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Dimitri Petrowitsch Severin russisch Dmitrij Petrovich Severin transkribiert Dmitri Petrowitsch Sewerin im Deutschen historisch Dimitri j Petrowitsch von Severin 1792 in Sankt Petersburg 26 Februar 1865 in Munchen war ein russischer Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDimitri war der Sohn des russischen Generalmajors Zivilgouverneurs von Witebsk und Senators Peter Iwanowitsch Severin 1761 1830 1 und der Anna Bragin Er wuchs im Haus der Baronesse Anna Nikolajewna Stroganow auf und wurde auf dem Jesuitenkolleg das er gemeinsam mit Prinz Pjotr Andrejewitsch Wjasemski besuchte ausgebildet Severin trat in die Armee ein und wurde 1812 Kosakenoffizier Er war Mitglied der Arsamas und fuhrte dort den Spitznamen verspielte Katze Er war in seinem Freundeskreis dem neben Prinz Wjasemski auch Wassili Andrejewitsch Schukowski Dmitri Wassiljewitsch Daschkow und Graf Dmitri Nikolajewitsch Bludow angehorten fur seine kleinen improvisierten und witzigen Gedichte beruchtigt Bereits ab 1813 beschritt er die Diplomatenlaufbahn wobei er zunachst der russischen Gesandtschaft in Spanien angehorte 1815 jedoch zur Legation nach Paris wechselte Severin diente sowohl unter Karl Robert von Nesselrode als auch unter Ioannis Kapodistrias und wurde von beiden ausgezeichnet Er nahm am Aachener Kongress dem Troppauer Furstenkongress dem Laibacher Kongress und dem Veroneser Kongress teil Bei der Thronbesteigung des Kaisers Nikolaus I erhielt er interimistisch das Portefeuille des Auswartigen Severin avancierte 1827 zum Wirklichen Geheimen Rat und wurde russischer Gesandter in der Schweiz Von 16 Marz 1837 bis 26 Juli 1863 war er russischer Gesandter im Konigreich Bayern mit Residenz in Munchen 2 in der Theatinerstrasse 11 3 Von besonderer Tragweite gelangte ein 1846 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung veroffentlichter Artikel der den Einfluss Russlands auf Europa als verderblich die Russen als von der Civilisation mehr verweichlicht als aufgeklart und das Auftreten des Zaren Nikolaus I als wenig beeindruckend bezeichnete Als Reaktion beschwerte sich der russische Gesandte im Namen seiner Regierung uber den Artikel und forderte die Absetzung des Zensors welches Amt seit 1843 August Lufft bekleidete der zugleich Regierungsrat und Stadtkommissar von Augsburg war Noch bevor der bayerische Aussenminister Friedrich August von Gise dem russischen Gesandten seine Anordnungen zur Ausraumung der Beschwerde mitteilen konnte hatte sich Severin mit dem osterreichischen Gesandten Graf Ludwig Senfft und dem preussischen Gesandten Graf Albrecht Bernstorff besprochen Severin drohte im Gesprach mit diesen sogar mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Bayern Graf Bernstorff regte beim bayerischen Aussenminister neben der Absetzung des Zensors sogar eine Verscharfung der Zensur in auslandischen Angelegenheiten an Schliesslich trat Regierungsrat Ludwig Ploner an die Stelle Luffts als Zensor und bald darauf musste auf Severins Druck hin der Regierungsrat Lufft ganz aus Augsburg entfernt werden Allerdings wurde er nicht strafversetzt sondern zum Regierungsdirektor der Pfalz befordert Der Verfasser des die diplomatischen Unruhen auslosenden Zeitungsartikels blieb jedoch unbekannt 4 Wahrend seine Angehorigkeit zum Adelstand nicht nur auf Grund der Rangtabelle sondern auch wegen des erblichen Adels seines Vaters unstrittig ist blieben seine Nennungen als Baron 5 6 7 oder Graf 8 ohne Nachweis einer dahingehenden Nobilitierung Allerdings wurde seine Witwe Sophie noch 1874 in Munchen in der Koniginstrasse 10 wohnend im Adressbuch fur Munchen als Freifrau v Sewerin genannt 9 Weiterhin fuhrte