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Die Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei in den Alpenlandern umgangssprachlich auch als Tessinerpalme 1 bezeichnet und verkauft wobei sich diese auf die dortige Verbreitung als Neophyt bezieht gehort zur Unterfamilie Coryphoideae in der Familie der Palmengewachse Arecaceae Chinesische HanfpalmeChinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei Habitat SystematikFamilie Palmengewachse Arecaceae Unterfamilie CoryphoideaeTribus LivistoneaeUntertribus RhapidinaeGattung Hanfpalmen Trachycarpus Art Chinesische HanfpalmeWissenschaftlicher NameTrachycarpus fortunei Hook H Wendl In der Schweiz gehort die Hanfpalme die dort ursprunglich als Zierpflanze kultiviert wurde zu den invasiven Pflanzen da sie einheimische Geholze bedrangt 1 Sie wird dort daher in der Schwarzen Liste invasiver Arten gefuhrt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Habitus 2 2 Blatter 2 3 Blutenstande und Bluten 2 4 Fruchte und Samen 2 5 Chromosomenzahl 3 Verbreitung und Standort 4 Formen und Variationen 5 Nutzung 6 Pflege in Mitteleuropa 7 Schadling 8 Weblinks 9 Literatur 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie nach dem englischen Forschungsreisenden Robert Fortune benannte Chinesische Hanfpalme wurde erstmals 1712 vom deutschen Arzt und Japanreisenden Engelbert Kampfer unter der japanischen Bezeichnung Shuro erwahnt Der schwedische Arzt Carl Peter Thunberg beschrieb 1784 die Chamaerops excelsa unter diesem Namen wurde die heutige Hanfpalme bis 1861 gefuhrt als Hermann Wendland sie in die neu aufgestellte Gattung Trachycarpus stellte 1830 kamen die ersten Hanfpalmen aus Japan Dejima durch den deutschen Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold als Samen nach Europa und 1850 wurde die Palme noch unter dem Namen Chamaerops excelsa von Carl Friedrich Philipp von Martius ausfuhrlich beschrieben Bis 1931 trug sie den Namen Trachycarpus excelsa seitdem lautet der korrekte botanische Name Trachycarpus fortunei nachdem nachgewiesen worden war dass Thunberg unter Chamaerops excelsa zwei Rhapisarten beschrieben hatte Beschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Stamm mit FasernTrachycarpus fortunei ist eine mittelhohe Facherpalme die im Alter eine maximale Wuchshohe von 12 bis 15 m erreicht Der Stamm ist in der Jugend vollstandig und spater nur im oberen Teil dicht mit braunen Fasern bedeckt Diese Fasern sind die Reste der Blattscheiden und der nach oben gerichtete Blattgrundreste Die Blattbasen und Fasern bleiben sehr lange manchmal fast das gesamte Pflanzenleben lang am Stamm haften der bei erwachsenen Hanfpalmen einem Umfang von 70 bis 110 cm haben kann Bei alteren Hanfpalmen ist aber oft zu beobachten dass sich von der Stammbasis her die Blattbasen vom Stamm ablosen sodass im Alter der untere Teil des Stammes haufig nackt ist Es gibt auch Hanfpalmen bei denen sich die Blattbasen schon fruhzeitiger ablosen Der Stamm ist aufrecht und erreicht eine Hohe von 10 m oder auch mehr Ab einer Stammhohe von etwa 1 Meter erscheinen im Fruhjahr entweder mannliche oder weibliche Blutenstande Der zylindrische Holzkorper hat einen Durchmesser von 15 bis 20 cm ist aber vollstandig von der Basis bis zur Stammspitze mit permanent anhaftenden Blattbasen besetzt und zusammen mit dem dichten Geflecht aus ausgefransten Fasern betragt der Stammdurchmesser 25 bis 35 cm Trachycarpus fortunei wird heute als Zierpflanze in vielen Garten in Europa kultiviert und ist damit die am haufigsten ausgepflanzte Palme in Europa Ihre Beliebtheit verdankt sie wohl dem Umstand dass sie sich von allen hier getesteten