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Die goldene Sichel franzosischer Originaltitel La Serpe d or ist ein Comic aus der Asterix Serie Er wurde von Rene Goscinny geschrieben und von Albert Uderzo gezeichnet In ihm begeben sich die beiden Helden Asterix und Obelix nach Lutetia Paris um fur den Druiden Miraculix eine neue Sichel aus Gold zu erwerben wodurch sie den Machenschaften einer Schieberbande auf die Spur kommen Im Franzosischen erschien das Album erstmals 1962 bei Dargaud als Einzelband 1966 kam ein Nachdruck als Band 2 der Reihe heraus Neu aufgelegt wurde La Serpe d or ab 1999 bei Hachette In der abweichenden Zahlung des Ehapa Verlags erschien die deutsche Ubersetzung 1970 als funfter Band Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Anmerkungen 2 1 Bezuge zur Moderne 2 2 Bezuge innerhalb der Reihe 2 3 Anspielungen auf Personen 2 4 Anachronismen 2 5 Sonstiges 3 Veroffentlichung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenMiraculix der Druide des Dorfes der unbeugsamen Gallier zerbricht beim Mistelnschneiden seine goldene Sichel 1 Dies ist ihm besonders unangenehm weil das Jahrestreffen der Druiden im Karnutenwald ansteht er sich dort ohne standesgemasse Sichel nicht sehen lassen kann und nur mit einer goldenen Sichel geschnittene Misteln Zauberkraft entfalten 2 Asterix und Obelix erklaren sich bereit ihm eine neue Sichel in Lutetia dem heutigen Paris zu kaufen und zwar bei einem entfernten Vetter von Obelix dem Sichelschmied Talentix Schon unterwegs horen sie in der Herberge Zum bekehrten Barbaren dass ein Sichelkauf in Lutetia im Augenblick auf Schwierigkeiten stossen konnte Sie hinterfragen diese Aussage eines Reisenden aber nicht sondern wandern weiter nach Lutetia wo sie mit modernen Problemen wie Staus und Umweltverschmutzung konfrontiert werden und feststellen mussen dass Talentix verschwunden ist Im Wirtshaus Zum frohlichen Arverner losen sie durch ihre Fragen nach Talentix beim Wirt Schrecken aus Kaum haben sie das Lokal verlassen begibt sich der Arverner zu einer zwielichtigen Gestalt namens Stupidix und berichtet uber Asterix und Obelix Dieser Stupidix provoziert auf der Strasse einen Zusammenstoss mit Asterix und Obelix und fuhrt die beiden in Bossix Bar 3 Dort sollen sie eine goldene Sichel zu einem Wucherpreis kaufen lehnen dies jedoch ab und beginnen eine Prugelei deren Larm schliesslich eine romische Patrouille anlockt Diese fuhrt die beiden zu ihrem Zenturio der im Palast des Prafekten von Lutetia des dekadenten Gracchus Uberdrus seines Amtes waltet Durch einen lauten Wortwechsel fuhlt sich dieser beim Essen gestort und verlangt Asterix und Obelix zu sehen winkt sie jedoch nach kurzem Verhor gelangweilt wieder hinaus Nun erfahren sie vom Zenturio dass sich in Lutetia eine Sichelschieberbande niedergelassen hat die vermutlich auch Talentix entfuhrt oder umgebracht hat Daraufhin untersuchen Asterix und Obelix Talentix Haus und kommen zu dem Schluss dass er wohl in der Gewalt der Schieber ist Als sie tags darauf noch einmal den Wirt im Frohlichen Arverner befragen wollen stellen sie fest dass das Wirtshaus seinen Besitzer gewechselt hat und jetzt Zur Sonne von Massalia heisst Der neue Besitzer erklart ihnen der Arverner sei mit seinem Ochsenwagen auf dem Weg nach Gergovia Die beiden Gallier nehmen die Verfolgung auf und stellen den Arverner der gesteht von Stupidix zu Spitzeldiensten gezwungen worden zu sein Er erklart ihnen wo das Haus des Stupidix zu finden ist Ihre Durchsuchung des Hauses verlauft so gerauschvoll dass sie wieder von einer Romerpatrouille aufgegriffen und eingesperrt werden Im Kerker erfahren sie von einem Betrunkenen