alteren Bruder Philipp Ludwig der das Herzogtum Pfalz Neuburg regierte Weitere innerfamiliare Zwiste ergaben sich als Philipp Ludwigs Sohn Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg 1614 zum Katholizismus konvertierte um die Erbfolge in den Herzogtumern Julich Kleve Berg anzutreten Johann Kasimir fuhrte wie seine Geschwister den Titel eines Herzogs und Pfalzgrafen von Zweibrucken Er residierte von 1611 bis 1617 in Neukastel und von 1617 bis 1652 als paragierter Pfalzgraf in Birlenbach im Amt Kleeburg Unterelsass Von letzterem Amt leitet sich der Name der von ihm begrundeten schwedischen Linie des Hauses Pfalz Zweibrucken Pfalz Zweibrucken Kleeburg ab Der junge Pfalzgraf war im Auftrag der Protestantischen Union 1613 nach Stockholm zu Konig Gustav II Adolf gereist um ihn fur ein Bundnis mit den deutschen Protestanten zu gewinnen Dabei fand er seine zukunftige Frau Am 21 Juni 1615 heiratete er in Stockholm die Prinzessin Katharina Wasa von Schweden 1584 1638 Tochter des Konigs Karl IX von Schweden aus dessen ersten Ehe und damit Halbschwester von Gustav II Adolf Wegen der Wirren des Dreissigjahrigen Kriegs liess er sich 1622 in Schweden nieder wo ihm Konig Gustav Adolf Schloss Stegeborg als Wohnsitz zu Lehen gab Nach dem Tod des Konigs in der Schlacht bei Lutzen 1632 und wahrend der nun folgenden Vormundschaftsregierung des Kanzlers Axel Oxenstierna fur die minderjahrige Konigin Christina sammelte sich um Johann Kasimir auf Stegeborg ein Kreis von Gegnern des Kanzlers Oxenstierna mit deren Hilfe Johann Kasimir seiner Familie den Weg zum schwedischen Thron zu bereiten suchte Als Christina 1644 mundig wurde nutzte sie die Unterstutzung Johann Kasimirs und seiner beiden Sohne Karl Gustav und Adolf Johann mit denen sie aufgewachsen war um sich von der Bevormundung durch Oxenstierna zu befreien 1647 ernannte sie Karl Gustav zum Generalissimus der schwedischen Truppen in Deutschland und signalisierte gleichzeitig ihre Absicht ihn zu heiraten Als Karl Gustav daraufhin 1649 vom Reichstag zum Thronfolger und Erbprinzen ernannt wurde hatte Johann Kasimir sein Ziel erreicht Christina erklarte zwar schon 1650 dass sie niemals heiraten wurde aber als sie am 6 Juni 1654 abdankte wurde Karl Gustav am nachsten Tag als Karl X Konig von Schweden Er uberliess sein deutsches Erbe seinem Bruder Adolf Johann Dieser Besitz das zweibruckische Amt Kleeburg mit der Residenz Birlenbach dem bald darauf wieder zerstorten Schloss Katherinenburg und den spater sogenannten Schwedendorfern wurde durch Johann Kasimirs Enkel den schwedischen Konig Karl XI schwedische Krondomane Nachkommen BearbeitenJohann Kasimir und Katharina Wasa hatten acht Kinder Christine Magdalena 27 Mai 1616 in Nykoping 14 August 1662 auf Schloss Karlsburg heiratete 1642 Markgraf Friedrich VI von Baden Durlach 1617 1677 Karl Friedrich 13 Juli 1618 in Meisenheim 13 September 1619 in Kleeburg Elisabeth Amalia 11 September 1619 in Kleeburg 2 Juli 1628 auf Schloss Stegeborg Karl Gustav 18 November 1622 in Nykoping 23 Februar 1660 in Goteborg 1652 1660 Pfalzgraf von Zweibrucken Kleeburg 1654 1660 als Karl X Gustav Konig von Schweden heiratete 1654 in Stockholm Herzogin Hedwig Eleonora von Schleswig Holstein Gottorf 1636 1715 Marie Euphrosine 14 Februar 1625 auf Schloss Stegeborg 24 Oktober 1687 in Hojentorp heiratete 1647 in Stockholm Magnus Gabriel De la Gardie 1622 1686 Eleonore Katharine 17 Mai 1626 auf Schloss Stegeborg 1692 in Osterholz heiratete 1646 in Stockholm Landgraf Friedrich von Hessen Eschwege 1617 1655 Adolf Johann I 21 Oktober 1629 auf Schloss Stegeborg 24 Oktober 1689 ebendort 1654 1689 als Nachfolger seines Bruders Karl Gustav Pfalzgraf von Zweibrucken Kleeburg heiratete 1649 in Stockholm Grafin Else Beate Brahe zu Visingsborg 1629 1653 in zweiter Ehe 1661 in Tido deren Schwester Else Elisabeth Brahe zu Visingsborg 1632 1689 Johann Gustav um 1630 Literatur BearbeitenMichael Busch Absolutismus und Heeresreform Schwedens Militar am Ende des 17 Jahrhunderts Europa in der Geschichte Band 4 Winkler Bochum 2000 Ktn ISBN 978 3 930083 58 9 Ln ISBN 978 3 930083 62 6 S 61 62 Ludwig Holzfurtner Die Wittelsbacher Staat und Dynastie in acht Jahrhunderten W Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018191 2 Andreas Kappelmayer Johann Casimir von Pfalz Zweibrucken Kleeburg 1589 1652 Standeswahrung und Fremdheitserfahrung im Schweden Gustavs II Adolf und Christinas Aschendorff Verlag Munster 2017 ISBN 978 3 402 13234 0 Lothar K Kinzinger Schweden und Pfalz Zweibrucken Probleme einer gegenseitigen Integration Das Furstentum Pfalz Zweibrucken unter schwedischer Fremdherrschaft 1681 1719 Diss Universitat Saarbrucken 1988 Ake Kromnow Johann Casimir In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 515 f Digitalisat Anny Wienbruch Ein Leben fur Gustav Adolf Die Geschichte des Pfalzgrafen von Zweibrucken und der Schwester Gustav Adolfs St Johannis Druckerei Lahr Dinglingen 1974 ISBN 3 501 01048 6 Marlis Zeus Ein Pfalzer in Stockholm Johann Casimir von Pfalz Zweibrucken Schwager und Vertrauter Gustavs II Adolf im Dreissigjahrigen Krieg 2 Auflage Helmesverlag Karlsruhe 2004 ISBN 3 9808133 7 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Kasimir Sammlung von Bildern Genealogische Tafel der Wittelsbacher Genealogie der Wittelsbacher in der Kurpfalz Memento vom 6 Januar 2009 im Internet Archive Fussnoten Bearbeiten Andreas Kappelmayer Johann Casimir von Pfalz Zweibrucken Kleeburg 1589 1652 Standeswahrung und Fremdheitserfahrung im Schweden Gustavs II Adolf und Christinas Aschendorff Verlag Munster 2017 S 305 321 VorgangerAmtNachfolger Herzog von Pfalz Kleeburg 1611 1652Adolf Johann I Normdaten Person GND 119314118 lobid OGND AKS LCCN no00001582 VIAF 15577543 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann KasimirKURZBESCHREIBUNG Pfalzgraf von Zweibrucken KleeburgGEBURTSDATUM 20 April 1589GEBURTSORT ZweibruckenSTERBEDATUM 18 Juni 1652STERBEORT Schloss Stegeborg Ostergotland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Kasimir Pfalz Zweibrucken Kleeburg amp oldid 220215188