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Confuciusornis ist eine urtumliche Vogelgattung deren fossile Reste in der chinesischen Provinz Liaoning in Sedimentgesteinen der unteren Kreidezeit entdeckt wurden Die Vollstandigkeit zahlreicher zu Tage geforderter Skelette und gut erhaltene Gefieder Abdrucke machen Confuciusornis zu einem der am besten bekannten Vogel des Erdmittelalters ConfuciusornisLebendrekonstruktion von Confuciusornis sanctusZeitliches AuftretenUntere Kreidezeit125 bis 110 Mio JahreFundorteSihetun Huanghuagou Huangbangjigouund Libalanggou bei Beipiao City Liaoning Volksrepublik China Jehol Gruppe SystematikManiraptoraParavesVogel i w S Avialae PygostyliaConfuciusornithidaeConfuciusornisWissenschaftlicher NameConfuciusornisHou Zhou Gu amp Zhang 1995ArtenConfuciusornis sanctus Confuciusornis dui Confuciusornis feducciai Confuciusornis jianchangensis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Entdeckung und Erforschung 2 Confuciusornis Anatomie im Vergleich 3 Systematik 3 1 Arten der Gattung Confuciusornis 3 2 Gattungen der Familie Confuciusornithidae 3 3 Verwandtschaftsverhaltnisse mesozoischer Vogel 4 Flugfahigkeit und Lebensweise 5 Sexualdimorphismus und Paarungsverhalten 6 Wachstum und Entwicklung 7 Die Bedeutung von Confuciusornis als Element der Jehol Avifaunen 8 Literatur 8 1 Allgemeines Geschichte 8 2 Anatomie Systematik Phylogenese 8 3 Flugfahigkeit Lebensweise Sozialverhalten Reproduktion 8 4 Wachstum Individualentwicklung 8 5 Biostratigraphie der Jehol Gruppe 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte der Entdeckung und Erforschung Bearbeiten nbsp Ein Exemplar von Confuciusornis sanctus im Naturhistorischen Museum WienNoch vor den Funden gefiederter Dinosaurier welche die Volksrepublik China in den Mittelpunkt palaontologischer Forschung ruckten wurden im Jahr 1993 in der Gegend um Sihetun und Jianshangou nahe der Stadt Beipiao die fossilen Uberreste eines etwa 30 Zentimeter grossen Vogels entdeckt und 1995 von einer chinesischen Forschergruppe um Lianhai Hou als Confuciusornis sanctus heiliger Konfuzius Vogel beschrieben 1 Besonders die Fundstelle bei Sihetun erwies sich seither als sehr reich an Vogelfossilien Mehr als 1000 Exemplare der Gattung Confuciusornis sind dort bis zur Jahrtausendwende geborgen worden Confuciusornis sanctus blieb nicht die einzige Art der Gattung Confuciusornis Die Forschergruppe benannte in den Jahren 1997 und 1999 insgesamt drei weitere Arten von denen zwei jedoch umstritten sind Mit Liaoningornis im Jahr 1996 und Changchengornis im Jahr 1999 kamen von derselben Fundstatte auch weitere neue Vogelgattungen hinzu Bedauerlicherweise gingen Ende der 1990er Jahre der Wissenschaft durch die Tatigkeit von Raubgrabern der palaontologischen Forschung viele Vogelfossilien verloren Bis es gelang die wichtigsten Fundstellen um Beipiao vor illegalen Fossilienjagern und handlern zu schutzen waren hunderte Exemplare ausgegraben und verkauft ohne wissenschaftlich untersucht worden zu sein Bei der Erstbeschreibung von Confuciusornis glaubte man die Gesteinseinheiten der Jehol Gruppe zu denen die Fundschichten bei Sihetun und Jianshangou gehoren hatten ein vergleichbares Alter wie die Solnhofener Plattenkalke aus denen der Urvogel