dass Stupidix und Bossix sich bei einem Hunengrab zu verabreden pflegen Daraufhin brechen sie aus ihrer Zelle aus und ihre Prugelei mit den Romern die sie auf dem Hof der Prafektur aufzuhalten versuchen verursacht wiederum so viel Larm dass sie abermals zum Prafekten Gracchus Uberdrus gefuhrt werden Dieser verzeiht ihnen die Storung beim Essen und schenkt ihnen die Freiheit weil er uber den Bericht vom Ausbruch amusiert ist Bei einem Fremdenfuhrer erkundigen sich Asterix und Obelix nach Hunengrabern in der Umgebung von Lutetia und erfahren dass es nur ein einziges gibt Da es aber in einem Wald liegt der von Wolfen und Raubern wimmeln soll weigert man sich sie dort hinzufuhren Asterix und Obelix machen sich also allein auf die Suche und verirren sich bei einem nachtlichen Gewitter in besagtem Wald dem heutigen Bois de Boulogne Zufallig stellen sie sich aber direkt unter dem Hunengrab das sie suchen unter was sie schliesslich im Mondschein bemerken Sie verstecken sich auf einer hohen Eiche und warten Tatsachlich erscheint im Morgengrauen Stupidix Obelix der nicht versteht dass Asterix diesen nur belauern und beobachten mochte lost einen Streit aus in dessen Verlauf sie Stupidix aus den Augen verlieren Doch seine Fussspuren auf dem Waldboden fuhren sie zu einer Falltur die in ein Stollensystem fuhrt Hier finden sie nicht nur ein Sichellager sondern auch Bossix und seine Bande vor Bossix selbst kann bei der Prugelei die nun ausbricht entkommen Stupidix lassen sie im Stollen zuruck den sie mit dem Deckstein des Hunengrabes verschliessen Dann versuchen sie Bossix in Lutetia wiederzufinden Dies gelingt ihnen mitten auf dem Markt wo er soeben ein Schnitzel kaufen mochte um seine Blessuren zu kuhlen Bossix flieht ohne das Schnitzel bezahlt zu haben was einen solchen Radau auslost dass wieder einmal eine romische Patrouille aufmerksam wird Abermals werden sie vor den Zenturio gefuhrt und dann eingesperrt Asterix landet wieder in der Zelle mit dem Betrunkenen den er um Hilfe bitten muss um an seine Flasche mit dem Zaubertrank zu kommen da er diesmal gefesselt und von Obelix getrennt wurde Zur Belohnung erhalt der Betrunkene den Rest des Zaubertranks Grolend verlasst er mit ihnen das Gefangnis was erneut den Zenturio auf den Plan ruft Auch der Prafekt fuhlt sich wieder beim Essen gestort und schickt einen Untergebenen der sich nach der Ursache des Larms erkundigen soll Als Asterix und Obelix sein Zimmer betreten finden sie ihn diesmal nicht allein sondern in Bossix Gesellschaft vor Uberdrus gibt zu der Chef der Goldsichelschieberbande zu sein wie Asterix nun schon vermutet hat Er habe aus reiner Langeweile gehandelt und freue sich auf die Abwechslung die die Bestrafung fur ihn bedeuten werde Talentix habe er gefangen nehmen lassen und im Keller eingesperrt Nachdem Talentix befreit und der Sichelvorrat in sein Haus geschafft worden ist bedankt er sich uberschwanglich bei Asterix und Obelix und schenkt ihnen seine schonste goldene Sichel Im Gegenzug kann Obelix endlich sein Gastgeschenk einen Hinkelstein 4 den er extra nach Lutetia getragen und dort noch langere Zeit mitgeschleppt hat uberreichen Dann nehmen sie Abschied und machen sich auf die Ruckreise die ihnen wie schon der Hinweg eine Begegnung mit einer anmassenden Rauberbande sowie tollkuhnen Barbaren und unvorsichtigen Wildschweinen beschert Daheim im gallischen Dorf werden sie bei einem Festmahl gefeiert bei dem Troubadix seine neu komponierte Siegeshymne nicht prasentieren darf Anmerkungen BearbeitenBezuge zur Moderne Bearbeiten Asterix und Obelix wandern auf einer Romerstrasse in Richtung Lutetia die auf einem Stein am Strassenrand als N