Palmen als eine der robustesten Arten herausgestellt hat Die Blattkrone kann aus 50 und mehr grunen Fachern bestehen Nach und nach werden aber die altesten Wedel im Laufe der Zeit von den Spitzen her gelb und vertrocknen Die meisten Gartner entfernen dann diese altesten Wedel Wenn diese eigentlich nun uberflussigen Blatter nicht der Schere des Gartners zum Opfer fallen verbleiben sie meist das ganze Palmenleben lang am Stamm wobei die Blatter eine spiralformig angeordnete Krone ausbilden Daher nimmt die Krone der Trachycarpus fortunei ohne gartnerische Eingriffe eine langliche Form an oder besser gesagt sie erscheint oben kugelformig und verjungt sich dann nach unten hin immer weiter wobei sich die Blatter je alter sie werden mehr und mehr in Richtung des Stammes neigen Die Blattscheide bildet sich zuruck zu einem Netz aus Fasern das dann in ein dichtes Geflecht aus langen groben dunkelbraunen haarigen Faden ubergeht Aus der Offnung der Blattscheide entspringt ein langer blattchenformiger Anhang der sich in dunne papyrusartige braune Streifen von 15 bis 50 cm Lange aufteilt die in grosser Anzahl am zentralen Trieb erscheinen nach unten hangen und sich dann in hunderte hanfartiger Faden auffasern Auf der Ruckseite der Blattbasis verbleibt in der Mitte ein dreieckiger verholzter Teil der nach oben sich verjungend in die Petiole den Blattstiel ubergeht Die Petiolen sind 0 5 bis 1 0 m lang mit mehr oder weniger dreieckigem Querschnitt die Oberseite ist glatt die Unterkante ist stark gerundet Breite etwa 2 cm von der Basis bis zur Spitze beinahe gleichmassig breit und sich am Blattansatz kaum vergrossernd wo sich auf der Oberseite eine beinahe verholzte halbmondformige Zunge Ligula oder auch Hastula oder ein Kamm mit unregelmassiger und gezahnter Umrandung befindet die Petiolen sind an den Seiten scharfkantig und uber die gesamte Lange hinweg mit spitzen Dornen oder Zahnen besetzt die insbesondere zur Basis hin unterschiedlich gross sind dort vermehrt vorkommen bisweilen auch warzenformig aussehen und in entgegengesetzte Richtungen weisen Blatter Bearbeiten nbsp Blatt der Chinesischen Hanfpalme im DetailDie Krone setzt sich aus bis zu 50 Blattfachern oder mehr zusammen Die Oberseite ist dunkelgrun und nur schwach glanzend die Unterseite ist haufig blaulich weiss bereift insbesondere bei jungen Blattern Die Blatter haben 40 bis 50 Segmente mit einer Lange von 50 bis 90 cm gemessen von der Hastula bis zur Spitze der mittleren Segmente Die Blattspreite erreicht dadurch einen Durchmesser von 90 bis 160 cm und wird durch die Segmente in unregelmassiger Abfolge tief gespalten wobei aber alle 2 oder 3 Blattsegmente manchmal auch 4 ein viel tieferer Einschnitt bis zu einer Tiefe von nur 10 bis 15 cm bis zur Hastula zu sehen ist Die Segmente sind schwertformig ca 3 cm breit und sich nur zum Ende hin verjungend dort etwa 2 bis 4 cm tief eingeschnitten oder leicht zweigezahnt mit kurzen divergenten Spitzen Die seitlichen Segmente sind viel schmaler viel kurzer und verjungen sich starker zur Segmentspitze hin Alle Blattsegmente haben auf der Unterseite eine kraftige Mittelrippe die an der Petiolenspitze entspringt zur Segmentspitze hin aber immer dunner wird Auf der Blattoberseite entspringen ebenso viele Rippen die aber nicht so ausgepragt sind wie auf der Blattunterseite und die in recht unterschiedlicher Entfernung 10 bis 25 cm von der Hastula in einer Art Schwiele in der Ausbuchtung zwischen den einzelnen Segmenten enden Feine aber dennoch erkennbare engmaschige Sekundarnerven sind im Abstand von mm voneinander auf beiden Blattseiten nahezu gleich gut sichtbar Die Trachycarpus