Archaeopteryx stammt Im Jahr 1999 veroffentlichte Ergebnisse radiometrischer Datierungen der Gesteine belegen jedoch fur die gesamte Jehol Gruppe ein geringeres Alter Unterkreide gegenuber Oberjura Der im Vergleich zu Archaeopteryx anatomisch modernere Vogel Confuciusornis war demnach auch der eindeutig jungere Confuciusornis Anatomie im Vergleich BearbeitenSeit den 1980er Jahren als Archaeopteryx zeitlich und morphologisch von den anderen damals bekannten fossilen Vogeln isoliert war wurden zahlreiche Mosaikformen entdeckt welche die bestehende Lucke fullten Confuciusornis ist eine davon Dem Urvogel ahnlich zeigt das Erscheinungsbild von Confuciusornis ein auffalliges Mosaik aus urtumlichen Merkmalen also solchen die bereits bei den Vorfahren der Vogel den theropoden Dinosauriern ausgebildet waren und abgeleiteten Merkmalen die im Verlauf der Vogelevolution neu hinzukamen Sie sind in Tabelle 1 aufgelistet Nichtvogeltheropode ist ein aus der englischen Sprache kommender Begriff fur theropode Dinosaurier im herkommlichen Sinne ohne Einbeziehung ihrer Nachfahren der Vogel Tabelle 1 Urtumliche und abgeleitete Merkmale bei Confuciusornis im Vergleich zu anderen Gruppenanatomisches Merkmal theropode Dinosaurier Nichtvogeltheropoden Archaeopteryx Confuciusornis Hohere Vogel Ornithothoraces Zahne bei vielen bei vielen Kreide Vogelnzwei Hinterhauptsoffnungen diapsider Schadel knocherner Schwanz verkurzt letzte Schwanzwirbel zu Pygostyl verschmolzen bei wenigen Gabelbein Furcula bei einigen bumerangformig bumerangformig bumerangformig spitzwinkelig V formig gabelformig Rabenbein Coracoid ist lang strebenformig Brustbein Sternum mit Brustbeinkiel Carina aber bei einigen mit niedrigem Kamm bei flugfahigen Vogeln Sternalrippen Rippen die mit Brustbein verbunden bei einigen Bauchrippen Gastralia Rippen mit Hakenfortsatz Processus uncinatus bei einigen bei vielenOberarm mit einem ausgedehnten perforierten Deltopectoralkamm autapomorph Mittelhandknochen I III zu Carpometacarpus verschmolzen Verschmelzung nur nahe der Handwurzel Mittelfussknochen II IV sind zu Laufbein Vogellauf Tarsometatarsus verschmolzen bei einigen Mittelfussknochen V vorhanden asymmetrische Schwungfedern bei einigen Daumenfittich Alula bei wenigen Der Schadel zeigt eine ungewohnliche Merkmalskombination Der Schnabel von Confuciusornis war wie bei heute lebenden Vogeln unbezahnt wahrend zeitgleiche modernere Vogelgattungen wie Liaoningornis und Yanornis noch Zahne besassen Hingegen war die Schlafenregion so wie bei diapsiden Reptilien ausgebildet Zwei paarige Schlafenfenster das Infratemporal und das Supratemporalfenster lagen hinter der Augenoffnung Orbita Bei allen anderen Vogeln einschliesslich Archaeopteryx sind solche Schlafenfenster nicht nachgewiesen nbsp Rekonstruktion des Schadels von C sanctus Rot unterlegt sind der zahnlose Schnabel und die beiden Hinterhauptsoffnungen verandert nach Chiappe u a 1999 Der Flugapparat von Confuciusornis war gegenuber dem von Archaeopteryx fortgeschritten Das Brustbein Sternum zeigt bei manchen Exemplaren einen flachen Kamm der an den Brustbeinkiel Carina moderner Vogel erinnert Als Ansatzstelle fur die wichtigsten Flugmuskeln zum Flugelauf und abschlag ist bei allen rezenten flugfahigen Vogeln ein ausgedehnter