www.wikidata.de-de.nina.az
Auricuprid auch Goldcuprid oder Cuproaurit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Cu3Au und ist damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung aus Kupfer und Gold mit dem Stoffmengenverhaltnis von 3 1 AuricupridAuricuprid aus der Lagerstatte El Indio Provinz Elqui Region de Coquimbo ChileAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Auc 1 Andere Namen Goldcuprid 2 Cuproaurid 3 oder auch Cuproaurit 2 Chemische Formel Cu3Au auch AuCu3 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Elemente Metalle und intermetallische VerbindungenSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 01 I A 01 050 1 AA 10a 01 01 02 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Pm3 m Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221Gitterparameter a 3 75 A 4 Formeleinheiten Z 1 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 5 Dichte g cm3 gemessen 11 5 berechnet 13 77 6 Spaltbarkeit fehlt 5 Farbe bronzegelb kupferrot 5 Strichfarbe kupferrot 5 Transparenz opakGlanz starker MetallglanzAuricuprid kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet massive am Rand sehr dunne flache Aggregate bis etwa 100 mm Grosse von bronzegelber bis kupferroter Farbe Im Auflichtmikroskop erscheint das Mineral rosaviolett Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenBenannt ist das Mineral nach den lateinischen Bezeichnungen der beteiligten Elemente aurum fur Gold und cuprum fur Kupfer Als naturliche Mineralbildung wurde Auricuprid erstmals in der Gold Lagerstatte Zolotaya Gora Goldberge genauer im spater als Mine No 9 bezeichneten Bergwerk entdeckt das zwischen den Schluchten Alekseevskii und Novyi am Bergrucken des Karabasch nahe der gleichnamigen Stadt in der russischen Oblast Tscheljabinsk Sudural liegt Die erstmalige Beschreibung dieser Lagerstatte und des kupferfarbenen Goldes erfolgte bereits 1908 durch A Nikolaev Eine genaue mineralogische Beschreibung des Kupfergoldes aus Karabasch folgte 1935 und 1939 durch M P Lozhechkin der damit als Entdecker des Minerals gilt und die Bezeichnung Cuproaurid fur das neue Mineral vorschlug Eine erste chemische Zusammensetzung des Minerals ermittelte K A Nenadkevich mit einem Anteil von 74 33 Gew Gold 20 39 Gew Kupfer und einem geringeren Anteil von bis zu 4 49 Gew Silber 3 wobei silberhaltige Auricupride inzwischen als Varietat Argentocuproaurid angesehen werden Nach neueren Analysen ist die bereinigte idealisierte chemische Zusammensetzung Cu3Au Als synthetisches Produkt war die Verbindung Cu3Au allerdings schon vor der Erstbeschreibung des Minerals bekannt Der von Lozhechkin vorgeschlagene Name wurde 1950 durch Paul Ramdohr in Auricuprid geandert 7 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Auricuprid zur Mineralklasse der Elemente und dort zur Abteilung der Metalle und intermetallischen Legierungen ohne Halbmetalle wo er zusammen mit Gold Kupfer und Silber die Kupfer Reihe mit der System Nr I A 01 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I A 01 050 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Metalle und intermetallische Verbindungen wo Auricuprid zusammen mit Anyuiit Bogdanovit Gold Hunchunit Kupfer Novodneprit Silber Tetra Auricuprid und Yuanjiangit die unbenannte Gruppe I A 01 bildet 5 Auch die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Auricuprid in die Abteilung der Metalle und intermetallischen Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Auricuprid ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Kupfer Cupalit Familie zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 1 AA 10a bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Auricuprid ebenfalls in die Klasse und dort in die gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er als Namensgeber in der Auricupridgruppe mit der System Nr 01 01 02 und den weiteren Mitgliedern Tetra Auricuprid und Yuanjiangit innerhalb der Unterabteilung Elemente Metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Kristallstruktur von AuricupridAurocuprid kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe Pm3 m Raumgruppen Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221 mit dem Gitterparameter a 3 75 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 4 Die Kristallstruktur besteht aus wurfelformigen Elementarzellen mit kubisch dichtester Kugelpackung was einem kubisch flachenzentrierten Gitter entspricht Jedes Goldatom ist dabei von je 12 Kupferatomen als direkten Nachbarn umgeben beziehungsweise jedes Kupferatom von je 4 Gold und 8 Kupferatomen Eigenschaften BearbeitenAuricuprid Goldcuprid ist deutlich dunkler als Gold was auf Mineralproben