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Christian Friedrich Goedeking auch Christian Friedrich Godeking 10 September 1770 in Westerkappeln 23 Marz 1851 in Berlin war ein preussischer Generalmunzdirektor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Mitgliedschaften 4 Auszeichnungen und Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Friedrich Goedeking wurde als altester Sohn und drittes von acht Kindern des Kaufmanns Friedrich Georg Wilhelm Goedeking 1732 1794 und dessen Ehefrau Sophie Elisabeth Tochter des Pastors Marten in Cappeln geboren Seine erste wissenschaftliche Ausbildung erhielt er bei einem Prediger seines Heimatortes 1788 begann er an der Theologischen Lehranstalt Lingen Ems ein Theologie Studium weil sein Vater beschlossen hatte dass er Geistlicher werden sollte Noch im gleichen Jahr ging er im Oktober an die Universitat Halle nachdem sein Vater ihm gestattete kameralistischen und mathematischen Studien nachzugehen Im Herbst 1790 beendete er sein Studium und kehrte nach Hause zuruck und fand im Amt in Illenbuhren bei Osnabruck eine Anstellung und war dort mit Grundvermessungen beschaftigt Die in der Nahe gelegenen Kohlebergwerke und seine geognostischen Studien weckten sein Interesse fur das Berg und Huttenwesen Aufgrund eines Lotteriegewinns hatte er ausreichende finanzielle Mittel zur Vorbereitung auf dieses Fach und 1793 reiste er nach Berlin um sich dort entsprechend ausbilden zu lassen Der damalige Chef des Berg Hutten und Munzwesens Staatsminister Freiherr Friedrich Anton von Heynitz konnte ihn jedoch davon uberzeugen zum Munzfach uberzugehen und so wurde er am 17 August 1793 unter Eidesleistung vor dem Generalmunzdirektor Johann Friedrich Gentz 1726 1810 aufgenommen Er wurde in den beiden Berliner Munzstatten beschaftigt und erhielt im darauffolgenden Jahr die Verwaltung eines Kassiererpostens Im Juli 1795 bekam er die Stelle des Munzmeisters in der zweiten Berliner Munzstatte ubertragen Es gelang ihm wesentliche Verbesserungen in der Munztechnik einzufuhren Inzwischen waren die frankischen Furstentumer Ansbach und Bayreuth zur Krone Preussens gekommen und als Ansbach Bayreuth unter die Verwaltung des Ministers Karl August von Hardenberg gestellt worden die die Wiederherstellung der Munze in Schwabach plante Auf des Ministers von Heinitz Empfehlung wurde Christian Friedrich Goedeking im Fruhjahr 1796 zum dortigen Munzmeister und Wardein berufen Aufgrund des heruntergekommenen Zustandes und der schlechten Lage der Munzstatte wurde ihm freigestellt die Munzstatte entweder nach Bayreuth oder nach Ansbach zu verlegen so dass er sich fur Bayreuth entschied Weil die Munzstatte lediglich Scheidemunzen herstellte konnte er seine wissenschaftlichen Studien und Forschungen weiter betreiben Hierbei kam er mit dem damals dort beschaftigten Oberbergrat Alexander von Humboldt in naheren Kontakt mit dem er physikalische und geognostische Versuche und Forschungen betrieb und mit dem er eine andauernde Freundschaft unterhielt Alexander von Humboldt empfahl dem Minister von Hardenberg Christian Friedrich Goedeking so dass dieser auch technische Auftrage erhielt und erwahnte ihn auch in einem Beitrag im Neuen Journal der Physik 1 Der Minister Theodor von Kretschmann bot ihm 1801 an Direktor im Berg Munz Fabriken Handels und Baudepartement im Herzogtum Sachsen Coburg Saalfeld zu werden dieses Angebot schlug er jedoch aus 1802 ubergab ihm der Minister von Hardenberg die Oberaufsicht uber den