Brustbeinkiel entwickelt Das im Vergleich zu Archaeopteryx verlangerte Rabenbein Coracoid zeigt ebenfalls den Umbau der Schultermuskulatur in Richtung moderner Vogel an nbsp Flugel von C sanctus Rot unterlegt sind das Oberarmfenster und der Carpometacarpus verandert nach Chiappe u a 1999 Der Brustkorb von Confuciusornis wurde verstarkt durch Hakenfortsatze an den Rippen und durch so genannte Sternalrippen das heisst mit dem Brustbein verbundene Rippenelemente Das Gabelbein hingegen hatte wie bei Archaeopteryx und verschiedenen Nichtvogel Theropoden keine gabelformige sondern eine bumerangahnliche Form In zeichnerischen Rekonstruktionen siehe auch das Bild in der obigen Box wirkt die Hand von Confuciusornis eher urtumlich Tatsachlich waren die Mittelhandknochen Metacarpalia II und III nahe der Handwurzel zusammen mit dem halbmondformigen Handwurzelknochen zu einem Carpometacarpus verschmolzen Bei modernen Vogeln sind die Verschmelzungen der Hand so weitreichend dass nur noch ein Fingerglied des ersten Fingers frei beweglich ist Der Daumen tragt den so genannten Eck oder Daumenfittich Alula dessen Abspreizen bei bestimmten Flugmanovern zur Manipulation des Luftstroms wichtig ist Einen solchen Daumenfittich besassen Confuciusornis und Archaeopteryx nach bisheriger Erkenntnis noch nicht Dieses Merkmal ist bis auf eine Ausnahme Microraptor erst bei Vogeln der hoher entwickelten Gruppe Ornithothoraces wie beispielsweise Eoalulavis fruher Alula Vogel ausgebildet Der Oberarm von Confuciusornis endet in einem ausgedehnten Pectoralkamm der eine ovale Offnung aufweist Diese Offnung deren Funktion ungeklart ist hielt man fur eine Autapomorphie also fur das Exklusivmerkmal dieser Gattung Im Jahr 2002 wurde der Vogel Sapeornis beschrieben der ebenfalls aus den Gesteinen der Jehol Gruppe stammt und ein ahnliches Oberarmfenster besass Demnach konnte dieses Merkmal unter fruhen Vogeln weiter verbreitet sein als zuerst angenommen Wichtige Neuerungen die Confuciusornis und Sapeornis von noch urtumlicheren Vogeln wie Archaeopteryx Rahonavis und Jeholornis unterschieden waren die Verkurzung des knochernen Schwanzes und die Ausbildung eines Pygostyls durch Verschmelzen der letzten Schwanzwirbel Ein derartiger Umbau des Schwanzskeletts war fur die Flugnavigation von Vorteil Systematik BearbeitenArten der Gattung Confuciusornis Bearbeiten Von den sechs bisher beschriebenen Arten der Gattung Confuciusornis sind nach Auffassung der Forschergruppe um Luis M Chiappe zwei ungultig 2 Confuciusornis suniae und Confuciusornis chuonzhous beruhen auf der Fehlinterpretation innerartlicher Unterschiede von Confuciusornis sanctus Alle Exemplare die den beiden Arten zugerechnet wurden gehorten demnach wie die Mehrheit aller Funde zu C sanctus Confuciusornis dui die vierte 1999 beschriebene Art unterscheidet sich von C sanctus unter anderem in den Handproportionen in der Form und der Auspragung mehrerer Schadelelemente sowie in der Form des Brustbeins und der am Brustbein ansetzenden Rippen 2009 und 2010 wurden zwei weitere Arten beschrieben Confuciusornis feducciai benannt nach dem US amerikanischen Palaornithologen Alan Feduccia 3 und Confuciusornis jianchangensis 4 Gattungen der Familie Confuciusornithidae Bearbeiten Zur Familie Confuciusornithidae