fortunei ist eine ziemlich variable Pflanze einerseits gibt es aufgrund ihres grossen geografischen Verbreitungsgebietes zahlreiche lokale Varianten andererseits zeigt diese Pflanze eine betrachtliche Varianz je nach den Umstanden unter denen sie kultiviert wird Tatsachlich wird demnach ein und dieselbe Pflanze an einem sonnigen und trockenen Ort einen untersetzten Stamm mit kurzen Petiolen und kurzeren steifen und festen Blattsegmenten ausbilden Transportiert man aber dieselbe Pflanze an einen kuhlen schattigen Ort insbesondere an einen geschutzten Ort mit Licht hauptsachlich von oben wird diese dort schneller wachsen die Wedel bilden langere Petiolen aus und die Blattsegmente wurden langer und weicher sodass sie sich schliesslich unter ihrem Eigengewicht nach unten biegen Diese Variabilitat hatte fruher zu der Auffassung gefuhrt dass es zwei eng miteinander verwandte aber dennoch spezifisch unterscheidbare Arten gabe von denen die eine die wahre T excelsa und die andere die Trachycarpus fortunei sei Es war und ist jedoch unmoglich Merkmale zur Unterscheidung dieser beiden angeblichen Arten zu finden zudem fand man heraus dass sich beide Arten aus den Samen ein und derselben Mutterpflanze entwickelten Blutenstande und Bluten Bearbeiten nbsp Mannlicher Blutenstand nbsp Weiblicher BlutenstandDiese Palmenart ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch selten zwittrig Die mannlichen Blutenstande wachsen zunachst aufrecht dann deutlich gekrummt und schliesslich nach unten hangend Sie sind 70 bis 90 cm lang zur Halfte aus einem dicken Stiel bestehend rispenformig pyramidenformig mit drei bis vier Hauptverzweigungen Nach der Blute verwelken sie und trocknen aus ohne abzufallen sodass man an intakten Pflanzen haufig die Uberreste der Blutenstande vergangener Jahre finden kann Bei grossen und starken Palmen erreicht der Stiel etwa den Umfang eines Handgelenks und ist von drei vollstandigen Hullblattern Spatha umgeben Die mannlichen Blutenstande sind mit sehr dicht stehenden auffallend gelb gefarbten Bluten besetzt die Blutenstaub absondern Die weiblichen Blutenstande sind hellgrun und weniger dicht mit Bluten besetzt Fruchte entwickeln sich nach der Bestaubung nur an den weiblichen Blutenstanden es sei denn dass sich neben den mannlichen Bluten auch noch zwittrige Bluten an den mannlichen Blutenstanden befanden Die mannlichen Bluten verfugen uber winzige kleine durchsichtige Brakteolen Deckblatter Die Bluten sind gelb fleischig und wahrend der Blute entfernt kugelformig dreieckig etwa 3 mm gross Die Sepalen Kelchblatter sind unterschiedlich gross eiformig oben spitz zulaufend an den Randern durchsichtig und makellos glatt Die Petalen Kronblatter sind breit und eiformig doppelt so breit und viel langer als die Sepalen konkav stumpf glatt und von der Mitte ab nach oben hin nicht uberlappend darunter bis zur Blutenbasis an den Randern uberlappend oder verzahnt 6 gleich grosse Staubblatter Stamen mit freistehenden fleischigen beinahe spindelformigen Staubfaden Filamenten die sich kurz unter der Spitze verjungen und so lang wie die Petalen sind Die Staubbeutel Antheren sind langlich pfeilformig vor der Vollblute Anthese gerade und aufrecht nicht nach innen gebogen Sie sitzen mittig an ihrer Unterseite auf den Filamenten Sie sind biegsam und langsseitig tief eingeschnitten an beiden Enden abgestumpft und an den Seiten geoffnet Die Blute hat drei Fruchtblatter Karpelle von leicht konischer Form die ein wenig gekrummt und auseinander laufend divergent sind Sie sind haarlos und etwa halb so lang wie die Kronblatter nbsp Mannliche Blute von Trachycarpus fortuneiDie weiblichen