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Die Deutschland Stiftung e V war ein den Unionsparteien nahestehender deutscher Verein mit nationalkonservativer Ausrichtung der von 1966 bis 2007 in Breitbrunn am Chiemsee existierte Spiritus rector war Kurt Ziesel spater Ehrenvorsitzender Die Stiftung vergab von 1967 bis 2001 den Konrad Adenauer Preis und war Herausgeber des Deutschland Magazins Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Satzung und Profil 3 Vorsitzende 4 Deutschland Magazin 5 Konrad Adenauer Preis der Deutschland Stiftung 6 Kritik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Verein wurde im Jahr 1966 im oberbayerischen Landkreis Rosenheim mit Sitz in Breitbrunn am Chiemsee gegrundet Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte im Mai 1967 Kurt Ziesel war massgeblich an der Grundung des Vereins beteiligt Er war langjahrig Geschaftsfuhrer des Vereins Altbundeskanzler Konrad Adenauer CDU war bis zu seinem Tod Ehrenprasident der Stiftung Dem Ehrenprasidium gehorten der Bayrische Ministerprasident Alfons Goppel CSU der niedersachsische Ministerprasident a D Heinrich Hellwege CDU und Bundesminister a D Hans Joachim von Merkatz CDU an Uber das Vermogen des Vereins wurde durch Beschluss des Amtsgerichts Rosenheim vom 11 August 2003 das Insolvenzverfahren eroffnet Dieses wurde durch Beschluss vom 7 August 2007 mangels Masse eingestellt Der Verein wurde dann infolge Wegfalls samtlicher Mitglieder am 16 Oktober 2007 geloscht Satzung und Profil BearbeitenZiel des Vereins war laut der Satzung die konservative Erneuerung des geistigen kulturellen und politischen Lebens Immer mehr pragten rechtskonservative Christdemokraten das Profil der Deutschland Stiftung Die Stiftung verstand sich insbesondere wahrend der Sozial Liberalen Koalition als ausserparlamentarische Speerspitze der rechten Opposition Dabei verfugte sie uber einflussreiche parlamentarische Referenzen wie Franz Josef Strauss CSU der sie als die erste erfolgreiche Burgerinitiative die sich nicht gegen sondern fur den Staat engagiere bezeichnete Vorsitzende Bearbeiten1966 1968 Georg Stadtmuller 1969 1973 Bruno Dorpinghaus 1973 1977 Heinz Karst 1977 1994 Gerhard Lowenthal 1994 1997 Wilfried Bohm 1997 2001 Kurt Ziesel danach Ehrenvorsitzender 199 2002 Adelbert Reif 2002 2007 Dieter WeirichDeutschland Magazin BearbeitenDie publikative Zielsetzung war vordergrundig vom Demokratiewillen im wirtschaftlich aufstrebenden und um internationale Anerkennung bemuhten Nachkriegsdeutschland gepragt wahrend ihre politischen Ziele sich u a durch einen ausgepragten Antikommunismus auszeichneten Die Stiftung gab zwischen 1969 und 2002 die Zeitschrift Deutschland Magazin heraus In der monatlich erscheinenden Publikation wurden ganz uberwiegend politische Themen aus dezidiert konservativer und rechter Sicht behandelt 1 Das Magazin hatte fur viele CSU und CDU Mitglieder die gleiche Bedeutung wie fur SPD Anhanger damals pointiert unionskritische Artikel im Spiegel oder der Zeit und war fur die Leser eine Informations und Argumentationsquelle fur den Meinungskampf zum Beispiel in der Auseinandersetzung um die Entspannungspolitik der Regierung Brandt Scheel die entschieden abgelehnt wurde Wahrend z B der Spiegel immer wieder uber Affaren von Franz Josef Strauss berichtete enthielt die Nummer des Deutschland Magazins vor der Wahl 1980 eine Widerlegung zu jeder einzelnen dieser Affaren die alle als haltlose Verleumdungen von Rudolf Augsteins Spiegel dargestellt wurden Chefredakteure der Vereinszeitschrift waren u a Elimar Schubbe Hans Jurgen Mahlitz Ivan Denes und zuletzt Nadira Hurnaus Konrad Adenauer Preis der Deutschland Stiftung BearbeitenDer Verein verlieh zwischen 1967 und 2001 einen zeitweise mit Preisgeldern 10 000 DM fur jeden Preistrager dotierten Konrad Adenauer Preis an Personen die den konservativen Vereinszielen nahestanden In der politischen Szene wurde die Annahme des Preises durch Bundeskanzler Helmut Kohl CDU im Jahr 1994 als politischer Ritterschlag angesehen der nach Meinung einiger