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Conrad Eduard Varrentrapp 17 August 1844 in Braunschweig 28 April 1911 in Marburg 1 war ein deutscher Historiker und Biograf Varrentrapp war Professor der Geschichte an den Universitaten in Bonn Strassburg und Marburg Grab von Conrad Varrentrapp auf dem Marburger Hauptfriedhof 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Studium 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Schrifttum 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Studium Bearbeiten Conrad entstammte einer Familie aus der zahlreiche Wissenschaftler Geistliche und Politiker hervorgingen Sein Vater war der Chemiker und Unternehmer Franz Varrentrapp 1815 1877 aus Braunschweig Sein Onkel vaterlicherseits war der Mediziner Georg Varrentrapp 1809 1886 und sein Vetter Adolf Varrentrapp 1844 1916 der Sohn von Georg Varrentrapp wurde Burgermeister von Frankfurt am Main Er besuchte das Gymnasium in seiner Heimatstadt und begann 1862 ein Geschichtsstudium an der Universitat Gottingen unter anderem bei Georg Waitz Mit Beginn des Sommersemesters 1864 wechselte Varrentrapp an die Universitat Bonn um seine Studien bei Heinrich von Sybel fortsetzen zu konnen Hier lernte er auch als Mitkommilitonen den ein Jahr alteren Gerold Meyer von Knonau kennen beide verband ab dann eine lange Freundschaft Meyer von Knonau verfasste spater eine Kurzbiografie uber Varrentrapp die im Biographischen Jahrbuch und deutschen Nekrolog 1912 veroffentlicht wurde Zum Wintersemester 1864 ging er an die Berliner Universitat um noch ein Semester Vorlesungen bei Leopold von Ranke besuchen zu konnen Er beendete sein Studium an der Bonner Universitat und promovierte dort im Dezember 1865 bei Heinrich von Sybel mit der Dissertation Commentationis de christiano archiepiscopo maguntino specimen prius zum Dr phil Beruflicher Werdegang Bearbeiten 1868 habilitierte sich Varrentrapp an der philosophischen Fakultat der Bonner Universitat als Privatdozent Er war nun ein enger Mitarbeiter von Heinrich von Sybel der ihm 1869 die Ausarbeitung eines Registers zu den ersten zwanzig Banden der Historischen Zeitschrift ubertrug Sybel selbst hatte die Zeitschrift die bis heute existiert 1859 begrundet Spater uberliess er Varrentrapp die alleinige Redaktion 1873 erhielt Varrentrapp eine ausserordentliche Professur fur Geschichte an der Universitat Bonn Unterbrochen wurde seine akademische Arbeit durch den Deutsch Franzosischen Krieg 1870 bis 1871 an dem Varrentrapp als Fuhrer einer Kolonne von Krankentragern beim 2 Sanitatsdetachement des III Armeekorps teilnahm Als solcher erlebte er am 16 August 1870 die Schlacht von Vionville von August bis Oktober 1870 die Belagerung von Metz sowie die Kampfe gegen die Loirearmee Ende 1870 Fur seine Verdienste erhielt er das Eiserne Kreuz Erst im Marz 1871 konnte er wieder zuruckkehren Anfang April 1874 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor fur mittlere und neuere Geschichte an die Universitat Marburg Nach dem Rucktritt von Ernst Herrmann ubernahm Varrentrapp mit dem Wintersemester 1877 die Leitung des Historischen Seminars 1879 wurde er Dekan der Philosophischen Fakultat der Marburger Universitat Von April 1880 bis April 1883 war ausserdem Direktor der wissenschaftlichen Prufungskommission fur Kandidaten des hoheren Schulamts in Marburg Ostern 1890 wurde Varrentrapp eine ordentliche Professur fur Geschichte an der Universitat Strassburg ubertragen als Nachfolger von Hermann Baumgarten Anfang Oktober 1901 kehrte er als ordentlicher Professor der mittleren und neueren Geschichte sowie als Direktor des Historischen Seminars an die Marburger Universitat zuruck Seine Studenten forderte er auf sich intensiv mit Quellen und Literaturstudien bei den verschiedenen historischen Themengebieten zu befassen Als Doktorvater wurde er von den Studierenden bevorzugt ausgewahlt Fur seiner Verdienste erhielt er im Dezember 1907 die Ernennung zum Geheimen Regierungsrat Am 29 September 1909 wurde Varrentrapp emeritiert Noch im gleichen Jahr ehrte ihn die Universitat Leipzig mit der Vergabe des Ehrendoktors der Theologie Nach dem Ausbruch einer schweren Krankheit reiste er noch 1907 zu den schweizerischen Heilquellen von Baden im Aargau wo er vorubergehend Besserung fand und seinen alten Studienfreund Gerold Meyer von Knonau wieder traf Conrad Varrentrapp starb am 28 April 1911 im Alter von 66 Jahren in Marburg Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz in Berlin im Hessischen Staatsarchiv Marburg und im Niedersachsischen Landesarchiv Staatsarchiv Wolfenbuttel Er war seit 1877 mit Lily Beneke der Tochter des Marburger Medizinprofessors Friedrich Wilhelm Beneke verheiratet Ihr einziger gemeinsamer Sohn Franz Varrentrapp wurde Jurist Schrifttum Bearbeiten Varrentrapp hinterliess ein umfangreiches Schrifttum Bereits 1867 erschien sein