Blutenstande sind den mannlichen sehr ahnlich und fleischig Wahrend der Blute sind sie gespreizt spater nach dem Reifen der Fruchte nach unten gebogen Die Seitenaste sind gespreizt und beinahe waagerecht Die weiblichen Bluten sind grunlicher als die mannlichen ansonsten diesen aber sehr ahnlich Zum Zeitpunkt der Bestaubung ist sie kugelformig und ca 2 mm im Durchmesser glatt und unbehaart Der Kelch Calyx ist hellgrun und hat breite eiformige und ebenfalls fleischige und spitz zulaufende Kelchblatter Sepale die an der Basis dicht zusammenstehen und dort auch etwas verdickt sind Sie sind glatt und aussen gerundet mit dunnen Randern fast durchsichtig Die Petalen sind etwa ein Drittel langer als die Sepalen nahezu kreisformig konkav die Rander am Blutenboden leicht uberlappend an den Spitzen beruhren sich die Blattrander ohne zu uberlappen Die Sepalen sind an der Spitze meist stumpf und die Rander sind scharfkantig Es gibt sechs Staminodien die kaum oder etwa 1 3 kurzer als die Petalen sind Die Filamente erscheinen etwas gestaucht zahnformig und tragen sterile aber gut ausgebildete Staubbeutel Anthere die beinahe so breit wie lang stumpf und pfeilformig sind am Blutenboden stark gespreizt Drei Fruchtblatter ab dem Blutenboden voneinander getrennt und mit silbrig wolligen Haaren bedeckt besonders auf der Ruckseite Die Karpelle gehen abrupt uber in einen dicken konischen Griffel der auf der Innenseite mit einer oberflachlichen Furche versehen ist Die Narbe am Ende des Griffels ist papillos warzig Die Samenanlagen am Blutenboden sind aufrecht und nach unten gerichtet anatrop nbsp 1 weibliche Blute 2 Petale und Staminodie 3 Karpelle Fruchtblatter mit Ovar Bisweilen tragen mannliche Trachycarpus fortunei auch Blutenstande mit zwittrigen Bluten die sich von den mannlichen Bluten nur darin unterscheiden dass sie ein wenig grosser sind und weniger dicht beisammenstehen Auch sind die Fruchtblatter besser ausgebildet als in mannlichen Bluten und sind in der Mitte ringformig behaart Die Fruchtblatter sind in etwa so gross wie die Blutenblatter Das Erscheinen einiger zwittriger Bluten an mannlichen Blutenstanden von Trachycarpus fortunei ist nicht wirklich ungewohnlich weil alle mannlichen Bluten ohnehin recht gut entwickelte Fruchtblatter haben Bei den zwittrigen Bluten sind diese Fruchtblatter jedoch genau wie bei den ausschliesslich weiblichen Bluten mit einem Ring aus feinen silbrigen Harchen versehen der sich etwas unterhalb der Mitte der Karpelle befindet Dieser Ring fehlt bei den Fruchtblattern ausschliesslich mannlicher Bluten Die meisten Fruchtblatter der zwittrigen Bluten sind gleichmassig gut entwickelt aber man findet auch welche bei denen die Samenanlage vorzeitig abgegangen ist oder solche die teilweise seitlich offen sind Bei diesen Fruchtblattern fehlt der haarige Ring oder man sieht nur deren Uberreste in Form einer kleinen warzenformigen Verdickung Nicht selten ist eines der drei Fruchtblatter auch nur rudimentar vorhanden Ausserdem wurden auch Falle bekannt bei denen sich an einigen Asten eines Blutenstands mannliche und an den anderen Seitenasten weibliche Bluten befanden Dazu befanden sich auch noch einige zwittrige Bluten wenn auch offenbar unfruchtbar zwischen den mannlichen Bluten desselben Blutenstandes Zwittrige Bluten konnen auch an weiblichen Blutenstanden auftreten wodurch die weiblichen Bluten bestaubt werden konnen nbsp Zwittrige Blute von Trachycarpus fortunei mit gut entwickelten Fruchtblattern und fertilen Staubblattern Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Samenstande mit reifen Fruchten Die reifen Fruchte sind blaue nierenformige