Strassenbau in den beiden ehemaligen frankischen Furstentumern 1804 erfolgte nach dem Ubergang von Ansbach Bayreuth an Bayern seine Ernennung zum bayerischen Kriegsrat der Kriegs und Domanenkammer dort war er fur die Bearbeitung von Bauangelegenheiten verantwortlich Nach der Besetzung der frankischen Furstentumer durch die franzosische Armee wurde die Munzstatte 1806 geschlossen und er erhielt die Anweisung im Kreisdirektiorium oberste Verwaltungsbehorde in einem Kreis zu assistieren Ende 1809 erhielt er aus Konigsberg das Angebot als Munzdirektor in Breslau wieder in preussische Dienste zu treten worauf er im November 1809 durch den franzosischen Intendanten Sienes aus den franzosischen Diensten entlassen wurde Gemeinsam mit seiner Ehefrau und vier Kindern trat er die Reise uber Berlin an allerdings verzogerte sich dort die Weiterreise weil er zur beabsichtigten neuen Munzpragung durch Ringe zuvor ein neues Pragewerk nach franzosischer Art bauen lassen sollte nur fehlten ihm hierzu die notwendigen Fachkrafte so dass er mit Hilfe von Handwerkern und nach eigenen Angaben alle notwendigen einzelnen Maschinenteile anfertigen lassen musste In dieser Zeit erhielt er das Angebot des koniglich sachsischen Ministeriums als Munzmeister nach Warschau zu gehen dieses Angebot lehnte er jedoch ab Nachdem im Fruhjahr 1810 der Generalmunzdirektor Johann Friedrich Gentz erkrankte ubernahm er dessen Aufgaben als dieser im Dezember 1810 verstarb wurde er interimistisch und Anfang 1812 durch den Konig Friedrich Wilhelm III offiziell zum Generalmunzdirektor ernannt Gleichzeitig erhielt er den Auftrag die preussischen Munzstatten zu reorganisieren die sich in Berlin und Breslau befanden Als sich im Fruhjahr 1813 die franzosische Armee Berlin naherte ging er auf Befehl des Konigs mit einigen Beamten und Arbeitern den Munz und Metallvorraten sowie einige Maschinen nach Schlesien Zuvor wurden noch die beiden verbleibenden Munzapparate in den Berliner Munzstatten unbrauchbar gemacht In Schlesien begann er die Munzherstellung in Glatz und Neisse mit dem Breslauer Personal und der Apparatur wieder fortzusetzen Nach der Volkerschlacht bei Leipzig kehrte er nach Berlin zuruck und stellte die beiden Munzstatten wieder her Die schon 1810 beabsichtigte und durch die Kriege verhinderte Einfuhrung der Munzpragung in Ringe wurde nun wieder fortgesetzt Die dazu notwendigen Veranderungen in der Munzmaschinerie veranlassten ihn zu einer Reise nach Kopenhagen wo die Munzstatte mit einem englischen Prageapparat versehen war Im folgenden Jahr wurden die neuen Munzen in Umlauf gesetzt Zu gleicher Zeit hatte das Staatsministerium die Errichtung einer preussischen Munzstatte am Rhein beschlossen und er erhielt 1817 den Auftrag die ehemalige julich bergsche Munzstatte in Dusseldorf neu einzurichten diese begann am 9 April 1817 ihre Tatigkeit und er blieb bis zum Sommer 1818 in Dusseldorf Kurz nach seiner Ruckkehr nach Berlin verstarb seine Ehefrau Christian Friedrich Goedeking beschaftigte sich nicht nur mit der okonomischen und technischen Einrichtung von Munzstatten sondern regte auch Fabrikanten an ihre Stahlherstellung zu verbessern Ein besonderes Anliegen war ihm der Bau der uhlhornschen Kniehebelpresse als Pragemaschine die spater in fast allen Munzstatten Europas ihre Verwendung fand Der Erfinder diese Pragemaschine Dietrich Uhlhorn aus Grevenbroich wurde durch ihn auf rotierende Pragemaschinen hingewiesen und dazu ermuntert eigene Maschinen zu entwickeln die noch