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In Stringtheorien bestimmte hypothetische uber die Quantenfeldtheorie hinausgehende physikalische Modelle sind D Branen engl D branes ˈdiːbɹeɪns eine spezielle Klasse von p Branen an welchen die Enden offener Strings ansetzen Das Konzept stammt von Joseph Polchinski 1989 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Herkunft 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseDefinition Bearbeiten nbsp D3 Brane mit gebundenen StringsD Branen oder Dp Branen sind p dimensionale Objekte an die offene Strings koppeln welche in p 1 Dimensionen Neumann Randbedingungen d h die Ableitung verschwindet an den Endpunkten und in den 9 p anderen Dimensionen Dirichlet Randbedingungen d h das Feld verschwindet an den Endpunkten genugen Die Dimensionszahl p gibt dabei die Anzahl der raumlichen Dimensionen an jede D Brane besitzt zusatzlich noch eine Ausdehnung in zeitlicher Richtung Man kann D Branen auch als Spezialfalle bestimmter klassischer Konfigurationen Solitonen interpretieren Sie konnen unendlich ausgedehnt sein aber auch ein endliches und sogar verschwindendes Volumen haben D Branen sind BPS Zustande d h sie verschwinden bei Anwendung der Halfte der Supersymmetrie Operatoren Herkunft Bearbeiten nbsp Zwei D Branen verbunden mit einem offenen StringD Branen stellt man sich als niederdimensionale dynamische Objekte vor eingebettet in einen Bulk d h in eine hoherdimensionale Raumzeit bzw in einen Hyperraum Sie sind Bestandteil der Stringtheorie siehe auch M branes in M Theorie Da diese einen 10 1 dimensionalen Raum beschreibt stellt sich die Frage warum wir nur 3 1 Dimensionen mit Zeit wahrnehmen konnen Als Erklarung bieten sich ebendiese Branen an Nach der Stringtheorie gibt es eindimensionale Strings deren Enden offen liegen sowie geschlossene ringformige Strings Strings mit offenen Enden streben danach sich an eine Bran zu heften sie konnen dann nicht mehr beliebig die Dimensionen wechseln sondern sind auf ihrer Bran gefangen Auch Wechselwirkungen mit Teilchen im Bulk finden dann nur stark eingeschrankt statt Wenn das uns bekannte Universum aus solchen Teilchen besteht die in einer Bran gefangen sind konnen auch die Menschen dieses Universum nicht verlassen und sind auf den niederdimensionalen Raum beschrankt Diese Eigenschaften fuhren zu der Vorstellung unser Universum konnte aus einer oder mehreren D3 Branen bestehen entsprechend unseren wahrnehmbaren drei Raumdimensionen Die gebundenen Strings bilden demnach fast alle Elementarteilchen z B Photonen Elektronen Quarks Ringformige Strings dagegen sind nicht an eine Bran gebunden sondern existieren im Bulk Sie wechselwirken nur eingeschrankt mit den Teilchen in der Bran stattdessen verteilt sich ihre Kraft auf mehrere Dimensionen Heute gilt etwa das Graviton das Eichboson der Gravitation als Kandidat fur ein solches Teilchen Dies wurde erklaren warum die Grosse vereinheitlichte Theorie bisher nur drei der vier physikalischen Grundkrafte einschliesst und warum die Gravitation im Verhaltnis zu den anderen Grundkraften so schwach ist Gleichzeitig bietet sich somit eine elegante Losung bezuglich der Dunklen Energie und der Dunklen Materie an Aufgrund der Moglichkeit des Gravitons sich zwischen den Branen zu bewegen und somit mit verschiedenen Branen wechselzuwirken konnte ein anderes Universum mit dem unseren gravitativ in Wechselwirkung treten was wir als Dunkle Energie bzw Dunkle Materie auffassen wurden Andererseits wurde es aber auch Abweichungen vom derzeitigen Gravitationsgesetz bedeuten Durch Quanteneffekte und gravitative Wechselwirkungen konnen D Branen deformiert und zu Schwingungen angeregt werden Eine befriedigende mathematische Behandlung dieses Phanomens existiert noch nicht Es gibt Hinweise darauf dass D Branen instabil werden konnen und zerfallen 1 Ebenso sind einige stark deformierte z B spharische D Branen bekannt die in gekrummten Raumen auftreten konnen Die Klassifizierung aller moglichen D Branen ist ein offenes Problem von grosser Bedeutung fur das Verstandnis der Stringtheorie insbesondere ihrer Vakuum Struktur Andere Uberlegungen fuhren dazu dass mehrere dieser Branen existieren und Paralleluniversen darstellen Da sich Branen selbst beliebig im Raum bewegen konnen konnten zwei Branen kollidieren Dabei wurde so viel Energie frei wie sie nur beim Urknall vorstellbar ist Hieraus leitet sich das ekpyrotische Universum ab also die Vorstellung dass auch unser Universum durch solch eine Kollision entstand Siehe auch BearbeitenBranenkosmologieLiteratur BearbeitenStefan Forste Strings Branes and Extra Dimensions arxiv hep th 0110055 englisch Clifford V Johnson D Brane Primer arxiv hep th 0007170 englisch Joseph Polchinski String Theory Volume II Cambridge University Press 1998 ISBN 0 521 63304 4 englisch Darin insbesondere Kapitel 13 D branes Lisa Randall Verborgene Universen Eine Reise in den extradimensionalen Raum S Fischer Verlag Frankfurt a M 2006 ISBN 3 10 062805 5Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Siehe z B Clifford V Johnson D Brane Primer arxiv hep th 0007170 Seite 127 aus dem Auftreten eines Tachyons im D Brane Spektrum wird auf dessen Instabilitat geschlossen Unter anderem kann ein D0 Brane in ein D2 Brane ubergehen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title D Brane amp oldid 235472276