glatte Beeren Die Fruchte sind zunachst grun spater gelblich voll ausgereift sind sie jedoch blau violett gefarbt in etwa wie eine blaue Weintraube und ebenso wie diese wachsartig bereift Die Fruchte sind rundlich nierenformig auf der Querseite langer als hoch 12 bis 13 mm breit 9 mm hoch und etwa ebenso dick Die Fruchte und Samen sind auf einer Seite nabelformig eingeschnurt Das Perikarp ist mit etwa 2 3 mm Dicke ziemlich dunn und das Epikarp Samenschale ist dunn wie eine Folie glanzend sprode und lasst sich leicht entfernen Das Mesokarp ist dunn und dunkelviolett susslich im Geschmack und fleischig wenn die Frucht frisch ist Das Endokarp haftet fest am Samen Die Samen sind etwas kleiner als die Frucht haben aber exakt dieselbe Form Sie sind etwa 11 mm breit 7 mm hoch und 7 mm dick und weisen eine tiefe Kerbe an der Nabelseite auf Der Embryo befindet sich nahezu mittig auf der gegenuberliegenden Seite Bei der Bestaubung und der Fruchtentwicklung kann es zu Besonderheiten kommen Da die Blute der Trachycarpus fortunei drei Fruchtblatter besitzt von dem jedes in der Lage ist einen Samen hervorzubringen konnen zuweilen Zwillingsamen oder gar Drillinge entstehen wobei aber der zweite und vor allem der dritte Samen meist sehr klein bleibt und sich nicht vollstandig entwickelt Ausserdem kann es zur Entwicklung von Pseudofruchten kommen die das Aussehen eines Kleeblattes haben und hohl sind Diese Pseudofruchte konnen auch entstehen wenn die Fruchtblatter der Bluten mit inkompatiblen Pollen bestaubt wurden Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 3 Verbreitung und Standort BearbeitenHeimisch ist die Chinesische Hanfpalme vom Himalaya in Nord Indien bis nach Nord Thailand und der Volksrepublik China Die wahre Heimat der Trachycarpus fortunei scheint jedoch in den subtropischen Regionen Zentral und Ostchinas zu liegen Die Chinesische Hanfpalme ist eine der kalteresistenten Arten trotzdem ist sie auch oft in mediterranen Garten zu finden In Europa ist sie im gesamten Mittelmeerraum bis in die milderen Gegenden Mitteleuropas anzutreffen wie etwa in der Schweiz und Osterreich 4 nbsp Verwilderte Pflanze im Tessin am Monte Caslano In der Schweiz wurde die Chinesische Hanfpalme ursprunglich als Zierpflanze angelegt Inzwischen verwilderte Pflanzen besiedeln dort Waldlichtungen und andere gestorte Waldstandorte Dabei verursachen Jungbaume eine grosse Beschattung des Bodens so dass einheimische Jungpflanzen im Wachstum gehemmt werden Zudem ist sie fur Vogel und Wildbienen als Nahrungsgrundlage wertlos 5 Auf Grund der Verdrangung der einheimischen Vegetation wurde diese Pflanze in der Schweiz in die Schwarze Liste invasiver Neophyten aufgenommen 6 7 Das erste Spontanvorkommen wurde um 1920 bei Gandria am Luganersee dokumentiert 8 Seit den 1980er Jahren ist die Pflanze im Tessin etabliert heute kann sie auch am Nordufer des Genfersees teilweise auch in der Deutschschweiz 9 10 festgestellt werden Im Tessin findet man sie hauptsachlich in Waldern an Waldrandern und an schattigen Wegrandern Dabei wird die Verbreitung oft mit dem Klimawandel in Zusammenhang gebracht In der Schweiz kann die Hanfpalme nach wie vor als Zierpflanze verkauft werden 5 allerdings werden Eigentumer dazu angehalten die Blutenbestande rechtzeitig abzuschneiden um eine Vermehrung zu verhindern auch mussen abgeschnittene Pflanzenteile professionell kompostiert werden kein Gartenkompost 1 Auch in den mildesten Regionen Deutschlands besteht eine Gefahr einer invasiven Ausbreitung 11 In Osterreich wurden verwilderte junge Palmen an sechs Standorten gefunden 12 Als Zierpflanze benotigt die Pflanze nordlich der Alpen