unvollkommenen Maschinen kaufte er dem Erfinder dann fur seine Munzstatte ab Am 1 Januar 1849 schied er aus seinem Amt aus 1803 heiratete Christian Friedrich Goedeking Henriette 1818 Tochter des Regierungsdirektors Johann Gottlieb Wagner 1748 1796 in Bayreuth Gemeinsam hatten sie sieben Kinder Von seiner Familie uberlebten ihn zwei Sohne von denen der jungere Sohn nach Nordamerika auswanderte vier Tochter und elf Enkelkinder Seine Tochter Auguste heiratete 1831 den Rechtswissenschaftler Ernst Adolf Theodor Laspeyres Sein Neffe Heinrich Christian Kandelhardt 1799 1883 wurde spater sein Nachfolger und war nacheinander mit zwei Tochtern von Christian Friedrich Goedeking verheiratet seine Hauptverdienste waren die Verbesserung im Munzprobierwesens er setzte sich fur die Anwendung massanalytischer Methoden fur das Silber ein und auch fur die Prufung des Goldes hat er einen genaueren Weg angegeben Wirken BearbeitenSein besonderes Verdienst lag darin dass durch sein Wirken im 19 Jahrhundert nach dem Abzug der Franzosen eine deutsche Munzeinheit durchgefuhrt werden konnte Es wurde eine einheitliche Wahrung eingefuhrt und das Geld hatte uberall den gleichen Wert Als Verbindung zwischen dem preussischen Taler und dem suddeutschen Gulden wurde schliesslich der von ihm favorisierte Doppeltaler aufgelegt Mitgliedschaften BearbeitenChristian Friedrich Goedeking war von 1811 bis 1842 Mitglied im Montagsklub 2 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1836 erhielt er den Roten Adlerorden 4 Klasse und 1840 den Orden 3 Klasse Anlasslich seines 50 jahrigen Amtsjubilaums am 17 August 1843 verlieh ihm der Konig Friedrich Wilhelm IV den Roten Adlerorden 2 Klasse mit Eichenlaub Von den Beamten der preussischen Munzstatten bekam er eine Medaille mit seinem Bildnis in Gold Silber und Bronze sowie einen Ehrenpokal von den Arbeitern uberreicht In Westerkappeln ist die Goedekingstrasse nach Christian Friedrich Goedeking benannt 3 Literatur BearbeitenChristian Friedrich Goedeking In Neuer Nekrolog der Deutschen 29 Jahrgang 1851 1 Teil Weimar 1853 S 246 252 books google de Arthur Suhle Geodeking Christian Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 512 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Albrecht Carl Gren Neues Journal der Physik Neues Journal der Physik Band 4 Johann Barth Leipzig 1797 S 136 und S 139 Seite 136 http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Freader digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb10131144 00146 html 20 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DSeite 20136 PUR 3D und Seite 139 http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Freader digitale sammlungen de 2Fde 2Ffs1 2Fobject 2Fdisplay 2Fbsb10131144 00149 html GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DSeite 20139 PUR 3D Uta Motschmann Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786 1815 Walter de Gruyter 2015 ISBN 978 3 11 038093 4 google de abgerufen am 2 Januar 2019 Astrid Springer Beruhmter Sohn der Gemeinde Westerkappeln Abgerufen am 4 Januar 2019 Normdaten Person GND 117548081 lobid OGND AKS VIAF 64787218 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goedeking Christian FriedrichALTERNATIVNAMEN Godeking Christian FriedrichKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralmunzdirektorGEBURTSDATUM 10 September 1770GEBURTSORT WesterkappelnSTERBEDATUM 23 Marz 1851STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Friedrich Goedeking amp oldid 208362920