Severin den Titel eines Kammerherrn 10 sowie auch die Bezeichnung Ritter und bevollmachtigter Minister 11 Severin war 1818 in erster Ehe mit Helena Skarlatowna Stourdza 1794 1818 einer Schwester des russischen Journalisten und Diplomaten Alexander Stourdza 1791 1854 und Cousine des moldauischen Fursten Michael Stourdza vermahlt Eine zweite Ehe ging er 1825 mit Sophia Feodorowna von Moltke 1797 1882 12 Schwester des russischen Gesandten in Karlsruhe Paul Friedrich von Moltke Hofdame der Grossfurstin Elena Pawlowna und Cousine des Generalfeldmarschalls Helmuth von Moltke 13 14 ein Seit 1836 war er in Munchen mit Apollonius von Maltitz eng befreundet 15 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1838 Grosskreuz des Civilverdienstordens der bayerischen Krone 1838 Kaiserlich Koniglicher Orden vom Weissen Adler 16 1857 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen in Brillanten 1858 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg 17 Literatur BearbeitenLazarʹ Abramovic Cerejskij Puskin i ego okruzenie Nauka Leningrad 1975 online russisch Ėnciklopediceskij slovar St Peterburg Izd F A Brokgauz I A Efron 1897 1907 T 43 82 online russisch Pierer s Universal Lexikon Band 15 Altenburg 1862 S 918 Frantisek Ladislav Rieger redakt Slovnik naucny Band 8 Kober amp Markgraf Praha 1870 S 61 tschechisch Weblinks BearbeitenSeverin Dmitrij Petrovich auf Slovari i enciklopedii na Akademike russisch Severin Dmitrij Petrovich Siverin auf Russkij Biograficheskij Slovar russisch Dmitrij Petrovich Severin auf Diplomat Rossijskoj imperii russisch Einzelnachweise Bearbeiten Severin Petr Ivanovich auf Bolshaya biograficheskaya enciklopediya russisch Tobias C Bringmann Handbuch der Diplomatie 1815 1963 Auswartige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer Walter de Gruyter Berlin 2001 S 345 Adressbuch fur Munchen 1858 S 2 Michaela Breil Die Augsburger Allgemeine Zeitung und die Pressepolitik Bayerns Tubingen 1996 S 206 f Zeitung fur den deutschen Adel Band 1 1840 S 256 Allgemeine Zeitung Munchen Nr 141 v 21 Mai 1841 S 1125 Further Tagblatt General Anzeiger fur Furth und Umgegend 14 Mai 1841 Vermischte Nachrichten Frankischer Merkur 1838 div Nennungen Herr Freiherr Graf Adressbuch fur Munchen 1872 S 412 Adressbuch fur Munchen 1873 S 421 Adressbuch fur Munchen 1874 S 413 Gothaisches genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha 1841 S 253 Hirsemann Leipzig Catalogue 233 1899 Russische Geschichte 1 Helmuth von Moltkes Briefe an seine Braut und Frau 1893 Reprint 2012 Schriften des Generalfeldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke Carl Freiherr von Beaulieu Marconnay Maltitz Friedrich Apollonius Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 150 152 Johann Friedrich von Cotta 1838 Allgemeine Zeitung Munchen S 2695 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Severin Dmitrij Petrovich Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 11 Marz 2021 russisch VorgangerAmtNachfolgerPaul Alexander von KrudenerRussischer Gesandter in Bern 1826 1837Paul Alexander von KrudenerFjodor Iwanowitsch TjuttschewRussischer Gesandter in Munchen 1837 1863Iwan Petrowitsch OserowNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Marz 2018 PersonendatenNAME Severin Dimitri PetrowitschALTERNATIVNAMEN Sewerin Dmitri Petrowitsch von Severin Dmitrij Petrovich russisch Severin Dimitri Petrowitsch von Severin Dimitrij Petrowitsch Severin Dimitrij Petrowitsch von Severin Dimitrij PetrovicKURZBESCHREIBUNG russischer DiplomatGEBURTSDATUM 1792GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 26 Februar 1865STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dimitri Petrowitsch Severin amp oldid 237637892