in kalteren Wintern Schutz Ohne aktiven Schutz Umbauung Heizung kann es zu starken Blattschaden oder zu Totalverlust kommen Ursache fur das Absterben der Pflanzen sind Unterschreiten einer Mindesttemperatur mit gefolgtem Zerstoren des Meristems und oder Trockenschaden auf Grund von Dauerfrost Adulte weibliche Pflanzen tragen nach Bestaubung regelmassig Samen die im Dezember bis Januar ausreifen und fertil sind Eine mit Trachycarpus fortunei eng verwandte Art ist Trachycarpus takil aus dem indischen Himalaya westlich von Nepal Region Kumaon Bezuglich der Unterscheidungsmerkmale zwischen diesen beiden Arten wird auf die Beschreibung von Trachycarpus takil verwiesen Formen und Variationen BearbeitenTrachycarpus fortunei wagnerianus wurde 1915 vom Botaniker Odoardo Beccari als neue Art unter dem Namen Trachycarpus wagnerianus beschrieben gilt aber heute nicht mehr als eigenstandige Art im Genus Trachycarpus sondern nur noch als Synonym fur Trachycarpus fortunei Da man niemals ein Naturhabitat von dieser Palme gefunden hat sie problemlos mit Trachycarpus fortunei hybridisiert und sich von letzterer nur durch die kleineren Blatter und geringfugig anders geformten Bluten unterscheidet wurde diese Art unter Trachycarpus fortunei subsumiert Neueste Genanalysen zeigten dass sich die Wagnerianus zwar immer von Trachycarpus fortunei unterscheiden lasst die genetischen Distanzen dabei aber ausserst gering sind nbsp Trachycarpus fortunei Wagnerianus Die Trachycarpus wagnerianus wurde ursprunglich von Albert Wagner einem Gartenbauer aus Leipzig nach Europa gebracht Die Wagnerianus ist eine nicht so hoch wachsende gartnerische Zuchtform von Trachycarpus fortunei Der Stamm ist zylindrisch und saulenformig und mit einem ebenso dichten Netzwerk von Fasern bedeckt wie bei Trachycarpus fortunei Die Blatter sind halbkreisformig oder auch bis fast kreisformig aber wesentlich kleiner als bei Trachycarpus fortunei Die Blatter sind fast gleichmassig dunkelgrun auf beiden Blattseiten und tief aber unregelmassig in ca 40 sehr steife Segmente eingeteilt Die Blattsegmente sind 40 bis 45 cm lang und jeweils etwa 15 bis 20 mm breit selten grosser An den Spitzen sind sie Segmente leicht zweigeteilt oder zweigezahnt Die Blattstiele Petiolen sind an den Randern leicht gezahnt an der Basis und den Enden wahrend der mittlere Teil der Petiolen kaum spurbare Zahne aufweist Auf ihrer Oberseite sind sie leicht konvex Die Blutenstande sind denen der Trachycarpus fortunei sehr ahnlich jedoch sind sie robuster und fester Die mannlichen Blutenstande haben glatte Verzweigungen die weniger dicht mit Bluten besetzt sind als bei Trachycarpus fortunei Die Wagnerianus ist ebenso frosthart wie die Trachycarpus fortunei und stellt in der Kultur dieselben Anspruche Nutzung BearbeitenTrachycarpus fortunei ist die am haufigsten kultivierte Art der insgesamt acht offiziell nach Kew Gardens anerkannten Hanfpalmen Arten Fruher war sie eine wichtige Nutzpflanze denn die zahen Fasern wurden zu Matten Seilen Bursten und sogar Regenumhangen verarbeitet Auch das dauerhafte gegen Nasse widerstandsfahige Stammholz wird sehr geschatzt Pflege in Mitteleuropa Bearbeiten nbsp Als KubelpflanzeDie Hanfpalme kann gut eingepflanzt oder als Kubelpflanze im Garten stehen Dabei sollte ein durchlassiges und leicht saures Substrat verwendet werden Altere Exemplare vertragen auch reine Gartenerde Die Hanfpalme mag gern Sonne im Halbschatten wachst sie langsamer Durch ausgiebiges Bewassern im Sommer lasst sich das Wachstum anregen sodass 15 cm Stammzuwachs oder mehr pro Jahr auch in unseren Breiten moglich sind Fruchtende weibliche Hanfpalmen