Zeithistoriker wie Wolfgang Benz die Grenze von serios konservativ zu unserios nationalistisch bedeutungslos machen sollte Preistrager 1967 Armin Mohler Publizistik 1967 Bernt von Heiseler Literatur 1967 Ludwig Freund Wissenschaft 1968 Frank Thiess Literatur 1968 Emil Franzel Publizistik 1968 Wilhelm Stahlin Wissenschaft 1969 Edzard Schaper Literatur 1969 Felix von Eckardt Publizistik 1969 Hans Joachim Schoeps Wissenschaft 1970 Pascual Jordan Wissenschaft 1970 Manfred Hausmann Literatur 1970 Winfried Martini Publizistik 1971 Zenta Maurina Literatur 1971 William S Schlamm Publizistik 1971 Arnold Gehlen Wissenschaft 1972 Richard Nikolaus Graf von Coudenhove Kalergi Politik 1972 Matthias Walden Publizistik 1972 Ernst Forsthoff Wissenschaft 1973 Lucius D Clay Konrad Adenauer Freiheitspreis 1975 Gerhard Lowenthal Publizistik 1975 Karl Steinbuch Wissenschaft 1975 Wladimir Maximow Literatur 1977 Hans Habe Literatur 1977 Helmut Schelsky Wissenschaft 1977 Otto von Habsburg Publizistik 1979 Christa Meves Publizistik 1981 Axel Casar Springer Konrad Adenauer Freiheitspreis 1983 Gertrud Fussenegger Literatur von ihr abgelehnt 1984 Herbert Kremp Publizistik 1984 Peter R Hofstatter Wissenschaft 1986 Jean Francois Revel Wissenschaft 1986 Gerd Klaus Kaltenbrunner Literatur 1988 Gertrud Hohler Literatur 1988 Wolfgang Hopker Publizistik 1990 Alfred Dregger Konrad Adenauer Freiheitspreis 1992 Gabriele Wohmann Literatur 1992 Michael Wolffsohn Wissenschaft 1992 Jens Feddersen Publizistik 1994 Helmut Kohl Konrad Adenauer Freiheitspreis 1996 Lutz Rathenow Literatur 1996 Hans Peter Schwarz Wissenschaft 1996 Heinz Klaus Mertes Publizistik 1998 Wolfgang Schauble Konrad Adenauer Freiheitspreis 2000 Ernst Nolte Wissenschaft 2000 Otfried Preussler Literatur 2001 Peter Maffay Kultur 2 Kritik BearbeitenMitglieder der Sozialdemokraten und der Grunen verwiesen haufig auf die NS Vergangenheit von einigen Mitgliedern der Deutschland Stiftung insbesondere ihres Grunders und politischen Motors Kurt Ziesel Zudem warfen sie Autoren des Deutschland Magazines wie Hans Georg von Studnitz Heinrich Jordis von Lohausen und Harald Moesli vor auch in der Coburger Monatszeitschrift Nation Europa zu publizieren die vom Verfassungsschutz wegen des Verdachtes rechtsextremer Bestrebungen beobachtet wurde Des Weiteren wurde dem Deutschland Magazin Autor Axel Heinzmann vorgeworfen in Reutlingen bei einer gewerkschaftlichen Anti Kriegskundgebung den damaligen Bevollmachtigten der IG Metall verletzt zu haben Zudem habe Heinzmann an Kundgebungen der militanten rechtsextremen Wehrsportgruppe Hoffmann teilgenommen 3 Claus Leggewie bezeichnete die Stiftung als sehr weit rechts driftende Deutschland Stiftung 4 Literatur BearbeitenHans Dieter Bamberg Die Deutschland Stiftung e V Studien uber Krafte der demokratischen Mitte und des Konservatismus in der Bundesrepublik Deutschland Marburger Abhandlungen zur politischen Wissenschaft Band 23 Hain Meisenheim am Glan 1978 ISBN 3 445 01376 4 Deutschland Stiftung Hrsg Ein Vermachtnis Konrad Adenauers Die Deutschland Stiftung Eine Dokumentation Holzner Verlag Wurzburg 1967 Humanistische Union Hrsg Information 15 Die Deutschland Stiftung e V und ihre politischen Hintergrunde Verlag gestern und heute Munchen 1967 Weblinks BearbeitenMichael Hansmann und Denise Lindsay Deutschland Stiftung Geschichte der CDU bei der Konrad Adenauer Stiftung Einzelnachweise Bearbeiten ISSN 0012 141X Die Auflosung des Vereins tangierte die Zeitung nicht oder nur vorubergehend sie existiert bis heute weiter und wird jetzt 2012 vom Verein Die Deutschen Konservativen herausgegeben die als rechtsextrem gilt E Hartsch Maffay Auf dem Weg zu mir C Bertelsmann Verlag 2010 ISBN 978 3 641 05009 2 S 405 google com abgerufen am 10 Januar 2021 Hans Dieter Bamberg Strauss und die Deutschland Stiftung e V In Ingeborg Drewitz Hrsg Strauss ohne Kreide Reinbek 1980 ISBN 978 3 499 14637 4 S 81 Claus Leggewie Demokratien in Gefahr deutschlandfunk de 22 Mai 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutschland Stiftung amp oldid 239407143