XII 5 bezeichnet wird die heutige Route nationale 12 fuhrt tatsachlich aus der Bretagne der Gegend des Gallierdorfs nach Paris 6 Sie beklagen sich unterwegs uber einen neumodischen Aquadukt der die Landschaft verschandele und durchqueren die Ortschaft Suindinum das heutige Le Mans Dort findet gerade ein grosses Ochsenwagenrennen statt eine Anspielung auf die 24 Stunden von Le Mans 7 Asterix und Obelix erhalten von einem Passanten den Rat auf der Romerstrasse VII Richtung Gergovia zu wandern Dies ist eine Anspielung auf die Route nationale 7 bzw Autoroute A7 auf der sie mit modernen Phanomenen wie hohem Verkehrsaufkommen Baustellen und Rasern die von Ordnungskraften zur Kasse gebeten werden konfrontiert werden 8 In Lutetia herrscht ein Verkehrschaos mit Ochsenkarren Bezuge innerhalb der Reihe Bearbeiten Wie auch die Arverner in dem spateren Band Asterix und der Arvernerschild spricht der Wirt im Frohlichen Arverner jedes s als sch Es wird eine anachronistische Anspielung auf die erst 79 n Chr stattgefundene Zerstorung von Pompeji gemacht Im spateren Abenteuer Asterix in Italien wirft Obelix einen Stein auf den Krater des Vesuvs womit der Ausbruch um einige Jahrzehnte verzogert wird Anspielungen auf Personen Bearbeiten Unter den Ochsenwagenfahrern die beim Start zu ihren Gefahrten spurten ist auch eine Karikatur von Jean Graton zu sehen einem Comiczeichner der mit der Rennsport Serie Michel Vaillant beruhmt wurde 9 In der Gestalt des Prafekten ist Charles Laughton zu erkennen der im zwei Jahre vor dem Album erschienenen Film Spartacus eine prominente Rolle als Volkstribun gespielt hatte 10 Der Wirt des Gasthauses Zur Sonne von Massalia ist eine Karikatur von Raimu 11 Der Fremdenfuhrer residiert in einer Karikatur des Moulin Rouge und unterbreitet Angebote die der modernen Vermarktung des Pariser Nachtlebens recht nahe kommen 12 Anachronismen Bearbeiten Einer der Romer kommentiert die Verwustungen in Bossix Kneipe nach der Schlagerei mit Hier sieht s aus wie in Pompeji 13 ein Anachronismus da der verderbenbringende Vesuvausbruch erst 79 n Chr stattfand Sonstiges Bearbeiten Uberdrus Gestandnis der Chef der Schieberbande zu sein lost beim Zenturio die sieben W Fragen aus mit denen sich ein Ermittler befassen muss allerdings naturlich in lateinischer Sprache Quis quid ubi quibus auxiliis cur quomodo quando Er selbst kommentiert das Geschehene jedoch nur mit Acta est fabula Das Geschehene ist eine Fabel was so viel wie Vorbei ist vorbei bedeutet 14 Der Betrunkene im Gefangnis versucht immer wieder den Satz Es lebe Vercingetorix fehlerfrei auszusprechen stolpert aber jedes Mal uber den Namen des gallischen Helden und verballhornt ihn in den verschiedensten Weisen Veroffentlichung BearbeitenDie Geschichte wurde ab 11 August 1960 in den Pilote Ausgaben 42 bis 74 veroffentlicht La Serpe d or erschien erstmals 1962 bei Dargaud als Band 2 der Reihe In Deutschland wurde Die goldene Sichel zunachst in der Comic Zeitschrift Lupo modern Ausgaben 6 bis 15 im Jahr 1965 abgedruckt jedoch verfremdet Asterix und Obelix waren hier die Germanen Siggi und Barbarras Die nicht verfremdete Geschichte erschien erstmals 1968 in den Heften 38 bis 42 des Magazins MV Comix Die deutsche Erstauflage des Buchs erfolgte 1970 im Delta Verlag 2002 wurde dieser Band neu aufgelegt und erhielt ein neues Titelbild Der Band erschien unter anderem auch auf Englisch Spanisch Turkisch Latein sowie in Dusseldorfer Rheinisch und Saarlannisch Literatur BearbeitenKai Brodersen Hrsg Asterix und seine Zeit Die grosse Welt des kleinen Galliers Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57347 7 Weblinks Bearbeitenwww asterix com www