zahlt neben Confuciusornis die Gattung Changchengornis die sich von der ersteren unter anderem durch einen kurzeren Schnabel das Fehlen eines Oberarmfensters die Form einiger Schultergurtel Elemente und die Lange der ruckwartsgerichteten ersten Zehe Hallux unterscheidet Der langere Hallux ist ein Hinweis dafur dass Changchengornis Aste besser umgreifen konnte als Confuciusornis Gemeinsame Merkmale aller Mitglieder der Familie Confuciusornithidae sind das Fehlen von Zahnen die nahezu viereckige Auspragung des Deltopectoralkamms am Oberarm der V formige hintere Rand des Brustbeins und die Grossenverhaltnisse der Handkrallen Die im Jahr 2001 als Jinzhouornis beschriebenen Vogelfossilien stammen ebenfalls aus den Gesteinen der Jehol Gruppe und sind der Familie Confuciusornithidae zuzurechnen Bisher liegt noch keine detaillierte Beschreibung dieser Gattung in englischer Sprache vor Verwandtschaftsverhaltnisse mesozoischer Vogel Bearbeiten Aves Avialae Vogel Archaeopteryx Rahonavis Jeholornis Pygostylia Sapeornis Confuciusornithidae Confuciusornis Changchengornis Ornithothoraces Enantiornithes Ornithuromorpha inkl Moderne Vogel Vorlage Klade Wartung 3Vorlage Klade Wartung Style Kladogramm in Anlehnung an Zhou 2004 Die Mitglieder der Familie Confuciusornithidae gehoren innerhalb der Gruppe Pygostylia zu den urtumlichsten Formen Bei den Ornithothoraces den hoher entwickelten Vertretern dieser Gruppe ist die Zahl der Ruckenwirbel Thoracalia reduziert und der erste Finger bildet einen Daumenfittich Alula aus siehe auch Punkt 2 Alle Vertreter moderner Vogelordnungen sind Nachkommen dieser Gruppe Flugfahigkeit und Lebensweise BearbeitenDie Flugfahigkeit von Confuciusornis wird von den verschiedenen palaornithologischen Arbeitsgruppen unterschiedlich eingeschatzt Confuciusornis besass grosse gebogene Krallen an Handen und Fussen Auf dieser Beobachtung beruht die Idee dass der Flugapparat von Confuciusornis fur das Abheben vom Boden nicht leistungsfahig genug war Anstatt dessen kletterte Confuciusornis mit Hilfe seiner Krallen auf Baume um aus dem freien Fall den Schlagflug zu beginnen Dieser Ansicht widerspricht dass der Hinterfuss unspezialisiert und im Vergleich zu rezenten auf Baumen lebenden Vogeln schlecht an das Umgreifen von Asten angepasst war Ausserdem durften die langen Schwungfedern beim Klettern hinderlich gewesen sein Gegner der Theorie vom kletternden Confuciusornis halten die verschiedenen Anpassungen des Skeletts an den Vogelflug fur ausreichend um beispielsweise aus dem Lauf vom Boden zu starten Laut Peters und Qiang sei die Idee Confuciusornis sei nur eingeschrankt flugfahig gewesen angesichts der grossen Flugel abwegig 5 Letztere sprechen auch dafur dass die Vertreter der Gattung gute Segelflieger waren Die Arbeitsgruppe um Lianhai Hou halt fur wahrscheinlich dass Confuciusornis ein Pflanzenfresser war 6 Dalsatt und andere hingegen beschrieben ein 2006 Confuciusornis sanctus Exemplar aus der Jiufotang Formation das einen direkten Beleg fur die Art der Ernahrung lieferte 7 Mehrere Wirbel und Rippen des Teleostiers Jinanichthys im unteren Hals und vorderen Brustbereich des Vogelskeletts zeigen an dass Confuciusornis unter anderem Fische frass Die Fischknochen waren vermutlich Teil eines