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Cuprit veraltet Rotkupfererz chemisch Kupfer I oxid ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2O und entwickelt meist verschiedene Kombinationen kubischer Kristallformen wie Oktaeder Rhombendodekaeder und selten auch Wurfel aber auch nadelige oder kornige bis massige Mineral Aggregate von orangeroter bis fast schwarzer Farbe CupritCuprit mit Malachit aus der Dikuluwe Mine Kolwesi Katanga Shaba Demokratische Republik KongoAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Cpr 1 Chemische Formel Cu2OMineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV A 02 IV A 02 010 4 AA 10 04 01 01 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 m 2 Raumgruppe Pn3 m Nr 224 Vorlage Raumgruppe 224 3 Gitterparameter a 4 2685 A 3 2 Formeleinheiten Z 2 3 2 Haufige Kristallflachen 111 110 100 112 221 210 223 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4Dichte g cm3 6 14 bis 6 15Spaltbarkeit undeutlich nach 111 Bruch Tenazitat uneben bis muscheligFarbe orange orangerot bis braunlichrot grau bis schwarzStrichfarbe braunrotTransparenz durchsichtig bis undurchsichtigGlanz Diamantglanz Metallglanz erdigKristalloptikBrechungsindizes na 2 85 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Verwendung 7 1 Als Rohstoff 7 2 Als Schmuckstein 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals wissenschaftlich beschrieben wurde der Cuprit 1845 durch Wilhelm Ritter von Haidinger der das Mineral aufgrund seines Kupfergehaltes mit Bezug auf die lateinische Bezeichnung fur Kupfer cuprum benannte Romer nannten das Erz aes cyprium Erz aus Zypern Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehort der Cuprit noch zur allgemein gehaltenen Abteilung der Oxide mit dem ungefahren Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 1 und 1 1 Seit der Uberarbeitung der Strunz schen Mineralsystematik in der 9 Auflage ist diese Abteilung jedoch praziser unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis und der Grosse der beteiligten Kationen und das Mineral findet sich entsprechend in der Unterabteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 1 und 1 8 1 Die im englischen Sprachraum gebrauchlichere Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cuprit in die Abteilung der Einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 1 und der allgemeinen Formel A2O Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Kristallstruktur von CupritCuprit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Pn3 m Raumgruppen Nr 224 Vorlage Raumgruppe 224 mit dem Gitterparameter a 4 2685 A 3 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Zwei ineinander gestellte Geruste aus OCu4 Tetraedern die keine chemische Bindung zueinander aufweisen bilden die Grundstruktur des Cuprits die auch als Doppel Anticristobalitstruktur bezeichnet wird Eigenschaften BearbeitenCuprit hat eine Mohsharte von 3 5 bis 4 gehort also zu den weichen Mineralen Er ist in Sauren und Ammoniak loslich Unter Lichteinwirkung kann das Mineral dunkelgrau anlaufen 4 Modifikationen und Varietaten Bearbeiten nbsp ChalkotrichitChalkotrichit oder auch Kupferblute ist eine Formvariante mit nadel bis haarformigen Kristallen nach 001 Als Kupferziegelerz oder kurz Ziegelerz werden zum einen die massigen bis erdigen Varietaten des Cuprits und zum anderen ein rotbraunes Gemenge aus Cuprit und weiteren Kupfermineralen mit Limonit bezeichnet 5 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Pseudomorphose Perimorphose von Malachit nach CupritCuprit ist ein typisches Sekundarmineral das durch Oxidation aus verschiedenen Kupfersulfiden bzw gediegenem Kupfer entsteht und vor allem in der Reduktionszone kupferhaltiger sulfidischer Erzkorper auftritt Begleitminerale sind vor allem gediegen Kupfer Azurit und Malachit aber auch Antlerit Atacamit Brochantit Calcit Chrysokoll und Tenorit Oft ist er auch uberwachsen mit Malachit in Form von Perimorphosen zu finden Weltweit konnte Cuprit bisher an uber 2000 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2009 Auffallig viele Fundorte verzeichnen dabei die Lander Argentinien Australien Bolivien Chile China Deutschland Frankreich Italien Kanada Mexiko Namibia Norwegen Osterreich Peru Russland Schweden Spanien das Vereinigte Konigreich Grossbritannien sowie die Vereinigten Staaten USA 6 Gut bis perfekt entwickelte Kristalle traten vor allem in den afrikanischen Lagerstatten von Tsumeb Namibia und Shaba heute Katanga zutage Bis zu 15 cm grosse mit Malachit uberwachsene Kristalle fand man in Onganja Namibia Aber auch in Cornwall fand man eine Gruppe von Kristallen deren Grosse 3 1 cm misst Verwendung BearbeitenAls Rohstoff Bearbeiten Cuprit ist als Mineral zwar weit verbreitet und wurde bereits in der Antike wegen des beachtlichen Kupfergehaltes von 88 8 2 abgebaut allerdings kommt das Mineral nur gelegentlich lokal so angehauft vor dass sich der Abbau als Kupfererz wirtschaftlich lohnt 5 Das Mineral kann durch einfaches Schmelzen ohne Schwierigkeiten beachtliche Mengen von Kupfer freigeben dadurch wird viel Kupfer gewonnen Als Schmuckstein Bearbeiten Zur kommerziellen Verwendung als Schmuckstein ist der Cuprit aufgrund seiner geringen Harte zu weich und auch zu empfindlich selbst gegenuber leichten Sauren wie Schweiss Er wurde daher als Finger oder Armschmuck zu leicht beschadigt und allgemein beim Tragen zu schnell angegriffen Seine bei guter Qualitat leuchtend rote Farbe und sein starker Glanz machen ihn dennoch fur Sammler und Hobbyschleifer zu einem interessanten und begehrten Stein der gerne in facettierter Form verkauft oder getauscht wird 7 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenCuprite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 55 kB abgerufen am 21 Oktober 2022 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Edition Dorfler im Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 75 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 498 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cuprite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cuprit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Oktober 2022 Cuprite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Cuprite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch Michael R W Peters Bilder zu rohen und geschliffenen Cupriten In realgems org Abgerufen am 21 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d David Barthelmy Cuprite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 21 Oktober 2022 englisch a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Cuprite englisch 1990 Ronald Bonewitz Steine amp Mineralien Gesteine Mineralien Edelsteine Fossilien Dorling Kindersley Munchen 2009 ISBN 978 3 8310 1469 9 a b Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 vollstandig uberarbeitete und aktualisierte Auflage Springer Berlin u a 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 50 Fundortliste fur Cuprit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 21 Oktober 2022 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 222 Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler Cuprit bei beyars com Memento vom 27 September 2020 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cuprit amp oldid 231624613