Werk Erzbischof Christian I von Mainz eine Biografie uber den bis dahin von der historischen Forschung vernachlassigten Erzbischof von Mainz Christian I von Buch Ein Jahr spater war er Verfasser der Festschrift Beitrage zur Geschichte der Kurkolnischen Universitat Bonn die vom Verein von Alterthumsfreunden im Rheinlande anlasslich der 50 Stiftungsfeier der Bonner Universitat herausgegeben wurde 1878 wurde seine Monografie Hermann von Wied und sein Reformationsversuch in Koln uber Hermann V von Wied veroffentlicht die er im zweiten Teil des Bandes mit umfangreichen Quellen und Erorterungen versah Schon in seiner Dissertation von 1865 bezog sich Varrentrapp auf Friedrich Christoph Dahlmann den er 1885 mit einem Aufsatz Zur Erinnerung an Friedrich Christoph Dahlmann in den Preussischen Jahrbuchern und ein Jahr spater mit einem Vorwort zu F C Dahlmann s Kleine Schriften und Reden ehrte Ebenfalls 1885 erschien die Abhandlung Der Prinz von Homburg in Geschichte und Dichtung in den Preussischen Jahrbuchern die Veranlassung gab sich naher mit dem Dichter Heinrich von Kleist zu beschaftigen Von Johannes Schulze einer preussischen Personlichkeit des 19 Jahrhunderts handelte das Werk Johannes Schulze und das hohere preussische Unterrichtswesen in seiner Zeit das 1889 erschien Die Briefe des von ihm ebenfalls verehrten Samuel von Pufendorf gab er 1893 heraus und ein Jahr spater Briefe Pufendorf s an Falaiseau Friese Weigel Nach dem Tod von Heinrich von Sybel 1895 widmete Varrentrapp seinem einstigen Lehrer das Werk Heinrich von Sybel Biographische Einleitung zu den Vortragen und Abhandlungen Sybels das er 1897 veroffentlichte Seine Rede Landgraf Philipp von Hessen und die Universitat Marburg anlasslich des 400 Geburtstages von Landgraf Philipp von Hessen die er bei der Marburger Universitatsfeier 1904 hielt erschien noch im selben Jahr Rankes historisch politische Zeitschrift und das Berliner politische Wochenblatt publizierte er 1907 in der Historischen Zeitschrift Briefe an Ranke wurden von ihm ebenfalls in der Historischen Zeitschrift veroffentlicht eine letzte Gruppe erschien 1911 Er hatte sie noch bearbeitet die Veroffentlichung aber nicht mehr erlebt Als Autor fur die Allgemeine Deutsche Biographie verfasste er vier Beitrage Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenCommentationis de christiano archiepiscopo maguntino specimen prius Dissertationsschrift Bonn 1865 Digitalisat Erzbischof Christian I von Mainz Berlin 1867 Digitalisat Beitrage zur Geschichte der kurkolnischen Universitat Bonn Festschrift Bonn 1868 Digitalisat Historische Zeitschrift Register zu Band 1 bis 20 Munchen 1869 Hermann von Wied und sein Reformationsversuch in Koln Ein Beitrag zur deutschen Reformationsgeschichte Leipzig 1878 Zur Erinnerung an Friedrich Christoph Dahlmann Berlin 1885 Johannes Schulze und das hohere preussische Unterrichtswesen in seiner Zeit Leipzig 1889 Briefe von Pufendorf als Herausgeber Munchen 1893 Der Grosse Kurfurst und die Universitaten Rede zur Feier des Geburtstages Sr Majestat des Kaisers am 27 Januar 1894 in der Aula der Kaiser Wilhelms Universitat Strassburg gehalten Strassburg 1894 Digitalisat Vortrage und Abhandlungen von Heinrich von Sybel Mit einer biographischen Einleitung Munchen 1897 Landgraf Philipp von Hessen und die Universitat Marburg Rede gehalten bei der Marburger Universitatsfeier seines 400 Geburtstages Marburg 1904 Digitalisat Literatur BearbeitenFranz Gundlach Bearb Catalogus professorum academiae Marburgensis Die akademischen Lehrer der Philipps Universitat in Marburg Nr 620 Elwert Marburg 1927 Gerold Meyer von Knonau Varrentrapp Konrad In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 14 Seite 122 126 Georg Reimer Berlin 1912 Digitalisat Marianne Lohr Varrentrapp Conrad Konrad Eduard Prof Dr In Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 622 Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Band 1 Seite 271 275 Elwert amp Braun Marburg 1939 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Conrad Varrentrapp Quellen und Volltexte Werke von und uber Conrad Varrentrapp in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Conrad Varrentrapp in Kalliope Conrad Varrentrapp in der Deutschen Biographie Eintrag uber Varrentrapp Konrad 1844 1911 in Zentrale Datenbank Nachlasse Varrentrapp Eduard Conrad Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg HStAMR Best 915 Nr 5700 S 191 Digitalisat Normdaten Person GND 117350699 lobid OGND AKS LCCN n89642764 VIAF 22917006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Varrentrapp ConradALTERNATIVNAMEN Varrentrapp Conrad Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und BiografGEBURTSDATUM 17 August 1844GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 28 April 1911STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conrad Varrentrapp amp oldid 215136420