Speiballens den der Vogel kurz vor seinem Tod hochwurgte Dalsatt und andere interpretieren die Schnabelmorphologie von Confuciusornis als die eines Allesfressers ahnlich den rezenten Krahen Fische waren ihrer Ansicht nach neben Samen und oder anderen Pflanzenteilen ein ublicher Teil der Nahrung Massenvorkommen von Confuciusornis Skeletten in den Seeablagerungen der Fundstatte Sihetun weisen darauf hin dass die Vogel moglicherweise in Schwarmen die Ufer von Seen aufsuchten Wenn in manchen der Schichten mehr als 40 Exemplare je 100 Quadratmeter vorkommen konnte die Ursache dafur der gemeinsame Tod infolge einer Naturkatastrophe gewesen sein Bei einem der haufigen vulkanischen Aschefalle starben die Individuen zu gleicher Zeit und ihre Kadaver wurden vom Seeufer aus in den See eingeschwemmt Aus dieser Theorie folgt dass Individuen der Gattung Confuciusornis ahnlich wie Vertreter vieler rezenter Vogelarten in Gruppen zusammenlebten oder zeitweilig zusammentrafen Sexualdimorphismus und Paarungsverhalten BearbeitenDie Exemplare von Confuciusornis unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Befiederung Etwa funf bis zehn Prozent der Individuen weisen Abdrucke eines Paares verlangerter Schwanzfedern auf Eine Erklarung fur diesen Unterschied konnte laut Ansicht verschiedener Bearbeiter die Geschlechter Zugehorigkeit sein Falls diese Theorie stimmt lage das fruheste Indiz fur Sexualdimorphismus bei Vogeln vor Die verhaltensbiologischen Konsequenzen eines derartigen Geschlechterunterschieds waren vielfaltig Es konnte eine Form von Partnerwahl gegeben haben bei der Individuen des einen Geschlechts vor Individuen des anderen ihr Gefieder zur Schau stellten Falls die mannlichen Tiere diejenigen mit den langen Schwanzfedern waren weist das ungleiche Verhaltnis der Individuenzahlen darauf hin dass eine Form von Polygynie Vielweiberei bestand Die aufwandige Wahl des Geschlechtspartners durch das Weibchen ist unter anderem dann zweckmassig und okonomisch wenn sich das Mannchen an der Brutpflege beteiligt zum Beispiel die Gelege der von ihm begatteten Weibchen beschutzt Der Unterschied in der Befiederung macht deutlich dass es bereits bei den Vogeln der unteren Kreidezeit ein komplexes Sozialverhalten gegeben haben durfte Wachstum und Entwicklung BearbeitenDie Evolution der Wachstumsmuster bei Vogeln wurde anhand der Gliedmassenknochen von Confuciusornis sanctus und anderer fruher Vogel untersucht Durch das stetige Wachstum eines Knochens von innen nach aussen Akkretion lassen sich auf ahnliche Weise wie bei Baumringen siehe Dendrochronologie Veranderungen im Wachstum wahrend der Entwicklung eines Individuums nachvollziehen Die Unterscheidung von Wachstumsphasen erfolgt bei der Analyse eines Knochenquerschnitts unter dem Mikroskop Die Knochenrinde Kortikalis von Confuciusornis besteht aus schnell wachsendem gut durchblutetem inneren Rindengewebe das dem Fibrolamellargewebe heutiger Vogel gleicht und einem langsam wachsenden ausseren Rindengewebe Letzteres war intern starker zoniert sowie von weniger Blutgefassen durchsetzt es reprasentiert das spatere Wachstum des Vogels De Ricqles und andere zeigen 2003 anhand knochenhistologischer Untersuchungen dass Confuciusornis in 20 oder etwas weniger Wochen ausgewachsen war 8 