comedix deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl zum Material der Sichel Wolfgang Spickermann Asterix und die Religion in Kai Brodersen Hg Asterix und seine Zeit Die grosse Welt des kleinen Galliers Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57347 7 S 105 126 hier S 115 Eine Sichel aus purem Gold ware viel zu weich um damit tatsachlich Misteln zu schneiden So hat man wahrscheinlich vergoldete Sicheln aus Bronze oder Eisen benutzt Da die spannende Handlung um die Goldsichel Mafia aus Lutetia Paris sonst nicht hatte geschrieben werden konnen fand diese Tatsache in den Comics naturlich keine Erwahnung Das jahrliche Treffen der Druiden wie es von Caesar geschildert wurde wird in dem Band Asterix bei den Goten parodiert vgl Spickermann 2008 S 106 f Spickermann weist auch darauf hin dass Miraculix zwar das weisse Druidengewand tragt das durch antike Texte bezeugt wird jedoch erganzt durch einen roten Umhang und blaue Schuhe so dass sich die Farben der Trikolore ergeben Insgesamt herrsche in den Asterix Banden ein gewisser Agnostizismus vor und werde das Druidenwesen eher verballhornt als umfassend nach den antiken Quellen dargestellt Zu den sprachlichen Scherzen um dieses Geschehen vgl Gudrun Penndorf Asterix ubersetzen oder das Wechselspiel in Bild und Sprache in Kai Brodersen Hg Asterix und seine Zeit Die grosse Welt des kleinen Galliers Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57347 7 S 212 230 hier 226 Spickermann 2008 S 126 weist darauf hin dass Obelix Hinkelsteine ganz und gar unkeltisch sind Menhire gehorten als Kultgegenstande in die Jungsteinzeit und die fruhe Bronzezeit wurden aber seit dem 17 Jahrhundert mit den Kelten in Verbindung gebracht Spickermann zitiert hier Goscinny der erklart habe Zweck der Asterix Comics sei in erster Linie die Unterhaltung der Leserschaft und nicht die grosstmogliche Nahe zum religions historisch Uberlieferten Rene Goscinny und Albert Uderzo Die goldene Sichel Ndr 2009 ISBN 978 3 7704 0005 8 S 9 Allerdings beruhrt die RN 12 nicht den Ort Le Mans den Asterix und Obelix spater passieren sondern verlauft weiter nordlich Vgl Route nationale francaise auf routes wikia com Die goldene Sichel S 10 Die goldene Sichel S 23 La caricature dans Asterix Jean Graton auf www mage fst uha fr Laughton Charles auf www comedix de Raimu auf www comedix de Moulin Rouge auf www comedix de Die goldene Sichel S 18 Sowohl die Ubersetzung als auch deren Interpretation werden in Die goldene Sichel in diesem Wortlaut geboten vgl S 43 zweite Fussnote Asterix Bande Asterix der Gallier Die goldene Sichel Asterix und die Goten Asterix als Gladiator Tour de France Asterix und Kleopatra Der Kampf der Hauptlinge Asterix bei den Briten Asterix und die Normannen Asterix als Legionar Asterix und der Arvernerschild Asterix bei den Olympischen Spielen Asterix und der Kupferkessel Asterix in Spanien Streit um Asterix Asterix bei den Schweizern Die Trabantenstadt Die Lorbeeren des Casar Der Seher Asterix auf Korsika Das Geschenk Casars Die grosse Uberfahrt Obelix GmbH amp Co KG Asterix bei den Belgiern Der grosse Graben Die Odyssee Der Sohn des Asterix Asterix im Morgenland Asterix und Maestria Obelix auf Kreuzfahrt Asterix und Latraviata Asterix plaudert aus der Schule Gallien in Gefahr Asterix amp Obelix feiern Geburtstag Asterix bei den Pikten Der Papyrus des Casar Asterix in Italien Die Tochter des Vercingetorix Asterix und der Greif Die weisse IrisSonderbandeWie Obelix als kleines Kind in den Zaubertrank geplumpst ist Der Goldene Hinkelstein 12 Prufungen fur Asterix Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die goldene Sichel amp oldid 238715762