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Der Echte Meerkohl Crambe maritima ist eine Pflanzenart aus der Gattung Meerkohl Crambe innerhalb der Familie der Kreuzblutengewachse Brassicaceae Sie gedeiht von Natur aus an den Stranden der Nord und Ostsee sowie des Schwarzen Meeres Echter MeerkohlEchter Meerkohl Crambe maritima SystematikEurosiden IIOrdnung Kreuzblutlerartige Brassicales Familie Kreuzblutler Brassicaceae Tribus BrassiceaeGattung Meerkohl Crambe Art Echter MeerkohlWissenschaftlicher NameCrambe maritimaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Naturschutz 5 Systematik 6 Trivialnamen 7 Inhaltsstoffe 8 Nutzung 9 Quellen 9 1 Literatur 9 2 Einzelnachweise 10 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Echter Meerkohl Crambe maritima Illustration nbsp Habitus am Naturstandort nbsp Habitus mit Blutenstand nbsp Ausschnitt eines Blutenstandes mit den vierzahligen Bluten nbsp Fruchtstande mit den zweigliedrigen SchotchenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Echte Meerkohl wachst als uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze die eine Wuchshohen von 20 bis 50 selten bis zu 75 Zentimetern erreicht Es wird eine dicke und verzweigte Wurzel gebildet Der gedrungene aufrechte Stangel ist vom Grund an sparrig verzweigt Er ist am Grund 2 bis 3 Zentimeter dick glatt und stielrund 1 Die Blatter stehen in grundstandigen Rosetten und am Stangel verteilt Die unteren grossen kohlahnlichen Blatter sind 4 bis 16 Zentimeter lang gestielt Die blaugrune fleischige und kahle Blattspreite ist mit einer Lange von 10 bis 40 Zentimetern und einer Breite von 8 bis 30 Zentimetern langlich oder elliptisch eiformig bis eiformig mit gelappten sowie welligen Blattrand Die oberen Blatter sind den unteren ahnlich aber schmaler und lanzettlich oder linealisch Sie besitzen einen unregelmassig geteilten oder gebuchtet gezahnten Blattrand 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Der stark verzweigte doldentraubige Blutenstand ist vielblutig Die Blutenstiele sind 1 bis 2 Zentimeter lang 1 Die duftenden Bluten sind zwittrig und vierzahlig Die vier Kelchblatter weisen eine Lange von 3 bis 4 Millimetern und eine Breite von 2 bis 3 5 Millimetern auf Die vier weissen Kronblatter weisen eine Lange von 8 bis 12 6 bis 15 Millimetern und eine Breite von 4 bis meist 5 bis 7 Millimetern auf Die Kronblatter sind am Grund plotzlich in einen kurzen grunen Nagel verschmalert 1 Die Staubfaden sind 3 bis 4 Millimetern lang und die Staubbeutel sind 1 bis 1 5 Millimeter lang Der gedrungene Fruchtstiel besitzt eine Lange von 1 5 bis 3 1 bis 3 7 Zentimeter Das zweigliedrige Schotchen ist im unteren Teil mit einer Lange von 1 bis 4 Millimetern stielformig Das obere Teil ist mit einer Lange von 0 7 bis 1 2 selten bis zu 1 4 Zentimetern und einem Durchmesser von 6 bis 8 Millimetern fast kugelig bis eiformig hartschalig gerippt sowie netznervig und enthalt nur einen Samen Der schwimmfahige Samen ist 4 bis 5 bis 6 mm gross Die Fruchte werden naturlicherweise im Brandungsgebiet verteilt Die Chromosomenzahl betragt 2n 30 60 nbsp Eier und Raupen des Grossen Kohlweissling Pieris brassicae am Echten MeerkohlOkologie BearbeitenDer Echte Meerkohl ist ein Hemikryptophyt die Uberdauerungsknospen solcher Pflanzen liegen an der Erdoberflache Ausserdem ist der Echte Meerkohl eine Salzpflanze Halophyt die als solche an erhohte Gehalte von leicht loslichen Salzen an ihrem Standort angepasst und unter diesen Bedingungen fortpflanzungsfahig ist Die Bluten sind Stieltellerblumen Ihre Bestaubung erfolgt durch Insekten aber auch Selbstbestaubung ist moglich Die Fruchte sind kugelige einsamige Nussfruchte ein zweites stielartiges Fruchtfach enthalt keine Samen Die Diasporen unterliegen der Wind und Schwimmausbreitung Da das Randgewebe der reifen Frucht zum Teil mit Luft gefullt ist konnen die Fruchte bis zu 4 Wochen vor dem Untersinken bewahrt werden Eine Pflanze kann 20000 bis 30000 Fruchte entwickeln 1 Die Samen sind reich an fettem Ol Der Echte Meerkohl ist Raupen Futterpflanze des polyphagen Grossen Kohlweissling Pieris brassicae Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet reicht von Jordanien dem europaischen Teil der Turkei dem europaischen Teil Russlands Danemark Finnland Irland Norwegen Schweden Vereinigten Konigreich Belgien Deutschland dem nordlichen Bereich der Niederlande Frankreich Belarus Estland Lettland Litauen Ukraine bis ins ostliche Bulgarien sowie ostliche