Diese Zeitspanne ist lang verglichen mit den meisten rezenten Vogelarten aber etwas kurzer als bei den oft grosseren Coelurosauriern Offenbar erreichten fruhe Vogel eine Verringerung der Erwachsenenkorpergrosse Verzwergung in dem sie gegenuber ihren Dinosaurier Vorfahren besonders die fruhe Phase schnellen Wachstums die durch das innere Rindengewebe reprasentiert wird verkurzten Der Nachweis von Fibrolamellargewebe bei Confuciusornis belegt dennoch dass anders als zuvor angenommen 9 bereits urtumliche Vogel gleich ihren Vorfahren und Nachfahren Phasen schnellen Wachstums zeigten sie also bereits einen hinreichend hohen Metabolismus besassen um hohe Wachstumsraten aufrechtzuerhalten Das langsam wachsende Knochengewebe der Enantiornithiformes das zunachst als beispielhaft fur urtumliche Vogel galt reprasentiert offenbar eine nachtragliche nochmalige Wachstumsverlangsamung die bei den ersten Vogeln und bei Confuciusornis derart noch nicht vorlag Sehr hohe Wachstumsraten wie sie moderne Vogel zeigen bildeten sich dann sekundar im Verlauf der Kreidezeit heraus Als mogliche Ursache fur langsame Wachstumsraten bei fruhen Vogeln wird auch eine besondere Entwicklungsstrategie diskutiert Fossile Embryonen des Kreidevogels Gobipteryx zeigen ein gut ausgebildetes verknochertes Flugelskelett das die Schlussfolgerung zulasst Vertreter dieser Gattung und vielleicht urtumliche Vogel im Allgemeinen seien extrem fruhreife Nestfluchter gewesen die bereits kurz nach dem Schlupfen fliegen konnten Gemass dieser Theorie wurde ein Grossteil der Energie des Jungvogels fur das Fliegen aufgewandt und stunde daher nicht fur das Grossenwachstum zur Verfugung Dieser Zustand wurde erst bei Vogelarten uberwunden die eine intensive Brut und Nachwuchspflege betrieben Dadurch mussten die Jungvogel nicht direkt nach der Geburt flugge und ohne Hilfe der Eltern uberlebensfahig sein sondern konnten einen Grossteil der durch Nahrung aufgenommenen Energie in das Wachstum investieren Die Bedeutung von Confuciusornis als Element der Jehol Avifaunen Bearbeiten nbsp Fossil von Liaoxiornis delicatus aus Liaoning ChinaIn der folgenden stratigraphischen Tabelle sind vom Alteren unten zum Jungeren oben die Fundschichten der Jehol Gruppe sowie die jeweils beschriebenen Vogelarten aufgelistet Tabelle 2 Zusammensetzung der Jehol Avifaunen in stratigraphischer AbfolgeFormation Schichtglied urtumliche Vogel OrnithothoracesEnantiornithes OrnithuraeJiufotang Formation Confuciusornis sp Sapeornis chaoyangensis Jeholornis prima Sinornis santanensis Longchengornis sanyanensis Cuspirostrisornis houi Largirostrornis sexdentorius Boluochia zhengi Longipteryx chaoyangensis Chaoyangia beishanensis Yanornis martini Yixianornis grabaui Songlingornis linghensisYixian Formation Jingangshan Schichten Confuciusornis sp Dawangzhangzi Schichten Confuciusornis sp Liaoxiornis delicatus Liaoxiornis sp Jibeinia luanhera Jianshangou Schichten Confuciusornis sanctus Confuciusornis dui Changchengornis hengdaoziensis Protopteryx fengningensis Eoenantiornis buhleri Liaoningornis longiditrisIm Gegensatz zu den anderen Vogelgattungen kam Confuciusornis uber mehr als 15 Millionen Jahre also nahezu wahrend des gesamten Bildungszeitraums in den Sedimenten der Jehol Gruppe vor Diese Beobachtung