auch gut zu erkennen ist da er haufig mit Gold vergesellschaftet auftritt In Ol reflektiert Auricuprid das Licht zudem mit einem auffalligen rosavioletten Farbton Gegen Verwitterung und durch oberflachliche Oxidation verursachte Anlauffarben ist Auricuprid allerdings ahnlich bestandig wie Gold 2 Auricuprid hat eine hohere Harte als reines oder silberhaltiges Gold und wird daher beim Transport zu den Seifenlagerstatten weniger zu dunnen Blattchen deformiert Modifikationen und Varietaten BearbeitenAuricuprid bildet zwei Varietaten den Argentocuproaurid und den Rozhkovit Argentocuproaurid enthalt zusatzlich zu Gold und Kupfer noch Silber 9 Die palladiumhaltige Varietat Rozhkovit galt bis zu ihrer Diskreditierung durch die IMA im Jahr 2006 als eigenstandiges Mineral 10 Bildung und Fundorte BearbeitenAuricuprid bildet sich bei niedrigen Temperaturen durch Ordnung und Entmischung von Kupfer Gold Legierungen in Serpentiniten wo er unter anderem in Paragenese mit Gold Kupfer und anderen Gold Kupfer Legierungen auftritt Als seltene Mineralbildung konnte Auricuprid nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei weltweit bisher Stand 2018 rund 20 Fundorte 11 dokumentiert sind Neben seiner Typlokalitat Zlatoya Gora im Ural konnte Auricuprid in Russland noch im Kondjor Massiv in der Region Chabarowsk und im Aldanhochland in der Republik Sacha sowie bei Pawlowsk nahe dem Chankasee in der Region Primorje im Foderationskreis Ferner Osten in der Kupfer Nickel Lagerstatte Talnach nahe Norilsk in der Region Ostsibirien und auf der Insel Alexandraland in Nordwestrussland gefunden werden Der bisher einzige bekannte Fundort in der Schweiz ist Weierfeld im Bezirk Rheinfelden Kanton Aargau 12 Weitere bisher bekannte Fundorte sind Cajoncillo nahe Alemania in der argentinischen Provinz Salta am Wilson River auf der australischen Insel Tasmanien die Kupfer und Edelmetall Lagerstatte El Indio in der Provinz Elqui Region de Coquimbo in Chile das Gebiet um Korydallos im Pindosgebirge in der griechischen Region Epirus Novodneprovsk auf dem Gebiet Aqmola in Kasachstan Jidostiţa im Kreis Mehedinți und Valea lui Stan im Kreis Valcea in Rumanien Borovec bei Stepanov nad Svratkou in der tschechischen Region Mahren der Tagebau Sandsloot in der Provinz Limpopo und die Platin Eisen Magnesium Lagerstatte Mooihoek Mooihoek Farm in der Provinz Mpumalanga in Sudafrika sowie Pefkos im Bezirk Limassol und Laksia im Bezirk Nikosia auf Zypern 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenM P Lozhechkin The Karabash Deposit of copper bearing gold In Tr Ural skogo filiala AN SSSR Proceedings of the Ural Division of RAS Band 4 1935 S 35 45 M P Lozhechkin New Data on chemical composition of copper bearing gold In Doklady Academii Nauk SSSR Band 24 1939 S 454 457 Michael Fleischer Louis J Cabri Ernest H Nickel Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 62 1977 S 593 600 minsocam org PDF 890 kB abgerufen am 18 Februar 2023 Rozhkovite palladian cuproauride Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Auricupride Sammlung von Bildern Auricuprid In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 18 Februar 2023 Auricupride In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Februar 2023 englisch David Barthelmy Auricupride Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 18 Februar 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Auricupride In rruff geo arizona edu Abgerufen am 18 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Paul Ramdohr Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 4 bearbeitete und erweiterte Auflage Akademie Verlag Berlin 1975 S 363 365 a b Igor V Pekov Minerals first discovered on the territory of the former Soviet Union 1 Auflage Ocean Pictures Moscow 1998 ISBN 5 900395 16 2 S 32 33 a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 35 englisch a b c d e Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 Aurocupride In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 47 kB abgerufen am 18 Februar 2023 Paul Ramdohr Neue Erzmineralien In Fortschritte der Mineralogie Band 28 1950 S 69 70 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 18 Februar 2023 englisch Argentocuproauride In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Februar 2023 englisch Rozhkovite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Februar 2023 englisch Localities for Auricupride In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 Februar 2023 englisch a b Fundortliste fur Auricuprid beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 18 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Auricuprid amp oldid 239001394