Rumanien 2 Im Lincoln County in Oregon ist Crambe maritima ein Neophyt 2 Der Gewohnliche Meerkohl wachst an den Kusten der Nord und westlichen Ostsee sowie am Schwarzen Meer Da er stark salzhaltige Boden Sand und Geroll besiedelt hat er kaum Konkurrenz im Pflanzenreich Meerkohlstauden wirken daher solitar auf sonst weithin vegetationslosen Kustenbereichen Die traditionelle Verwendung als Nahrung und Viehfutter hat seine Bestande bis in die Gegenwart stark schrumpfen lassen sodass er nur noch in Schutzgebieten oder schwer zuganglichen Strandgebieten wachst Der Gewohnliche Meerkohl ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Assoziation Crambetum maritimae aus dem Atriplicion littoralis Verband in der Klasse der Meersenf Spulsaum Gesellschaften 3 Naturschutz BearbeitenDer Echte Meerkohl steht in Deutschland und in anderen europaischen Landern unter Naturschutz Da er trotz Verbot immer noch geerntet wird bzw die Kustenbereiche in denen er naturlicherweise vorkommt beweidet werden Danemark ist er weiterhin sehr gefahrdet und kommt ausserhalb von zugangsgesperrten Naturschutzgebieten nur noch ausserst selten vor Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Crambe maritima erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 2 S 671 Synonyme fur Crambe maritima L sind Cakile pontica Prokudin Cochlearia maritima L Crantz Crambe pontica Steven ex Rupr 4 Das Artepitheton maritima bedeutet vom Meer Trivialnamen BearbeitenFur den Echten Meerkohl bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Meerkohl Seekohl und Strandkohl 5 Inhaltsstoffe BearbeitenEchter Meerkohl enthalt wie alle Kreuzblutler grossere Mengen an Senfolglykosiden insbesondere Epiprogoitrin vor allem in den Samen 153 µmol g in geringerem Masse 5 4 7 3 µmol g aber auch in den etiolierten Sprossen Die Senfolglykosiden werden beim Blanchieren 4 Minuten zu 30 und beim Kochen 20 Minuten zu 76 abgebaut Die Gehalte werden im Vergleich zu anderen als Gemuse verwendeten Kreuzblutlern als unbedenklich gewertet 6 Auch das Senfolglycosid Sinigrin wurde in der Pflanze nachgewiesen 1 Analysen der Sprossen zeigen erhohte Werte fur die Vitamine B1 0 27 mg 100 g und B9 0 10 mg 100 g Die Gehalte der ubrigen Vitamine lassen sich als durchschnittlich bezeichnen In Bezug auf die Mineralstoffe zeichnet sich Crambe maritima durch im Vergleich zum Natriumgehalt erhohte Kaliumgehalte und ein gunstiges Calcium Phosphor Verhaltnis von 0 90 aus 6 Nutzung BearbeitenDer Echte Meerkohl wird als Wildgemuse gesammelt In England seit dem fruhen 18 Jahrhundert und Frankreich wird er als Gemusepflanze angebaut Spater wurde er auch in Oregon eingefuhrt wo er als Delikatesse galt 6 Allerdings gedeiht er im Binnenland weniger gut 7 Genutzt werden traditionell die etiolierten Sprossen die ahnlich wie Spargel zubereitet werden 8 Quellen BearbeitenCrambe maritima L Echter Meerkohl FloraWeb de Abschnitte Beschreibung und Okologie Literatur Bearbeiten Ihsan A Al Shehbaz John F Gaskin Brassicaceae Crambe maritima S 431 textgleich online wie gedrucktes Werk In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 7 Magnoliophyta Salicaceae to Brassicaceae Oxford University Press New York und Oxford 2010 ISBN 978 0 19 531822 7 Abschnitte Beschreibung Verbreitung und Systematik Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Friedrich Markgraf Familie Cruciferae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 1 Seite 493 497 Verlag Carl Hanser Munchen 1958 a b Crambe maritima im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 19 Mai 2019 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Seite 441 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Crambe maritima bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 19 Mai 2019 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 116 online a b c A Sanyal amp G Decocq Biological Flora of the British Isles Crambe maritima In Journal of Ecology Band 103 2015 S 769 788 Digitalisat Eintrag bei Mansfeld IPK Gatersleben Cassell Petter amp Galpin Cassell s Householde Guide Band 2 London 1869 S 208 Leseprobe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Echter Meerkohl Crambe maritima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Echter Meerkohl In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Crambe maritima bei Plants For A Future Verbreitung in den Niederlanden niederl Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echter Meerkohl amp oldid 236088633