zeigt dass sich Confuciusornis trotz seiner vergleichsweise schlecht entwickelten Flugeigenschaften gegen konkurrierende Vogel mit fortschrittlicheren Bauplanen durchsetzen konnte In der Abfolge besteht dennoch ein Trend hin zu hoher entwickelten Vogeln Spatestens wahrend der Bildung der Jiufotang Formation dominierten die Enantiornithes eine Gruppe die bis zu ihrem Aussterben am Ende der Kreidezeit in vielen Okosystemen vorherrschte Interessanterweise erscheint die Vogelart Jeholornis prima die dem Urvogel Archaeopteryx noch ahnlicher war als Confuciusornis erst zum Ende des Bildungszeitraums der Jehol Gruppe Siehe auch PalaornithologieLiteratur BearbeitenAllgemeines Geschichte Bearbeiten Ursula B Gohlich Gerald Mayr Zu Besuch beiConfuciusornis amp Co in Nordost China In Natur und Museum 131 Nr 11 2001 S 401 409 Erik Stokstad Exquisite Chinese Fossils Add New Pages to Book of Life In Science 291 Nr 5502 2001 S 232 236 doi 10 1126 science 291 5502 234 Carl C Swisher III Yuan Qing Wang Xiao Lin Wang Xing Xu Yuan Wang Cretaceous age for feathered dinosaurs of Liaoning China In Nature 400 Nr 6739 1999 S 58 61 doi 10 1038 21872 Zhong He Zhou Lianhai Hou The Discovery and Study of Mesozoic Fossil Birds in China In Luis M Chiappe Lawrence M Witmer Hrsg Mesozoic Birds Above the Heads of the Dinosaurs University of California Press Berkeley 2002 ISBN 0 520 20094 2 S 160 182 Anatomie Systematik Phylogenese Bearbeiten Luis M Chiappe Shu an Ji Qiang Ji Mark A Norell Anatomy and Systematics of the Confuciusornithidae Theropoda Aves from the Late Mesozoic of Northeastern China PDF 9 7 MB In Bulletin of the American Museum of Natural History Nr 242 1999 S 98 Dieter Stefan Peters Ein nahezu vollstandiges Skelett eines urtumlichen Vogels aus China In Natur und Museum 126 Nr 9 1996 S 198 302 Dieter Stefan Peters Ji Qiang The diapsid temporal construction of the Chinese fossil bird Confuciusornis In Senckenbergiana lethaea 78 Nr 1 2 1998 S 153 155 doi 10 1007 BF03042766 Andrea Goernemann Osteologie eines Exemplars vonConfuciusornisaus der unteren Kreide von West Liaoning China In Archaeopteryx 17 1999 S 41 54 Andrzej Elzanowski Albrecht Manegold Dieter Stefan Peters Redescription of a skull of Confuciusornis sanctus In Archaeopteryx 23 2005 S 51 55 Lianhai Hou Zhong He Zhou Larry D Martin Alan Feduccia A beaked bird from the Jurassic of China In Nature 377 Nr 6550 1995 S 616 618 doi 10 1038 377616a0 Qiang Ji Luis M Chiappe Shu an Ji A new Late Mesozoic confuciusornithid bird from China In Journal of Vertebrate Paleontology 19 Nr 1 1999 S 1 7 Larry D Martin Zhong He Zhou Lian Hai Hou Alan Feduccia Confuciusornis sanctuscompared toArchaeopteryx lithographica In Naturwissenschaften 85 Nr 6 1998 S 286 289 doi 10 1007 s001140050501 Qicheng Wu Fossil Treasures from Liaoning Geological Publishing House Peking 2002 ISBN 0 520 20094 2 Zhong He Zhou The origin and early evolution of birds discoveries disputes and perspectives from fossil evidence In Naturwissenschaften 91 Nr 10 2004 S 455 471 doi 10 1007 s00114 004 0570 4 Flugfahigkeit Lebensweise Sozialverhalten Reproduktion Bearbeiten Luis M Chiappe Shu an Ji Qiang Ji Mark A Norell siehe oben J Dalsatt Z Zhou F Zhang P G P Ericson Food remains in Confuciusornis sanctus suggest