wachsen aber langsamer als mannliche Exemplare Falls es draussen sehr kalt wird lt 10 C und gleichzeitig mit Wind zu rechnen ist sollte die Pflanze entweder vor Wind geschutzt werden damit die Blatter nicht abknicken oder zum Uberwintern in einen moglichst hellen kuhlen Raum gestellt werden unter 5 C kann es auch dunkler sein wahrend der Winterruhe sollte das Substrat niemals austrocknen Im Freiland uberwinterte Palmen sind sehr frosttolerant und anders als viele andere frosttolerante Palmen ist die Hanfpalme zudem auch noch sehr nassetolerant da sie aus ihrem Naturhabitaten viel Niederschlag gewohnt ist Langerer Dauerfrost auch wenn die Temperaturen tagsuber positiv sein mogen mit tiefem Bodenfrost der die Wurzeln an der Wasseraufnahme hindert ist weit gefahrlicher als kurzzeitige sehr kalte Wettereinflusse Haufiges Problem ist nicht die Schadigung der Pflanze vielmehr vertrocknet sie da kein Wasser aus dem gefrorenen Boden mehr aufgenommen werden kann was fur immergrune Pflanzen wichtig ist da sie auch im Winter Wasser verdunsten Ab etwa 10 C sollten unbedingt Schutzmassnahmen getroffen werden Auspflanzversuche sind in Gegenden die der Winterhartezone 7b und 8a zuzurechnen sind in den letzten Jahren gegluckt Zumindest in Winterhartezone 7b sollte jedoch bei tieferen Temperaturen ein Nasse oder Winterschutz angebracht werden In der Schweiz wo die Pflanze als invasiver Neophyt gilt werden Eigentumer dazu angehalten einer moglichen Spontanverbreitung Einhalt zu gebieten Abschneiden der Blutenstande fachgerechtes Kompostieren siehe auch Verbreitung und Standort Schadling BearbeitenPaysandisia archon PalmenmotteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chinesische Hanfpalme Trachycarpus fortunei Album mit Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung und Bestimmungsschlussel in der Flora of China draft englisch Literatur zu Trachycarpus fortunei in den Kew Bibliographic Databases englisch Literatur BearbeitenOdoardo Beccari Le Palme del Genere Trachycarpus Webbia 1 1905 Odoardo Beccari Recensione delle palme del vecchio mondo Webbia 5 1920 Odoardo Beccari Asiatic Palms Corypheae Annals of the Royal Bot Gard Calcutta 13 Calcutta 1933 Chris Stuhrk Molekularsystematische Studien in der Subtribus Thrinacinae mit besonderer Berucksichtigung der Gattung Trachycarpus H Wendl Arecaceae 2006 Carl Friedrich Philipp von Martius Historia Naturalis Palmarum Band 3 1850Einzelnachweise Bearbeiten a b c Info Flora Hrsg Trachycarpus fortunei Hook H Wendl Arecaceae 2020 infoflora ch PDF 20 Minuten Hanfpalmen bedrohen den Schweizer Wald 30 Januar 2015 abgerufen am 30 Januar 2015 Trachycarpus fortunei bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Nadja Podbregar Verwilderte Palmen in Mitteleuropa 31 Juli 2019 abgerufen am 3 August 2023 deutsch a b Silvan Bucheli Invasive Neophyten bedrohen Schweizer Walder Abgerufen am 3 August 2023 Bundesamt fur Umwelt BAFU Invasive gebietsfremde Arten admin ch abgerufen am 6 August 2019 S Buholzer M Nobis N Schoenenberger S Rometsch Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz Hrsg Infoflora infoflora ch abgerufen am 6 August 2019 Botanischer Garten Bern Ausstellung Neophyten Flyer Basler Zeitung Zwischen Nadel und Laubbaumen wachsen Exoten in Basels Waldern 11 Februar 2015 Luzerner Zeitung Kanton Zug Palmen verwildern in Waldern abgerufen am 30 Juli 2017 Die Welt Exotische Zierpflanzen bedrohen den deutschen Wald 20 August 2015 Nadja Podbregar Verwilderte Palmen in Mitteleuropa In wissenschaft de 31 Juli 2019 abgerufen am 31 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chinesische Hanfpalme amp oldid 238536605