a fish diet In Naturwissenschaften 93 Nr 9 2006 doi 10 1007 s00114 006 0125 y J David Ligon The Evolution of Avian Breeding Systems Oxford University Press Oxford 1999 ISBN 0 19 854913 X Dieter Stefan Peters Qiang Ji MussteConfuciusornisklettern In Journal fur Ornithologie 140 Nr 1 1999 S 41 50 David J Varricchio Frankie D Jackson Origins of avian reproduction answers and questions from dinosaurs In Palaeovertebrata 32 Nr 2 4 2003 S 149 169 Wachstum Individualentwicklung Bearbeiten Anusuya Chinsamy Andrzey Elzanowski Evolution of growth patterns in birds In Nature 412 Nr 6845 2001 S 402 403 doi 10 1038 35086650 Kevin Padian Armand J de Ricqles John R Horner Dinosaurian growth rates and bird origins In Nature 412 2001 S 405 408 doi 10 1038 35086500 A J de Ricqles K Padian J R Horner E T Lamm N Myhrvold Osteohistology ofConfuciusornis sanctus Theropoda Aves In Journal of Vertebrate Paleontology 23 Nr 2 S 373 386 Biostratigraphie der Jehol Gruppe Bearbeiten Xiao lin Wang u a Vertebrate Biostratigraphy of the Lower Cretaceous Yixian Formation in Lingyuan Western Liaoning and its neighboring southern Nei Mongol Inner Mongolia China In Vertebrata PalAsiatica 38 Nr 2 2000 S 81 99 Zhonghe Zhou Paul M Barett Jason Hilton An exceptionally preserved Lower Cretaceous ecosystem In Nature 421 Nr 6925 2003 S 807 814 doi 10 1038 nature01420 Einzelnachweise Bearbeiten L Hou Z Zhou Y Gu H Zhang Confuciusornis sanctus a new Late Jurassic sauriurine bird from China In Chinese Science Bulletin 40 Nr 18 1995 S 1545 1551 L M Chiappe J Shu an J Qiang M Norell Anatomy and Systematics of the Confuciusornithidae Theropoda Aves from the Late Mesozoic of Northeastern China PDF 9 7 MB In Bulletin of the American Museum of Natural History Nr 242 1999 S 98 Z Zhang C Gao Q Meng J Liu L Hou and G Zheng 2009 Diversification in an Early Cretaceous avian genus evidence from a new species of Confuciusornis from China Journal of Ornithology 150 4 783 790 L Li J q Wang and S l Hou 2010 A new species of Confuciusornis from Lower Cretaceous of Jianchung Liaoning China Global Geology 29 2 183 187 Dieter Stefan Peters Ji Qiang The diapsid temporal construction of the Chinese fossil bird Confuciusornis In Senckenbergiana lethaea 78 Nr 1 2 1998 S 153 155 doi 10 1007 BF03042766 L Hou L D Martin Z Zhou A Feduccia F Zhang A diapsid skull in a new species of the primitive bird Confuciusornis In Nature 399 1999 S 680 doi 10 1038 21411 J Dalsatt Z Zhou F Zhang P G P Ericson Food remains in Confuciusornis sanctus suggest a fish diet In Naturwissenschaften 93 Nr 9 2006 doi 10 1007 s00114 006 0125 y A J de Ricqles u a Osteohistology ofConfuciusornis sanctus Theropoda Aves In Journal of Vertebrate Paleontology 23 Nr 2 2003 S 373 386 Anusuya Chinsamy Andrzey Elzanowski Evolution of growth patterns in birds In Nature 412 Nr 6845 2001 S 402 403 doi 10 1038 35086650 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Confuciusornis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Experte bildet alteste Blumen und Vogel nach Staatlicher Geopark fur palaontologische Fossilien in Chaoyang in der Provinz Liaoning nbsp Dieser Artikel wurde am 17 November 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten 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